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Weil du da bist - Part Two

Lew ist zwar weg... aber heißt das auch freie Bahn für Ty...?
von

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Albträume

so jetzt gehts los!
 


 

... „Schsch... Ich tu' dir doch gar nichts...“ Der Junge sah ihn ängstlich an. Tränen standen in seinen Augen. „Hör auf zu weinen.“ Der Kleine schluckte seine Ängste herunter und brachte ein flüchtiges Lächeln zustande. „Na siehst du. Jetzt komm, lass uns wieder spielen. Du weißt doch, wie gern ich dich habe...“ Der Ältere lächelte sanft und zog den Jungen zu sich hoch. „Du weißt doch, dass ich dich liebe...“, flüsterte er. Der Kleine lächelte und ging mit ihm in dessen Zimmer... Doch dort drinnen... „Was machst du?“, fragte der Junge. „Ich will mit dir spielen, aber ich weiß noch nicht was. Ich suche mir ein Spiel für uns aus.“, sagte der Ältere der beiden und blätterte in einem Buch. Dann lächelte er, klappte das Buch zu und legte es ins Regal zurück. Er kam auf den Jungen zu, der auf dem Bett saß, dass in der Mitte des Zimmers stand, rundherum Lilien und der Duft von wilden Kirschen. Zärtlich berührte er ihn und küsste ihn, doch es hielt nicht für lange an. Als der Kleine sich wehren wollte, war es vorbei mit der Zärtlichkeit... Wütend darüber schlug er den Jungen...
 

Kai fuhr schweißgebadet, mit einem Schrei und mit Tränen in den Augen hoch. Tyson, der neben ihm lag schreckte ebenfalls mit einem Laut in eine aufrechte Position.

Nach Luft schnappend fasste er sich ans Herz und sah dann zu Kai, der förmlich nach Luft rang. „Mein Gott, erschreck mich doch nicht so! Was ist denn los?“, fragte er.

„Nichts, ich... hab nur schlecht geträumt...“, sagte er außer Atem. Was ist bloß los? Jetzt auf einmal fängt das wie­der an... Diese Albträume... Ich dachte, das wäre seit Jahren vorbei. Erschöpft strich sich Kai den Schweiß von der Stirn und die Tränen von den Augen.

„Kai? Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte Tyson und legte eine Hand auf Kais Schulter.

„... Ja, keine Sorge. Es geht schon wieder. Schlaf weiter.“, sagte er. Er schob Tysons Hand weg.

Mehr widerwillig ließ sich Tyson von Kai ins Kissen zurück manövrieren und liebevoll zudecken. Wovon hat er nur geträumt, dass er so dermaßen hochschreckt? Was war das? Mit dieser Frage auf der Zunge schlief Tyson wieder ein, während Kai noch lange dasaß.

Inzwischen war das altbe­kannte Zittern wieder zurück. Wieso fängt das jetzt wieder an?? Doch nicht etwa, weil Charlie von ihm gesprochen hatte? Wenn das so ist, dann war es vielleicht doch keine so gute Idee, jetzt schon wieder mit dem Training anzufangen... Aber andererseits, es muss sein und außerdem lenkt es mich ab... wie bisher so vieles. Etwas niedergeschlagen schaute er zu Tyson. Du hast mich bisher am meisten abgelenkt...

Ein trauriges Lächeln erschien auf Kais Gesicht. Er strich Tyson sanft durch's Haar und dann verschwand das Lächeln auch schon wieder. Nach ein paar Minuten legte auch er sich müde wieder hin und schlief ein.
 

Als Kai am Morgen verschlafen herauskam stieg ihm sofort der Duft von frischem, starken Kaffee in die Nase. Mit jedem Zug wacher werdend kam er in die Küche geschlürft.

Tyson sah auf, als Kai im Türrahmen stand. „Guten Morgen. Hast du... gut geschlafen?“, fragte er.

„Naja, mal von dem Albtraum abgesehen, schon.“ Kai nahm sich eine Tasse Kaffee und trank einen Schluck.

„Wovon hast du geträumt?“, fragte Tyson.

Eigentlich wollte Kai ihn daran erinnern, dass er nicht danach gefragt werden wollte, aber hier spielte das keine Rolle. Tyson wusste nicht, was es war und fragte nur nach dem Traum.

„Nichts besonderes...“, log Kai.

„Wirklich? Sag mir bitte die Wahrheit. Wenn es nichts besonderes war, warum bist du dann so hochgeschreckt? Warum hast du dann geweint?“, fragte Tyson nach.

