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Bis(s) zur Zeit unserer Trennung

das Ende der schönsten Liebesgeschichte
von

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Das Erwachen

Tage, die mir wie Jahre vorkamen, vergingen, bevor ich endlich aufhören konnte zu schreien. Ich hatte nie vorgehabt bei meiner Verwandlung zu schreien. Rosalie hatte mir gesagt es brachte nix und sie hatte recht gehabt. Außerdem wollte ich durch meine Schreie nicht auch noch Edwards Schuldgefühle wecken. Er konnte ja nichts dafür. Aber diese Unbekannte. Sie war der Grund dafür, dass mein Herz für immer aufgehört hatte zu schlagen.
 

In diesen 3 Tagen, die meine Verwandlung gedauert hatte, war der Hass und die Wut auf sie immer mehr gewachsen. Viele Male hatte ich versucht nach ihr zu fragen. Edward saß die ganze Zeit neben mir und wachte über mich. Nicht einmal jagen ging er. Doch jedes Mal, wenn ich meinen Mund öffnete kamen doch nur Schreie aus ihm. Mein eigener Mund erschien mir so nutzlos. Ich erschien mir nutzlos.
 

Doch das wollte ich ändern. Jetzt da ich endlich stark und unsterblich war, auch wenn nicht so wie ich es mir gewünscht hatte, wollte ich nicht mehr die nutzlose, erbärmliche Bella sein, um die sich immer alle kümmern mussten. Ich wollte endlich für Edward da sein und nicht mehr anders herum. Jetzt musste ich ihn davor beschützen vernichtet zu werden. Einerseits erfüllte dieser Gedanke mich mit tiefer Trauer, doch auch mit Hoffnung. Jetzt gab es noch einen Vampir auf unserer Seite.
 

Edwards leises Flüstern holte mich aus meinen Gedanken. „Bella? Bella, hat es aufgehört?“ Einen kurzen Moment musste ich zögern. Hatte es? Erst als ich mir sicher war das Brennen nicht mehr zu spüren, nickte ich schwach. Ich wusste aus Jaspers Geschichten wie ich jetzt sein würde. Blutrünstig und unberechenbar. Ich atmete nicht, um keine Gefahr dazustellen. Es war ein komisches Gefühl nicht zuatmen. Nicht schmerzend. Nur als würde etwas unwichtiges fehlen.
 

„Sie ist sehr ruhig. Sie hat sogar etwas…Angst,“ hörte ich Jasper, der wohl hinter Edward stand, verunsichert sagen. Natürlich hatte er recht. Ich hatte Angst. Angst meine Beherrschung, die an einem seidenen Faden zuhängen schien, zu verliehren. Ich wollte Edward und meine restliche neue Familie nicht enttäuschen. Sie waren alle anwesend. Sieben langsam und leise atmende Vampire hatte sich um mich versammelt.
 

Rosalie und Emmett standen an der Tür des kleinen Raumes. Alice und Edward direkt neben dem Bet, auf das mich Edward gelegt hatte. Es war in einem kleinem, fensterlosem Raum neben dem Untersuchungszimmer von Carlisle. Jasper stand hinter Edward und Alice. Die drei hatten sich leicht zu mir gebeugt. Carlisle und Esme standen am Fußende des Bettes. Man hätte die Anspannung greifen können. Dies alles hatte ich bloß durch meine Ohren und meinen Instinkt heraus gefunden. Jetzt wollte ich es sehen.
 

Als ich meine Augen langsam und vorsichtig aufdrückte war es, als hätte ich noch nie gesehen. Auch wenn meine Augen bloß an der Decke klebten, kam es mir schon so unwahr vor. Die holzverkleidete Decke war so unglaublich schön. Ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden. Jede einzelne Faserung war ein Kunstwerk für sich. In meiner Bewunderung kam mir der Gedanke, dass ich Edward, wenn mir die Decke schon so wunderbar vorkam, jetzt unbedingt sehen müsse. Wie er aussehen würde mit diesen Augen, die doch jede kleinste Schönheit an ihm erfassen würden!
 

Kaum war es gedacht tasteten meine Augen ihn auch schon ab. Keine meiner vorherigen Erinnerungen, nicht mal meine Vorstellung, waren gut genug für dies. Er war wie eine fleischgewordene Engelsstatur nur viel besser. Ich wollte und konnte meinen Blick einfach nicht mehr von ihm lassen. Seine schwarzen Augen starrten zurück und ließen mich in ihn sehen. Als hätte er eine Tür in sein inneres geöffnet. Mein neuer, schneller Verstand begriff endlich alles. Plötzlich war mein Kopf nicht mehr voller Fragen. Nur noch voller Edward. Voller Bilder von ihm und sie waren alle aus diesen wenigen Sekunden. Außerdem waren sie alle wunderschön. „Bella,“ flüsterte er leise und zufrieden. Seine Stimme war plötzlich auch ganz anders. Ich hatte sie zwar schon mit meinen neuen Ohren gehört, doch jetzt, mit diesem Bild zusammen, war sie um einiges schöner geworden.
 

