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Für jede Lösung ein Problem

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

„Wie lange habe ich euch nun schon gesagt, dass ihr eure Sachen packen sollt?“, fragte Saphira gelangweilt, die es sich auf einem großen Sitzkissen bequem gemacht hatte, welches sie zum Schweben gebracht hatte.

June, die den Kater Isemirs auf der Schulter hatte, lachte und strich sich eine rote Locke hinters Ohr. Wenn sie sich schon nicht in der Haarklammer halten ließ, dann doch hoffentlich dort.

„Aber meine Sachen sind doch gepackt, alles was ich jetzt packe ist für das Mietzekätzchen.“

„Würde es Euch etwas ausmachen, mich nicht Mietzekätzchen zu nennen?“, fragte der Kater. In seinem richtigen Leben war er ein gestandener junger Mann, der bald ein Königreich leiten sollte. Die Bezeichnung Mietzekätzchen war deshalb mehr als diskriminierend.

„Wie wäre es mit Spanner?“, fragte Saphira, und blätterte die Seite ihres Buches um, „June, du hast ihm doch die Augen verbunden, als du dich umgezogen hast, oder?“

Das Gesicht des Rotschopfes nahm dieselbe Farbe an, wie ihre Haare und sie schüttelte den Kopf. Ehe sie eine Standpauke bekam, tat sie äußerst beschäftigt, als sie ein Kissen für das Mietzekätzchen in eine kleinere Reisetasche packte.

„Was soll das denn bitte heißen?“, fauchte der Kater und funkelte die Brünette bösartig an, „Stellt Euch vor, mir hat man Manieren beigebracht!“

„Scheinbar zu viele“, murmelte Sen, die ihre Schulbücher in ihrem Koffer nun schon zum dritten Mal umpackte, da jedes Mal irgendwas nicht passte, „Hör mal, wir wissen, dass man am Hofe des Königs so geschwollen redet, aber uns musst du nicht so ansprechen. Wir sind weder adelig noch hätten wir eine solch förmliche Anrede in irgendeiner anderen Weise verdient... Ach verdammt, passe da rein du dummes Buch!“

Besagtes Buch wurde just in diesem Moment von Saphira verzaubert und schwebte nun in Junes Hände.

„Pack das mal mit in die Tasche, ehe unsere Kleine es noch kaputt macht.“

„Geht klar“, lachte June und packte das Buch kurzerhand zu Leodecanos recht überschaubaren Sachen.

Die Brünette auf dem Sitzkissen schlug das Buch zu und blickte von oben zu ihren Freundinnen.

„Seid ihr dann endlich soweit?“

June nahm den Kater von ihrer Schulter und packt diesen ebenfalls in die halb geschlossene Reisetasche, ehe sie diese schulterte.

„Ich für meinen Teil schon.“

„Wir können los“, meinte auch Sen strahlend, nachdem sie ihren Koffer geschlossen hatte.

„Wurde ja langsam mal Zeit“, schimpfte Saphira, lächelte dabei allerdings und nahm ihren Koffer auf. Sie ließ June mit Koffer und Reisetasche und auch Sen mit ihrem Koffer voran, damit sie die Tür schließen konnte. Einen Schlüssel suchte man bei den drei jungen Frauen vergebens, sie arbeiteten mit Magie, sofern sie sie beherrschen konnten. Da die Brünette von den Dreien schon immer am weitesten voraus war, wenn es um Magie ging, verschloss sie die Hütte mit einem Bann. Sie schrieb die Standartformel zum Verschließen von Türen auf die Holztür und verschlüsselte diese dann mit ihrer eigenen Handschrift. Durch das Handschriftprinzip konnte man sogar die einfachsten Flüche zu höchst komplizierter Magie machen. Erst musste die Handschrift gelöst werden, dann konnte der Bann gelöst werden.

Mit einem Gähnen zog Sen den Reißverschluss ihrer grauen Jacke zu.

„Wird langsam kalt“, murmelte die Blondine und ihre Freundinnen konnten da nur zustimmen, während die drei sich auf den Weg durch den Wald in das nächste Dorf machen. Von dort würde die Reise dann mit der Kutsche fortgeführt.

Der schwarze Kater hielt sich aus dem folgenden Gespräch über die Schule heraus. Was sollte er auch großartig sagen?

