Zum Inhalt der Seite

Lost wihout you

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zerstörung

Kaum sprachen zwei Menschen über die Tatsache, dass sich Atemu mit einer Sklavin vermählen wollte, machte dieses Gerücht die Runde. Binnen weniger Stunden wusste das ganze Dorf darüber Bescheid. Einfach alle.

Wenige Tage später trat Akunadin ein weiteres Mal durch das Dorf. Seine Schritte waren wohl bedacht. Er wollte und konnte sich nicht zu lange an einem Ort aufhalten und natürlich konnte er auch nicht los laufen. Der Mittelweg war die beste Lösung.

Würde er sich zu lange irgendwo aufhalten, würden die Menschen kommen, Fragen stellen und ihn belagern. Lief er dahingegen durch das Dorf, wären sich die Menschen sicher, dass er was zu verbergen hatte. Und was konnte es außer den Hochzeitsplänen wohl ein?
 

Als Akunadin wieder zurück im Palast war, ging er sogleich zum Thronsaal.

„Mein Pharao“, fing er an.

Atemu blickte zu seinem Onkel. „Bitte, sprich“, nickte der Pharao.

„Das Volk spricht davon, dass ihr daran denkt das Mädchen zu heiraten“, sagte Akunadin.

„Was?“, erschüttert darüber richtete sich Atemu auf. Das konnte nicht wahr sein. Kaum sprachen sie über die Hochzeit, da hatten sie auch jemanden im Auge.

„Ich weiß nicht, wie sie auf die Idee kamen“, log der Priester.

„Das darf nicht wahr sein“, murmelte Atemu. Wieder seufzte er. „Gerade erst fingen sie mit der Hochzeit an und jetzt das“, seufzte der Pharao anschließend.

„Es tut mir leid, aber ich bin mir sicher, wir können die Bevölkerung beschwichtigen“, sprach Akunadin.

Atemu nickte. „Gut, mach das.“
 

„Mein Pharao?“, nun trat auch Shimon in den Thronsaal ein. Sofort kam er nach vorne und blickte seinen Herrscher an.

„Was gibt es? Bitte sprich“, sagte der Angesprochene.

„Ich war heute Morgen im Dorf. Es geht um die Hochzeitspläne. Das ganze Volk spricht darüber“, fing Shimon an.

„Irgendwie hab ich es mir denken können“, seufzte Atemu. „Wie schlimm ist es?“, wollte er dann wissen.

„Nun ja“, murmelte Shimon. Er runzelte die Stirn und überlegte, wie er die Geschichte dem Pharao leichter beibringen konnte. „Es ist nicht wirklich schlimm.“

„Nicht schlimm?“, Akunadin hob die Augenbraue. „Aber das ganze Volk spricht darüber“, warf er dann ein.

Shimon nickte. „So ist es. Und das Volk spricht auch den ganzen Tag darüber, dass unser Pharao eine Braut unter seinem Stand fand. Sie sind sehr erfreut darüber.“

„Wie kann das sein?“, wollte Akunadin wissen.

„Ich glaube, es liegt daran, dass die Bevölkerung nun erkannt hat, das unser Pharao ein genau so gleicher Mensch ist wie sie, und das er die gleichen Bedürfnisse hat. Sie finden es gut, dass Ihr des Throns wegen nicht auf die Liebe verzichtet. Jetzt liebt Euch Euer Volk noch viel mehr als zuvor“, erklärte der Berater.

„Ich verstehe. Das ist eine Wendung, mit der ich nicht rechnete. Ich hatte viel eher gedacht, dass unser Volk gegen eine solche Eheschließung ist“, murmelte der Pharao.