Edward war immer noch meine Droge, doch jetzt war ich erst wirklich auf ihren Geschmack gekommen. Erst jetzt hatte ich Augen die ihn wirklich sehen konnten und Ohren die ihn richtig hören konnten. Es war, als wäre ich meine vorheriges Leben taubstumm gewesen und würde jetzt erst die Sonne sehen, wie sie vor dem Meer untergeht und jetzt erst die wunderbaren Vogelgesänge hören. Als würde ich jetzt, wo ich doch eigentlich tot war, erst leben. Ich wollte ihn anfassen. Ihn riechen. Doch plötzlich hörte ich ein leises Knurren hinter ihm. Mein Instinkt war mit dem Knurren zusammen wach geworden.
 

War das Jasper? Was hatte er? Edward drehte sich um. „Jasper? Nein, du irrst dich. Wird sie nicht.“ Edward klang etwas wütend, als er die Fragen und Behauptungen in Jaspers Kopf beantwortete. Doch das war mir egal ich wollte ihn endlich wieder sehen. Komplett. Nicht nur von hinten. Was fiel Jasper ein Edward mit diesem dummen Knurren von mir weg zujagen? Ich wurde wütend auf Jasper. Wieder knurrte er und dieses Mal tat ich es ihm gleich. Ich knurrte zurück. Was sich als großer Fehler erwies. Damit hatte ich Jasper recht gegeben, dass ich gefährlich war.
 

Sofort stand Emmett neben Edward. Er wollte nicht wirklich Edward vor MIR beschützen? Wieder drehten sich tausend Fragen in meinem Kopf. Doch sie alle verstummten, als ich Emmett ins Gesicht blickte. Auch ihn hatte ich noch nie wirklich gesehen. Wieder kam ich mir vor, als hätte ich nie gelebt. Auch wenn Emmett nicht so erschreckend wunderschön war wie Edward, zumindest für mich, war er doch auch wie ein Engel oder eher wie ein Gott des Krieges. Mit seinen breiten Schultern und dem markantem Gesicht sah Emmett nicht so fein und sanft aus wie mein Engel. Aber auf seine Weise wunderschön.
 

In meinem Kopf tanzten jetzt Erinnerungen der Cullenfamilie. Alice. Wie sie wohl durch diese Augen aussah? Neugierig sah ich sie an. Das Emmett vor mir stand, als wäre ich ein Feind hatte ich schon fast vergessen, so beeindruckend war es die mir bekannten und doch fremden Gesichter zu sehen. Alice war auch ein Engel. Ein kleiner, zierlicher, wunderschöner und breitlächelnder Engel. „Wundervoll nicht wahr, Bella?,“ zwitscherte sie mit ihrer jetzt noch viel schöneren Stimme. Ich nicht erwürdig.
 

Wie schafften sie es sich nicht andauernd anzustarren? Es schien mir fast unmöglich. Wäre ich nicht so von meiner Neugier getrieben, hätte ich sie noch Stunden lang anstarren können. Doch es warteten noch vier weiter Vampire auf mich. Als nächstes sah ich Esme und Carlisle an. Wie König und Königin sahen sie aus. Carlisle hatte einen Arm beschützerisch um Esme gelegt, was das Bild noch verschönerte. Esmes Blick war so warm und liebvoll wie immer. Auch wenn sie beführten musste, dass ich sie jeder Zeit hätte angreifen können, schenkte sie mir doch ihre unendliche, reine Liebe.
 

Dann sah ich zu Jasper. Ich sah genau, wie er innerlich zusammen zuckte, als ich meinen Blick auf ihm ruhen ließ. Auch er war wie ein Engel oder ein Gott. Bei ihm konnte ich nicht so gut unterscheiden. Einerseits hatte ich noch etwas von der Wut in mir, wegen der ich ihn angeknurrt hatte und andererseits waren da seine Naben. Als mein Herz noch geschlagen hatte waren sie meinen schwachen Augen, die, die Welt verschwommen gesehen haben mussten, kaum aufgefallen. Doch diese Augen ließen sich nicht so leicht trügen. Die Halbmonde überall an ihm waren mir jetzt vollkommen klar zu sehen. Ich wusste genau über ihre Herkunft und hatte deswegen auch Respekt vor Jasper wie nicht mal vor Emmett, dem Stärksten.
 