Er hat es gese­hen? So dunkel wie es- ... Das Mondlicht. Er hat sie wohl doch gesehen... Mann, ich Idiot, ich hätte sie gleich wegwischen sollen!

„Hatte ich das?“ Ich kann nicht lügen! Ich kann's einfach nicht!!

„Ich hab von ihm geträumt. Sonst nichts.“, sagte er.

„Von Lew?“

Kai nickte.

Tyson trank seinen Kaffee aus. „Was willst du zum Mittagessen haben?“, fragte er.

Kai sah auf. „Wie?“

„Ich geh noch schnell einkaufen. Also, was willst du haben?“

Er... er hat ein­fach das Thema gewechselt... Das macht er doch sonst nie... „Mach was du willst. Ist mir egal...“, antwortete Kai perplex und sah ihm nach, als Tyson aus der Wohnung ging.

Er stand vor der Tür, als sie zufiel und sah sie eine Weile lang an.

Tyson hatte ihn nicht mehr allein gelassen, seit Lew versucht hatte, ihm Schmerzen zuzufügen.

Das ist das erste Mal seit Wochen, dass du mich allein lässt. Wieso machst du das? Du hast doch gesagt, du lässt mich nicht allein. Hättest du mich nicht mitnehmen können? ... Was rede ich eigentlich? Soll er ruhig gehen, was hab ich jetzt noch zu befürchten? Nichts... Außer, dass du nicht zu­rückkommst. Mit einem Seufzen setzte er sich auf das Sofa.
 

Die Tür ging auf und Tyson stellte eine Tüte in der Küche ab. Dann kam er zu Kai, der auf dem Sofa lag.

Die Tasse Kaffee stand auf dem Tisch, der Inhalt schon kalt. Tyson hockte sich neben ihn und sah ihn an.

Kai schlief. Er ist wirklich süß, wenn er schläft. Ich mag es, ihm dabei zuzusehen.

Ein Lächeln schlich sich auf Tysons Lippen. Doch so schnell, wie es gekommen war, verschwand es auch wieder...
 

... „...Komm, spielen wir. Ich habe ein neues Spiel für uns gefunden.“ Der kleine Junge saß auf seinem Bett und sah ängstlich in die eisig blauen Augen seines Gegenüber. Ein neues Spiel? Was für ein neues Spiel? Sein fragender Blick ließ den Älteren lächeln. „Komm mit, dann wirst du es sehen, mein kleiner Schatz. Es wird dir gefallen, das weiß ich.“ Der Jünge­re lächelte unschuldig aber ängstlich und ließ sich von dem Älteren mit den eisblauen Augen in den Arm nehmen. Er hauchte ihm einen sanften Kuss in den Nacken. „Nicht! Das kitzelt!“ „Magst du das nicht?“ „Nicht wirklich...“ „Gut, unser Spiel kitzelt nämlich nicht. Dann wird es dir erst recht gefallen...“ Der Ältere nahm ihn mit sich in sein Zimmer, dass wie immer voller Lilien stand und wieder hing der Duft von wilden Kirschen in der Luft. Der Jüngere sah sich um, wie er es immer tat. Doch diesmal entdeckte er an der Wand ge­genüber dem Bett eigenartige Dinge. Sie sahen aus wie- „Was ist das?“ Der Ältere sah auf und folgte der Weisung des Jüngeren. „Das?“ Er lachte. „Das hier war mal eine Folterkam­mer... Das sind Handschellen. Interessant oder? Wenn du willst, können wir ja damit spie­len. Du kennst doch sicher das Spiel „Räuber und Gendarm“?“ Der Junge nickte und lä­chelte. „Können wir das sofort spielen??“, fragte er mit glänzenden Augen. „Wenn du das willst? Wer soll der Gendarm sein?“ „Du! Wer sonst?“ Der Jüngere war überglücklich. Ein Spiel nach seinem Geschmack. „Okay, dann bist du der Räuber, dann muss ich dich aber in Ketten legen, wenn ich dich fange.“, sagte der Ältere mit einem Lächeln. „Geht klar.“ Der Jüngere rannte los und der Ältere ihm nach. Ein paar Runden ging es um das Bett herum, bis der Ältere den Jungen fing. Dann legte er ihm die Handschellen an...
 

„Aaah!“ Kai war, wie in der Nacht schon, hochgeschreckt.

„Uaah!“ Tyson hingegen hatte sich erschrocken und war rücklings auf den Tisch gefallen, wo er jetzt wieder herunter­rutschte und Kai von unten her ansah. Schon wieder! Wovon träumst du? Ist das denn so schlimm?

„Tu das nie wieder!“, hechelte er.

Kai musterte ihn erstaunt. „Du bist schon zu­rück?“

„Gekonnt machst du das, ehrlich. Was ist los mit dir? Das ist jetzt schon das zweite Mal. Was hast du, verdammt?“, fragte Tyson.

Kais Blick senkte sich. „Nichts. Was soll schon sein?“

„Das ist nicht wahr. Du lügst mich an. Warum sagst du mir nicht die Wahrheit?“, fragte Tyson und setzte sich hinter ihn.

Als Kai nicht antwortete berührte er sanft seine Schultern. „Sag es mir... Bitte.“

„Nein... ich... Tyson, ich will darüber nicht re­den. Das weißt du.“, wehrte Kai ab.

„Schsch...“

Kai zuckte zusammen. Sanft küsste Tyson ihm den Nacken.

Kai weitete die Augen. Nein! Lass das!

„Gut, du willst nicht reden... Dann akzeptier ich das. Auch wenn ich wissen will, was mit dir los ist. Ich will deine Gefühle nicht verletzen und weil ich dich liebe, frag ich nicht mehr danach. Ist das in Ordnung für dich?“ Tyson hatte aufgehört ihn zu küssen und stattdessen seinen Kopf auf seine Schulter gelegt.

Von der Seite her schaute Kai ihn ängstlich an. Was war das?? Wieso hast du das gemacht, was ich grad geträumt habe? Du machst mir Angst... „Könntest du das in Zukunft lassen? Ich... mag das nicht.“, sagte er.

Tyson stutzte. „Moment mal, du schenkst mir eine geheime, inoffizielle Hochzeit und dann sowas? Was ist bloß los mit dir? Sogar die sogenannte Hochzeitsnacht ist ausgefallen.“, sagte er.

Kai riss sich los. „Ist das alles, woran du denkst?? An diese verdammte Hochzeitsnacht? Wieso habe ich dir das geschenkt, wenn du doch nur daran denkst, mit mir zu schlafen?“, fauchte er und sah Tyson ungläubig an. Und dir wollte ich vertrauen? Mit dir hätte ich reden sollen?

„Ich denke nicht nur daran! Ich wollte es nur mal bemerken! Ich weiß doch nicht, was du hast, dass du in unserer Hochzeitsnacht allein sein willst und mich auf das Sofa verbannst! Kann ich was dafür? Hab ich dir irgendwas getan? Sag mir lieber, was mit dir los ist! Vielleicht verstehe ich dich dann. Im Moment verstehe ich dich nämlich überhaupt nicht. Mal lieb, mal abweisend. Was soll das Ganze?“, entrüstete sich Tyson.

Mit jedem Wort verstand Kai, dass er ihn nicht so hätte anfahren dürfen. „Okay, es tut mir Leid, dass du hier schlafen musstest, aber ich hatte meine Gründe.“, sagte Kai kleinlaut.

„Welche?“ Tyson klang immer noch etwas aufgebracht.

„Dieselben, über die ich nicht reden will.“, antwortete Kai.

Tyson seufzte. „Sag mir, was ich falsch mache. Ich will nicht, dass wir streiten.“

Kai sah auf. „Du machst nichts falsch. Rein gar nichts.“ Nein, du nicht... Ich mach alles falsch. Ich und meine beschissene Vergangenheit! Ich wünschte, es würde sie nicht geben... Ich wünschte, ich könnte es ändern. Aber das kann ich nicht... Immerhin, du hast mir wenigstens geholfen, meine Zukunft ein wenig zu verändern. Seit du wieder da bist... schon allein, weil du da bist, hat sich so viel geändert. Weil du da bist, kann ich wenigstens ein bisschen aufatmen...

„Kai... Wegen deiner Albträume. Wenn du wieder einen hast, du weißt, ich bin neben dir. Ich nehm' dich in den Arm, wenn du wieder schlecht träumst. Okay?“

Kai nickte. Wie konnte ich eigentlich an dir zweifeln?
 

Kai nahm das Angebot von Tyson einige Nächte später in Anspruch. Erneut waren beide hochgeschreckt. Tyson allerdings nur, weil Kai wieder laut geschrieen hatte. Sofort hatte er ihn fest an sich gedrückt. Ohne Fragen, ohne Worte.
 

