Zum Inhalt der Seite

Just To Save Him For You

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine einmalige Gelegenheit

Lange lag Mikoto auf dem kalten Stein. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment zerplatzen. Langsam richtete sie sich auf und rieb sich über die Stirn. Wenn wenigstens die Kopfschmerzen vergehen würden.

Ihr Training mit Sasuke fiel ihr wieder ein, und ein leiser Fluch kam über ihre Lippen. Wie hatte sie nur auf einen so billigen Trick reinfallen können. Sie wusste doch dass er sie im Genjutsu hatte und sie wusste auch, dass ihr Vater noch lebte. Und trotzdem hatte sie es ihm gesagt. Sie hatte den Anblick ihres toten Vaters nicht ertragen, dafür saß sein Verlust zu tief. Aber sie hätte es besser wissen müssen, und nun würde sie für ihre Dummheit bezahlen. Sasuke zögerte sicherlich keinen Moment damit sie bei Orochimaru zu verraten. Die alte Schlange würde zuerst sie bestrafen und dann Sasuke losschicken um ihren Vater zu töten. Anstatt ihn zu retten hatte sie es nur verschlimmert. Stumme Tränen der Verzweiflung bahnten sich den Weg über ihre Wangen.

Sie hatte versagt. Sie hatte ihren Vater jetzt genauso wenig retten können wie damals. Sich an Sasuke zu rächen brachte sie in der Vergangenheit genauso wenig fertig wie in der Zukunft. So viele Gelegenheiten hatte sie schon verstreichen lassen, seit dem sie hier war. Jeden Tag, jede Nacht hätte sie unzählige Gelegenheiten gehabt es zu tun. Sich ihr Kunai zu nehmen und es in sein Herz zu rammen, ihn mit dem Rasengan zu durchbohren, oder auch einfach seinen Chakrafluss so zu beeinflussen, dass er daran zugrunde ging. Doch sie hatte es nicht getan. Sie hatte ihn in einem fairen Kampf schlagen wollen. Und wohin hatte sie das geführt?

Sie ließ den Kopf hängen. Letzten Endes hatte sie nichts verändert. Sasuke würde weiter seinen Weg gehen, ihre Mutter würde im Kampf fallen, genauso wie ihr Vater und zum Schluss stände Konoha kurz vor seiner Zerstörung. Alles nur wegen ihrer Unfähigkeit. Sie zog ihre Beine an, legte dir um die Knie und vergrub ihr Gesicht in ihren Armen. Eine ganze Weile saß sie so da, geschüttelt von ihren Hemmungslosen Schluchzern, verzweifelt über einen Ausweg nachdenkend.

„Wieso versuchst du ihn nicht umzubringen, bevor er dich verrät?“

Mikoto zuckte beim Klang der Stimme zusammen und sah auf. Eine großgewachsene Gestalt, von der das Ticken unzähliger Uhren ausging, trat aus den Schatten auf sie zu. Die weiße Lockenpracht leuchtete schwach in dem gedämpften Licht, die langen gedrehten Hörner streckten sich stolz der Decke entgegen und sein schwarzer Umhang wehte leicht, so als würde er von einem sachten Windstoß erfasst. Schnell sich Mikoto wischte die Tränen bei Seite, als sie den Dämon sah. „Wie bitte?“ fragte sie nach.

Shi löste den schweren Umhang von seinen Schultern und ließ ihn zur Erde gleiten. Während er auf sie zukam zupfte er sich seinen schwarzen Anzug zurecht und begann erneut zu sprechen. „Du bist doch sicher schon selbst auf die Idee gekommen, also wieso tust du es nicht einfach?“

Er hatte recht, die Idee war ihr selbst schon gekommen. Doch der Gedanke allein an einen Kampf mit ihm ließ sie erschauern. Er brachte die Qualen der Folter und die Bilder aus dem Genjutsu wieder zum Vorschein, die noch so frisch in ihrem Gedächtnis verankert waren. Doch das wollte sie vor Shi nicht zeigen. „Du schlägst mir wirklich vor ihn umzubringen? Obwohl es gegen unsere Abmachung wäre? Was ist aus: Ein Leben für ein Leben geworden?“

„Du wolltest dich doch nie an diese Abmachung halten, woher also der Sinneswandel?“ konterte er und fixierte sie mit seinen silbergrauen Augen.