„Und du Leo?“, fragte June plötzlich und blickte den Kater lächelnd an, „Du warst doch bestimmt auch auf der Schule, hattest du Schwierigkeiten die Magie zu erlernen?“

„Äh...“

Der Kater blickte den Rotschopf an und überlegte, was er sagen sollte. Er konnte schlecht sagen, dass die besten Privatlehrer des Landes an ihm verzweifelten, wobei das weniger an seinen Fähigkeiten und mehr an seiner damals nicht vorhandenen Disziplin lag. Tatsächlich brauchte es erst jemanden wie Isemir, damit er sich die Mühe machte und einem Lehrer auch zuhörte.

„Ich war auf keiner Schule“, sagte er schließlich, nachdem er sich erinnerte, was Isemir ihm einst über die verschiedenen Wege Magie zu erlernen erzählte, „Ich war Lehrling bei einem Meister.“

„Das stelle ich mir immer richtig übel vor“, meinte Sen und schüttelte den Kopf, „Andauernd in einem neuen Umfeld, niemand, der dauerhaft bei einem bleibt außer einem alten Magier oder einer alten Magierin...“, damit bedachte sie ihre beiden besten Freundinnen mit einem fast schon flehenden Blick und entlockte Saphira ein Lachen.

„Keine Angst Kleine, ich bleibe dir auf jeden Fall erhalten und June ersparen wir auch noch irgendwie das Schicksal einem Mordanschlag zum Opfer zu fallen.“

„Ihr beide seid heute mal wieder richtig witzig“, sagte das potenzielle Opfer und plusterte wieder die Wangen auf.

„Mordanschlag?“, fragte Leodecano verwirrt und blickte die drei Mädchen eine nach der anderen an.

Sen grinste verlegen, ehe sie mit Blick auf June antwortete: „June hat so... ihre Schwierigkeiten mit Magie, weshalb nicht wenige Lehrer ihr bereits gedroht haben.“

„Was erstaunlich ist, wenn man überlegt, dass ihre Familie zu den begabtesten des Landes gehört... Ich meine mich erinnern zu können, dass sie vor Jahrhunderten sogar zur Königsfamilie gehörten.“

Der Rotschopf seufzte genervt auf.

„Ja, ich wäre heute Teil der Königsfamilie hätte meine Vorfahrin damals nicht die Krone niedergelegt um mit jemandem aus dem einfachen Volk glücklich zu werden. Aber hätte sie sich anders entschieden, sähe meine Blutlinie anders aus und ich wäre nie geboren worden. Also sind wir froh, dass alles kam, wie es kam und es mich gibt. Außerdem sind wir glücklich, dass ich ein Menschenkind aus dem einfachen Volk bin. Isemir hat den Prinzen des Landes in Magie unterrichtet und er meinte, dass der Prinz recht einsam sein muss. Er lernte bei Privatlehrern und trifft eher selten mal jemanden in seinem Alter.“

Der Kater zuckte mit den Ohren. Was tratschte Isemir da über ihn? Und vor allem mit wem? In welcher Beziehung bitte stand die junge Frau mit ihm, dass er ihr solch wichtige Geheimnisse anvertraute? Kinder hatte er keine, dessen war der Prinz sich sicher, er wusste jedoch nichts über weitere Familienzweige, vorausgesetzt es gab sie überhaupt. War die junge Frau am Ende seine Geliebte? War sie nicht ein wenig jung? Immerhin, Isemir könnte wahrscheinlich ihr Vater sein!

Sen blickte durch die Baumkronen in den Himmel hinauf.

„Muss wirklich hart für den Prinzen sein... So toll scheint das Leben im Schloss also nicht zu sein. Auf der anderen Seite, wir Normalsterblichen hätten eine sichere Arbeitsstelle, zumindest solange keiner eine Revolution plant.“

„Na, momentan sieht es ja nicht so aus, als würde irgendjemand den König stürzen wollen“, lachte Saphira. Recht hatte sie, da niemand unzufrieden war, sah auch niemand einen Grund zu rebellieren. Die drei gingen von friedlichen Zeiten aus, wie jeder andere im Königreich auch. Lediglich die Königsfamilie und Isemir wussten es besser. Doch das konnten sie nach außen nicht zeigen, das hätte nur für zu viel Unruhe gesorgt, Leodecano wusste das, allerdings ruhte sein Blick nun wieder auf June, die interessiert der Debatte ihrer Freundinnen lauschte. Wieder fragte er sich, in welcher Beziehung sie zu dem blauhaarigen Magier stand. Hätte er doch nur seine und Isemirs Ankunft bei den Mädchen nicht verschlafen, sicher hätte er es dann herausgefunden.

