Zum Inhalt der Seite

Stirb langsam

... und qualvoll [KaixHil]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

07 - Eine Nacht mit Tiger

Stirb langsam… aber qualvoll
 


 

++++++++++++++++++++++++

Weil sie mich BEACHTET hat. Wer tut das sonst schon?

Außer dem Tiger.

Meine Gedanken kommen mir vor wie ein Teufelskreis. Ich drehe mich und drehe mich, wie ein Hund, der sich in den Schwanz beißen will.

Ich drehe mich in meinen Gedanken und komme trotzdem kein Stück weiter.

Was sollte es am Ende heißen? Das ich mich wohl fühle, hier, im Puff?

Das Nutte meine Berufung wird?
 

Was heißt überhaupt Ende?

Ihr könnt sie ruhig mitnehmen.

++++++++++++++++++++++++
 


 

07 - Eine Nacht mit Tiger
 


 

Der Tiger kommt zu mir. Er nimmt mich mit. Wir gehen durch den Barbereich. Es ist gerade dunkel geworden. Glaube ich.

Hier verliert man jegliches Gefühl von Zeit. Wie alles andere.

Wir sind in einem dieser Zimmer. Es sieht genauso aus wie das von gestern, aber ich glaube, das ist es nicht.
 

Gleiches Recht für alle.

Ha, ha.
 

Ich stehe vor dem Bett. Da liegt dieses Top, dieser Rock. Es sind die gleichen von gestern.

Der Tiger steht hinter mir. Ich habe das Gefühl, sein Blick durchbohrt mich.
 

Soll ich das Zeug etwa anziehen?

Das kann nicht sein. Dann würde er gehen. ER würde mir nicht zusehen. ER ist nicht so pervers wie der Elefant. Das ist er nicht. Das würde er nie tun. So ist er nicht. Nein.

Geh endlich!

Verpiss dich!
 

Warum geht er nicht? Er ist immer noch hinter mir, ist immer noch stumm. Und er ist immer noch der Tiger. Es ist, als stünde der Elefant hinter mir. Mit seinen ekelhaften Händen, seiner ekelhaften Zunge. Den ekelhaften Gedanken.

Verdammt, verpiss dich!
 

Geh weg, Tiger!
 

Ich warte immer noch. Darauf, dass er geht. Ich kann mich nicht getäuscht haben.

Geh doch endlich.

Nein, ich habe mich nicht so in ihm getäuscht. Nein nein.

Nein nein nein.

Das ist nicht wahr. Nein.
 

Er ist doch nicht so pervers wie die anderen. Er beachtet mich doch. Er hatte doch etwas für mich übrig.

Etwas anderes als Schläge und Hohn. Verdammt, verpiss dich.

Ich möchte schreien.

Verpiss dich verpiss dich verpiss dich verpiss dich.
 

Ihn schlagen. Für alles. Alles, was mir alle angetan haben. Ihn schlagen, weil er nicht besser ist. Ich will hier raus.

Ich greife zu dem Top.
 

Er räuspert sich.

Sag es! Ja ja ja ja! Sag es!

Er zeigt hinter sich. Auf die Tür! "Ich geh dann solange. Sag Bescheid, wenn du fertig bist mit umziehen."

Er schließt die Tür.

Ja!

Ich wusste es; er ist anders. Anders als die anderen.
 

Er kommt wieder rein. Ich bin fertig. Er sieht an mir runter. "Du siehst schön aus. Die Sachen stehen dir."

So etwas hat schon lange niemand zu mir gesagt.

Schon gar kein Junge. Schon gar kein Mann.

Seine Lippen berühren meine. Er küsst mich. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Keine Ahnung.
 

Aber es ist wunderschön. Ich glaube, es gab in meinem ganzen Leben kein schöneres Gefühl.

Kein schöneres.
 

Eine warme Welle durchfährt meinen Körper. Ich kann es überall spüren. Sein Arm legt sich um meine Taille. Ganz zaghaft. Als wäre ich aus Glas. Er wird mich nie verletzen.
 

Ich schlinge meine Arme um seinen Hals. Unsere Körper sind ganz nah beieinander.