Sie richtete sich auf. „Ich habe dir mein Wort gegeben und daran halte ich mich. So wurde ich nun mal erzogen.“

„Schon, ja. Aber du bist niemand mehr, der darauf viel wert legt, oder? Immerhin, bist du eine Rächerin, ein Mensch ohne Zukunft, ohne Leben. Wozu brauchst du also noch dein Erziehung? Besonders wenn sie zwischen dir und deinem verlorenen Leben steht.“ er grinste sie an. „Deine Ausrede ist folglich nicht besonders schlüssig. Du solltest dir eine andere ausdenken, aber bitte ein bessere.“ meinte er gelangweilt und sah sich um.

„Ich soll mir also was besseres ausdenken?“ wiederholte Mikoto, und kam sich ziemlich veralbert vor.

„Du könntest es natürlich auch mit der Wahrheit versuchen, vorausgesetzt du kennst sie.“ gab Shi von sich, sein Blick wanderte nun mit einem Ausdruck des Unbehagens über den Fußboden, als würde er etwas suchen.

Sie verschränkte die Arme. „Die Wahrheit ist, dass ich mich an die Abmachung halten will.“

„Das ist nur das Resultat. Was ist der Grund dafür?“ hakte Shi nach. Und mit einem Seufzten ließ er sich , ihr gegenüber schließlich auf dem Boden nieder. Er zupfte an seiner Kleidung herum, und es schien ihm sichtlich zu missfallen auf dem schmutzigen Steinboden sitzen zu müssen.

Mikoto biss sich auf die Lippe und sah ihn einfach nur an. Sie hatte ihm ihre Antwort doch schon gegeben, was wollte er noch.

Shi faltete genüsslich die Hände über seinem Schoß. „Ich gebe dir einen kleinen Tipp.“ begann er. „Es liegt nicht an deiner Erziehung. Im Moment hast du einfach zu viel Angst vor ihm.“

„Ich habe keine Angst vor ihm!“ empörte sich Mikoto, funkelte den Dämon wütend an.

„Ach bitte, dir schlottern doch schon die Knie, wenn du nur an heute Nachmittag denkst.“ spottete er. „Und wer kann es dir verdenken? Du hast diesen Uchiha wirklich verdammt wütend gemacht, und er hat davon absolut nichts zurück gehalten.“

„Als ob er einen Grund bräuchte jemanden umzubringen. Er ist absolut skrupellos, vor nichts schreckt er zurück, wenn es seinen Zielen dient!“

„Er hat dich nicht umgebracht.“ erinnerte Shi sie.

„Nein, aber so gut wie.“ spuckte sie wütend aus. „Und einmal hat er meinen Schattendoppelgänger umgebracht, das reicht doch als Beweis.“

„Für Sasuke ist es ein Leichtes, einen Schattendoppelgänger von dem Original zu unterscheiden, und wann haben solche Genjutsu je jemanden getötet?“ hielt Shi dagegen. „Außerdem, wenn er dich hätte umbringen wollen, dann hätte er es tun können. Die Gelegenheit hätte er gehabt, und solange Orochimaru ihn braucht, hat Sasuke auch nichts von ihm zu befürchten.“

Mikoto wich seinem Blick aus. Was Shi sagte klang logisch, aber es konnte nicht sein. Wenn es wahr wäre, dann hätte Sasuke tatsächlich so etwas wie eine Grenze. Eine moralische Grenze, die einen Funken Anstand in ihm bedeutete. „Irgendeinen Grund wird er gehabt haben mich dieses Mal zu verschonen. Wahrscheinlich bringt es ihm nur mehr Genugtuung, wenn er mich vorher bei Orochimaru anprangern kann. Ich habe keine Ahnung, was in ihm vorgeht. Ich bin nicht so wie er. Ich habe einen Plan für die Zukunft, einen anderen als nur den Mord eines Menschen.“ Wütend war sie aufgestanden, so das Shi nun zu ihr herauf sehen musste.