„Und was wollt Ihr jetzt deswegen unternehmen?“, fragte Akunadin nach. „Werdet Ihr das Mädchen zu Eurer Frau nehmen oder klärt Ihr die Sache richtig?“

„Mhmm“, murmelte Atemu. Sein Blick ging wieder zu Shimon. „Was denkst du darüber?“

„Nun ja“, Shimon räusperte sich. „Das ist keine leichte Frage. Mit einer Hochzeit würdet ihr dem Volk seinen Wunsch erfüllen und dazu auch noch Eure Macht festigen. Sie stehen komplett auf Eurer Seite. Wenn Ihr allerdings das Mädchen nicht heiratet, könnte das Volk darüber enttäuscht sein, weil Ihr jemanden aus ihren eigenen Reihen ablehnt.“ Shimon blickte kurz zu Akunadin. Dessen Blick erschütterte den Berater, sodass er wieder zu Atemu schaute. „Wenn Ihr aber meine ehrliche Meinung wissen wollt, ich würde Euch raten, auf Euer Herz zu hören und das zu machen, was es Euch sagt.“

„Ich danke dir“, nickte der Pharao. Wenn es nach dem Herzen ging, so wollte er die Weißhaarige nicht heiraten. „Hier geht es aber nicht nur um mich. Ich muss auch an das Denken was Kisara will“, sprach er.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Menschen auf dieser Welt gibt, der Euch nicht heiraten will“, warf Akunadin ein.

„Da wäre ich mir nicht so sicher“, fing Atemu an. „Sie ist recht zurück haltend, ich habe oft das Gefühl, dass sie hier eigentlich nicht sein möchte. Sollte ich wirklich an eine Eheschließung mit ihr denken, muss ich erst wissen, was sie davon hält.“

„Wenn es Euer Wunsch ist, rede ich zuerst mit ihr. Ich würde das Mädchen gerne kennen lernen“, entgegnete der Priester.

„Dann tu das“, nickte Atemu. „Schick sie doch bitte am Ende des Gespräches in den Palastgarten. Sie soll einmal auch aus ihrem Zimmer heraus kommen“, fügte er hinzu.

„Das wird ich“, stimmte Akunadin zu. Damit hatte der Pharao selbst die Idee zu einem neuen Plan geliefert. Innerlich grinste der alte Hohepriester während er sich auf den Weg machte.
 

Bevor Akunadin aber das Zimmer der Weißhaarigen aufsuchte, betrat er wieder das Dorf. Und wie auch schon die vielen Male zuvor führte ihn sein Weg zu der kleinen Schanke.

Die zwei Männer warteten bereits. „Was können wir diesmal für Euch tun?“, wollten sie wissen.

„Der Plan hat bisher keine Früchte getragen. Das Volk sieht in dieser Eheschließung viel zu viel Potential“, grummelte der Ältere.

„Und was gedenkt Ihr jetzt zu machen?“

„Ihr werdet mit mir in den Palast kommen. Dort spreche ich mit dem Mädchen. Danach schicke ich sie nach draußen in den Garten. Ihr werdet sie da abfangen. Dann dürft ihr mit ihr machen was ihr wollt. Aber lasst sie am Leben. Sie soll glauben, dass der Pharao zu dieser schrecklichen Tat fähig war.“

„Oh ho, Ihr müsst ja einen richtigen Greul gegen den König haben.“

„Lasst das mal meine Sorge sein“, sprach der Alte.

„Ich versteh aber nicht so ganz, was das alles jetzt noch bringen soll“, warf der zweite Mann ein.

„Das ist doch einfach“, schüttelte Akunadin den Kopf. Mit den Beiden hatte er sich wirklich zwei Dummköpfe angelacht. Aber sie führten die Anweisungen aus und solche Männer wollte und konnte er nicht einfach gehen lassen. „Wenn sie allen erzählt, was passiert wird, leidet ihre eigene Glaubwürdigkeit. Keiner würde dem Pharao eine solche Tat zumuten, schon gar nicht, weil er sich die ganze Zeit über um sie kümmerte. Das wäre ihr Tod. Und auf der anderen Seite haben wir noch die Tatsache, dass das Mädchen recht sensibel sein soll. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie den Palast nach der Tat verlässt und wir uns um sie keine weiteren Sorgen machen müssen. Damit stünde der Pharao wieder ohne Braut da.“

„Gute Idee“, nickte der erste Mann.
 

Nachdem die Männer im Palastgarten positioniert waren und auf ihr Zeichen warteten, ging Akunadin durch die Gänge. Absichtlich hatte er auch den Pharao warten lassen, damit es so aussah, als würde er sich noch lange mit der Weißhaarigen unterhalten. Akunadin liebte es wenn ein Plan aufging. Und diesmal sah es auch wirklich danach aus.

Sobald er an der besagten Türe stand, klopfte er an.

