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No one gonna stop me now

von

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Beweggründe

Zwei Tage bin ich schon unterwegs. Ich habe ein Ziel, doch weis ich nicht, wo ich es finde. Ich bin nun an der Grenze des Feuerreiches, mache eine Pause, auf einem Baum. Ich liebe Bäume, das habe ich schon immer getan. Wie gern ich doch als Kind auf diese geklettert bin, habe mir die Gegend von ganz oben angeschaut. Wie klein doch alles wirkte. Und jetzt empfinde ich mich selbst als klein, so allein im großen Wald, fernab von allem, fernab von meiner Vergangenheit und immer noch fernab von dem Ort, den ich erreichen will.

Die Luft an diesem Morgen ist recht kühl, erfrischend kühl. Ich denke nach, blicke zurück. Kurz, bevor ich Konoha verlassen habe...

An jenem Tag war eigentlich alles wie sonst, ich stand auf, verlies das Haus, war auf dem Weg zum Hokage...
 

Die blonde Hokage war leicht gereizt und wirkte beunruhigt. Sie hatte neue Informationen über Akatsuki. Aus diesen ging hervor, dass ein paar Mitglieder besagter Organisation, sich in der Nähe von Konoha aufhalten würden. Nichts stichfestes, nur beunruhigende Vermutungen. Aus diesem Grund sollte ich zum Tor von Konoha gehen und dort gemeinsam mit Kotetsu Hagane und Izumo Kamizuki wache halten.

Egal ob es stimmte, dass Akatsuki in der Nähe war, oder nicht, ich hielt es für eine extrem langweilige und unterfordernde Aufgabe für einen Jonin, einen Jonin wie mich.

Deshalb beeilte ich mich auch nicht sonderlich, sondern ging gemütlichen Ganges durch Konoha. Die Sonne schien stark an diesem Tag und das schon um diese Tageszeit.

Auf dem Weg zu meiner "Mission" begegnete ich dem Team Kakashi: Naruto, Sakura und ihr neues Mitglied Sai. Mal wieder waren sie ohne ihrem Teamchef - Kakashi Hatake - unterwegs. Naruto und Sakura begrüßten mich mit viel Freude und Sai lächelte mir freundlich zu. "Na, wo willst du hin?" Fragte Naruto, "heute nichts zu tun?" Ich schüttelte schlicht den Kopf, "ich soll heute zum Tor und Wache halten..."

"Ist das nicht sehr langweilig?" Naruto legte dabei seinen Kopf schief, während ich bestätigend seufzte, "sehr sogar."

"Auch nicht besser als auf Sensei Kakashi zu warten" entgegnete Sakura kichernd. Das war einer jener Sätze, die Narutos temperamentvolle Art erweckten. "Warum kommt er immer zu spät?! Das regt mich sowas von auf, ich will endlich trainieren!" War ja klar, dass das kam. Für Naruto war nichts besser als Training und spannende Missionen. "Wir können gerne tauschen." Meinte ich trocken, was Sakura und Sai dazu bewegte zu lachen. Naruto grummelte nur.

"Also, ich wünsche euch was!" Und mit diesen Worten ging ich weiter.

Ziemlich bald gelangte ich am Tor an. "Morgen Izumo, Kotetsu..." Ich nickte beiden knapp zu, während sie mir begeistert zwischen sich Platz machten. Ich bevorzugte es aber zu stehen. "Sehr erfreut dich hier zu sehen, Yu-chan." Wieder nickte ich nur knapp. "Willst du nicht sitzen?" Fragte Kotetsu, lehnte sich vor und blickte mich interessiert an. Und darauf schüttelte ich nur meinen Kopf, an jenem Tag war ich nicht eine Frau vieler Worte.

Der Vormittag verging ohne irgendwelche erwähnenswerte Vorkommnisse. Kurz nach der Mittagszeit entschloss ich mich dazu, mir ein paar Stunden frei zu nehmen, was essen zu gehen und vielleicht darauf ein bisschen die Gegend um Konoha zu durchsuchen, nach irgendwelchen Hinweisen.

In meinem Lieblingslokal erblickte ich Iruka. Er grinste mich überaus freundlich an und bot mir einen Platz bei ihm an. "Morgen Iruka, wie geht es dir?"

"Wirklich sehr gut! Und dir Yuko?" Ich nickte, mal wieder, "ganz gut, danke."