„Bis vor kurzem hattest du noch den selben Plan. Du hattest nur das Glück ein Geschäft angeboten zu bekommen, bei dem du dein Schicksal ändern kannst. Er hatte dieses Glück nie. Denkst du nicht, er würde alles tun, um so eine Chance zu bekommen? Er hat weitaus mehr verloren als du, denk daran. Während du deine Eltern nach und nach verloren hast, verlor er alles auf einmal. Während du noch deinen Onkel Neji, und den Rest der Hyuga Familie hattest, die sich um dich kümmerten, wer kümmerte sich da um ihn?“ fragte er sie, fuhr jedoch fort, ehe sie etwas entgegnen konnte. „Kannst du dir vorstellen wie er sich gefühlt haben muss?“

Mikoto schüttelte den Kopf. Und Shi besah sie sich eine Weile. „Ich denke du hast eine Vorstellung von seinem Schmerz, deiner ist seinem gar nicht so unähnlich. Und trotzdem, könnte er in die Vergangenheit reisen, er würde nicht so untätig rumsitzen wie du – im Gegensatz zu dir wäre er sogar erfolgreich. Was glaubst du würde er tun?“

„Seinen Bruder töten.“ antwortete Mikoto wie selbstverständlich. „Dann könnte dieser seine Familie nicht mehr umbringen.“

„Falsch. Er würde versuchen seinen Bruder von dieser Tat abzubringen. Und weißt du wieso?“

„Du wirst es mir sicher gleich sagen.“ grummelte Mikoto. Obwohl sie stand, und der Dämon noch immer am Boden saß hatte sie das Gefühl unter seinem Blick zusammen zu schrumpfen.

„Einfach weil er seinen Bruder liebt – genauso sehr wie er ihn hasst. Itachi ist einst Derjenige gewesen, den er am meisten bewunderte, dem er nacheiferte. Sasuke wollte seinen Bruder übertreffen, ja, aber erst einmal wollte er überhaupt so sein wie sein Bruder. Die stärkste Verbindung von allen alle er zu Itachi, und auch das hat dieser ihm genommen.“ erklärte Shi. „Trotzdem, gehörte er in der Vergangenheit zu Sasukes Familie, und ohne ihn würde es nie so werden können wie früher, wie in seiner Kindheit.“ das letzte Wort betonte er besonders. „Verstehst du nun den eigentlichen Unterschied zwischen euch? Es geht nicht darum, wer von euch mehr Hass empfindet, wer skrupelloser ist und wer nicht. Oder wer mehr gelitten hat. Es geht einfach nur darum, wer die genauere Vorstellung von seinem Ziel hat. Er wüsste genau, was er will. Du hingegen zweifelst noch immer. Hin und her gerissen zwischen deinen Gefühlen, deinen Wünschen und Befürchtungen. Du weißt nicht, was die richtige Entscheidung ist, aber das findest du nicht durch Grübeleien heraus, sondern nur durch ausprobieren.“ Erklärte er ihr. „Du musst dich entscheiden, für das eine oder das andere. Beides kannst du nicht haben. Und ich sage dir noch etwas: Wenn du dich nicht bald festlegst, dann wirst du mit Sicherheit versagen.“

Mikoto hatte den Blick gesenkt und schwieg. Shi richtete sich auf, klopfte sich den Staub vom Anzug und richtete seine graue Krawatte. „Vergiss nicht.“ begann er, während er sich seinen Umhang über die Schulter warf. „Die Zeit rennt ungehindert dahin und wartet auf niemanden. Du hast eine einmalige Chance erhalten, von der andere nicht einmal Träumen können: Verschwende sie nicht.“

Vollkommen hilflos stand Mikoto vor ihm. Sie verstand was er ihr sagen wollte, doch sie wusste nicht, wie sie es umsetzten sollte. Auf welche Weise sollte sie eine Entscheidung treffen, wenn sie nicht wusste, was die richtige war. Doch wenn sie keine traf, versagte sie wirklich. So oder so konnte es nicht gut ausgehen. Im Moment hatte sie keine Ahnung, was sie wollte, das musste sie sich wohl erst einmal eingestehen.

Shi trat neben sie und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Kopf hoch. Du hast das Herz am rechten Fleck, genau wie deine Eltern.“ Überrascht über diese Geste schaute sie zu ihm auf. Er schenkte ihr ein leichtes Lächeln. „Ich bin sicher, dass du einen Weg findest alles zum Guten zu wenden.“ Mit diesen Worten Schritt er an ihr vorbei und verschwand im Schatten.

Mikoto blieb mit einem Gefühl der Verlorenheit zurück. Hatte sie noch Zeit sich zu entscheiden? Oder war es nicht schon längst vorbei.
 

