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Due mondi [Tsuna X Reader]

Ein langer Weg
von

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Wissen, dass du lebst

Er muss am Leben sein.

Er muss am Leben sein, denn die Welt wird untergehen, wenn er nicht am Leben ist. Die Vongola wird ihren Boss und damit ihre ganze Zukunft verlieren. Seine Wächter werden einen Freund verlieren. Seine Eltern werden ihren einzigen Sohn verlieren. Und ein Junge, der so viel Glück verdient hat, wird sein Leben verlieren.

Du würdest deine erste richtige Liebe verlieren, aber darüber machst du dir im Moment gar keine Gedanken, weil du dir nicht mal sicher bist, ob du selbst lebst. Es ist alles schwarz und dein Körper fühlt sich an wie in Watte gepackt. Keine Schmerzen, keine Geräusche, gar nichts. Vielleicht bist du genau jetzt auf dem Weg in die Hölle.

Aber das ist nicht so wichtig. Du hast genug gelebt und grob gesehen hast du keine Zukunft. Du wirst weiterhin Menschen töten, immer mehr und immer schneller, und dann wirst du irgendwann zwischen dreißig und vierzig in einer Schießerei sterben. Du wirst keine Kinder zurücklassen, weil du schlau genug bist, um keine zu bekommen; höchstens ein paar Freunde, die für ein paar Monate um dich trauern und dann darüber hinwegkommen, weil es sowieso abzusehen war. Das war es, dein Leben war stumpf, aber herzlich, und das ist in Ordnung. Oder so ähnlich. Dein Überleben ist jedenfalls nicht wichtig – nicht halb so wichtig wie das von Tsuna.

Er muss am Leben sein.

Der einzelne Gedanke kreist endlos in deinem Kopf, während du kaum bemerkst, dass die Welt um dich herum langsam wieder Konturen annimmt. Die Muskeln in deinem Nacken ziehen, weil dein Kopf hängt, deine Schultern schmerzen, weil deine Arme nach hinten gezogen wurden, und raues Seil drückt in deine Knöchel und Handgelenke.

Das alles fällt dir jedoch kaum auf, bis dich ein plötzlicher, bestialischer Schmerz in deinem Hinterkopf unsanft zurück in die Realität holt.

Und schon bist du hellwach.

Du erinnerst dich, ihr wart draußen, Tsuna schlief, jemand kam, ihr wurdet niedergeschlagen. Du hast deinen Job nicht richtig gemacht und später wirst du dich höchstwahrscheinlich dafür hassen, aber das ist jetzt zweitrangig. Es gibt definitiv Wichtigeres.

Hektisch huscht dein Blick umher, doch um dich herum ist noch immer bloß Schwärze. Während deine oberen Schneidezähne sich tief in deiner Unterlippe verbeißen, blickst du nach unten und stellst fest, dass du auf einem Stuhl sitzt. Deine Fußgelenke sind an die Stuhlbeine gefesselt, deine Arme wurden hinter der Rückenlehne zusammengebunden. Klassisches Bild.

Mit einem Hauch von Spott bemerkst du irgendwo in deinem Unterbewusstsein, dass die Bastarde hier Seile benutzt haben, um dich zu fesseln, dann fährst du mit dem Versuch fort, herauszufinden, wo zur Hölle du steckst.

Tot bist du schon mal nicht, denn du bist dir ziemlich sicher, dass dein Kopf nicht so dröhnen würde, wäre das der Fall.

Du kneifst die Augen zu und öffnest sie wieder, dann macht dein Blick noch einmal die Reise durch jeden Zentimeter, den du erreichen kannst, ohne dir das Genick zu brechen, doch da ist nur Schwärze. Du siehst Tsuna nicht.

Du siehst Tsuna nicht.

Dein Atem geht schneller und Stück für Stück spürst du eine Welle von Panik in dir aufsteigen –

»Nmhh… Au…«

Dein Kopf schnellt so rasch nach rechts, dass dir für einen kurzen Moment schwindelig wird. Das war seine Stimme. Das war eindeutig seine Stimme, Tsuna ist hier, rechts von dir, irgendwo.

Sekundenlang starrst du ins Nichts, und dann fangen deine Augen endlich an, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, und du erblickst die unverkennbaren Umrisse von Tsunas wildem Haar.

»Tsuna«, sagst du atemlos.

Du kannst erkennen, wie sich sein Gesicht in deine Richtung dreht, und wenn du dich anstrengst, siehst du, wie er blinzelt. Er muss drei oder vier Meter von dir entfernt sein, genau wie du auf einen Stuhl gefesselt, und genau wie du zwischen Angst und Schmerzen gefangen.

»Gott sei Dank, du lebst«, flüstert ihr gleichzeitig.

Als du fragen willst, wie er sich fühlt, öffnet sich am anderen Ende des Raumes eine Tür.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Raishyra
2011-09-08T19:21:45+00:00 08.09.2011 21:21
Pah, mach ews doch nicht so spannend. XD
Mach weiter so.^^


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