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Die Geschichte von Klara und Nadine

von

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Nadine

10

Jahre

später
 

5. März 2001

Klara lief einen langen Gang entlang, wo überall Bilder von Personen hingen, die sie nicht kannte, die ihr aber doch vertraut vorkamen. Am Ende des Ganges fand sie eine Tür, die, als sie näher kam, von alleine aufging.

Der Raum war leer!

Doch in dem Augenblick, als sie über die Schwelle trat, tauchte die gleißend helle Gestalt wieder auf, die sie schon kannte. Das war die Gestalt, die sie schon so oft im Traum gesehen hatte. Doch heute war es anders.

Statt sie zu ignorieren, kam er auf sie zu und sagte mit weicher und heller Stimme: „Hallo Klara, zehn Jahre ist es her, als ich dich mit den Gaben gesalbt habe und du getauft wurdest. Dies waren die ersten Schritte, die du gemacht hast, um die dir bevorstehende Aufgabe zu meistern.

Doch du musst noch viel lernen! Deswegen wird bald ein Lehrer kommen und dir den Mut und die Stärke von Jeanne D'Arc lehren, denn das wird der nächste Schritt und auch der wichtigste sein, den du machen musst, um dich auf die Aufgabe vorzubereiten."Schon begann Genesis zu verschwinden. Klara versuchte, ihn noch festzuhalten und schrie dabei mit aller Kraft

„Was für eine Aufgabe? Was für eine Lehre? Bleib doch hier. Ich habe noch so viele Frage?“ Doch er lächelte nur und sagte noch: „ Die Antworten werden kommen, aber nicht von mir.“ Und in dem Augenblick, wo er verschwand, wachte sie auf und ihre Mutter stand neben ihr und fragte sie: „Hey, meine Kleine, hast du wieder schlecht geschlafen und wieder den komischen Traum gehabt mit der Lichtgestalt?“

Sie nickte und sagte: „Nur heute war es anders. Er hat mit mir gesprochen und gesagt, dass bald ein Lehrer kommen wird, um mich den Mut und die Stärke von Jeanne D'Arc zu lehren, weil ich sie für irgendeine Aufgabe brauche.“ Susan sah sie nur komisch an und sagte: „Das sind nur Träume. Komm, zieh dich an. Papa wartet auf dich; er hat Hunger und muss auch gleich los zur Arbeit.

Oh, das habe ich ja fast vergessen, alles Gute zum Geburtstag, meine kleine Maus.“ Sie gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann hinaus, damit sich Klara anziehen konnte. Klara stand auf, ging zum Spiegel und betrachte ihr langes braunes Haar. Sie fing an, ihr zerzaustes Haar zu kämmen und zog sich ihr Lieblings T-Shirt mit einem grünen Drachen mit blauen Augen drauf und dazu eine schwarze Hose an. Sie betrachtete sich noch mal im Spiegel und war zufrieden mit dem, was sie sah. Die schwarze Kleidung ließ sie nicht so mager aussehen und machte sie auch etwas größer, denn sie war für ihr Alter etwas klein.

„Alles Gute zum Geburtstag, mein Engel“ sagte ihr Vater, stand auf und gab ihr einen Kuss. Nach dem Frühstück bekam Klara die Geschenke. Sie bekam den neuen Rucksack, den sie gewollte und dazu die passende Federtasche in schwarz mit einem silberfarbenen Kreuz darauf und noch einen langen schwarzen Rock und dazu ein Paar silberne Kreuzohrringe. Sie sprang vor Freude auf, umarmte ihre Eltern und küsste sie ab und sagte dazwischen immer wieder „DANKE“, bis ihre Mutter sagte: „So. Jetzt ist Schluss. Du musst los zur Schule, du kannst ja die neuen Sachen anziehen.“ „NEIN“ sagte Klara ganz schnell.
 

Denn sie wusste, dass ihre Klassenkameraden sie als Freak sahen, die zu klein für ihr Alter war, die nur schwarz trug und lange Haare, die sie in dunkel lila und dunkel pink gefärbt hatte und dazu die Augen mit schwarzem Eyeliner betonte und so ganz blöde Musik hörte. Ihre Mutter schaute sie nur an und sagte: „OK, aber den Rucksack nimmst du doch mit oder?“ und sie nickte nur zur Bestätigung.