Düüt... Düüt... Düüt...

Das gleichmäßige Piepen des EKG erfüllte den kleinen Raum. Es zeigte das sein Herz weiterhin schlug, dass es noch lange nicht vorbei war.

Aber es war auch ein nervendes Geräusch. Ständig dieses penetrante düüt, düüt, düüt, wer sollte dabei schon in Ruhe schlafen können? Nicht, das Naruto wirklich schlafen wollte.

„Lasst mich endlich hier raus!“ schrie der Blonde stark gedämpft durch die Verbände und

versuchte sich gegen die strammen Gurte zu wehren, die ihn ans Bett fesselten. Hinata hatte zwar die schlimmsten Verbrennungen geheilt und Naruto war bekanntlich hart im nehmen, aber die Hokage hielt es trotzdem für besser Naruto weiterhin unter Beobachtung zu halten. Brandwunden waren nichts was man unterschätzen durfte. Gut über 70% seines Körper war in Verbände gehüllt, wobei die über seinem Mund nicht unbedingt Nötig gewesen wäre.

Die blonde Frau stand mit gekreuzten Armen an der Wand und sah auf den herum hampelndem Naruto hinunter. „Du kannst nicht gehen, solange deine Wunden nicht vollständig verheilt sind. Und jetzt verhalt dich endlich ruhig!“

Doch Naruto dachte nicht daran. Er schrie und zeterte. Sie waren Sasuke so nah gewesen, wenn sie sich beeilten würden sie sicher noch eine Spur von ihm finden der sie folgen konnten. Vielleicht konnten sie auch dem Mädchen folgen. Die Hokage seufzte, sie wusste genau, was Naruto versuchte zu sagen, schon seit einer Woche hielt er im Krankenhaus alle auf Trab. Deswegen hatte sie ihn schließlich gefesselt und, weil sein Gebrüll ihr Kopfschmerzen bereitete, seinen Kopf komplett verbunden.

Schließlich klopfte es endlich an der Tür. Sofort saß Naruto wie erstarrt da und schaute gespannt zur Tür. „Herein!“ befahl Tsunade. Und Jiraiya trat zusammen mit Shizune und Hinata ein, welche sich leicht nervös umblickte. Auch Sakura und Kakashi folgten den dreien in den Raum. Naruto sah ungeduldig von einen zum anderen.

„Und was habt ihr herausgefunden?“ fragte Tsunade an Jiraiya gewandt.

„Wir haben nichts mehr gefunden.“ erklärte Jiraiya.

„Allerdings scheint es so, als würden Orochimaru und Sasuke denken Naruto sei tot.“ fügte Shizune hinzu.

„Sasuke denkt ich sei tot?!“ geschockt sah Naruto in die Runde, doch die anderen ignorierten ihn.

„Und das ist meiner Meinung nach nur ein Vorteil für uns.“ meinte Jiraiya.

„Was das Mädchen angeht, haben wir auch von ihr keine Spur gefunden.“ erklärte Sakura, und wendete sich an Hinata. „Hast du etwas über sie heraus gefunden?“

Alle Augen lagen auf einmal auf der schwarzhaarigen, welche sich sich sichtlich unwohl fühlte, bei der ganzen Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde. Sie lief dunkel rot an, senkte den Blick und knetete nervös ihre Hände. „Also... ehm... mein Clan weiß nichts über sie.“ begann Hinata stotternd. „Und nach Na-Narutos Berichten ist sie keine vollwertige Byakuganträgerin ist. Es wäre auch denkbar, dass Orochimaru einen Weg gefunden hat unser Jutsu zu kopieren, irgendwie.“ während des Sprechens senkte sie ihre Stimme immer mehr. Das war nicht gerade eine Sache über die ihr Clan sehr erfreut war, am liebsten hätte er es geheim gehalten um seine Ehre zu wahren. Aber letztlich hatten sie beschlossen, dass die Hokage darüber informiert werden musste.

Alle waren still, außer Naruto, der noch immer gegen seine Fesseln ankämpfte. „Das ist eine schlechte Nachricht.“ seufzte Tsunade. Das Byakugan war eines der mächtigsten Jutsus Konohas, und einer ihrer größten Trümpfe. Wenn Orochimaru nun ebenfalls über diese Kunst verfügte mussten sie sich in Acht nehmen.