Ich fühle seine Brust, sein Herz, seine Haut, seine Kleidung. Ich glaube, ich kann jedes Detail seines Körpers fühlen. Ich will ihn noch näher bei mir haben, ich will ihm noch näher sein.
 

Er hört auf. Er hört auf, mich zu küssen.
 

Ich erstarre, zu Eis. Habe ich etwas falsch gemacht? Eine Welt scheint in Trümmern zu liegen. Eine Welt von kurzer Dauer.

Er lächelt.

Ist das gut, ist das schlecht?

Hat er mich nur benutzt? War ich sein Spielball? Wirft er mich jetzt weg, wie alle anderen?

Nein, er würde mich nie verletzen.

Nein nein nein.
 

"Willst du?"
 

Was soll das heißen? Willst du? Meint er Sex?

Egal.

Mit ihm will ich alles. Egal, was. Ich nicke. Er küsst mich wieder. Dann zieht er mir langsam das Top über den Kopf.
 

Ja, ich will.
 

Es ist anders als mit dem Fettwanzt. Es ist wunderschön. Seine Küsse, seine Berührungen sind nicht ekelhaft. Egal was er tut, er erniedrigt mich nicht.

Ich hatte mir Sex nie so vorgestellt. Wenn man es will, ist es ein wunderschönes Gefühl.
 

Es ergreift den ganzen Körper, alle Gedanken, alle Sinne, alle Gefühle.

Man ist sich so nah, als wäre man eins. Als würde man verschmelzen.

Der Tiger ist so sanft zu mir. Er streicht an mir herab, an meinem Hals, über meine Brust, meinen Hüftknochen, und einfach überall. Seine Küsse sind wie Schmetterlinge auf der Haut.
 

Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas jemals denke.

Sex ist wunderschön. Er hat mir den Kopf verdreht.

Ich spüre weiter die Berührungen, aber irgendwann reicht es nicht mehr. Ich will ihn ganz.
 

Ganz für mich allein.

Ich umschlinge mit meinen Beinen seinen Körper und ziehe ihn zu mir herunter. Er zeichnet meine Taille mit seinen Händen nach, bevor er endlich in mich eindringt.

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Die schönste Ewigkeit, die ich je erlebt habe.

Ich bin enttäuscht, als er aufhört. Und doch fühle ich mich gut. Gut ist untertrieben.

Mir ging es lange nicht besser.
 

Irgendwie ist mir schwindelig, mir ist heiß.

Es fühlt sich wunderbar an.

Er küsst meinen Hals. Wir liegen nebeneinander im Bett, ganz nah, ich spüre jede kleinste Bewegung seines Körpers.

Es fühlt sich wunderbar an.

Ich fühle mich geborgen.

Unglaublich geborgen. Beschützt.
 

Ich werde nie wieder in meinem Leben einsam sein. Nie wieder in meinem Leben bin ich auf mich selbst gestellt.

Der Tiger ist immer bei mir.

Er wird mich nie verletzen.
 

Meine nächsten "Arbeitstage" sind leichter zu ertragen. Ich fühle mich so stark. So bärenstark.
 

Ich liebe ihn.
 

Wenn ich wieder mit einem dieser ekelhaften, fetten Kerlen mit den Taschen voller Geld vögle, dann stelle ich mir vor, es wäre der Tiger.

Und dann fühlt es sich fast wunderbar an.

Aber auch meine Fantasie kann aus diesen schweren Geldsäcken keinen Tiger machen.
 

Schon gar nicht MEINEN Tiger.

Er ist der wundervollste Mensch den es auf dieser Welt gibt. Seine Berührungen sind sanft, sein Blick liebevoll, seine Worte aufbauend, seine Augen so unendlich weit wie seine Gedanken.

Er ist romantisch, fast kitschig.
 

Wir lagen nebeneinander und er erzählte mir, dass er mit mir von hier wegwolle.

Ich fragte ihn: "Warum? Warum willst DU hier weg?"

Und er sagte: "Damit du diese Qualen nicht mehr ertragen musst."
 

Der Tiger ist einfach der wundervollste Mensch dieser Welt.