Dann kam der Kellner, ich bestellte mir meine Lieblingsspeise und blickte dann Iruka an. "Heute nicht viel zu tun?" Es scheint wohl auf zu fallen. "Nein, leider nein, ein sehr ruhiger Tag," Iruka nickte lächelnd, "wie geht’s deinen Schülern?" Fragte ich ihn. "Ach," Iruka streckte sich kurz," sie sind etwas anstrengend, aber es ist immer lustig mit ihnen!"

"Wenn ich mir vorstelle, dass ich auch mal so jung war." Allein die Vorstellung entlockte mir ein Lächeln. Damals war ich jung, unerfahren und habe mich an jedem kleinem bisschen erfreut, damals, als ich diesen einen speziellen Freund hatte. "Ja, aber ich denke nicht, dass du auch so nervig warst!" Wir lachten beide und dann kam auch schon mein Essen. Genüsslich aß ich und blickte dabei hin und wieder zu Iruka. Auch er schien sein essen zu genießen, auch er schwieg.

Nach der guten Mahlzeit zahlten wir beide und verließen gemeinsam das Lokal. "Naruto ist nicht viel geduldiger geworden." Bemerkte ich knapp, worauf Iruka Umino seufzte. Trotzdem weis ich, dass er sehr viel auf dem Energiebündel Naruto hält. Naruto, einer von Irukas Lieblingsschülern. "Er kommt immer noch nicht damit zu recht, dass Kakashi immer zu spät kommt?" Fragte Iruka breit grinsend, ich schüttelte den Kopf. "Na gut..." Iruka blickte zum Horizont. "Wir sehen uns." Entgegnete ich knapp und wollte weiter ziehen. "Hey,..." Iruka hielt mich am Arm fest und zog mich leicht zurück. In einem Reflex guckte ich ihn an. "Das hoffe ich doch!" Und wieder lächelte er mich an, drehte sich dann selbst weg und verschwand in der anderen Richtung in der Menge.

So oft war mir dieser Mann ein Rätsel, so, wie gerade eben.

Er wusste, dass ich seine Gefühle nicht erwidern kann, schon seit Jahren, aber er gab nicht auf. Auf eine Art eine positive Eigenschaft, aber sehr kräftezehrend.

Ich sah Iruka schon gar nicht mehr in der Menge, also wendete ich mich wieder meinem eigenen Weg zu. Ich entschied mich dazu, an den Trainingsplätzen vorbei zu gehen, ich hatte noch keine Lust zu Izumo und Kotetsu zurück zu kehren.

Auf meinem Weg sah ich Asuma mit seiner Truppe. Ich blieb stehen, beobachtete die vier Leute. Asuma und sein Team... Schon länger hatte er kaum Zeit gehabt mit mir zu trainieren, genauso wie Kurenai. Beide waren sehr verantwortungsvoll und gingen auch so mit ihrem Team um. Es waren harte Zeiten und deshalb mussten ihre Schützlinge stärker werden.

Plötzlich lies mich etwas herum fahren, ich spürte was, sah Rauch am anderen Ende von Konoha. Auch Asuma und sein Team hatten es bemerkt, spurteten los, in meine Richtung. "Yuko..." Asuma rief mich schon aus einiger Entfernung, ich nickte ihm zu, schaute dann wieder zum Rauch. "Was ist da los?"

"Starkes Chakra..." mehr wusste ich nicht, mehr spürte ich nicht. Auch Asuma nickte, "wir sollten es uns ansehen." Sofort machten wir uns eilig auf den Weg, wir wussten nicht, was los war, aber es musste nichts gutes sein. Akatsuki?

Während wir in die Richtung liefen, aus der jener Rauch kam, kreisten sich meine Gedanken. Es war vollkommen falsch mich am Tor zu postieren, sie hätten niemals dort angegriffen. Wieso also?

Als wir an jenem Ort ankamen hörte ich Sakura schreien: "Naruto, nein!" Dann sahen wir Kakashi um die Ecke kommen, wir blickten uns alle an und nickten. Wir näherten uns Sakura, Naruto, Sai und den Feinden. Naruto lag vor uns auf dem Boden, Sai zeichnete sehr schnell etwas auf seiner Schriftrolle und Sakura blickte böse, sehr böse, zu den Feinden.

Wie angewurzelt blieb ich stehen, es war ein Schock für mich. Nach all den Jahren stand er vor mir, als mein Feind, mein alter Freund Itachi Uchiha!