„M-mir ist auch aufgefallen, dass sie die selbe Strategie angewendet hat wie Naruto gegen Neji bei der Chunin Prüfung.“ meldete sich Hinata noch einmal zu Wort. Diesmal sahen alle zu Naruto, der vollkommen überrumpelt zurück starrte. Er hatte es nicht für weiter wichtig gehalten und es deswegen vollkommen vergessen.

„Das bedeutet, dass sie bei dem Kampf zugesehen haben muss. “ meinte Kakashi.

„Nicht nur das.“ fügte Jiraiya an. „Sie muss auch seinen Kampfstil analysiert haben.“

Jetzt wo sie darüber sprachen fiel es auch Naruto auf, und er nickte eifrig. Es war nicht nur, dass sie direkt diese Strategie genutzt hat, sondern auch ihr restlicher Kampfstil war seinem ähnlich, auch wenn er genauso viele Parallelen zum Kampfstil von Hinata und Neji gab. Je mehr er über den Kampf nach dachte, umso mehr fiel ihm auf. Hektisch versuchte er den anderen seine Erkenntnisse zu erzählen, aber durch die Verbände konnte ihn niemand verstehen.

„Das bedeutet, dass ihre Art zu Kämpfen eine Mischung aus der von Naruto und der des Hyuga- Clans ist.“ schlussfolgerte Sakura. Naruto nickte zustimmend, aber wollte immer noch etwas hinzufügen.

„Wir können jedenfalls davon ausgehen, dass sie eine gefährliche Gegnerin ist.“ warf Shizune ein.

Alle stimmten ihr zu, nur Naruto schüttelte energisch den Kopf. Doch die anderen ignorierten es.

„Und das Orochimaru es auf Naruto abgesehen hat.“ fügte Jiraiya hinzu.

„Dann denke ich, wäre es das Beste, wenn Naruto sein Training hier fortsetzten würde, zudem Orochimaru nicht der einzige ist, der hinter ihm her ist.“ erklärte Kakashi.

Jiraiya schüttelte energisch den Kopf. Und auch Naruto protestierte augenblicklich. Er liebte Konoha, das war es nicht, aber er wollte so schnell wie möglich wieder Informationen über Sasuke sammeln.

„Wenn sie nach Naruto suchen, ist es umso sicherer, wenn er sich nicht an einem Ort aufhält . Zudem denkt Orochimaru, dass er tot ist. In nächster Zeit wird er ihn also nicht angreifen.“ hielt Jiraiya dagegen.

„Ich denke, das sollten wir ein andern mal klären.“ unterbrach Tsunade die entstehende Diskussion. „Naruto braucht nun erstmal Ruhe.“ Sie warf den jungen Ninja einen strengen Blick zu. „Besser du hälst dich dieses mal daran, sonst stelle ich dich ruhig.“ Mit diesen Worten ging sie hinaus, und die anderen folgten ihr, nur Sakura blieb noch da.

Eine ganze Weile stand sie schweigend neben Naruto, welcher sie nur aufmerksam ansah. „Entschuldige Naruto...“ brachte sie schließlich niedergeschlagen hervor. „Das ich dir wieder nicht helfen konnte.“

Naruto schüttelte den Kopf und versuchte ihr klar zu machen, dass es nicht schlimm war und sie sich keine Vorwürfe machen sollte. Er konnte es nicht aushalten, wenn sie traurig war.

Sakura bemerkte, dass er ihr etwas sagen wollte, und entfernte endlich den Verband von seinem Mund.

„Mach dir keine Gedanken, Sakura!“ versuchte Naruto sie aufzumuntern und grinste sie breit an. „Das nächste mal holen wir Sasuke zusammen zurück. Ich bin sicher, wenn wir noch einmal zu dem Versteck gehen werden wir Hinweise finden, wo Sasuke zurzeit ist.“

„Naruto, hör auf.“ Sie warf ihn einen ernsten Blick zu. Tränen schimmerten in ihren türkisen Augen und der blonde verstummte sofort.

