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Yaten und das Pizzaphone

von

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Mief!!

Es war einfach ein wundervoller Tag! Kein Seiya, der mir mit seinem ewigen Liebesgenöle wegen dem Blondchen auf die Nerven ging. Kein Taiki, der mir Moralpredigten aufgrund meiner etwas ausschweifenden Badeorgien hielt und nicht zu vergessen, keine Pseudo-Liebesgöttin, die versuchte mich zu bespringen und dabei in viel zu engen Outfits poste. Also alles in allem war es ein schöner, sonniger Tag, den ich gerade damit verbrachte, in der großen Badewanne unseres Hotels zu liegen und mich zu entspannen. Seufzend sank ich immer weiter in das wohltuende Nass.

So ein bisschen Erholung tat mir definitiv gut, der Kampf gegen Galaxia war anstrengend gewesen und es hatte gedauert, bis wir unsere Heimat aufgebaut hatten, aber es hatte sich letzten Endes gelohnt und zum Dank erlaubte uns die Prinzessin einen langen Urlaub auf der Erde zu nehmen. Insgeheim war sie wohl froh uns los zu sein - oder eher Seiya. Ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass Seiya natürlich sofort begeistert war und Fähnchen schwenkend und Liebeslieder trällernd in der Gegend herumhopste. Taiki kommentierte es nur mit einem dankenden Lächeln, aber mich konnte er natürlich nicht täuschen. Auch er genoss die Gegenwart von einem ganz gewissen Mädchen mit kurzen blauem Haar und einem IQ, der Albert Einstein hätte blass vor Neid werden lassen. Meine Wenigkeit freute sich zwar einerseits, aber andererseits … nun ja ... Ich musste immer wieder an Minako denken und dann begann mein Magen Karussell zu fahren und das nicht unbedingt auf positive Art und Weise. Ich mochte sie, ich mochte sie wirklich, allerdings nicht so, wie Madame das wohl gerne gehabt hätte.

»Yaten, mach dich nicht verrückt. Hör auf, über solche Dinge nachzudenken und genieße deine freien Stunden!«, murmelte ich vor mich hin und massierte mir dabei die Schläfen. Plötzlich öffnete sich die Tür und Seiya stürmte mit fasst gänzlich heruntergelassenen Hosen herein. Jetzt war alles vorbei! Geschockt und mit weit aufgerissenen Augen beobachtete ich das Geschehen. Es war nicht die Tatsache, dass er einfach hereingestürmt war, die mich aufregte. Noch nicht mal, dass seine Hose auf halb acht hing, konnte mich schocken, aber das, was er jetzt tat, brachte das Fass zum überlaufen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich seinen Bauch und beeilte sich sichtlich es auf die Toilette zu schaffen. Als ich heftig dagegen demonstrieren wollte, saß er bereits auf dem Pot und ließ der Natur freien Lauf. Gerade so schaffte ich es, mir ein Handtuch um meine schmalen Hüften zu schlingen und aus der Gaskammer zu entkommen.

»Buääähhhh. Seiya, du ekliger Vollpfosten! Du kannst doch nicht einfach auf die Toilette gehen, wenn ich noch am Baden bin! Wieso bist du denn nicht in der Lobby gegangen?« Wütend schrie ich in Richtung Badezimmertür und gestikulierte wild mit meinen Armen. Ich hatte damals aufs Schärfste protestiert, als es darum ging, ein gemeinsames Zimmer zu buchen und jetzt wo ich aus meinem Wellness-Paradies quasi ausgegast wurde, bereute ich es, nicht doch hartnäckig geblieben zu sein. Jetzt allerdings tat sich eine neue Frage in mir auf. Was machte dieser liebeskranke Torfkopf hier? Eigentlich wollte er sich doch mit Bunny und den anderen im Hiwakara-Tempel bei Rei treffen. Kurz entschlossen der Sache noch auf den Grund zu gehen, ging ich zunächst an den Kleiderschrank und holte mir ein paar bequeme Klamotten heraus. Schnell frottierte ich mir noch die Haare ab … nun ja, schnell? Ich hatte Haare bis zum Arsch, daher dauerte es natürlich schon eine kleine Ewigkeit, bis ich damit fertig war. Dann endlich kam Seiya wieder aus dem zur Gaskammer umfunktionierten Bad heraus. Mit schweißnasser Stirn und einem erleichterten Lächeln auf den Lippen schlurfte er direkt auf die leere Ledercouch zu und ließ sich dort auf seinen vermutlich schmerzenden Hintern plumpsen.

»Na, bist du fertig?«, gab ich gereizt von mir.

»Hey, du bist auch hier?« Das Schlimme war, dass sein Gesichtsausdruck mir verriet, dass er wirklich nicht mitbekommen hatte, das ich in der Badewanne gelegen hatte. Der musste wirklich Schmerzen gehabt haben, sonst hätte er mitbekommen, dass ich wie ein Karnickel auf der Flucht aus der Wanne gehechtet und halb nackt an ihm vorbeigeflitzt war.

