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Just To Save Him For You

von

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Blutendes Herz

„Du hast ihn überleben lassen." wiederholte Sasuke, als von seinem Gegenüber keine Reaktion kam.

Sasuke ließ sein Gegenüber nicht aus den Augen, genauso wenig wie das Mädchen ihren Blick von ihm wandte. Ununterbrochen schienen ihre blauen Augen etwas in seinen zu suchen. Sie versuchte zu verstehen, was er hier wollte. Doch das wusste Sasuke selbst nicht so genau.

Eigentlich hätte es ihm egal sein können. Schon ob Naruto tot oder lebendig war hätte ihm egal sein müssen. Aber das war es ihm nun mal nicht.

Sein gesamter Körper stand unter einer immensen Anspannung. Er wusste, dass sie Naruto hat davon kommen lassen, doch er musste es aus ihrem Mund hören. Er wollte dass sie es zugab, wollte die absolute Gewissheit haben, dass er sich nicht in ihr geirrt hatte. „Ist es nicht so?" Er spie die Worte mit zitternder Stimme aus, hatte sich gerade noch genug in der Gewalt um seine Stimme nicht allzu sehr zu erheben.

„Ja." antwortete sie ihm. „Ich habe ihn nicht umbringen können, aber ich durfte auch nicht verlieren."

Sasuke atmete hörbar aus. Nun hatte er die Bestätigung: Sie hat Naruto verschont, sie hatte alles geplant, den Kampf, seine Flucht, den Tod ihrer Teamkollegen und die Rückkehr. Dabei wäre es für sie um einiges leichter gewesen ihn einfach zu töten.

„Wie schaffst du das?" fragte er.

Die Hyuga sah ihn sichtlich verwirrt an. „Du weißt doch schon wie er-"

Sasuke brachte sie mit einem Wink seiner Hand zum Schweigen. „Das meine ich auch nicht.", erklärte er. „Wie schaffst du es, trotz deines Hasses, jemanden am Leben zu lassen, der deinem Ziel im Weg steht."

„Naruto steht mir nicht im Weg." antwortete sie trocken.

„Es war dein Auftrag ihn zu töten, also stand er dir im Weg."

Sie schüttelte den Kopf. „Nur weil es mein Auftrag war steht er mir nicht im Weg. Im Gegenteil; es wäre für mich von Nachteil gewesen ihn umzubringen." erklärte sie. „Wir beide werden von Orochimaru benutzt. Wir beide haben eine Abmachung mit ihm geschlossen. Jeder von uns weiß, dass er sich nicht an seinen Teil halten wird und keiner von uns hat vor sich an seinen zu halten. Während viele hier ihre Hoffnung in dich setzen, ziehe ich es vor noch eine zweite Option zu haben."

„Wie kommst du dabei gerade auf Naruto? Er ist ein schwacher, unüberlegter Querkopf, der seinen idiotischen Träumen nachjagt, mehr nicht. Er war nicht einmal in der Lage dich zu besiegen, geschweige denn mich oder Orochimaru." entgegnete Sasuke mit einem leichten Grinsen. „Er ist nichts weiter als ein Versager."

Die Schwarzhaarige baute sich mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihm auf und schien ihn mit ihrem Blick in Grund um Boden richten zu wollen, ganz so, als hätte er sie beleidigt. Da Sasuke allerdings größer war als sie, musste sie zu ihm hoch sehen. Leicht belustigt schaute er zu ihr hinab, gespannt, wieso sie sich durch seine Worte über Naruto beleidigt fühlte.

