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Memoiren

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Schneegestöber

Teile: 1/1

Genre: Shonen-Ai, Alltag

Pairing: Trunks x Son Goten

Fertigstellung: 27.11.2009

Disclaimer: Die vorkommenden Figuren gehören nicht mir, sondern Akira Toriyama. Ich möchte kein Geld mit dieser FF verdienen.
 

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Jedes Jahr fällt der Schnee vom Himmel, wenn es kalt wird und der Winter anbricht. Meistens gleitet er nur dahin, ganz sanft in einem leichten Luftzug, aber manchmal stürzt er ganz zielstrebig und hektisch Richtung Erdoberfläche, fast wie bei einem Schneegestöber.
 

Man weiß nie genau wo eine Schneeflocke landet und zu welchem Ort der Wind sie begleiten wird. Darauf hat der winzige Kristall keinen Einfluss, denn der Wind ist etwas Willkürliches und wird von unzähligen Faktoren bestimmt, die für eine Schneeflocke unberechenbar sind.
 

Man kann diesen gefrorenen Regentropfen mit jedem Einzelnen von uns vergleichen. Wo wir hingehen, das können wir zwar selbst entscheiden, doch welche anderen Schneeflocken wir auf diesem Weg begegnen, das wissen wir vorher nie so genau. Einige davon werden wir sympathisch finden, weil sie vielleicht so ähnlich glitzern wie wir, mit einigen wollen wir eigentlich gar nichts zu tun haben, weil sie irgendwie nicht zu uns passen. Die meisten werden wir nur einmal und unter Umständen niemals im Leben sehen, einige Ausnahmen werden wir tagtäglich treffen, in unserem Haus, in Schule oder Beruf.
 

Unter diesen Abermillionen wird es schwer zwischen gut und schlecht zu unterscheiden, zwischen dem satten und reinen Weiß und dem Weiß, das mit dem grau-schwarzen Farbton der Autoabgase behaftet und gleichzeitig giftig für uns ist.
 

Warum also? Warum bin ich genau dir begegnet, wo es doch eigentlich so unwahrscheinlich ist jemanden zu finden, den man aufrichtig liebt und schätzt und der für einen genau die gleichen innigen Gefühle empfindet?
 

Das weiß ich selbst nicht genau.

Vielleicht gibt es ja so etwas wie Schicksal oder es gibt ein komplexes Zufallsprinzip in jedem einzelnen Leben, vielleicht hatte ich auch nur Glück dich auf meinem Lebensweg zu treffen und vielleicht ist es auch nur Glück, dass wir Beide im Hier und Jetzt existieren und nicht einer von uns erst in fünfzig Jahren oder in den unerreichbaren Weiten des Universums. Es ist eben der Wind und ihn zu berechnen ist für eine Schneeflocke wie uns nicht möglich.
 

In ganz selten Fällen passiert es dann, dass die Kristalle zu einem Größeren verschmelzen, bis an ihr Existenzende aneinander gebunden bleiben. Sie werden solange ein Körper sein, bis sie die Sonne mit ihren Sonnenstrahlen zum Schmelzen bringt, wieder in ihre Einzelbestandteile zerlegt.
 

Woher soll man dann überhaupt wissen, ob man jemanden tatsächlich liebt, mehr als jedes andere Lebewesen, von ganzem Herzen, und dass man sein ganzen Leben mit diesem Menschen verbringen will? Vielleicht gibt es auf dieser Erde einen noch besseren Partner, eine reinere Schneeflocke, die wir unerbittlich zu finden versuchen, am besten noch bevor man sich selbst in der Hitze des Frühlings aufzulösen beginnt, allmählich alt wird und graue Haare bekommt.
 

Ich schaue dich an, beobachte wie du neben mir liegst. Dein Brustkorb bewegt sich ruhig und gleichmäßig in der Rhythmik deiner Atmung. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper, als ich den warmen Druck an den feinen Spitzen meiner Haare spüre. Vollkommen friedvoll liegst du da, mit einem jähen Lächeln im Gesicht, froh und müde zugleich. Auch ich muss lächeln bei diesem wundervollen Anblick.


 

Könnte es nicht vielleicht doch sein, dass es irgendwo jemanden gibt, der noch perfekter, noch vollkommener, noch toller ist als du?

Jemand, der ein Pochen in mir auslöst, das noch heftiger und intensiver ist, jemanden, der gegen meine Magenwand nicht 100 Flugzeuge, sondern eines mehr fliegen lässt?
 

Vielleicht gibt es tatsächlich so jemanden, jemanden der für mich noch ein Stückchen besser wäre als du, noch verständnisvoller und aufrichtiger, irgendwo auf dieser weiten Welt. Vielleicht gibt es tatsächlich so jemanden - für jeden Topf den passenden Deckel, für jeden Plus- auch den passenden Minuspol.
 

Eine einsame fliederhaarfarbene Strähne hängt in dein Gesicht, so lange bis ich sie mit meiner Hand aus deinem Gesicht streiche, versehentlich deine geschwungenen Lippen mit meinem Handballen berühre. Ein wenig Licht fällt durch das Fenster, malt bizarre Schatten in dein markantes, männliches Gesicht. Im Schlaf drehst du dich auf den Bauch, legst einen deiner starken Arme um mich. Genau an dieser Stelle scheint meine Haut zu brennen, aber es ist nur die Wärme deines Körpers, die sich auf mich überträgt.


 

Doch das was zählt ist nicht was sein könnte, sondern das was ist, die Gegenwart. Und selbst wenn dieser ideale Mann irgendwann vor meiner Tür stehen sollte, dann würde ich ihn nicht für dich eintauschen, wie auf einem Jahrmarkt, ich würde ihn nicht mal in mein Haus oder über meine Türschwelle schreiten lassen.

Du bist mehr als ein perfekter Mann, denn genau deine Fehler sind es, die ich an dir zu lieben gelernt habe und die dich viel perfekter machen als alles und jeden anderen dort draußen.

Jedes einzelne Erlebnis, das wird uns niemand mehr nehmen können, kein Mensch auf dieser Welt, egal mit welcher übernatürlichen Gewalt.
 

Denn das ist es doch was letzten Endes wirklich zählt. Die schönsten und seltensten Erinnerungen, die einem ein Leben lang erhalten bleiben, die man nie vergisst, auch nicht an regnerischen Tagen. Und die Perle unter ihnen, das Prachtstück in dieser Sammlung seltenster Stücke…
 

Das ganz allein bist du!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Witch23
2012-02-10T09:46:54+00:00 10.02.2012 10:46
Ein schönes Kapitel. Durch das weglassen von Namen war bis zu der Fliederfarbenen Haarsträhne nicht mal klar wer da erzählt. Echt nett.


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