Ihr könnt sie ruhig mitnehmen.

Danke, Papa.
 

Alles ist plötzlich so klar. Ich kann alles klar vor Augen sehen, bin nicht mehr blind vor Gefühlen. Blind von der unbändigen Wut, auf meinen Vater, auf mich, dem Selbstekel, der Angst.
 

Ich denke, ich bin plötzlich erwachsen, weiser geworden. Mit einem Mal, dank eines Menschen.
 

Ich sehe alles viel objektiver, als hätte ich nichts damit zu tun.

Als stünde ich neben mir selbst und könnte mich selber kontrollieren.
 

Ich liege in meinem Bett. Eigentlich ist es doch ganz gemütlich. Okay, nicht so wie zu Hause. Ja, da war immerhin das Bett gemütlich. Ich weiß nicht, warum ich mich beschwere. Ich weiß es wirklich nicht. Dieses ganze Geschwafel, die Gedanken von vorher.
 

Meine Eltern gaben mir ein Dach über dem Kopf, die Chance zur Schule zu gehen, ab und zu sogar etwas Warmes zu essen.

Ich habe ihnen viel Materielles zu verdanken.

Wonach sehnte ich mich noch gleich? Nach Liebe? Von ihnen?

Wer braucht die schon?

Ich bestimmt nicht.
 

Denn ich habe den Tiger.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-10-17T14:41:44+00:00 17.10.2008 16:41
Richtig gutes Kappi....

deine Kappis sind zu kurz ;-( *smile*
will mehr.... ^^
Von: abgemeldet
2008-10-16T18:37:27+00:00 16.10.2008 20:37
die ff ist einfach genial... mehr kann man gar nicht mehr sagen
da bleibt einem die sprache weg

ich finde es toll das du dich an so ein thema herantraust...
SUPI!^^
Von:  Fairytale_x3
2008-07-04T11:05:57+00:00 04.07.2008 13:05
hey du!*wink*
so jetzt kommt von mir auch noch die kommis!*g*
hatte in der woche prüfungen und keine zeit gefunden!;)
das chapter hat mir wieder einmal sehr gut gefallen es freut
mich das hilary nun da vielleicht doch rauskommt!
und vorallem würde mich interesieren wie es dann mit ihr und kai
weitergeht!!;)
schreib schnell weiter!
lg
talachen!^^
Von: abgemeldet
2008-07-03T09:33:14+00:00 03.07.2008 11:33
Hey...das Kapitel war einfach nur geil ;)
Mir fehlen die Worte:D
Ich hoffe aufjedenfall das 'der Tiger' und Hilary wirklich da weg können ;)
Danke für die ENS
Schreib schnell weiter, möchte doch wissen wie es weiter geht.

dat. Elovin_redFire
Von:  kikotoshiyama
2008-07-02T20:40:58+00:00 02.07.2008 22:40
Spitzen Kappi^^
Du hast Hilarys Gefühle und Gedanken mal wieder klasse beschrieben!!!
Bin mal gespannt ob Kai wirklich mit ihr weg geht.
Cu kiko
Von:  _Bella_
2008-07-02T19:51:12+00:00 02.07.2008 21:51
ich find die ff sehr beeindruckend, ist toll geschrieben.
der gedanke das es sowas in manchen ländern der welt wirklich gibt ist echt erschreckend.
aber du setzt es gut um und es regt zum nachdenken an.
_siLENce_
Von:  Kitten92
2008-07-02T19:47:24+00:00 02.07.2008 21:47
also
ich fand das kappi irgendwie kurz
aber vielleicht kam es mir nur so vor weil es so schon war.
naja ich find das kappi total toll ich bin mal gespannt wie es weitergeht
also schreib schnell weiter
lg
Wölfchen^^
Von:  Alex_Dryden
2008-07-02T19:43:50+00:00 02.07.2008 21:43
Wow, das Kappi ist dir wieder richtig gut gelungen.
Ich hätte mir nur gewünscht, das du die Nacht zwishen den beiden genauer beschrieben hättest, aber das ist nicht weiter schlimm.
Schreib schnell weiter.
*FF zu Faves tu*
Ciao^^


Zurück