»Ja? Ich habe in der Wanne gesessen, als du meintest, die Luft verpesten zu müssen«, gab ich säuerlich zurück. Schlagartig lief er rot an, kratzte sich am Hinterkopf, ließ eine Salve von Entschuldigungen los und gelobte mir, in Zukunft anzuklopfen. Bei diesem Versprechen konnte ich nur seufzen und meine Augen verrollen. Wie oft hatte der Kerl das jetzt schon gesagt? Und wie oft war ich unter der Dusche oder selbst auf der Toilette gewesen, als er plötzlich reinstürmte?

»Was war eigentlich los? Wolltest du nicht was mit den anderen unternehmen?« Schlagartig, als hätte man einen Schalter umgelegt, verfinsterte sich seine Miene. Er blies beleidigt die Backen auf, drehte den Kopf zur Seite und verschränkte die Arme vor der Brust, wie ein motzendes Kind. Oweia!

»Eigentlich ja, aber ich habe vorher zu viele Dangos gegessen und als ich dann zum Tempel ging, dort Bunny mit dieser Promenadenmischung von einem eifersüchtigen Wachhund gesehen hatte und mein Magen auf einmal anfing Salsa zu tanzen, hab ich mich für den taktischen Rückzug entschieden. Außerdem war Haruka da und nachdem ich Michiru das letzte Mal etwas zu nahe gekommen bin für ihren Geschmack, reagiert sie irgendwie allergisch auf mich. Und dabei war ich doch nur nett zu Michiru.« Unglücklich schürzte er die Lippen und hielt sich wieder seinen Bauch. Bevor ich noch einen Kommentar dazu abgegeben konnte, schrie er etwas Unverständliches, sprang wie von der Tarantel gestochen von der Couch auf und stürmte in Richtung Toilettentüre, welche mit einem lauten Knall zuschlug. Igitt! Das Bad war definitiv für die nächsten paar Stunden verseucht und für nicht radioaktivimune, menschliche Lebensformen daher lebensbedrohlich.

Genervt schnappte ich mir meine Schlüssel und mein Handy, zog meine Schuhe an und schlurfte hinaus in den prachtvollen Marmorflur. Ja, dieses Hotel war verdammt teuer, aber sei es drum. Langsam schlenderte ich Richtung Fahrstuhl und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden herum, weil die Blechbüchse sich viel zu viel Zeit ließ. Wie sehr ich diese Teile doch hasste, aber zum runterlaufen war ich dann doch zu faul gewesen. Meine Gedanken drifteten kurz zu meinem Bruder. Hoffentlich hatte wenigstens Taiki einen schönen Tag.

Resignierend ließ ich meinen Kopf hängen und stieg in das quadratische Fortbewegungsmittel ein. Kaum schloss sich die Tür, dudelte auch schon so ein fröhlicher Mozartsound durch die Lautsprecher und ich versuchte verzweifelt dagegen anzusingen, indem ich in Gedanken immer wieder Search for your Love runterratterte, das funktionierte nur leider nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Das Ende vom Lied war, dass ich eine ganz fürchterliche Mixversion mit beiden Liedern hatte. Da war sogar Seiyas Katzengejaule besser gewesen, als er sämtliche Balladen heruntergerattert hatte, die ihm einfielen. Schnell stürmte ich aus der zu groß geratenen Jukebox und hinaus an die frische Luft. Dass die Dame von der Rezeption mir verwirrt und mit schwärmenden Blicken hinterhergeiferte, ignorierte ich gekonnt.

»So, vielleicht kann ich ja jetzt endlich mal meine Ruhe haben.« Gerade als ich mich auf den Weg zu dem wirklich einladenden Café auf der anderen Seite machen wollte, fing meine Hose zu vibrieren an. Irritiert starrte ich auf meine Hosentasche und beäugte sie misstrauisch. Dann fiel mir plötzlich ein, dass es ja nur mein Handy sein konnte. Ich holte es hervor und sah mir die Nummer auf dem Display genau an. Sie kam mir so gar nicht bekannt vor und ich hatte ein mehr als nur ungutes Gefühl. Seiya hatte doch wohl nicht schon wieder meine Handynummer an irgendwelche durchgeknallten Fans vergeben? Das letzte Mal, als er das getan hatte, konnte ich eine ganze Woche nicht schlafen, weil ich Telefonterror hatte. Ein besonders aufdringliches Mädchen hatte mir sogar Bilder von … nein, Yaten, darüber solltest du nun wirklich nicht nachdenken! Also tief Luft holen und schon tippte mein Finger auf den Anrufannahmeknopf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Makoto17
2013-02-15T21:15:06+00:00 15.02.2013 22:15
Da freut er sich so, endlich mal alleine zu sein, und dann muss er sich mit Saiya rumschlagen. Ist aber auch gemein, was du dir da für ihn ausgedacht hast. Allerdings kann ich es mir bei Seiya gut vorstellen, dass er keine Rücksicht auf die anderen nimmt.

Wer war denn mit eifersüchtiger Wachhund gemeint. Dachte zuerst Haruka, aber da sie innerhalb der nächten Sätze ebenfalls erwähnt wird, glaube ich das wohl kaum.

Ob Yaten von seinen Hüften tatsächlich denkt, dass sie schmal sind, kann ich mir weniger vorstellen. Das klingt nicht so, als wenn er es denken würde, sondern sind eher die Gedanken eines Fans.

Ansonsten denke ich, dass du in diesem Kapitel die Einstellungen und die Gedankenwelt von Yaten sehr gut dargebracht hast.


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