Mittlerweile waren die vier im Dorf angekommen und wie üblich hörten sie das Getratsche der Marktweiber, ob sie wollten oder nicht.

„Hast du gehört? Die Geburtstagszeremonie für den Prinzen soll wohl abgesagt werden!“

Wie June auch blickte Saphira zu den beiden Frauen, die über die abgesagte Zeremonie tuschelten, wobei beide stehenblieben und der schwarze Kater in der Reisetasche keine andere Möglichkeit hatte, als ebenfalls zuzuhören.

„Ja, aber warum? Es wurde kein Grund genannt, nur herausgegeben, dass es keine Zeremonie geben wird. Ob dem Prinzen etwas zugestoßen ist?“

„Ach was. Ich glaube ja, er hat einfach nur Angst endlich als Erwachsener angesehen zu werden“, sagte die korpulentere von beiden mit herausgestreckter Brust, „War bei meinem Jungen genauso, kaum hatte er das Erwachsenenalter erreichte, hing er wieder an meinem Rockzipfel!“

„Oha, der Prinz ist also nicht nur einsam, sondern auch noch ein Weichei?“, fragte Saphira und Leodecano brauchte einiges an Selbstbeherrschung um sie nicht wütend anzufauchen, dass sie ihn ja gar nicht kenne.

„Saphi!“, zischte June und setzte sich wieder in Bewegung, „Wer weiß, was da los ist. Vielleicht ist er krank-“

„Es gibt Heilmittel.“

„Vielleicht hat er sich etwas gebrochen.“

„Auch dagegen gibt es sehr effiziente Tränke. Ich bin sicher, Isemir kann diese sogar herstellen.“

„Vielleicht hat er sich ein Mädchen wie dich angelacht und wurde totdiskutiert?“

„Das... Hey! Werd nicht frech!“

Der Rotschopf streckte ihrer Freundin die Zunge heraus, als sie Sen eingeholt hatten, die ihr Gepäck bereits dem Kutscher übergeben hatte.

„Da seid ihr ja! Mensch, jagt mir nicht so einen Schrecken ein! Ich dachte schon, ich hätte euch beide verloren!“

„Ach, keine Sorge, uns wirst du nicht los. Wir haben nur über eine Möglichkeit nachgedacht, den Kater loszuwerden“, sagte die Brünette und gab nun ihren Koffer ebenfalls dem Kutscher.

June ihrerseits seufzte theatralisch.

„Was hast du eigentlich gegen ihn?“

„Leider nichts das wirkt...“, murmelte sie leise genug, dass June es nicht hören konnte, „Ich trau ihm einfach nicht. Er soll ein einfacher Angestellter sein, aber wurde mit einem Fluch belegt, den selbst Isemir nicht brechen kann? Nenne mir nur einen agier aus dem einfachen Volk, der mächtiger ist oder war als Isemir!“

„Sens Großvater“, kam es sofort von dem Rotschopf und die Blondine lief rot an.

„Hey, lasst bitte meine Familie da raus, die kann nun wirklich nichts dafür, dass unsere Saphi ein Problem mit schwarzen Katzen hat!“

„Ich habe nur ein Problem mit dieser schwarzen Katze, die a eigentlich nicht mal eine Katze ist.“

Wieder seufzte June. Auch wenn das Leben in der Schule ganz angenehm war, manchmal konnte sie nicht umhin sich vorzustellen, wie es wohl wäre, einem Meister zu folgen. Von Isemir wusste sie, dass er beides gemacht hatte, erst die schulische Ausbildung beendet und dann folgte er drei Jahre lang einem Meister, von dem er sich viel Versprach: Der Großvater von Sen. Auch wenn dieser bereits verstorben war, Isemir hatte eine Menge von ihm gelerntund es nie geschafft, seinen Meister einzuholen. Außerdem hatten sich June und Sen dadurch erst kennen gelernt.

Der Rotschopf nahm den Kater aus der Tasche und reichte diese dann ebenfalls dem Kutscher, ehe sie mitsamt Kater einstieg.

„Versucht bitte euch auf dem Weg nicht zu streiten. Sonst schmeiße ich irgendeinen von euch raus... Im Zweifelsfall euch beide!“

Ihre Worte wurden unterstrichen vom Knallen der zugeschmissenen Tür der Kutsche und einem Peitschenhieb in die Luft des Kutschers. Die Reise zur Schule würde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, aber zumindest keinerlei Anstrengungen mehr für die drei Mädchen mit sich ziehen – vorerst.
 

