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seven days without you

von

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Montag

kommis sind trotzdem noch immer gern gesehen

*kekse hinstell* viel spaß ~
 


 

Das schrille Klingeln seines Weckers holte Kai aus dem Schlaf. Müde drehte er sich auf die andere Seite und schaltete das nervtötende Geräusch ab. Leise schlich er ins Bad. Seine Mutter war noch nicht wach, sie stand meist erst auf, wenn er schon in der Schule war und kam auch erst spät abends nach Hause. Und er war auch froh, nicht mit ihr reden zu müssen. Nach dem Zwischenfall gestern Abend …

Er kämmte seine Haare und zog seine Schuluniform an. Vielleicht würde es ja gar nicht so schlimm werden und er machte sich schon wieder viel zu viele Gedanken. Außerdem kannte er wenigstens schon Aoi. Auch wenn dieser eine Klasse über ihm war …
 

Draußen war es ziemlich kühl, die Temperaturen waren über Nacht wohl gesunken. Wenigstens war die Bushaltestelle nicht weit von seinem Haus entfernt. Einige andere Schüler warteten schon. Sie trugen dieselbe Uniform wie Kai selbst. Doch kaum einer nahm ihn richtig wahr.

Müsste Aoi nicht auch von dieser Haltestelle fahren? Kai konnte ihn nicht sehen. Vielleicht hatte er einen Bus früher genommen.
 

Die Fahrt zur Schule kam Kai viel zu kurz vor. Kaum hatte er den Schulhof betreten, blickten tausende von Augenpaare zu ihm. Kai schluckte. Er drückte den Schulterriemen seiner Tasche fester und betrat den Hof. Wurde jeder Neue hier so angestarrt? Kai fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut und in Gedanken versunken, bemerkte er nicht, wie ihm jemand ein Bein stellte. Er verlor das Gleichgewicht und stieß gegen einen anderen Schüler, der vor ihm stand. „Hey, hast du keine Augen im Kopf?!“, wurde er von dem Jungen angeblafft. Er musterte ihn kurz, bevor er schon weiter geschubst wurde und direkt in die Arme des nächsten Schülers fiel. Er sah nach oben geradewegs in die dunklen Augen Aois. Ein angenehmer Duft stieg ihm in die Nase. War das Aois Parfüm?

Ehe er sich versah, wurde er von Aoi wieder nach oben gehoben.

„Wag’ es ja nicht, mich noch einmal anzurempeln!“, der Junge sah ihn wütend an. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Durch das Band über seiner Nase wirkte er noch viel gefährlicher. Seine Haare waren blond und über sein linkes Auge gestylt. Er griff nach Kais Hemdkragen, hob ihn ein Stück hoch. „Reita! Lass’ gut sein“, das war Aois Stimme. Er hatte dem Blonden eine Hand auf die Schulter gelegt.

Ohne ihn weiter zu beachten, zog er von dannen. Ein weiterer, ebenfalls blonder Schüler folgte ihm. Genau wie Aoi. Verwirrt sah Kai ihm nach.
 

Seufzend machte er sich daran, seine Bücher wieder einzusammeln. Er hatte gar nicht bemerkt, dass ihm seine Tasche runter gefallen war.

Ein weiteres Paar Hände reichte ihm die restlichen Bücher.

„Hier. Ist alles in Ordnung bei dir?“ Kai verstaute seine Sachen wieder und sah hoch. Ein Junge blickte ihn besorgt an. Er war ein wenig größer als Kai. „Ja, alles okay.“ „Ich heiße Kohara Kazamasa, aber bitte nenn’ mich Shou. Du bist der Neue, oder?“ „Ich bin Kai“, Shou sah ihn erwartungsvoll an, „ja, eigentlich Yutaka. Und so viele Neue gibt es wahrscheinlich nicht.“ Shou lachte. „Hast Recht. Du bist mit in meiner Klasse. Zumindest hat der Lehrer gesagt, dass wir einen neuen Mitschüler bekommen.“ Kai nickte. „Komm’ mit, ich zeig’ dir das Klassenzimmer.“ Er zog ihn hinter sich her ins Schulgebäude. Der Klassenraum lag im 3. Stock.
 