„Naruto ist alles andere, als ein Versager. Es mag ja sein, dass er über kein so außergewöhnliches Kekkeigenkei verfügt wie du. Geschweige denn so viele Künste gemeistert hat wie du, oder als ein Genie angesehen wird. Aber dafür kämpft er unerbittlich für sein Träume, egal wie aussichtslos die Lage auch sein mag. Er geht seinen eigenen Weg." begann sie. „Er ist ein Ninja mit einem großen Herzen. Er ist jemand, der die jenigen beschützen will, die ihm wichtig sind, der einfach nur akzeptiert werden will. Und er hat die Fähigkeit zu den Menschen durchzudringen. Du hast es doch selbst erlebt, bei Haku und Zabuza, bei Gaara, Tsunade und allen anderen in Konoha. Er ist ein Held, jemand, der auch das Unmögliche möglich macht und..." Während sie sprach veränderte sich ihr Ausdruck vollkommen. Ihre Stimme hatte einen sanften Ton angenommen. Ihre Augen waren von einem faszinierendem Leuchten erfüllt und ein leichtes Lächeln umschmeichelte ihre Lippen, sodass sie etwas abwesend wirkte. Sasuke hatte sie noch nie so gesehen. Naruto musste ihr wirklich viel bedeuten.

Er wand sich leicht von ihr ab. Ertrug diesen Anblick einfach nicht, welcher ihm nur nochmal deutlich machte, was er die ganze Zeit über versucht hatte zu verdrängen. Er selbst achtete Naruto nicht weniger, das ist ihm in den letzten Tagen nur zu bewusst geworden. Trotzdem...

„... er gibt nie-" plötzlich stockte sie. Sasuke sah fragend zu ihr hin, für einen Moment spiegelte sich tiefe Trauer in den Augen der Schwarzhaarigen, dann bemerkte sie seinen Blick und riss sich zusammen. „Er gibt nie auf." beendete sie ihren Satz eine Spur zu kühl.

Sasuke ließ sie nicht mehr aus den Augen. Woher kam plötzlich dieser Ausdruck und woher wusste sie das alles über Naruto? Was für eine Verbindung hatte sie zu ihm? Irgendwie würde er das herausfinden. „Stimmt. Er ist eine furchtbare Nervensäge. Deswegen werde ich ihn auch umbringen müssen."

Sasuke spürte kaltes Metall an seiner Kehle; das Kunai zitterte wie Espenlaub in ihrer Hand. Aber da war er wieder: Dieser kalte Blick voll loderndem Hass.
 

Pitsch.

Leise tropfte das Blut auf den steinernen Boden, die Schreie des Schwarzhaarigen waren schon lange verklungen, ohne dass noch jemand darauf geachtet hätte. Zu oft drangen markerschütternde Hilfeschreie aus diesem Raum, und keiner traute sich nach zu sehen, was der grauhaarige Spion wieder für Experimente trieb.

Mit ruhiger Präzision schnitt er den Körper des jungen Mannes auf um an sein Herz zu gelangen.

„Hast du eine neue Fähigkeit gefunden, die du deiner Sammlung hinzufügen willst?"

Kabuto schob sich mit dem Handrücken kurz die Brille zurecht, um besser sehen zu können. Er trennte das Herz des Mannes mit einigen geübten Handgriffen heraus und legte es in eine kleine Metallschale, die neben ihm stand. Erst dann drehte er sich zu seinem Besucher um und beantwortete lächelnd die Frage: „Nun, ähnlich wie Kimimaru weißt Arata eine hohe Regenerationsfähigkeit auf. Ich teste, wie weit sie die von Kimimaru übersteigt."

„Wie interessant." Kabutos Gegenüber musterte kurz den aufgeschnittenen Körper auf dem blanken Operationstisch, sowie das Blut, das über diesen lief.

„Aber deswegen bist du nicht hier, stimmt's Orochimaru?" Kabuto ließ seinen Anführer nicht aus den Augen. Sein Lächeln verriet ihm, dass er recht hatte.

„Stimmt, eigentlich bin ich hier, um zu erfahren, was deine Nachforschungen ergeben haben."

„Wie erwartet hat sie uns belogen." erklärte Kabuto. „Aber ich denke das wir unser Ziel trotzdem erreicht haben: Sie werden sich in nächster Zeit von uns fernhalten."

Orochimaru lachte leise auf. „Dann wissen wir jetzt auch, dass sie aus Konoha kommt. Tsunade ist ganz schön nachlässig, wenn sie mir so ein besonderes Geschenk überlässt."

„Ihr habt also vor, sie weiter zu trainieren?" fragte Kabuto nach.

Orochimaru überlegte einen Augenblick. „Ja. „ antwortete er schließlich. „Allerdings gibt es ein paar Dinge, die mir missfallen."

„Hat es zufällig mit Sasuke zu tun?" vermutete Kabuto.

„Ich denke die beiden haben genug Zeit miteinander verbracht." antwortete Orichimaru nur.

„Soll ich das auch so in die Akte schreiben? Dass sie eine Spionin Konohas ist?"

Orochimaru schüttelte den Kopf. „Auch wenn mich interessieren würde, wie Sasuke darauf reagieren würde, ich denke es ist besser, wenn er nichts davon weiß. Denk dir einfach eine der üblichen Hintergrundgeschichten für sie aus."

„Wie ihr wünscht." mit einem leichten Grinsen sah Kabuto Orochimaru nach, der sein Labor verließ. Dann wendete er sich wieder seinem Versuchobjekt zu, welches röchelnd zu Bewusstsein kam.
 

„Wieso versuchst du ihn nicht umzubringen, bevor er dich verrät?" Shis Worte hallten durch ihren Kopf, während sie Sasuke das Kunai an den Hals drückte. Doch dem Uchiha ließ die Drohung kalt.

„Dann sollte ich dich auf der Stelle töten." zischte sie, und versuchte ihr Zittern zu überspielen. Wieso zitterte sie? Weshalb zögerte sie noch? „Im Moment hast du einfach zu viel Angst vor ihm." schossen ihr die Worte des Dämons durch den Kopf, und Wut wallte in ihr auf. Sie hatte keine Angst! Ihre Hand schloss sich fester um das Kunai, das Zittern erstarb. Sie musste den Schnitt nur ausführen, eine kleine Bewegung und ihre Eltern wären gerettet.

Ihre Hand schoss zur Seite, ihr gesamter Arm wurde verdreht und sie selbst zur Seite gezogen. Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien, aber er war zu fest. Sie setzte mit der anderen Hand zum Schlag an, doch Sasuke blockte diesen ab und versetzte ihr einen kräftigen Stoß gegen die Schulter. Sie spürte wie sie mit dem Rücken gegen etwas hartes. Sie wollte zum tritt ausholen doch Sasuke blockierte sie. Sie konnte sich nicht mehr frei bewegen.

Mit aller Kraft wandt sie sich und versuchte ihn von sich zu drücken um seinem Griff zu entkommen. Doch er drückte sie mit seinem Körper nur fester an die Wand. Mit einer Hand hielt er ihre Hände über ihrem Kopf fest, mit der anderen entriss er ihr das Kunai und beförderte es außerhalb ihrer Reichweite. Als er es wegwarf schaffte sie es für einen Moment etwas Abstand zwischen ihren Oberkörper und die Wand zu bringen. Sie Drücke sich weiter ab, versuchte Sasuke von sich zu stoßen. Es kam zu einem einen Kräftemessen zwischen den beiden, und für einen Augenblick sah es so aus als würde Mikoto gewinnen, doch dann drückte der Schwarzhaarige sie erneut gegen die Wand. Er hielt ihre Handgelenke fest, seine Arme blockierten ihre Arme, seine Beine blockierten die ihren und sein gesamter Körper drückte sich gegen ihren, sodass sie zwischen ihm und der Wand verkeilt war. Sie konnte sich keinen Millimeter mehr bewegen. Etwas war anders. Er war noch stärker als sonst. Obwohl er sie so eisern festhielt tat er ihr nicht weh.

Sie konnte seinen warmen Atem an ihrer Wange spüren und wie seine Brust sanft gegen ihre drückte, bei jedem seiner gleichmäßigen Atemzüge. Jede Faser seines Körpers war angespannt, genau wie bei ihr.

Wütend sah sie in die pechschwarzen Augen, die sie ruhig auf sie herab blickten. „Lass mich los!" verlangte sie.

„Willst du mich wirklich umbringen?" fragte er ruhig und forschte in ihrem Blick nach einer Antwort.

Sie erstarrte, und erneut hallten die Worte des Dämons in ihrem Gedächnis wieder. „Du hingegen zweifelst noch immer. Hin und her gerissen zwischen deinen Gefühlen, deinen Wünschen und Befürchtungen... Du musst dich entscheiden..." Mikoto starrte Sasuke einfach an. Was sollte sie tun?

Der Uchiha seufzte. „Du hasst mich. Wieso?"

Mikoto schluckte kurz, dann fasste sie sich, setzte eine kalte Miene auf und reckte das Kinn. „Weil du es nicht anders verdienst. Du hast alle Skrupel fallen lassen, nur weil du stark bist denkst du, du könntest über jedes Leben entscheiden. Es ist schon lange her, dass du noch einen Funken Menschlichkeit besaßt, als du noch einen Grund zum Töten brauchtest. Jetzt reicht dir die Gelegenheit dazu."

„Ich hatte schon viele Gelegenheiten dich zu töten. Auch jetzt."

Mikoto bereite sich darauf vor, dass er ihr wieder Schmerzen zu fügen würde, so wie beim letzten mal. - „Er hat dich nicht umgebracht." - Nichts geschah, er verstärkte nicht einmal seinen Griff. Verunsichert sah sie ihn an. „Ich werde dir nichts tun. Weder jetzt, noch später." versprach er ihr, und zum ersten mal schien seine Stimme einen sanfteren Klang zu haben. Es war so ungewohnt, dass Mikoto sich nicht sicher war, ob sie es sich nur einbildete. Sie erinnerte sich daran, wie er sie vor einigen Monaten gerettet hatte, als Orochimaru sie in einem Massenkampf getestet hatte. Langsam nickte sie. Irgendwie glaubte sie ihm, dass er ihr nichts tun würde.

„Du irrst dich also, wenn du denkst ich töte ohne Grund. " Unwillkürlich drückte er ihre Handgelenke schmerzhaft zusammen. Doch als er es bemerkte lockerte er seinen Griff sofort wieder. „Es gibt nur einen den ich wirklich umbringen will." Wieder einmal sah er sie mit diesem einsamen Blick tiefer Verzweiflung an. „Du hast niemanden verloren, du weißt nicht wie es ist, wenn man betrogen wird. Ich habe keine andere Wahl, als mich zu rächen selbst wenn es mich das Leben kostet!...Was verstehst du schon von mir?!" erklangen seine Worte von damals in ihrer Erinnerung.

Mikoto ließ den Blick sinken. „Einsamkeit.... Verzweiflung.... Hass... und Rache. Der Verlust geliebter Menschen, ei- einer Famlilie... Ich verstehe diese Gefühle gut." begann sie leise. „Ich finde, du hast alles Recht deinen Bruder zu jagen und dich an ihm zu rächen."

Sie hob ihren Blick wieder, sie konnte nicht genau sagen, was Sasuke dachte, sein Blick war undurchdringbar und seltsam in sich gekehrt.

Sie zögerte. Sollte sie Sasuke wirklich fragen? Aber sie musste einfach wissen, was für ein Mensch er wirklich war, wenn Shi mit seiner Einschätzung recht hatte, dann...

„Er hat dir viel bedeutet; dein Bruder?" sie schallt sich selber dumm, dass sie gefragt hatte. Es gab keinen Grund, dass Sasuke ihr antwortete. Doch dann nickte er plötzlich. Überrascht sah sie zu ihm hoch.

„Er war immerhin mein großer Bruder." Seine Stimme hatte ihren üblichen kalten Unterton angenommen. Doch da war noch mehr. Er schien leicht zu zittern und in seinem Gesicht spiegelten sich Wut, sowie Verständnislosigkeit und Trauer.

„Er würde versuchen seinen Bruder von dieser Tat abzubringen...Einfach weil er seinen Bruder liebt ...Die stärkste Verbindung von allen hatte er zu Itachi, und auch das hat dieser ihm genommen.“ Shi hatte also tatsächlich recht gehabt mit Sasuke. Er würde seine gesamte Familie retten, wenn er könnte, auch Itachi. Vielleicht hatte sie den Uchiha falsch eingeschätzt, schoss es ihr für einen Moment durch den Kopf. Doch dann fielen ihr seine Worte über ihren Vater wieder ein. „Er ist eine furchtbare Nervensäge. Deswegen werde ich ihn auch umbringen müssen." Die Erinnerung an diese Worte holte sie wieder in die Gegenwart, die Realität. Sie versteifte sich leicht, und begann erneut sich gegen seinen Griff zu wehren. „Wenn du eigentlich nur Itachi umbringen willst, wieso kannst du dann Naruto nicht einfach in Ruhe lassen?" fragte sie zischend. Für einen kurzen Moment schien Sasuke von ihrem plötzlichen Umschwung überrascht, doch er fasste sich schnell und hielt sie weiter fest, damit sie ihn nicht nochmal angreifen konnte.

„Er steht mir einfach im Weg!" antwortete er zischend.

Sie sah ihn aumerksam an. „Das stimmt nicht."

„Wie bitte?"

„Das stimmt nicht. Er steht dir nicht im Weg – sonst wäre dir sein Tod nicht so nahe gegangen." erwiderte Mikoto, und verstand nun endlich, was Shi damit gemeint hatte, dass sie Sasuke wütend gemacht hatte. „Er ist dein bester und einziger Freund, und egal, wie sehr du versuchst es zu leugnen, wird es immer so bleiben."

Für einem Moment sah Sasuke stumm an ihr vorbei. „Du irrst dich." begann er schließlich, und seine Stimme klang hart und unnahbar, während in seinem Blick ein Ausdruck des Bedauerns lag. „Ich habe alle Bindungen zu Naruto getrennt um stärker zu werden."

„Aber er lässt dich nicht ziehn, weil er immer noch an euerer Freundschaft hängt. Und aus diesem Grund willst du ihn auch umbringen." mutmaßte Mikoto und Sasuke nickte kurz. „Er lässt mir keine andere Wahl."

„Tss... Du bist echt ein Idiot." rutschte es ihr raus. „Als ob man dadurch stark würde, dass man seine Freunde umbringt. Egal, wie man es dreht und wendet, man braucht andere – selbst, wenn man nicht mit ihnen reden kann oder will. Selbst wenn man weit von ihnen entfernt ist, man braucht sie, einfach damit es jemanden gibt, zu dem man zurückkehren kann. Der auf einen wartet und einem zurück ins Leben hilft, wenn man dazu bereit ist." Erklärte sie ihm und sah ihm tief in die Augen. „Zu wem willst du zurück kehren, wenn Naruto nicht mehr da ist?"

„Pah! Ich will zu niemandem zurück kehren!" fauchte Sasuke. „Ich will mich nur an meinem Bruder rächen!"

„Und danach?"

Er sah sie verwirrt an. „Keine Ahnung... Meinen Clan wieder aufbauen." sprach er aus, wonach er sich sehnte.

„Brauchst du dafür etwa keine Freunde, oder zumindest ein Zuhause?" fragte sie ihn. „Die Uchiha gehörten doch von Anfang an zu Konoha – sie haben es doch als besondere Einheit geschützt, oder etwa nicht?"

„Was verstehst du schon davon?" entgegnete er kühl.