Wenige Sekunden später öffnete das weißhaarige Mädchen die Tür. Kisara sah leicht eingeschüchtert aus. Es war wahr, sie kam selten aus dem Zimmer heraus, traute sich kaum irgendwas hier zu machen. Es war die Ehrfurcht, aber auch die Angst vor neuen Übergriffen und was war mit Seth? Er kam kein einziges Mal zu ihr. Dies untermauerte Kisaras Überlegungen, dass es sich bei dem Jungen nicht um den hielt an den sie dachte.

„Hallo“, lächelte der Hohepriester. „Es freut mich, dich endlich kennen lernen zu dürfen. Mein Name ist Akunadin, ich bin der Onkel des Pharaos und einer der Hohepriester“, stellte er sich vor.

Kisara nickte. „Freut mich sehr. Mein Name ist Kisara“, stellte auch sie sich vor. Dabei verbeugte sie sich, wie es sich gehörte, vor dem Priester.

„Verzeih mir bitte, dass ich nicht schon eher hier her kommen konnte. Meine Zeit hat es einfach nicht erlaubt.“

„Natürlich verzeih ich Euch. Ihr müsst Euch gewiss nicht dafür entschuldigen“, sprach das Mädchen leise.

„Hast du dich hier schon eingelebt?“, wollte er von dem Mädchen wissen.

„Ein wenig. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht wie lange ich noch hier bleibe. Eigentlich wollte ich den Palast die ganze Zeit über verlassen…es ist nur…“, wisperte Kisara leise.

„Bitte sprich weiter.“

„Ich weiß selber nicht was es ist. Irgendwas hält mich hier“, erzählte sie.

„Mhmm…das kann die Atmosphäre sein, oder eine weise Eingebung“, sprach Akunadin.

„Wie meint Ihr das?“

„Hast du es noch nicht gehört? Das ganze Dorf spricht bereits davon. Sie munkeln, dass du die Braut des Pharao wirst“, erzählte er ihr.

„Ich soll was?“, geschockt blickte sie den Priester an. Nie hatte Kisara das Ziel den Pharao zu heiraten. Eigentlich dachte sie nur an Gastfreundschaft und jetzt diese Erkenntnis. Das durfte nicht sein. „Ich…ich…“, wisperte sie.

„Wie bereits gesagt. Es wird darüber gemunkelt. Es muss nicht heißen, dass der Pharao dich wirklich zur Frau nehmen will“, warf der Priester ein. „Ich kann nur mit Sicherheit sagen, dass dich der Pharao mag.“

„Was soll ich denn jetzt machen?“, wollte Kisara leise wissen. Dieses ‚Geständnis‘ zog ihr den Boden vor den Füßen. Konnte sie einen Pharao überhaupt ablehnen? Wie würde es aussehen? Schluckend starrte sie den Hohepriester weiter an.

„Mit ihm darüber reden“, lächelte Akunadin. „Ich bin auch hier her gekommen um dir mitzuteilen, dass dich der Pharao im Palastgarten zu sehen wünscht.“

Kisara nickte. „Dann werde ich ihn nicht länger warten lassen.“ Das Mädchen verbeugte sich und trat zur Zimmertür. Dabei hielt sie Inne. „Verzeiht, Akunadin“, fing sie an.

„Ja? Kann ich dir helfen?“, wollte der Alte wissen.

„Ich kenne mich hier nicht aus. Könntet Ihr mir bitte sagen, wie ich zum Garten komme?“

„Aber natürlich“, nickte er. „Du gehst den Gang gerade aus weiter. Solange bis er zu Ende geht. Wenn das der Fall ist, hast du eine Art Gabelung. Dort gehst du erstmals nach rechts. Anschließend gehst du wieder den Gang entlang. Am Ende kommst du beim Garten an. Geh einfach weiter gerade aus, in der Mitte des Gartens ist ein Brunnen, dort erwartet er dich“, erklärte Akunadin.

„Vielen Dank“, nickte die Weißhaarige lächelnd und machte sich auf den Weg…in ihr Verderben.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-05-29T11:27:49+00:00 29.05.2011 13:27
Hi. Auch diesmal ist das Kapitel sehr schön geworden. Freu mich schon darauf wie es weiter geht.

Lg kisara-kaiba


Zurück