"Yuko?!!!" Kakashi sprach mich an, Sai griff derzeit mit seinen gezeichneten Löwen an, auch Sakura wollte gerade angreifen, doch diese wurde von Asuma aufgehalten. "...ja?" Antwortete ich zögerlich Kakashi, ich konnte meine Augen nicht von Itachi wenden. "Lauf schnell zum Hokage und berichte ihr hier von." Ich hörte, was Kakashi sagte, doch ich antwortete nicht. Ich wollte nicht gehen, wollte aber auch nicht kämpfen. Ganz zögerlich nickte ich. Kakashi schien es vernommen zu haben, denn er stellte sich vor Sakura, Naruto und Sai, bereit zum angreifen. Auch Asuma und sein Team waren in Kampfposition. Doch ich, ich konnte mich nicht rühren, wusste immer noch nicht, was ich tun solle.

Dann griff Asuma an, Itachis Partner, Kisame, sprang ihm entgegen, attackierte Asuma mit seinem Schwert. Kakashi rührte sich noch nicht, ich merkte, wie er sich auf mich konzentrierte. Also gab es keine andere Möglichkeit für mich: Ich verschwand. Aber nicht weit weg, ich versteckte mich einige Meter vom Kampf entfernt und beobachtete. Ich sagte nicht dem Hokage bescheid, ich hatte auch nicht vor dem Hokage Bescheid zu sagen.

Während ich den Kampf folgte, stieß Yamato hinzu. Der Kampf schien sehr ausgeglichen zu sein, niemand stand im Vorteil. Und das trotz der starken Mehrheit meiner Kameraden. Sakura und Naruto waren beide sehr aufgewühlt, man spürte den Hass, den sie Itachi entgegenwarfen richtig tief in einem brennen.

Ich schloss die Augen, ging in mich. Warum hatte ich nicht diesen Hass auf Itachi? Er hatte seine ganze Familie ermordet, bis auf einen, bis auf seinen kleinen Bruder, Sasuke. Warum hatte er ihn überhaupt am Leben gelassen? Was für einen Sinn hatte das? Und warum machte es mir nichts aus? Dass er seinen ganzen Clan umgebracht hatte? Es ist doch eigentlich was schlimmes. Ich könnte es nicht, es sei denn es wären böse Menschen. Vielleicht waren es die Uchihas? Böse.

Ich öffnete wieder meine Augen, blickte zu Naruto und Sakura, die versuchten Itachi anzugreifen. Was wussten sie mehr als ich über Itachi und das Uchiha Massaker? War es einfach nur die unendliche Sympathie Sasuke gegenüber, die den Hass auf Itachi hat wachsen lassen? Dazu noch die Tatsache, dass er bei Akatsuki ist? Letzteres ist logisch, aber... ihn wegen Sasuke zu hassen? Einfach nur rein emotional und ohne jede Logik.

Und es wird immer unlogischer wenn man bedenkt, dass Sasuke Konoha auch verraten hat und das nur, weil er stärker werden will um seinen Bruder töten zu können. Ist das viel besser als das, was Itachi getan hat?

Plötzlich veränderte sich was. Itachi und Kisame drehten ihren Gegnern den Rücken zu, entfernten sich. Naruto wollte ihnen folgen, doch Kakashi hielt ihn auf. Ich betrachtete die Situation mit kritischer Miene. Also war der Kampf vorbei, Kakashi war lediglich froh, dass niemand zu schaden kam, er wusste, dass sie kaum eine Chance hatten. Doch warum verschwanden gerade Itachi und Kisame? Befanden sie die Situation für genauso sinnlos?

Plötzlich fing mein Herz an zu rasen. Zum ersten mal nach so vielen Jahren sah ich ihn endlich wieder, dieses Zusammentreffen warf viele Fragen auf und nun verschwindet er einfach, ohne dass ich eine Antwort bekommen hatte, ohne dass es Sinn machte. Ohne viel darüber nachzudenken spurtete ich los, nachdenken konnte ich später noch. Mir war es egal, was meine Kameraden über mich dachten, was das gesamte, verfluchte Dorf über mich dachte. Aufhalten konnte mich jetzt eh keiner mehr.

Ich wollte zu ihm, es verstehen, ihn verstehen. Doch ich sah ihn schon gar nicht mehr.



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