„Ahm, Tyson...“

„Was ist?“

Der Mond schien hell ins Zimmer. Es war Vollmond. Sie waren gerade erst unter die Decke geschlüpft, als Kai sich zu Wort meldete. Aber er antwortete nicht auf Tysons Frage sondern legte seinen Kopf ungefragt auf dessen Brust. Im ersten Mo­ment wunderte Tyson sich, doch dann legte er die Arme um ihn.

Kurz darauf jedoch hob er ihn wieder an. Fragend sah Kai in Tysons Augen, die das Mondlicht anstrahlte, das bläulich ins Zimmer fiel.

Tyson bewegte sich und ließ Kai sich auf den Bauch hinlegen.

„Was wird das?“, fragte Kai irritiert.

Doch Tyson schwieg.

Im nächsten Moment spürte Kai, wie Tyson sich langsam auf ihn legte.

Angst stieg in ihm hoch. „Was machst du da? Hör auf damit!“

Er versuchte sich zu wehren, doch er ließ es schnell bleiben. Von Lew hatte er gelernt, dass es nichts brachte, sich gegen jemanden zu wehren, der stärker war als er selbst. Lew hatte ihn oft genug die Auswirkungen seines Ungehorsams spüren lassen.

„Ich tu dir doch gar nichts.“, sagte Tyson und küsste Kai sanft im Nacken.

Kai bemerkte plötzlich, dass Tyson sein Becken gegen seines drückte und es leicht bewegte. „Nein! Hör auf damit! Den Satz hab ich schon viel zu oft gehört! Lass mich los!“

Kai schrie fast, die Tränen standen ihm in den Augen.

Doch Tyson ließ ihn los und legte sich neben ihn.

„Was hast du gesagt? Du hast das schon viel zu oft gehört? Wie meinst du das?“, fragte er.

„Ich hab gesagt, ich rede nicht darüber!“, fauchte Kai ihn an.

Tyson wollte eine Hand auf Kais Schulter legen, doch der hielt ihn scharf davon ab.

„Rühr mich jetzt bloß nicht an! Du hast genug angerichtet!“

„Das tut mir Leid. Wirklich. Ich wollte doch nur wissen, ob du davor Angst hast, oder ob es doch etwas anderes ist. Ich würde das am liebsten ausschließen, aber...“, erklärte Tyson.

„Und da musst du dich gleich auf mich drauflegen und so tun als ob?! Spinnst du jetzt völlig oder was?“

„Wenn ich dich frage, wovor du Angst hast, sagst du es mir ja nie. Und außerdem haben wir so gleich erfahren, dass du eben noch nicht soweit bist. Ich akzeptier's. Aber woran liegt das?“

„Woran das liegt, werde ich dir jetzt erst recht nicht sagen!“, sagte Kai wütend.

„Aber es gibt einen Grund dafür?“, hakte Tyson nach.

„Ja und jetzt lass mich bitte in Ruhe!“, gab Kai zurück.

Tyson nahm ihn in den Arm und zog ihn zu sich. „Wehr dich bitte nicht. Ich werd dir nicht wehtun. Ich versprech's dir. Ich hab das wirklich nur gemacht, weil ich wissen wollte, ob du Angst vor zu engem Kontakt hast. Dann weiß ich wenigstens, was ich tun kann und was nicht. Und ich will nichts tun, was dich oder deine Gefühle verletzt.“, erklärte Tyson.

Kai ließ ein schweres Seufzen hören. „Also gut, aber das ist jetzt wirklich deine letzte Chance. Nochmal kann ich dir nicht vertrauen.“
 

Die Nächte darauf ließ Kai es gar nicht erst zu Albträumen kommen. Er legte sich bewusst auf Tysons Brust und schlief dort ein. Die Albträume waren jedenfalls verschwunden und beide hatten sich wieder versöhnt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Veilchen
2008-03-22T12:49:51+00:00 22.03.2008 13:49
Hi^^
das Kapitel hat mir total gut gefallen, du hast einen tollen Schreibstil
mach weiter so
mfg
Tonia
Von: abgemeldet
2008-03-19T16:48:06+00:00 19.03.2008 17:48
Hi*_~
das war ein super anfang^^
der arme Kai , jetzt geht das schon wieder los ... und dann rückt er wieder nicht mit der sprache raus^^" Tyson muss echt ein geduldiger mensch sein!!!

bey
Von:  blackatemu
2008-03-19T08:35:29+00:00 19.03.2008 09:35
Hey,
ich muss sagen der erste Teil der Story hatte mir schon sehr gefallen und dieser Anfang verspricht, das auch diese Story sehr gu wird.
Du hast einen guten schreibstil und ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel.
deine
blackatemu :-)


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