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Kapitel 1

Lisa fühlte sich noch immer leer und hilflos. Wütend. Bittere Tränen liefen ihr über das Gesicht, während sie ihr Handy achtlos auf das Sofa warf. Er traf sich schon wieder mit ihr. Wie jedes Wochenende. Und wie jedes Wochenende würde er sie ficken und sich einen Scheißdreck um Lisa und ihre Beziehung scheren.

„Scheiße!“ Wütend auf sich selbst, wischte sie grob ihre Tränen weg. Sie wollte wegen Gordon nicht mehr weinen. Wollte keine Tränen für jemanden vergießen, der so offensichtlich keine Gefühle mehr für sie hatte. Doch sie klammerte sich noch immer an diese winzige Hoffnung, dass er bei ihr bleiben würde, dass alles wieder gut werden würde. Sie klammerte sich an ihn.

Lisa hasste die Wochenenden. An diesen drei Tagen konnte so viel passieren, auf das sie keinen Einfluss hatte. Sie wollte nicht zurück in ihre Heimatstadt, sie wollte mit Gordon in der gemeinsamen Wohnung bleiben und die Welt aussperren. Wollte vor allem diese Tussi aussperren, wenn sie sie schon nicht überfahren durfte. Doch Gordon lebte gerade zu für diese Wochenenden, auch wenn er hinter her sagte, dass er durch die Treffen mit IHR immer mehr erkennen würde, wie schrecklich sie doch eigentlich war; dass sie nicht zu ihm passte. Dass er bei Lisa bleiben würde, wenn sie sich verändern würde. Wenn sie nicht mehr so kontrollierend und eifersüchtig wäre, , wenn sie sich mehr Mühe gäbe, was ihr Verhalten und ihr Äußeres anging. Wenn sie eine andere wäre. Er habe doch Gefühle für sie.

„Scheiße“, wiederholte sie erneut und starrte blicklos aus dem Fenster. Sie wollte keine andere sein. Nicht aus solchen Gründen. Natürlich war sie nicht perfekt, natürlich hatte sie ihre Fehler, doch die hatte Gordon genauso. Und er durfte weiter machen, wie bisher? Ohne jegliche Konsequenzen?

Sollte sie dann wie bisher angekrochen kommen, sich ihm anbieten, nur damit er sie nicht verließ? Das konnte doch nicht sein! Wieder kämpfte sie mit den Tränen und schickte brüsk ihre Mutter weg, die in diesem Moment an die Tür klopfte. „Du musst gleich zum Training“, kam es dumpf durch die Tür, bevor sie wieder ging. Richtig, deswegen waren sie ja hier. DESWEGEN konnte er sich immer wieder mit ihr treffen und Lisa hintergehen. Die so dumm war und es schluckte. Schließlich wollte sie ihre Beziehung nicht so einfach aufgeben. Wie dumm sie doch war.

Langsam wandelte sich die Verzweiflung in Wut und Hass. Sie war nicht mehr antriebslos, nein sie würde am liebsten loslaufen und nie wieder anhalten. Doch das konnte sie natürlich nicht. Denn sie hatte ja ihre Pflicht. Eine Pflicht, die sie sich selbst auferlegt hatte und wegen der dieses ganze Chaos einfach so weiter gehen konnte. Oh, wie sehr sie es hasste. Wie sehr sie sich in diesem Moment hasste. Stumm machte Lisa sich für das Training fertig. Wusch sich das Gesicht, ordnete ihre Kleidung. Es musste ja nicht gleich jeder wissen, dass etwas nicht mit ihr stimmte. Keine fünf Minuten später stand sie mit den anderen im Trainigsraum, lachte mit ihnen, alberte herum. Wie immer eben.

Doch es tat ihr gut. Sie freute sich jedes Mal auf das Tanzen, auch wenn es irgendwie eine Teilschuld an dem traf, was passiert war. Aber wer konnte ihr versichern, dass es nicht so oder so passiert wäre? Wenn Gordon sich nicht hier eine Fickbeziehung angeschafft hätte, hätte er das genauso gut auch in der Unistadt machen können. Sie traute es ihm zu.

Endlich fing das Training an und sie konnte sich verausgaben. Wenn sie schon nicht davon laufen konnte, konnte sie sich den Frust wenigstens von der Seele tanzen. Und es half. Deswegen brauchte Lisa es trotz allem, immer wieder hier her zu kommen. Sie konnte einfach nicht ohne das Tanzen.

Verschwitzt, aber mit einer grimmigen Entschlossenheit erfüllt, ging sie nach zwei Stunden nach Hause.

Die kühle Abendluft tat ihrem erhitzten Gemüt gut. Sie hatte sich wieder im Griff. Und sie wollte sich nichts mehr anmerken lassen. Sie wollte nicht mehr schwach sein. Sie wollte das sein, was Gordon von ihr verlangte. Und noch viel mehr. Und dann würde er schon sehen, was er davon hatte.

Grinsend warf sie die Tür hinter sich ins Schloss.



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