Der blauhaarige Magier versuchte sein bestes, die Verfolger abzuwimmeln, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Wer verdammt noch mal waren diese Leute? Er vermochte nicht ein Mal zu sagen, ob sie männlich oder weiblich waren, da sie recht weite Gewänder trugen und dazu Masken. Es kam ihm beinahe vor, als hätte man ein Tötungskommando aus dem Schloss entsandt, aber das war unmöglich! Das Königspaar waren die einzigen, die das Kommando befehligen konnten und diese beiden würden kaum Isemir töten lassen wollen. Er hatte nie ein Geheimnis ausgeplaudert oder war in irgendeiner anderen Weise dem Palast untreu geworden. Gerade war er wieder einem vergifteten Pfeil entwischt, als er auch schon mit einem neuen Problem zu kämpfen hatte: Bäume, die versuchten ihn zu fressen. Ein magischer Wald war so schon gefährlich genug, wenn man sich aber auf irgendwelche blitzschnellen Pfeile und Flüche konzentrierte, dann konnte man schon mal eine Baumkrone übersehen, die nach einem schnappte.

Den Magier selbst hatte es zwar verschont, aber sein Umhang wurde gerade von einer Säure zersetzt, die diese Sorte Baum in dem produzierten, waas man wohl ein Maul nennen konnte...

„Den brauchte ich noch!“, informierte Isemir den Baum, sprang dann jedoch schnell zur Seite, da der Baum weitere Äste in seine Richtung streckte und versuchte den Magier zu fassen zu bekommen.

„Okay, okay, behalte ihn ruhig... Aber mehr bekommst du nicht von mir, klar?“, damit drehte der Magier sich um, damit er überhaupt erst ein Mal einen Überblick über seine Situation bekam. Er hatte die beiden Gestalten bereits bemerkt. Eine hockte über ihm auf einen nicht magischen Baum, eine stand nun in seinem Rücken, hinter einem Strauch, der bei der kleinsten Erschütterung Unmengen eines einschläfernden Puders von sich gab. Kein Wunder, dass der gefräßige Baum sich daneben angesiedelt hatte. Der Strauch konnte mit schlafenden Wesen nichts anfangen, der Baum hatte so seine Beute. Perfekte Symbiose.

„Wie werde ich euch jetzt los, ehe ihr mich loswerdet...“, murmelte der Magier. Ihm entging nicht, dass die Gestalt auf dem Baum ein Blasrohr an die Lippen hob. Der Magier hab beide behandschuhte Hände an seine Lippen, flüsterte etwas hinein und drehte sich just in dem Moment zu der Gestalt herum, als diese den Pfeil abgeschossen hatte. Die linke Hand hatte, er ihr entgegen gestreckt und nur wenige Zentimeter vor seiner Hand schwebte der Pfeil, den mit einer ausladenden Bewegung der Hand zurückscheluderte. Zeitgleich sprach er einen Bann, den er der anderen Gestalt entgegenschleuderte, diese jedoch konnte abblocken. Das wunderte den Magier nicht, jedoch ärgerte er sich sein Ziel verfehlt zu haben: Den Strauch. Ein weiterer Fluch wurde ausgesprochen, dieses Mal traf er Strauch, aber die Gestalt war schnell genug geflohen – Überraschungsmoment verpasst.

Um den Magier wurde es wieder still. Von den Verfolgern war keine Spur mehr zu sehen und er ließ sich für einen Moment auf die Knie sinken.

„Was zum Geier wollen die...?“ fragte er einen leuchtenden Schmetterling, der gerade an ihm vorbeikam. Als er weiter über den Schmetterling nachdachte, runzelte er die Stirn.

Ein gelb leuchtender Schmetterling? Hier? Das konnte nicht sein... das DURFTE nicht sein, erschrocken riss er die Augen auf, zum Ausweichen war es zu spät, also schrieb er in Windeseile grüne Bannsymbole in die Luft, rief mehr als dass er es sprach ein Wort und gerade als mehrere dieser Schmetterlinge sich um ihn versammelt hatten und explodierten, hatte er eine Schutzbarriere aufgebaut.