Der Lehrer schien sofort von Kai begeistert zu sein, zumindest grinste er diesen ununterbrochen an, als er vorn stand und sich kurz vorstellte. Die Klasse war ziemlich groß, wie Kai fand. 32 Schüler, in seiner alten Schule waren es gerade einmal 22 gewesen … aber im Großen und Ganzen schienen sie nicht von ihm genervt zu sein. Jeder hatte eine Frage an ihn, woher er kam, wie seine alte Schule war, was seine Hobbys waren und so weiter.

Der Lehrer, Tanaka-sensei, bedankte sich höflich bei Kai und bat ihn, sich in die vorletzte Bank am Fenster zu setzen. Das war die einzige die noch frei war.

Beim Austeilen der Arbeitsblätter öffnete sich die Tür. Kai sah als einziger hoch. Anscheinend schien es niemanden zu interessieren, wer den Raum betrat.

„Akira Suzuki! Wieder einmal zu spät. Werde ich es denn je erleben, dass du einmal pünktlich kommst?!“ Reita verdrehte genervt die Augen. „Ihre Sprüche waren auch schon mal besser.“ Als Kai den Blonden erkannte, sah er schnell wieder auf das Blatt vor sich.
 

Ein Schatten legte sich über ihn und Kai schluckte hart. Vor ihm stand definitiv nicht Tanaka-sensei. Unsicher sah er nach oben. „Du sitzt auf meinen Platz“, knurrte Reita ihn an. Schnell schob Kai seine Sachen auf die andere Seite und wechselte den Platz.

„Geht doch.“ Shit, wieso musste ausgerechnet hier der letzte freie Platz sein?

Okay, er konnte verstehen, dass sich niemand freiwillig neben Reita setzte.

Nach fünf Minuten war Kai mit dem Arbeitsblatt fertig und meldete sich. Tanaka-sensei war beeindruckt. Reita gab nur ein verächtliches Schnauben von sich. Nach und nach wurden auch die restlichen Schüler fertig.
 

Als der Lehrer das neue Thema an die Tafel schrieb, musste Kai grinsen. Das hatte er schon in seiner alten Schule durchgenommen. Nachdem er nun zum vierten Mal in Folge aufgerufen wurde und auch noch großartig gelobt wurde, reichte es Reita.

„Streber“, zischte er leise und schmiss mit einer fließenden Handbewegung Kais Block und Stifte vom Tisch. „Akira Suzuki! Könntest du dich bitte zusammenreißen! Uke-san ist heute den ersten Tag in unserer Schule!“, Tanaka-sensei drehte sich wieder zur Tafel. Reita hielt sich die Hand vor den Mund und prustete los. „Uke“, brachte er noch heraus, „besser hätte man es nicht treffen können.“

Kai wurde rot. Na super, damit hatte er wohl den Rest seines Schullebens bei Reita verschissen. Er hob seine heruntergeworfenen Sachen auf und kritzelte den Rest der Stunde auf seinen Block.
 

Mit einem Apfel bewaffnet setzte Kai sich etwas abseits des Schulhofes auf eine Bank unter dem großen Baum. Gerade wollte er hinein beißen, als Shou sich neben ihn setzte. „Du tust mir so leid. Ausgerechnet du musstest Reita als Sitznachbarn bekommen.“ Er legte einen Arm um Kai. „Schlimmer hätte es dich an deinem ersten Tag echt nicht treffen können.“ Kai nickte und ließ seinen Blick über den Schulhof schweifen. Genau in diesem Moment sah er Reita und Aoi und in ihrer Mitte den kleinen Blonden von heute morgen. Jeder, an dem die drei vorbei liefen, sah so schnell wie möglich in eine andere Richtung und machte ihnen schleunigst Platz.

„Wer sind die?“, fragte Kai leise. „Die ’Cockroachs’. Die gefährlichste Gang an der Schule. Mit denen würde ich mich lieber nicht anlegen“, Shou schüttelte den Kopf, „Reita kennst du ja schon. Er ist für alle hier der Schläger. Jeder, der ihm zu nahe kommt oder ihn auch nur falsch ansieht, bekommt ziemlich schnell seine Faust zu spüren. Es prügelt sich mindestens drei Mal die Woche.“ Kai schluckte. Und neben dem musste er sitzen?
 

„Der Kleine in der Mitte ist Ruki. Eine Klasse tiefer. Er redet nicht viel, aber er ist der Anführer der Gang und gibt die Befehle an Reita. Wenn du dich mit Ruki anlegst, kannst du dir sicher sein, dass Reita es für die nächsten Wochen auf dich abgesehen hat. Die beiden sind fast unzertrennlich und Reita ist sowas wie der Wachhund von Ruki.“

Ob die beiden vielleicht ein Paar waren? Obwohl … Reita war sicher stockhetero.
 

„Und der Schwarzhaarige ist –“ „… Aoi“, unterbrach er Shou, der ihn verwirrt ansah. „Ich hab’ ihn gestern getroffen und wir haben uns ein bisschen unterhalten.“ Shou nickte. „Ja, vor Aoi brauchst du eigentlich keine Angst haben. Er ist der Schlichtende, sprich, er ist der Einzige, der Reita in einem Wutanfall wieder beruhigen kann. Ich versteh’ eigentlich nicht, warum er sich mit Ruki und Reita abgibt. Ohne die, wäre er sicher viel besser dran.“ Das fragte sich Kai auch. Ob Aoi einen guten Grund dafür hatte …?
 

„Ein guter Rat von mir: Halte dich von denen fern, dann passiert dir auch nichts.“

„Shou!“, vor ihnen stand jemand. Er sah ziemlich jung aus. „Was ist?“

„Komm’ mit. Ich muss mit dir reden.“ Shou schüttelte grinsend den Kopf, ehe er sich wieder an Kai wandte. „Das ist Hiroto.“ Kai lächelte.

„Was willst du denn?“, fragte Shou. „Mit dir reden!“ „Reden, ja?“ Hiroto grinste breit.

„Du siehst doch, dass ich mich gerade unterhalte.“ Der Kleine zog eine Schnute.

„Bitte?“, bat er leise, doch Shou sah wieder zu Kai. „Wie alt schätzt du ihn?“ Kai zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht? … 14?“ Hiroto blies beleidigt die Wangen auf und Shou fing an zu lachen.

„Ich bin 16! So jung sehe ich doch nicht aus!!“

„Ich sag’s … dir doch immer“, brachte Shou zwischen zwei Lachern heraus, „aber okay … du wolltest reden.“ Er stand auf. „Wir sehen uns Kai.“ Die beiden gingen zusammen zum Schulgebäude.
 

Kai hatte sich seinen ersten Schultag wirklich besser vorgestellt. Ein lautes Lachen drang an sein Ohr und er sah hoch. Reita gestikulierte wild mit den Händen herum, dann sahen alle drei zu ihm hinüber.

Ruki schmunzelte, als Reita auf ihn deutete und anfing zu lachen.

Doch Aoi verzog keine Miene. Er sah ihn einfach nur traurig an, bevor er schließlich den Blick abwendete. Kai stand auf, wollte aus dem Blickfeld der drei verschwinden.

Er hatte Glück, dass endlich die Klingel ertönte und die Pause beendete.
 

Den Rest des Tages hielt er sich während des Unterrichtes sehr im Hintergrund. Reita würdigte ihn keines Blickes mehr. Wenigstens etwas, dass ihn beruhigte …

Shou begleitete ihn bis zur Haltestelle, musste dann aber wieder zurück. Hiroto hatte ihn noch eingeladen. Die ganze Fahrt über, sah er aus dem Fenster, hätte beinahe seine Station verpasst. Er drängte sich gerade noch rechtzeitig an den restlichen Schülern vorbei nach draußen. Aoi war wieder nicht hier. Gut, er war auch eine Klasse höher, hatte somit sicher länger Unterricht.
 

Seine Mutter war wie erwartet nicht zu Hause, umso besser, dann musste er ihr nicht aus dem Weg gehen. Kai wusste nicht, wie lange das noch so weitergehen sollte. Irgendwann mussten sie schließlich wieder miteinander reden …

Wenigstens hatten sie heute keine Hausaufgaben aufbekommen.
 

Gerade hatte Kai die Nudeln in die Pfanne geworfen, als sein Handy klingelte. An dem Klingelton erkannte er schon, ohne auf das Display zu schauen, dass es Uruha war. „Hi Ruha.“

„Kai-chan! Meine Mutter hat mich zum Zimmer aufräumen verdonnert und ich hab dabei deine Sonnenbrille gefunden. Da musste ich dich einfach anrufen.“

„Meine - … das war’s, was ich vergessen hatte.“ Er lachte.

„Und wie war dein erster Tag?“

„Erinnere mich bloß nicht daran. Erst bin ich gegen den größten Schläger der Schule geschubst worden und dann sitz’ ich auch noch neben dem.“

„Das ist ja schrecklich. Hat er dir was angetan?“ Uruha schien besorgt um ihn zu sein.

„Nein, nur gedroht und … er hat sich über meinen Namen lustig gemacht.“

„Uke? Was ist denn daran so lus- … oh. OH!“

„Ja. Man, ich vermisse dich so, Ruha.“

„Ich dich doch auch, Kai-chan. Hey, lass’ dich bloß nicht von denen runterziehen.“

„Ich geb’ mir Mühe, aber ohne dich …“

„Ach, Kai. Du hast doch die Kette!“ Automatisch griff er nach den beiden Ringen.

„Solange du sie bei dir trägst bin ich doch immer bei dir!“ Sein Handy piepte.

„Mein Akku ist gleich leer. Ich ruf’ dich morgen wieder an, ja? Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“
 

Kai legte das Buch beiseite und schaltete das Licht aus. Es war schon nach elf, doch er konnte einfach nicht einschlafen. Immer wenn er die Augen schloss, erschien vor ihm Aoi, wie er ihn traurig ansah. Was hatte Reita bloß erzählt, dass er so geguckt hatte?

Und warum hat er nicht mit ihm geredet, so getan, als kannte er ihn nicht.

Schnell kniff er die Augen zu, als die Tür von seinem Zimmer geöffnet wurde. Seine Mutter war wohl gerade nach Hause gekommen. Aber mit ihr reden wollte er nicht, da stellte er sich lieber schlafend.

Kaum hatte sich die Tür wieder geschlossen, seufzte er leise. Wenn er doch nur wieder zurück könnte … zu ihrem alten Haus, zu Uruha.

Er stellte sich vor, wie er zusammen mit ihm durch die Straßen lief, die Geschäfte durchstöberte … und fiel dabei in einem traumlosen Schlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Morumotto
2012-07-07T21:27:36+00:00 07.07.2012 23:27
Ich finds ja immer so unglaublich lustig wenn Ruki der Anführer ist.
Aber Kai.tut mir doch schon irgendwo leit, wie er so von Aoi ignoriert wird.
Immerhin haben sie sich am Tag zuvor noch gut unterhalten nicht?
Naja muss er selber wissen.
Ich will ja unbedingt, dass Aoi uruha kennen lernt. Warum auch immer XD

LG Meerschweinchen


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