Zum Inhalt der Seite

Black Shadow (ab 16 Jahre)

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chaco

Es war ein warmer Maitag. Keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Die Heart of Freedom hatte gute Fahrt. Es steuerte genau auf eine Karacke zu.

Shadow betrachtete das Schiff. So etwas wunderschönes hatte er in seinen Leben noch nicht gesehen. Alles was die Sonne berührte schien wie gold zu glänzen. Die Galionsfigur war ein Adler, der seine Schwingen ausgebreitet hatte.

“Das gehört also Chaco dem Sohn von Taron Shoned.”, murmelte er.

Shadow ging genauso vor wie bei dem Überfall auf Ellens Schiff. Er klettert auf die Reling. Die Crew beachtete ihn gar nicht. Sie hatte alle Hände voll zu tun.

“Es ist wirklich ein schönes Schiff.”, rief er in die Menge.

Die Mannschaft hielt kurz inne und blickte zu Shadow. An den Wanden kletterte ein vierzigjähriger hagerer Mann aufs Deck. Er kam auf Shadow zu.

Der Schwarzschopf musterte ihn. Der Mann trug am rechten Auge eine Augenklappe. Über und unter der Augenklappe lukte eine Narbe hervor. Zwischen Augenklappe und Nase lag eine weitere Narbe. Seinen rötlichen Haar durchzog ein linken Seitenscheitel. Er hatte wunderschöne dunkelbraune Augen. Der Mann trug einen sehr kurzgeschnittenen Schnurrbart, ein weißes Hemd mit schwarzen Umhang, der innen dunkelblau war, eine gelbe Schärpe, braune Hose, schwarze Stiefel. Erstaunt sah Shadow auf die Schärpe, wo ein Schwert steckte. Er erkannte es sofort.

“Mein Schwert! Das ist also mein Nachkomme Chaco Shoned.”, sagte sich Shadow.

“Wer bist du? Mein Name ist Chaco Shoned.”, meinte der Kapitän.

Shadow lächelte nur hämisch. Ein Windstoß ließ seinen Umhang aufblähen und man sah, daß er seinen linken Arm verloren hatte.

“Ich bin Black Shadow.”

Als er den Namen aussprach, zückten alle ihre Waffen. Sie richteten sie auf Shadow.

“Was willst du hier?”, fragte Chaco.

Black Shadows selbstgefälligstes Grinsen wurde immer breiter.

“Ich bin wegen dem Piratenkönig hier.”

“Was willst du von mir?”

“Ich möchte mich deiner Bande anschließen.”, erklärte er selbstsicher.

“Damit du uns der Marine verraten kannst?”, spottete Leon, Chacos erster Maat.

Ungläubig blickte Chaco ihn an.

“Nein! Ich habe nicht vor euch an die Marine zu verraten. Aber vor langer Zeit habe ich einen Fehler gemacht. Chaco wird mich dafür vielleicht hassen, aber da ich sowieso niemanden habe der mich gerne hat, erzähle ich euch von der Sache.”

Alle runzelten verwirrt die Stirn.

“Vor einundvierzig Jahren habe ich Taron Shoned an Clive Body verraten, weil ich glaubte er würde in die Fußstapfen seines Vaters treten. Als Taron deine Mutter Maria heiratete und die Bewohner sich darüber freuten, habe ich gemerkt, was für einen großen Fehler ich gemacht habe. Daher habe ich mir geschworen, daß mich dir anschließe.”

Er verbeugte sich vor Chaco, als wäre er der König der Welt.

“Warum sollten wir dir glauben.”, erwiderte Kevin, der Schiffsarzt, streng.

“Ja genau, du bist der Spitzel der Marine!”, bestätigte Leon.

Shadow senkte arrogant den Kopf.

“Habt ihr von dem Teufel von Kokos gehört?”, fragte Shadow.

“Der Mann der eine Marinebasis in Kokos auf brutalste Weise zerstört hat und damit die Dorfbewohner vor der Tyrannei dieser Marinebasis gerettet hat?”, meinte Zack, Leons Vertretung.

“Warum fragst du?”, wollte Leon mißtrauisch wissen.

“Dieser Mann war ich! Erst habe ich in der Basis die ganze Verbindung nach außen gekappt. Dann habe ich alle Gefangen, die nur dort waren, weil sie zum Beispiel einen Apfel vom Nachbarn geklaut haben, befreit. Zum guter Schluß habe ich alle Marineoffiziere umgebracht und dann habe ich die ganze Basis zerstört. Ich habe im Marinehauptquatier erzählt, daß es ein Unfall war und die haben das sogar geglaubt.”, antwortete er grinsend.

Alles schwieg.

“Diese Geschichte sollen wir dir glauben?”, rief Chaco.

“Ja. Ich haße die Marine. Vor zweihundertfünfzehn Jahren hat die Marine meine gesamte Piratenbande getötet. Da ich von der Frucht des Lebens gegessen habe, konnte ich mich in ein fünfjähriges Kind verwandeln und nur deswegen habe ich überlebt. Die königliche Marine hat mich vor die Wahl gestellt, entweder der Spitzel der Marine werden oder sterben.”, erklärte er.

Black Shadow zeigte der ganzen Bande seine Fähigkeit. Chacos Crew war beeindruckt.

“Die Marine weiß nichts von meinen Fähigkeiten. Sie fragen sich nur warum ich noch nicht Tod bin. Aber das habe ich dieser Frucht zu verdanken, obwohl sie mir viel Ärger eingebracht hat.”

Er stöhnte. Shadow sprang von der Reling an Deck und setzte sich auf die Reling.

Chaco erhaschte Shadows traurigen Blick.

“Nehmt die Waffen runter.”, befahl er plötzlich.

“Aber Chaco, er ist der Spitzel der Marine!”, erwiderte Leon.

“Keine Widerrede! Ich glaube ihm seine Geschichte. Sogar Leons Vater hat nie erwähnt, das Black Shadow die Frucht des Lebens gegessen hat.”

Shadow sah Chaco mit großen Augen an.

“Du willst dich also uns anschließen, weil du vor einundvierzig Jahren diesen Fehler mit meinem Vater gemacht hast?”, fragte Chaco.

“Ja. Das ist der Hauptgrund.”

“Aber sag mal, warum hilfst du uns?”, rief Leon skeptisch.

“Mein richtiger Name ist Shadow Shoned. Meine Mutter war Piratin. Sie starb kurz nach meiner Geburt und drei Jahre später starb mein Vater, aber da hat die Marine nichts zutun. Als ich diese Frucht aß, hatte ich mir den Zorn meiner Heimatinsel aufgeladen. Sogar mein Ziehvater verstieß mich. Damals war ich vier. Als ich sieben Jahre alt war nahm mich ein Piratenkapitän auf. Drei Jahre später starb er an Lungenentzündung. Zehn Jahre später habe ich mich mit meiner Heimatinsel versöhnt. Ein paar Tage später wurden wir von der Marine überrascht und ich verlor meine ganze Mannschaft. Tja, den Rest habe ich schon erzählt.”

Er hielt kurz inne.

“Eines Tages habe ich mich in eine Piratin verliebt. Ich habe sie vor der Marine gerettet. Unsere Tochter ist deine Vorfahrin Chaco. Das ist der zweite Grund.”, erklärte er.

Chacos Mannschaft ließen die Waffen sinken.

“Willkommen auf meinem Schiff. Ich hoffe, du hast die Wahrheit gesagt.”



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück