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Lost wihout you

von

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Rückkehr in die Vergangenheit

Zurück in seinem eigenen Zimmer legte sich der Priester Seth auf sein Bett. Sein Blick blieb an der Decke hängen, die er mehrere Minuten nur anstarrte. Kaum vernahm man ein Augenzucken, Lider bewegen von dem Priester. Er lag einfach nur so da.

Ob Meister Shimon recht hat?, fragte sich der Priester. Sämtliche Gedanken kreisten um seinen alten Lehrmeister. Hätte er es nicht selber bemerkt, wenn eine Veränderung auftrat? Und jetzt, wo Seth so sehr darüber nachdachte, machte er sich doch Sorgen.

Natürlich veränderte man sich, es war ja auch nicht so, als würde man immer die gleiche Person sein, jeder machte Veränderungen durch. Und die bei Akunadin hatte er nicht einmal selber bemerkt. Aber nun, da er so viel darüber nachdachte, wurde ihm bewusst, dass der Hohepriester sehr zurückgezogen lebte. Natürlich waren da auch noch die täglichen Begegnungen nach Akunadins Ausritten in den Dörfern und Städten. Wenn es danach ging, dann musste Seth wirklich zugeben, eine Veränderung am Hohepriester bemerkt zu haben.

Jetzt fiel es ihm wie die Schuppen von den Augen. Natürlich hatte sich Akunadin verändert. Es war so offensichtlich. Die ganze Zeit über lebte Akunadin alleine für sich, arbeitete und war, nachdem er wieder zurück am Hofe war, kühl. Aber was war geschehen? Das konnte Seth unglücklicherweise nicht sagen.

Dabei mussten Veränderungen nicht unbedingt schlecht sein. Ganz im Gegenteil, sie konnten auch was Gutes haben.

Bei ihm war es damals ja nicht anders gewesen. Langsam schloss Seth die Augen und erinnerte sich an das, was passiert war. Lange war es her und doch kam es ihm so vor, als wäre es erst gestern geschehen.
 

Zu jener Zeit lief Seth zurück in das Dorf aus welchem er kam. Und dann erblickte er es. Überall Feuer und Flammen. Das Dorf brannte. Es loderte. Der Geruch des Rußes stieg ihm sofort in die Nase.

„Mama!“, rief Seth mehrfach. Immer und immer wieder. Doch kein einziges Mal antwortete sie ihm. Noch gab es Hoffnung. Nur weil sie jetzt nicht antwortete, hieß es nicht, dass ihr was passiert war. Der junge Seth war schließlich erst am Dorfeingang. Sofort nahm er die Beine in die Hand und lief weiter. Er lief solange bis er zu einem weiteren lodernden Haus kam. Sein Familienhaus.

„Mama“, wisperte der Junge leise. Wieder gab es keine Antwort von seiner Mutter.

„Seth? Oh mein Gott, was machst du hier? Du musst sofort weg“, sagte eine freundliche, ältere Stimme. Die alte Dame, die im Haus daneben lebte, ging sofort auf den Jungen zu.

Seth schüttelte den Kopf. „Wo ist sie?“, wollte er wissen.

„Ich weiß es nicht“, gab die Dame von sich. „Du solltest dich jetzt in Sicherheit bringen. So viel Feuer und Rauch ist nicht gut für dich.“

„Nein“, ein weiteres Mal schüttelte Seth den Kopf. „Wer tut das nur? Warum?“, murmelte der Junge und sank auf seine Knie.

„Die Männer sprachen was von Rache, als sie durch unser Dorf ritten. Und von einem Mädchen, welches ihnen entkommen ist“, erzählte sie.

„Was?“, Seth musste schlucken. Dann hielt er inne und blieb still auf dem Boden sitzen. Seth saß solange da, bis die Soldaten des Pharaos in das Dorf ritten und die Brände löschten. Aber seine Mutter blieb verschwunden.

„Das zahl ich ihnen heim“, wisperte der Junge, als er sich nun das nasse und abgekühlte Dorf ansah. „Ich werde sie finden“, fügte er hinzu.

Das war damals sein einziges Ziel. Er musste die Männer finden, die das seiner Familie antaten und das nur aus Rache. Rache. Was für ein Ziel. Und doch war es ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass seine Ziele ebenso wenig rein waren wie die der Männer. Damals war es egal.