„Könntest du mich so langsam loslassen, ich hab das Gefühl meine Arme schlafen ein." beschwerte sie sich anstatt ihm zu antworten. Sasuke sah sie mistrauisch an. „Ich werde auch nicht nochmal versuchen dich anzugreifen, heute hätte ich eh keinen Erfolg mehr." versprach sie ihm, das schien ihm zu reichen. Ohne sie aus den Augen zu lassen ließ er sie los. Mikoto ging an ihm vorbei und ließ sich aufs Bett fallen. Der Schwarzhaarige blieb mitten im Raum stehen und wartete auf ihre Antwort. Mikoto verstand nicht, wieso er nicht einfach ging. Sie seufzte. „Ich verstehe mehr davon als du denkst."

„Eigentlich habe ich dich für jemanden gehalten, der genauso tief hasst wie ich." erklärte er. „Aber mittlerweile zweifle ich daran."

Mikoto musste kurz lachen. „Natürlich hasse ich nicht so wie du. Wir sind vollkommen verschieden, und unsere Erfahrungen ebenfalls. Außerdem, habe ich noch immer ein Leben in das ich zurückkehren kann."

„Niemand, der ein Leben hat kommt hierher." warf Sasuke verächtlich ein.

„Ich habe eben noch etwas zu erledigen." blockte sie ab.

„Du hast jemanden an dem du dich rächen willst." stellte er fest und sah sie abwartend an, als wolle er mehr darüber erfahren.

Mikoto erhob sich leicht und sah ihn an. Wollte er es wirklich wissen? Und was genau sollte sie ihm sagen? Die Wahrheit konnte sie ihm nicht sagen. „Ich habe keinen Grund dir davon zu erzählen... abgesehen davon, dass ich nicht gerne darüber rede." entgegnete sie, und es war noch nicht einmal gelogen. Eine Weile sah Sasuke sie noch an. „Ich verstehe." meinte er nach einer Weile verständnisvoll und wandte sich zum Gehen um.

Mikoto sah ihm wie angewurzelt nach. Sie hatte damit gerechnet, dass er sie weiter ausfragen würde, nicht dass er ihren Wunsch akzeptieren oder gar verstehen würde.

„Ich denke du hast eine Vorstellung von seinem Schmerz, deiner ist seinem gar nicht so unähnlich."

Wieder einmal wurde ihr bewusst, dass sie in der selben Situation waren. Sie sprang auf. „Warte!"

„Die Wahrheit ist, dass ich mich an die Abmachung halten will.“

Sasuke blieb an der Tür stehe und drehte sich zu ihr um. Bevor er etwas sagen konnte, und bevor Mikoto sich wieder umentscheiden konnte drückte sie ihm zwei kleine Kugeln in die Hand. Die schwarzen Augen sahen sie fragend an. „Was ist das?"

„Nahrungspillen, ich denke sie werden dir noch hilfreich sein." erklärte sie.

„Das ist nur das Resultat. Was ist der Grund dafür?“

„Hm." Sasuke steckte die Pillen weg und ging. Kein Danke, kein du-hast-was-gut-bei-mir; nichts. Ein bisschen ärgerte es Mikoto, auf der anderen Seite hatte sie nichts anderes von dem Uchiha erwartet. Im Grunde war es schon ein Wunder, dass er ihre Hilfe annahm, da konnte sie nicht auch noch erwarten, dass er ihr Antworten gab. Er hatte nie Antworten für sie. Genauso wenig wie sie selbst. Erschöpft ließ sie sich aufs Bett fallen und versank in Grübeleien.

Warum genau hatte sie das getan?

Ein letztes mal hallten Shis Worte durch ihren Kopf: „Du hast das Herz am rechten Fleck, genau wie deine Eltern."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sozl
2012-07-24T00:35:10+00:00 24.07.2012 02:35
wie immer ein super chapter ^_^
Von:  fahnm
2012-07-23T22:52:48+00:00 24.07.2012 00:52
Super kapi^^
Mach weiter so.^^
Von:  funnymarie
2012-07-23T22:49:12+00:00 24.07.2012 00:49
ein tolles kapitel und sehr tiefgründig
ich hoffe, sasuke ändert sich noch und mikoto entkommt endlich aus der gefangenschaft von orochimaru
ich freu mich auf das nächste kapitel
lg funnymarie


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