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Due mondi [Tsuna X Reader]

Ein langer Weg
von

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Familie

Jeweils ein Kühlpack liegt auf deinen farbenprächtigen Knien, die den Aufprall mit einem doch recht robusten Autodach nicht ganz unbeschadet überlebt haben. Bel begutachtet scheinbar recht beeindruckt deine völlig abgewetzten Stiefel, als Lussuria aus der Küche gewuselt kommt und mit zwei dampfenden Aloe-Vera-Blättern wedelt.

»Gegen die Schwellung!«, flötet er langgezogen. »Aber sei vorsichtig, die kommen frisch aus der Pfanne!«

»Ich werd’s überleben«, gluckst du und entfernst die Kühlkissen, um die tatsächlich verflucht heißen Blätter entgegenzunehmen.

»Mein Vorschlag mit den Blutegeln hätte bestimmt weniger wehgetan«, sagt Belphegor zu dem großen Stück Stahlkappe, das man zwischen den Fetzen des Leders an deinem Schuh sehen kann.

»Bestimmt«, sagst du. »Aber dann hätte ich jetzt Blutegel an meinem Knie hängen.«

»Das ist natürlich ein Argument. Willst du die Schuhe behalten?«

Du grinst. »Sehen cool aus, hm?«

»Sehr«, meint Belphegor und grinst ebenfalls. »Aber nur halb so cool wie deine bunten Knie.«

»Tjaah«, machst du langgezogen, »sowas kann der Prinz nicht, hm?«

»Wenn sich der Prinz aus zehn Metern Höhe auf ein Autodach werfen würde, könnte er das sicher.«

»Das lässt du schön bleiben, Bel!«, mahnt Lussuria prompt. »Dich will ich nicht auch noch wegen sowas verarzten müssen!«

»Du legst ihr Salat auf die Knie«, erwidert Bel. »Das ist doch kein Verarzten…«

»Oh, und ihr blutsaugende Würmer auf die Knie zu legen wäre besser?«, faucht Luss. »Außerdem ist Aloe Vera kein Salat

»Na und? Blutegel sind auch keine…« Belphegor hält inne, verzieht das Gesicht und spricht dann leiser weiter. »Verdammt, Egel sind Würmer…«

»Ha!«, macht Luss und stemmt triumphierend die Hände in die Seiten.

»Könnt ihr mal aufhören, euch über sowas zu zanken?«, fragst du, obwohl du zugeben musst, dass du ausgesprochen amüsiert bist. »Ich will nur, dass meine Knie nicht mehr so dick wie Bowlingkugeln sind, und wir hatten Aloe Vera in der Nähe und Blutegel nicht. Fertig.«

»Na schön«, mault Bel, stellt deine Schuhe weg und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. Ungeduldig wendet er sein Gesicht der Tür zu. »Wie lang braucht der denn…«

Und wie auf Kommando öffnet sich nun langsam die Tür, die ihr alle anstarrt, und eines eurer Mitglieder schiebt sich heraus. »Er ist jetzt wach«, sagt er vorsichtig.

Ein breites, schiefes Grinsen zieht sich über Belphegors Gesicht. »Na, endlich«, sagt er leise.

»Viel Spaß, Ripper«, sagst du amüsiert.

»Oh, den werd ich haben«, flötet Belphegor, so gedämpft, dass es dir Angst gemacht hätte, würdest du ihn nicht schon so lang kennen, und steht auf. Er reibt sich die Hände, dann knackt er mit den Fingern und mit dem Genick, und dann spaziert er mit großen Schritten durch den Raum, schiebt das leicht verängstigte Mitglied beiseite und verschwindet in dem Zimmer, das in wenigen Minuten rot und klebrig sein wird.

Das zurückgebliebene Varia-Mitglied schaut euch etwas verstört an, du zuckst nur mit den Schultern und Luss kichert entzückt, und das reicht, um den armen Mann dazu zu bringen, aus dem Zimmer zu eilen.

Der Kerl, den du in seinem Auto gegen die Wand hast fahren lassen, war noch nicht tot, als du ihn aus dem Fahrzeug manövriert hast. Und du hast ihn auch nicht getötet. Stattdessen hast du ihn zu Squalo geschleppt und gefragt, ob ihr noch irgendwen zum Verhören braucht. Und weil es immer praktisch ist, einen der Gegner bei sich zu haben, aus dem man die Pläne herausfoltern kann, habt ihr ihn mitgenommen.

Und jetzt geht die Folterei los.

Die wichtigen Fragen wird Squalo nachher stellen. Der hat mehr Autorität. Der wird irgendwann reinspazieren, mit seinem Schwert fuchteln und alles herausfinden, was die Vongola wissen will. Aber vorher muss dieser Kerl weichgeklopft werden. Und genau dafür habt ihr Prince the Ripper.

Er ist noch nicht lang da drin, als ihr schon die ersten gequälten Schreie durch die Tür dringen hört. Lussuria schmunzelt und seufzt wohlig, du lehnst dich nur grinsend zurück. Ist schön zu wissen, dass dein bester Freund jetzt gerade eine Menge Spaß hat.

»Magst du Kakao?«, fragt Luss.

»Jap, gerne«, antwortest du.

Und schon verbringst du die nächste Stunde mit einer deiner Lieblingsbeschäftigungen: mit Lussuria in einem Zimmer sitzen, die Füße hochlegen, Kakao trinken, über Gott und die Welt sprechen und dabei zuhören, wie Belphegor gerade buchstäblich einen Menschen auseinandernimmt.

Du denkst daran, dass Tsuna sicherlich nicht gefällt, wie das »Verhör« hier läuft, aber der ist ja nicht dabei. In diesen Minuten ist es dir wirklich egal, was er dazu sagen würde. Denn in diesen Minuten bist du froh, dass du wieder hierher zurückgekehrt bist.

Es hat sich gelohnt, für diesen kranken Spaß, den du mit deiner kranken Familie hast.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  hardkor
2011-08-30T13:30:56+00:00 30.08.2011 15:30
Dank des brutalen Verhörs hab' ich mich selbst fast überrascht als ich am Ende "schönes Kapitel. c:" mit einem Grinsen gelüstert habe.
Das war irgendwie komisch für mich. xD
Aber das Kapitel war wirklich toll! c:
Hoffentlich gehts auch schon bald wieder weiter! <3
Gute Arbeit & weiter so!
Von:  Raishyra
2011-08-30T07:06:57+00:00 30.08.2011 09:06
Tolles Kapi. :3


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