Auf dem Weg zur Schule hörte sie Musik und dachte über ihren komischen Traum nach. Sie war mal wieder die erste, die da war, denn die anderen fanden es „Cool“, zu spät zu kommen.

Also setzte sie sich hin, holte ihr Buch heraus und fing an zu lesen, das war noch so eine Sache, worüber die anderen sich lustig machten, aber ihr war es egal, was die anderen dachten. Sie las weiter bis der Klassenlehrer herein kam und sagte: „ Guten Morgen, Klara und alles Gute zum Geburtstag.“

Sie stand auf und sagte: „ Guten Morgen, Herr Klausen und danke.“ Da sah sie auf einmal ein junges Mädchen und Klara musste zweimal hinsehen, denn bis auf die Augenfarbe sahen sie fast gleich aus. Sie trug eine blaue Jeans, eine weiße Bluse, schwarze Turnschuhe und eine schwarze Tasche, auf der in weiß die Worte "Mut und Stärke“ eingestickt waren und im Haar eine schwarzweißkarierte Herzhaarspange.

Als Herrn Klausen klar wurde, dass er die Neue völlig vergessen hatte, sagte er: „Oh Klara, das ist Nadine. Sie ist neu hier auf der Schule und in Hamburg. Ihr Vater ist Pastor Gressmann und er wurde vor zwei Wochen an die Christuskirche Wandsbek versetzt, weil da eine Pastorin verstorben ist“

Klara wusste, wer verstorben war. Es war die alte Pastorin, Frau Johannsohn. Sie war eine gute Pastorin gewesen. Auf einmal erinnerte sich Klara daran, wie es immer mit ihren Klassenkameraden war:

Sie hassten sie, weil sie so anderes war und wieso sollte es so anders sein bei der Neuen und stellte sich schon vor, wie sie von Nadine und Hassan geärgert wurde. Sie hasste Hasan. Er war das komplette Gegenteil zu ihr: Er war dick ein Angeber, unhöflich, frech und machte Schwächere nieder. Im Gegensatz zu Klara: Sie war zurückhaltend, höflich, immer nett zu den anderen und half stets den Alten und den Schwächeren.

Sie dachte immer noch nach, bis ihr Lehrer, sie aus den Gedanken riss und sagte: „Klara, hast du gehört, was ich gesagt habe?“ Sie lief puterrot an und antwortete: „Nein. Tut mir leid.“

Er schaute sie nur an und sagte: „Das kenn ich ja gar nicht von dir! Ich habe gesagt, dass du Nadine alles zeigen sollst, weil du die einzige bist, der ich von meinen Schülern vertrauen kann. Würdest du es denn auch machen?“ Sie nickte nur. „Ok, dann ist das geklärt. Nadine, setze dich bitte neben Klara". "Ja, mach ich Herr Klausen." sagte Nadine und setzte sich neben Klara "Hallo wie geht es dir?" fragte sie sie und schaute Klara an. Klara war ganz verwirrt ob der Nettigkeit ihr gegenüber. "Hmm, mir geht es gut, danke und dir?" antwortete Klara.

„Gut. Was liest du da gerade?" fragte Nadine Klara neugierig. Sie fing an zu lächeln und antwortete: „Das Buch heißt “Die Elfen von Altlanden"“ „Cool, ich mag auch Elfen und alles was sich darum dreht." sagte Nadine und fing an zu grinsen. Die beiden unterhielten sich noch die ganz restliche Stunde darüber und in dieser Zeit war Klara einmal nicht der Freak, sondern ein ganz normaler Mensch, wie jeder andere auf dieser Welt.

Doch in der nächsten Stunde musste kommen, was sie so sehr hasste. Die anderen kamen und zogen sogleich über sie her. Doch diesmal geschah, was bis jetzt noch nie passiert war; gerade, als Hasan, der Anführer einer Gruppe, die Klare besonders schlimm ärgerte und sie auslachte, wieder dabei war, sich wie üblich über ihre bescheuerten Haare lustig zu machen und Nadine anstiften wollte, dabei mit zu machen und ihr zu sagen, dass sie bei ihnen besser dran wäre als bei diesem Freak. stand Nadine auf und sagte mit fester Stimme: „Pass auf! Ich weiß nicht, für wenn du dich hältst, aber eins weiß ich: Du musst einer sein, der ganz schwach ist und sich nur dann stark fühlt, wenn er Schwächere runter macht. Und mit so was will ich nichts zu tun haben. Und jetzt geh weg.“ Sie setzte sich wieder hin und Hasan schaute nur noch dumm rein und ging weg.