Der Wunsch nach der Rache begleitete ihn sein ganzes Leben lang. Nur deswegen hatte er sich angestrengt, gelernt und kam schließlich an den königlichen Hof. Und das als einer der jüngsten Priester.

„Es ist mir eine Freude zu verkünden, dass Ihr, Seth, damit der jüngste Hohepriester und Beschützer meines Sohnes werdet“, verkündete Aknamkanom in der feierlichen Zeremonie bei der Seth in den Kreis der Priester aufgenommen wurde.

Seth kniete vor dem Thron des Pharaos und dessen Sohn. Ehrfürchtig war sein Blick dem Boden entgegen gerichtet und doch erkannte man, wie sehr Seth den Worten des Pharaos lauschte. Er sog jedes einzelne Wort in sich auf und verinnerlichte dieses.

„Es freut mich sagen zu dürfen, dass mein Sohn nun einen Gefährten bekommt, der in seinem Alter ist. Seth, Ihr habt euch von unten bis ganz nach oben gearbeitet, ich erwarte viel von Euch“, fügte der ältere Pharao ein.

„Ich verspreche, ich werde Euch nicht enttäuschen“, sprach Seth. Kurz erhob er seinen Kopf und blickte den Pharao an. Damit wollte er signalisieren, dass man sich wirklich auf ihn verlassen konnte.

Seth nahm sich viel vor, er wollte einer der besten Hohepriester werden und seine Aufgaben erfüllen, ohne Rücksicht auf Verluste. Natürlich hatte Aknamkanon recht, er war jung und doch hatte er sich von unten hochgearbeitet. Es war eine große Chance für ihn und diese musste genutzt werden, jetzt, wo er alleine war.

„Das freut mich“, nickte Aknamkanon. „Ich weiß, Ihr habt sehr viel gelernt und wäre dies nicht der Fall, so wäret Ihr jetzt nicht hier vor uns. Und dennoch glaube ich, dass es viele Unterschiede darin gibt, was Ihr gelernt habt und was man hier von Euch erwartet.“

Seth nickte bei diesen Worten. „Das stimmt. Ich habe vieles gelernt, aber ich bin mir sicher, dass ich hier, an Eurem Hofe, noch mehr lernen werde“, meinte der Jüngling.

„Aus dem Grund wird Euch Akunadin alles zeigen und zusammen mit Euch lernen“, fügte Aknamkanon hinzu.

„Wie Ihr es wünscht“, stimmte Akunadin zu.

Seth nickte bei den Worten ebenso und schaute zu Akunadin herüber. Der Ältere blickte ihn mehrere Minuten an. Irgendwas Vertrautes war vorhanden, aber was, konnte Seth zum gegebenen Zeitpunkt nicht sagen.
 

Das gemeinsame Lernen mit Akunadin machte Spaß, immer wieder gingen sie Sachen durch, die Seth bisher nicht sah oder sie machten etwas, was Beide sehr gut konnten. Seth war sich sicher, Akunadin war ein guter Lehrmeister.

„Sag Seth, warum willst du unbedingt Hohepriester werden?“, wollte Akunadin eines Tages von seinem Schützling wissen.

„Weil…“, begann Seth. Sein Blick vom Buch ging nach oben zum Gesicht des Priesters. „…ich die Männer finden will, die mein Dorf zerstört haben. Ich will sie bestrafen und das kann ich nur mit dem Rang eines Priesters. Sie sind keine guten Menschen, deswegen hoffe ich auf die Unterstützung des Pharaos.“

Akunadins Blick verengte sich leicht. Der Priester schaute die ganze Zeit über auf seinen Schützling herab. Ein Kopfschütteln, eine Gestik und dann schlug der Ältere mit der Hand auf den Tisch. „Solche Gedanken und Wünsche sind eines Priesters nicht würdig.“

Weiterhin starrte Seth seinen Meister an.

„Mit dieser Einstellung, dem Hass, der Wut und den Rachegedanken wirst du hier am Hofe nicht weit kommen. Leg sie ab und höre auf in der Vergangenheit zu leben“, wies Akunadin den Jüngeren an.

„Aber Meister…“, murmelte Seth.