„Schon wieder hast du dein Leben riskiert. Ich habe dich so lange nicht gesehen, und dann wirst du auf einmal schwer verletzt ins Dorf getragen... Ich habe richtig Angst bekommen....“ murmelte Sakura, und versuchte nicht zu weinen. „Weißt du, eigentlich habe ich mir vorgenommen stark zu werden, damit du nicht mehr alleine losziehen musst. Endlich einmal wollte ich für jemanden von Nutzen sein, und nicht immer im Weg stehen. Ich habe die letzten Monate hart unter Tsunade trainiert... Und jetzt war es alles umsonst.“ Sie seufzte. „Vielleicht ist es sicherer, wenn du das mit dem Versteck vergisst. Es ist einfach zu gefährlich im Moment. Orochimaru, der dich umbringen willst, dieses unbekannte Mädchen... Wenn du ihr das nächste mal begegnest hast du vielleicht nicht so viel Glück und ...“ Sakura brach ab.

„Das Mädchen wollte mich nicht töten.“ meinte Naruto überzeugt. Er wusste nicht wieso, aber als er noch einmal über den Kampf nachgedacht hatte, ist es ihm klar geworden. „Sie hat die ganze Zeit versucht mich nicht zu verletzen.“ erklärte er.

„Sie hat dich fast umgebracht!“ empörte sich Sakura. „Wäre Hinata nicht so schnell dagewesen um dich zu heilen, dann -“

„Aber sie war da. Und das Mädchen wusste das, sie muss auch gewusst haben, wann Jiraiya und Hinata ihre Kämpfe gewonnen haben.“

„Aber woher hätte sie wissen sollen, dass sie dich rechtzeitig finden? Oder welcher deiner Schattendoppelgänger du selbst bist?“ gab Sakura zu bedenken.

Darüber musste Naruto erst einen Moment nachdenken, doch dann fand er eine Lösung. „Egal, wo die beiden in dem Versteck waren, die Explosion hatten sie bemerken müssen. Und es ist natürlich dass sie direkt dort hin kamen. Und sie besitzt das Byakugan, zudem schient sie sich mit Kagebunshin aus zu kennen. Es war also ein leichtes für sie herauszufinden, wo genau ich war. Und doch war ich nicht direkt in einer der Explosionen involviert.“ erklärte er ihr. Doch Sakura wirkte noch immer skeptisch.

„Ich weiß nicht...“

„Du hast natürlich recht, ohne Hinata hätte es schlecht ausgesehen. Trotzdem denke ich nicht, dass das Mädchen, mir etwas tun wollte. Ich denke, dass sie keine andere Wahl hatte.“ erklärte Naruto ihr. „Ich frage mich, wer sie wohl ist.“

Sakura schüttelte nur geschlagen den Kopf: „Sei trotzdem in Zukunft vorsichtiger.“ bat sie ihn.

„Das nächste mal, wirst du ja dabei sein, um auf mich aufzupassen.“ meinte er breit grinsend zu ihr und sie erwiderte sein Lächeln. Gegen Narutos ansteckenden Optimismus konnte niemand etwas tun.
 

Eine ganze Weile saß Mikoto in ihrem Zimmer und dachte über Shis Worte nach. Darüber, wie er Sasuke gelobt hatte. Sie fragte sich, ob er recht hatte. Ob Sasuke es wirklich über sich bringen würde den Mörder seiner Familie in der Vergangenheit am Leben zu lassen. Sie hatte zu große Angst davor. Es gab zu vieles, das Sasukes Hass über eine zu lange Zeit geschürt hatte, als dass man ihn wirklich davon befreien konnte. Was half schon gegen einen Verlust, wie er ihn erlitten hatte? Nichts! Was gab es schon, dass diesen Schmerz lindern konnte? Nichts! Dass einem die Angst nehmen konnte. Es gab nichts, was dies vermochte. Kein Satz, kein Wort, keine Silbe die ihr helfen konnte. Kein Ereignis, keine Tat und keine Geste, die etwas ändern könnte.

Wie sollte sie jemandem helfen sein Schicksal zu akzeptieren, wenn sie es selbst nie gekonnt hatte? Nein, sie hatte nur diese eine kostbare Möglichkeit ihr Schicksal zu ändern, und Shi hatte recht, die sollte sie nicht verschwenden. Also durfte sie kein Risiko eingehen. Langsam zog sie die Nahrungspillen aus ihrer Tasche. Drei Stück, genug damit Orochimaru besiegt werden konnte und das Sasuke seine Rache, seinen Frieden bekam, bevor sie ihn umbrachte. Zumindest das war sie ihm schuldig. Sie würde ihn kurz nach seiner Rache an Itachi umbringen müssen, ehe er das mit Konoha erfuhr. Doch der Plan konnte nur funktionieren, wenn er sie jetzt nicht verriet, sonst würde sie ihn nun umbringen müssen. Sie stöhnte mutlos auf, wie sollte sie das nur schaffen, fragte sie sich.