Rosalie hatte ich mir mit Absicht als Letzte vorgenommen. Ihre Schönheit hatte mich schon als Mensch verängstig. Jetzt würde sie mir noch unglaublicher vorkommen wovor ich etwas Angst hatte. Das war vielleicht etwas unsinnig, doch der Gedanke daran, dass sie noch schöner sein könnte ließ mich zusammen zucken. Damit meine Fantasie mich nicht weiter in den Wahnsinn treiben konnte ließ ich lieber die Wahrheit auf mich wirken.
 

Natürlich sah sie jetzt noch wunderschöner aus. Sie war einfach nur perfekt. Für einen kurzen Moment spürte ich wie es in mir pochte. Ich war neidisch auf sie. Ich wollte auch so wunderschön sein, um Edward endlich gerecht zu sein. Ich ließ meinen Blick wischen meinem Engel und Aphrodite, der perfekten Göttin der Liebe, hin und her wandern. Sie war ihm gerecht. Ich war doch bloß Bella. Ich unterdrückte einen traurigen Seufzer.
 

Plötzlich durchbrach Alice die Stille. Sie kicherte. Emmett starrte sie, breitgrinsend an und brummte mit seiner tiefen Bärenstimme: “Okay, wessen Witz hab ich verpasst?“ Edward sah zu Alice und grinste plötzlich mindestens genauso breit wie Emmett. „Den hast du nicht verpasst, der kommt noch, Emmett,“ sagte Edward in Emmetts Richtung. „Na dann ist ja gut.“ Alice tänzelte noch einen Schritt näher zu mir. So, dass sie fast an das Bett stoß. Edward lehnte sich über Alice und sagte ruhig und wieder mit ernster Miene: „Bella Liebste, atme bitte mal.“ Erschrocken starrte ich ihn an. Ich wollte nicht. Am liebsten hätte ich nie wieder geatmet. Ich schüttelte energisch meinen Kopf.
 

Alice kicherte wieder und sagte dann leise zu Edward: „Ja, das klappt und es wird nix passierten.“ Edward nickte und zog mich dann auf meine Beine. Ich spürte seine Hände in meinen und den Boden untermeinen Füße. Wieder kam mir mein altes Leben vor wie nie gewesen. Sogar das Stehen auf meinen Füßen war anders. Als ich Edward in die Augen sah bemerkte ich einen Schimmer in den Onyxen aufblitzen, der mich erzittern und verunsichern ließ.
 

Edward legte seine Hände langsam auf meine Wangen. Ich ahne schon was er vorhatte, doch ich konnte es nicht glauben. Die Erinnerungen an die vielen Küssen, die wird hatten als ich noch lebte waren so verschwommen, dass es mir wie unser erster Kuss vorkam, als seine Lippen sich auf meine pressten. Mir wurde langsam klar, dass seine Regeln nicht mehr gültig waren. Er riskierte nix mehr, wenn es mich küsste. Als wäre uns das im selben Moment klar geworden, wurden wir beide in der selben Sekunde Fordernder.
 

Dieser Kuss fühlte sich an, als hätte ich den Himmel zu meinem Engel gefunden. Ich wollte er würde nie enden. Doch das tat er leider. Als Edward mich mit Mühe von sich drückte keuchten wir beide. Als die kalte Luft durch meine Lungen strömte wurde mir plötzlich schlecht. Nein, nein, nein! Ich durfte meine Beherrschung doch nicht verlieren. „Edward! Das hast du doch mit Absicht so eingefädelt! Du wusstest wie ich….“ Versuchte ich zu sagen, doch ein weiterer Kuss ließ mich verstummen. Wieder war Edward der, der den Kuss beendete.
 

„Bella, Schatz, ich habe das teils gemacht um dich zum atmen zu bringen, das stimmt. Doch spürst du das?,“ fragte Edward und seine Stimme klang entschuldigend und gleichzeitig, als wüsste er die Antwort schon. Mir war klar, dass er nach dem Durst fragte, doch wie er wohl erwartet hatte war da kein Brennen in meine Kehle oder zumindest war es bloß so stark, dass ich es leicht unterdrücken konnte. „Ja, ich spüre es und es ist nicht halb so schlimm wie ich erwartet hatte…wie kommt das?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jennalynn
2011-07-28T11:39:41+00:00 28.07.2011 13:39
WOW einfach toll, bin mal gespannt warum sie keinen richtigen Durst hat
Von:  LucielBA
2009-06-11T16:01:18+00:00 11.06.2009 18:01
Einfach toll wie du das alle sbeschreibst....schreib unbedingt weiter, egal wie lange du brauchst ich warte<3


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