„Das ist ein gut gemeinter Rat von einem Älteren. Nimm ihn an oder lass es sein.“

Damals hatte Akunadin so recht gehabt, mit der ganzen Wut im Bauch konnte Seth einfach nicht weit kommen. Er lebte ständig in der Vergangenheit und auf der Suche nach den Männern, die er so sehr bestrafen wollte. Die Veränderung seines Charakters hatte er dank Akunadin wieder in den Griff bekommen.
 

Gefangen. Wieder war sie gefangen, wie schon so oft in ihrem Leben. Die schlimmste Zeit war die Kindheit. Als kleines Mädchen wurde sie von allen Menschen angestarrt, so als wäre sie ein Monster. Aber zugeben musste sie, dass es in Ägypten selten war eine helle Haut, tiefblaue Augen, helle blau-weiße Haare zu haben. Und doch gab es sie. Sie selbst war der Beweis und kein Monster, wie man sie auch gerne bezeichnete. Als Kind hatte sie es schwer gehabt, immer wieder wurde sie verstoßen.

An ihre Eltern konnte sie sich nicht mehr erinnern, das einzige was sie wusste war, dass diese bei dem Versuch sie zu retten, starben. Wieder war sie es, die das Unheil herauf beschwor. Von klein auf an kämpfte sie um ihr Überleben. Hin und wieder fand sie Familien, eigentlich waren es ältere Frauen, die sie retteten. In diesen Zeiten trug sie meistens lange Gewände um die helle Haut und ihre Haare zu verdecken, aber die Augen konnte man nicht verstecken. Es war egal. So fiel sie weitaus weniger im Dorf auf.

Und trotzdem wurde sie einst von Männern gefangen genommen und in einen Käfig gesperrt. Viel eher war es ein Wagen, mit dem die Männer durch die Gegend fuhren. Worte fielen wie ‚Spaß mit ihr haben‘ oder ‚teuer weiter verkaufen‘. All das machte ihr Angst.

So saß sie an jenem Abend im Wagen, kauerte auf dem Boden herum, wimmerte und betete zu Ra um ihr Leben. Und dann passierte das Wunder. Ein Junge, nur einige Jahre älter als sie, kam aus einem Gebüsch zu ihr gekrochen.

Ohne viele Worte kümmerte sich der Junge um das Schloss am Wagen und schaffte es dann auch dieses zu öffnen.

„Komm mit“, sprach er leise. Da sie sich aber nicht bewegte, zog er ihre Hand einfach mit. Zusammen liefen sie zu einem Pferd. Dort setzte er sie schnell hoch und stieg ebenfalls auf. Unglücklicherweise wurde ihre Flucht von den Männern bemerkt. Aber das war jetzt egal. Der Junge trieb das Pferd zum Laufen an.

Sie ritten und ritten, bis sie sich irgendwann in Sicherheit hielten. Das Pferd wurde langsamer und der Junge stieg ab.

„Reite gerade aus weiter. Dort ist ein Dorf, die Menschen sind nett und da werden sie dir sicherlich helfen. In fünf Tagen werde ich nach dir sehen“, sprach er.

Sie nickte. „Danke“, wisperte das Mädchen leise. Noch einmal drehte sie sich um zu ihm. „Wie heißt du?“, wollte sie von ihm wissen.

„Seth“, rief er ihr zu, während er dem Pferd einen Klaps auf den Hintern gab und dieses dann schneller ritt.

„Danke Seth“, kam es über ihre Lippen, ehe sie zum Dorf ritt.

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So, das war jetzt das 7. Kapitel. Und wie fandet ihr es?

Da ich gerade dabei bin, es wird jetzt wieder im normalen wöchentlichen Abständen (jeweils Sonntags) das nächste Kapitel geben, wer eine Benachrichtigung will, schreibt mir bitte eine ENS. Ach ehe ich es vergesse, geplant hatte ich 31 Kapitel, jetzt sind es nur 21 geworden, aber keine Sorge, all das, was ich schreiben wollte, hab ich auch rein geschrieben. Ich denke, ich kann sagen, dass ihr euch schon auf den weiteren Verlauf freuen dürft, wenn alle Charaktere endlich mal aufeinander treffen und alle Handlungsstränge zusammen laufen.

Das wars jetzt auch schon von mir. Ich hoffe, ihr hattest Spaß beim Lesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-04-10T12:31:21+00:00 10.04.2011 14:31
Hi. Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Freu mich schon wie es weiter geht.

Lg kisara-kaiba


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