Klara drehte sich zu ihr um und sagte: „Danke, dass du zu mir gehallten hast.“ Nadine grinste nur und antwortete: „ Dafür sind doch Freunde da und das sind wir auch. Freunde.“ Klaras Herz fing an rasend schnell zu schlagen, als sie hörte, dass sie eine Freundin hatte. Der restliche Tag verging wie im Fluge und Hasan und die anderen ließen sie in Ruhe. Am Ende der letzten Stunde fragte Klara: „Hast du nicht Lust, mit mir nach Hause zu kommen und meinen Geburtstag zu feiern?“ Nadine überlegte nicht lange und sagte: „Ja, ich muss aber vorher noch meinem Dad Bescheid sagen, dass ich mit zu dir gehe. Wo wohnst du eigentlich?“ Klara antwortete: „ Nicht so sehr weit weg von hier, gleich am Ende der Straße.“ „OK“ sagte Nadine, und die beiden fingen an zu laufen, damit sie so viel Zeit wie möglich zusammen verbringen konnten.

Klaras Mutter war ganz erstaunt und verwirrt, als Klara freudestrahlend herein kam, ihr einen Kuss gab und sagte: „ Mama, das ist Nadine, meine Freundin.

Nadine das ist meine Mama und dahinten, das ist mein Dad.“ Sie zeigte dabei auf ihn. Er war mit der Situation völlig überfordert und vergaß dadurch, „Hallo“ zu sagen, aber Klara störte es nicht. Sie ergriff den Arm von Nadine und zog sie mit den Worten „Komm mit! Ich zeig dir mein Zimmer und meine Bücher. Die wirst du bestimmt mögen!“ in ihr Zimmer.

„Warte! Ich muss doch noch meinem Dad Bescheid sagen, dass ich bei dir bin und dass ich erst später nach Hause komme“ sagte Nadine und ging ins Wohnzimmer, um ihm anzurufen. Klara sprang von einem Bein auf das andere und watete auf sie, bis sie wieder kam. Dann kam sie. Nadine war begeistert von Klaras Zimmer: Die Wand, wo orange und gelb verwischt worden waren, die Poster, die Elfen- und Drachenfiguren, die ganzen Bücher und ganz besonders die Schlafkautsch. Sie fand das Ganze so toll, dass sie ganz neidisch wurde.

"WOW! Dein Zimmer ist wunderschön und erst die Couch, die ist echt super" sagte Nadine „Habe ich alles letztes Jahr zum Geburtstag bekommen" sagte Klara voller Stolz und ging in ihr Zimmer. Nadine ging ganz langsam hinter Klara her. Klara drehte sich um und sagte: „Stell dich nicht so an! Komm, lass uns mit meinen Puppen spielen“

„Ja gern. Die haben ja genauso coole Klamotten wie du sie trägst!“ Die beiden fingen an, mit den Puppen zu spielen. Dieses Spielen war das beste Geburtstagsgeschenk, was Klara je bekommen hatte, denn heute spielte sie nicht, dass die Puppen ihre Freunde waren. Nein, heute spielte sie mit ihrer Freundin mit den Puppen. Das machten sie den ganzen Tag, aßen leckeren Schokokuchen, tranken Kirschsaft und lachten. Doch um 18 Uhr kam Nadines Vater und holte sie ab.

Die beiden umarmten sich zur Verabschiedung noch einmal und Nadine fragte: „Holst du mich morgen um 7 Uhr von der Bushaltestelle ab? Dann können wir zusammen zur Schule gehen.“

„Ja! Supergern, bis morgen.“ sagte Klara und umarmte Nadine noch mal. Dann ging sie mit ihrem Dad nach Hause. „Na, meine Kleine, das war wohl ein sehr schöner Tag mit Nadine“ sagte Susan mit einen Lächeln zu ihrer Tochter. Sie antwortete nur mit einem ganz großen Lachen. Danach ging sie ins Bett.
 

In dieser Nacht hatte sie zum ersten Mal nicht den Traum, dass sie alleine im Klassenzimmer stand und sie von ihren Klassenkameraden ausgelacht wurde und dass ganz hinten Genesis stand und Klara ignorierte, denn heute stand vor ihr Nadine mit weit ausgestreckten Armen, um sie zu beschützen und lächelte Klara freundlich dabei an.



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