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Due mondi [Tsuna X Reader]

Ein langer Weg
von

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Gefahr

Deine Knie versinken in der Matratze, als du über ihm liegst, deine Unterarme neben seinem Kopf abgestützt und deine Lippen noch immer auf seine gepresst. Du willst nicht, dass es endet, aber du merkst, dass deine Kontrolle weicht. Wenn du nicht gleich aufhörst, ihn zu küssen, wirst du dich nur immer weiter reinsteigern, und am Ende wird es mehr als nur Rumknutschen. Du weißt nicht mal, ob Tsuna das wollen würde, bezweifelst es aber stark. Eigentlich willst du es selbst ja auch nicht, du willst nicht so schnell vorgehen und ihn überrumpeln, aber jetzt, wo du weißt, dass das alles auf Gegenseitigkeit beruht, fällt es dir schwer, dich noch zurückzuhalten.

Langsam hebst du den Kopf, sodass der Kuss sich löst, schenkst ihm einen absolut verliebten Blick aus halb geschlossenen Augen und ein schiefes Grinsen, und dann rollst du dich zur Seite, um dich rücklings neben ihm aufs Bett fallen zu lassen.

Einige Sekunden lang ist es still. Du leckst dir dezent über die Lippen und versuchst, deinen Atem wieder zu regulieren. Im ersten Moment kannst du dich gar nicht erinnern, wie es überhaupt dazu gekommen ist. Dann fällt dir das kurze Gespräch zwischen euch wieder ein und deine Laune wird sogar noch besser.

Tsuna räuspert sich neben dir leise. Du schielst zu ihm und siehst ihn lächeln.

»Das war mein erster Kuss«, sagt er gedämpft.

Du blinzelst. »Wirklich?«

Und im nächsten Moment läuft er knallrot an. »J-Ja«, sagt er und sieht dich an, und du bist froh, dass er immer noch schüchtern grinst und du dich nicht schlecht fühlen musst. »Deiner nicht, hm…?«

»Nein«, sagst du glucksend. »Aber keine Sorge. Es war der … vierte, fünfte, oder so. Wirklich viele hatte ich auch noch nicht.«

»Jeder in meinem Alter hatte mehr als ich«, murmelt Tsuna, und obwohl das Grinsen noch immer in seinem Gesicht klebt, ist es jetzt mehr als offensichtlich, wie peinlich ihm das ist.

Trotzdem musst du lachen und schüttelst den Kopf. »Du bist sechzehn, oder? Als Belphegor sechzehn war, hat er Küssen noch für das Ekelhafteste auf der Welt gehalten und nicht im Traum daran gedacht, es jemals zu tun.«

Und plötzlich muss Tsuna auch lachen, lauthals, dann geht es in Kichern über und er legt eine Hand über sein Gesicht. »Oh Gott, sowas darfst du mir nie wieder erzählen«, meint er und gluckst immer noch. »Bitte… Keine privaten Geschichten über die Varia. Mir fällt es so schon schwer genug, sie zu verstehen, jetzt machst du es nur noch grotesker.«

»Du meinst, es fällt dir schwer, uns zu verstehen«, grinst du.

Tsuna schielt an seinen Fingern vorbei zu dir. »Stimmt«, sagt er schmunzelnd. »‘Tschuldige.«

Du winkst ab und blickst an die Decke, und dann seid ihr wieder still.

Und mit einem Mal hört ihr beide wieder auf, zu grinsen.

Die Varia.

Egal, wie sicher ihr euch nun seid, dass ihr ähnlich für einander empfindet, egal, wie glücklich ihr in den letzten Minuten wart, egal, wie richtig sich dieser Kuss angefühlt hat – die Varia steht trotzdem zwischen euch. Immer noch. Und wahrscheinlich wird sie das auch immer tun.

Du erinnerst dich an das, was Tsuna vorhin noch über deine »Familie« gesagt hat. Er hat Angst vor ihr, und er hat Angst, dir Ärger zu machen. Du wünschst dir, du könntest ihn in diesem Punkt beruhigen, aber du musst dir eingestehen, dass er damit bittererweise völlig richtig liegt.

»Wie…«, fängt Tsuna an und stockt. »Ich meine… Was … machen wir denn jetzt?«

Du schluckst leise. »Ich weiß nicht«, sagst du. »Aber ich… Ich schätze, es sollte niemand erfahren.«

»Sind sie wirklich so streng?«, fragt Tsuna vorsichtig.

Du drehst den Kopf weg und beißt die Zähne zusammen. Du wünschst dir, du könntest ihm etwas anderes sagen. Und für einen Moment bist du versucht, das auch zu tun, ihn einfach zu belügen und es darauf ankommen zu lassen, aber du kannst nicht. »Xanxus hat mir letztens relativ deutlich gesagt, was er davon hält«, sagst du und klingst heiser. »Und wir sollten es wirklich geheim halten.«

»Können wir das?«, fragt Tsuna, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Du schließt die Augen. »Ich weiß nicht. Wir dürfen einfach … nicht so viel Kontakt haben.« Es ist unglaublich, wie sehr es plötzlich schmerzt, so etwas auszusprechen. Langsam drehst du den Kopf zurück zu Tsuna. »Tut mir leid.«

Er lächelt gequält und du willst nicht, dass er das tut. »Es ist doch nicht deine Schuld«, sagt er sachte.

Etwas Gutes hat es nun wohl: Du stimmst ihm innerlich zu. Es ist wirklich nicht deine Schuld, und dank Tsuna kannst du aufhören, dich selbst dafür zu hassen. Es ist wie vorher, du wünschst dir eine Beziehung, die unmöglich ist. Aber zumindest weißt du jetzt, dass du nichts dafür kannst.

Keiner von euch beiden kann etwas dafür.

Die Gefahr ist einfach zu groß.



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