Es klopfte an der Tür, und sie fuhr vor Schreck zusammen, als auch schon Sasuke mit todernstem Gesichtsausdruck ihr Zimmer betrat. Sie erwiderte seinen Blick mit einem kalten funkelten. „Was willst du?“

„Ich will wissen, was genau bei dem Kampf vorgefallen ist. Naruto lebt noch, ich will wissen wieso.“ erklärte Sasuke.

Mikoto stand von ihrem Bett auf. „Damit du mich direkt bei Orochimaru verraten kannst? Dafür reicht es, dass du weißt, dass er noch lebt.“ Einen Moment funkelten sie sich beide wütend an, ohne ein Wort zu sagen. Dann gab Sasuke nach: „Nein, ich habe nicht vor dich zu verraten.“

Überraschung zeichnete sich auf Mikotos Gesicht ab.

„Ich halte nicht viel von Orochimaru. Wie du weißt, bin ich nur hier, bis ich stark genug bin, um diesen Kerl zu erledigen. Dann werde ich Orochimaru töten, und mich meinem eigentlichen Ziel widmen. Es würde mir also nichts bringen dich zu verraten.“ erklärte er ihr.

„Und was interessiert dich dann an meinem Kampf mit Naruto?“ hakte sie nach. Er kam einen Schritt auf sie zu. „Ich will wissen, was wirklich passiert ist. Konntest du Naruto nicht besiegen, oder hast du ihn mit Absicht davon kommen lassen?“

„Ich habe einen gesamten Korridor gesprengt, und doch ist er mir entkommen. Vielleicht willst du darauf hinaus, dass ich die Explosion so kontrollieren konnte, dass er nicht betroffen war. Dafür hätte ich allerdings genau wissen müssen welcher von den unzähligen Narutos der echte war, aber selbst dann wäre er noch so schwer verletzt worden, dass er sofortige Hilfe gebraucht hätte. Sprich ich hätte auch noch darauf achten müssten, wo Hinata war und ob sie ihren Kampf gewonnen hat. Unmöglich wäre das nicht, aber wieso sollte ich mir so viele Gedanken über ihn machen? Nein, Naruto hatte nur unverschämtes Glück.“ erklärte sie ihm. „Wenn das dann alles war, kannst du wieder gehen.“ sie deutete zur Tür. Doch Sasuke machte keine Anzeichen zu gehen. „Wenn Naruto nur solch unverschämtes Glück gehabt hatte, woher weißt du dann so sicher, dass er lebt? Wüsstest du es nicht hättest du anders auf mein Genjutsu reagiert.“

Mikoto knirschte mahlend mit den Zähnen, und schwieg. Er ließ sie nicht aus den Augen. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

„Du hast ihn mit Absicht entkommen lassen, richtig?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  funnymarie
2012-06-20T19:11:59+00:00 20.06.2012 21:11
huhu
hab gerade das letzte kapitel bisher von deiner geschichte durchgelesen und bin einfach nur begeistert
hoffentlich geht es ganz schnell weiter, denn ich kann es kaum erwarten
lg funnymarie
Von:  funnymarie
2012-06-20T19:11:58+00:00 20.06.2012 21:11
huhu
hab gerade das letzte kapitel bisher von deiner geschichte durchgelesen und bin einfach nur begeistert
hoffentlich geht es ganz schnell weiter, denn ich kann es kaum erwarten
lg funnymarie
Von:  Sozl
2012-06-20T18:49:53+00:00 20.06.2012 20:49
Bin immer wieder überrascht wie gut du die Charaktere teilweise einfängst.
Viele der Eigenschaften sind mir so direkt nie aufgefallen, aber wenn ich sie bei dir lese fällt mir auf, dass es fast in jeder Folge mit dem Charakter aufgetreten ist :D
Von:  fahnm
2012-06-19T21:14:09+00:00 19.06.2012 23:14
Oh.
Jetzt wird es interesamt^^


Zurück