„Beinähe schief gegangen...“, murmelte der Magier und wusste nun nicht recht, was er glauben sollte. Es gab durchaus leuchtende Schmetterlinge in allen Farben in diese Wald, aber jede Art an einem bestimmten Platz. Auf der anderen Seite gab es Magier, die ihre Magie als eben solche Schmetterlinge bündelten. Er selbst hielt nicht viel von dieser Schmetterlingsmagie, da vertraute er lieber auf die verschiedenen Bannsymbole, die ihm gelehrt wurden, allerdings hatte er Saphira schon des Öfteren beobachtet, wie sie sich versuchte diese Art der Magie anzueignen. Nur waren die Schmetterlinge der jungen Frau rosa, nicht gelb, außerdem wagte er zu bezweifeln, dass sie Isemir in die Luft jagen wollte... Oder? Im Schneidersitz saß der Magier in seiner kugelartigen, grün schimmernden Barriere, als die drei Gestalten sich endlich um ihn versammelt hatten.

„Meine Damen“, begrüßte er sie. Mittlerweile war er sich sicher, dass es sich um Frauen handelte. zwei von ihnen hatte ein paar der bunten Schmetterlinge um sich. Diese wurden hauptsächlich von Frauen benutzt, zumindest kannte er keinen Mann, der sie benutzte. Die dritte nutzte keine Schmetterlinge, aber Libellen. Und das bewies nun endgültig, dass Isemir ein Problem hatte. Er kannte nur eine Person, die grüne Libellen als Magieüberträger nutzte, und diese war angestellte am Hofe: Felanie Giunda. Eine der besten Assassine des Königs.

„Habe ich falsch geparkt?“, fragte der Blauhharige mit vor Sarkasmus triefender Stimme. Was zum Henker hatten der König und die Königin ein Problem mit ihm, dass sie ihm drei Assassine hinterherschickten? Er hoffte zumindest, dass es nur drei waren und nicht noch ein vierter oder gar ein fünfter hinter den Mädchen her waren!

Statt zu antworten, griffen die Frauen an. Dem Magier jedoch machte das herzlich wenig aus, hinter seiner Barriere war er sicher. Allerdings konnte er nur weg, wenn er die Barriere aufgab. Selbst wenn er sich teleportieren würde, müsste er dazu erst die Barriere lösen. Das konnte also noch heiter werden.

Die Frauen griffen noch weitere drei Mal an, jedes Mal gleich erfolglos, Isemir jedoch kam nicht umhin ihre Ausdauer zu bewundern. Er selbst meditierte, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er musste sich konzentrieren und seine Kraft bündeln. Schon für einen einfachen Schmetterling brauchte ein Magier nicht wenig Energie, vorausgesetzt er sollte nicht einfach nur in einer Rauchwolke verpuffen. Als die Frauen zum vierten Angriff ansetzten, öffnete der Magier seine Augen, löste selbst die Barriere, dies allerdings mit einem ohrenbetäubenden Knall und einer nicht gerade kleinen Rauchwolke und nutzte die während der Meditation gebündelte Magie um drei goldgelb leuchtende Greife zu erschaffen, von denen jeder einen der Angreifer überrumpelte. Festgesetzt waren die Frauen, einen Ton gaben sie noch immer nicht von sich. Durften Assassine nicht mal aufschreien? Arme Dinger...

Isemir ging zu Felanie, sie wird wohl die Anführerin sein.

„So. Ich habe eine Menge Zeit verloren, als ich vor dir und deiner Truppe weggelaufen bin. Mein Umhang wurde gefressen und ich habe verdammt viel Kraft gebraucht um die Greife zu erschaffen. Also wirst du mir jetzt sagen, was ich angestellt haben soll, das eine solche Behandlung rechtfertigen könnte.“

Keine Antwort. Der Magier wartete eine Weile, eher er entnervt meinte:

„Ach komm schon Felanie, ich hab dich schon längst...“

Er hatte während des Sprechens ihre Maske abgenommen und blickte in zwei leer gen Himmel starrende Augen.

Mit den Zähnen zog er einen seiner Handschuhe ab, fühlte ihren Puls. Es war keiner ausfindig zu machen... und nicht nur das, ihr Körper war eiskalt. Felanie musste schon eine ganze Weile tot sein.

„Nekromantie?“, fragte der Magier mehr sich selbst als irgendwen sonst und ging auf die beiden anderen Frauen zu. Auch sie waren wie er vermutet hatte Assassine des Königs. Und auch sie waren tot. Hatte am Ende nicht das Königspaar es auf ihn abgesehen gehabt, sondern jemand anderes? Fassungslos blickte er auf die Frauen und ließ sich wieder ins Gras sinken.



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