Zum Inhalt der Seite

seven days without you

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dienstag

^
 

ich bin sauer!

die internetverbindung ist hier so schlecht ._.

bis man hier google geöffnet hat, vergehen gefühlte vier stunden

und dann müssen ruki und aoi auch noch twittern und ich kann es nicht wirklich lesen!  ich könnt kotzen.

aber das positive ist ja, dass ich hier überhaupt empfang habe xD

und sonst ... na ja, die ostsee ist echt schön, und fast kaum kalt *schon einmal drin gewesen ist*

aber sonne ... ab und zu, wenn man glück hat, aber dafür ist angenehm warm ^^
 

gut, genug gelabert xD

enjoy!
 

Dienstag
 

Shit, verschlafen.

Gestern noch hatte ihn sein Lehrer gelobt und heute kam er schon das erste Mal zu spät. Schnell rannte er ins Bad, wusch sich und zog seine Uniform an. Schnappte sich seine Tasche und rannte die Treppe hinunter in die Küche.

Gerade wollte er nach seiner Bento-Box greifen, als ihm ein kleiner Zettel daneben auffiel. Der war sicher von seiner Mutter. Unsicher begann er ihn zu lesen.
 

’Mein kleiner Yutaka-chan’, Kleiner?! Das fing ja schon gut an.

’ich weiß nicht, wie du mit der Situation klar kommst, aber ich möchte gerne noch einmal mit dir über Sonntagabend reden. Ich habe mir heute frei genommen.

Ich würde mich freuen, wenn du mein Angebot annimmst.’
 

Was hatte er schon zu verlieren? Hana akzeptierte Uruhas und seine Beziehung schließlich auch. Aber was würde seine Mutter dazu sagen?

Wäre sie genauso tolerant oder würde sie ihn für ’krank’ halten …?
 

Kurz nach Beginn der zweiten Schulstunde klopfte Kai zögerlich und leise an die Tür des Klassenzimmers. Eine laute Stimme bat ihn herein.

„Gomen nasai. Mein Wecker hat nicht geklingelt und deswegen hab’ ich meinen Bus verpasst.“ Sein Lehrer musterte ihn. „Gut, weil heute dein zweiter Tag ist, bleibt es bei einer Verwarnung, das nächste Mal folgt Nachsitzen.“ Er deutete Kai an, sich hinzusetzen. Den Kopf gesenkt schlich er zu seinem Platz. „Schon der Zweite heute. Ich hoffe Suzuki-kuns Art färbt nicht auf dich ab. Nimm’ ihn dir bloß nicht als Beispiel.“

Reita sah nur grinsend nach vorn. „Wohl doch kein Streber“, flüsterte er, „aber du hast gehört. Nimm’ dir bloß kein Beispiel an mir.“ Er sah dabei stur geradeaus.

„Denk’ bloß nicht, dass du jetzt mein Vorbild wärst“, zischte Kai. Er war stolz, dass er Reita Kontra gegeben hatte. Der rollte nur mit den Augen, ehe aus dem Fenster sah.
 

Der weitere Unterricht verlief ebenso schlecht für Kai.

In Chemie schrieben sie einen unerwarteten Test, den er wahrscheinlich verhauen hatte. Kein Wunder, ausgerechnet dieses Thema hatten er in der alten Schule noch nicht durchgenommen, doch seine Lehrerin akzeptierte diese, ihrer Meinung nach dumme, Ausrede nicht.

Heute lief auch alles schief. Shou hatte auch schon versucht, ihn aufzumuntern, was kläglich misslungen war. Was ihn jedoch viel mehr verwirrte, war, dass Aoi heute nicht bei Reita und Ruki stand. Ob er krank war? Aber warum dachte er darüber nach? Immerhin kannte er Aoi doch kaum. Und trotzdem machte er sich Sorgen um ihn …
 

Sonst freute er sich immer, wenn die letzte Stunde 10 Minuten früher beendet wurde, aber heute, wo das Gespräch mit seiner Mutter anstand, hätte er doch lieber noch eine halbe Stunde länger Unterricht gehabt. Missmutig machte er sich auf den Weg und trödelte die letzten Meter bis zum Haus. Doch wo er jetzt direkt vor der Tür stand, blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als reinzugehen. Leise schlich er den Flur entlang, möglicherweise hörte ihn seine Mutter ja nicht …?

„Yu-chan? Du bist ja schon da“, sie trat aus dem Wohnzimmer in den Flur, „möchtest du dich vielleicht erstmal hinlegen?“ Nein, eigentlich wollte er das Gespräch so schnell wie möglich hinter sich bringen. Also schüttelte er nur den Kopf, stellte seine Tasche ab und ging an seiner Mutter vorbei ins Wohnzimmer.
 

Kai setzte sich in den Sessel, so konnte sie sich nicht neben ihn setzen. „Möchtest du etwas trinken?“, sie ließ sich ihm gegenüber auf dem Sofa nieder. Kai schüttelte den Kopf. „Wenn du willst, kannst du mich auch beim Vornamen nennen. Dann ist es nicht so familiär für dich.“ Sollte er seine Mutter wirklich Nanami nennen? Nein, das wäre noch schlimmer für ihn. Wieder schüttelte er mit dem Kopf.
 

„Also gleich vorne weg, Yu-chan. Ich habe kein Problem damit.“ Es war, als würde Kai ein großer Stein vom Herzen fallen und er stieß erleichtert die Luft aus. „Allerdings bin ich ein wenig enttäuscht. Ich dachte, wir könnten über alles reden. Ich denke sogar darüber nach, ob wir nicht vielleicht zurückziehen sollten. Denn nichts liegt mir mehr am Herzen, als dein Glück. Und es tut mir auch leid, dass ich am Tisch sagte, du könntest Kouyou vergessen, aber ich wusste ja nicht, was er dir bedeutet.“

„Ist … ist es dir wirklich nicht … unangenehm, … dass … dein einziger Sohn … schwul ist?“ Kai fixierte den Boden. War es seiner Mutter wirklich egal? Nanami lachte. „Weißt du, früher war in meiner Klasse auch ein schwules Pärchen. Ich habe die beiden immer sehr bewundert, dass sie so zu ihrer Liebe auch in der Öffentlichkeit gestanden haben. Ich glaube, die zwei sind heute sogar noch zusammen.“ Kai sah sie mit offenem Mund an. Das hätte er nun wirklich nicht erwartet.
 

„Aber sag’ mal, Yu-chan, was mich wirklich interessieren würde, wie habt ihr beide denn zueinander gefunden? Also, nur wenn es dir nicht zu intim ist.“ Ja, das war seine Mutter. Neugierig wie immer. Kai lächelte.

„Das … war an Kazukis 17. Geburtstag.“ Der Tag lief vor ihm, wie ein innerer Film ab.
 

.-~-.
 

Er klingelte bei Uruha. Sechs Minuten war er schon zu spät dran. Aber Kai war einfach nicht zufrieden mit seinen Haaren gewesen. Warum musste Kazuki sich auch als Motto für seine Party ’Visual Kei’ aussuchen? Make-up hatte er auch keines …

„Oh, Kai-chan. Komm’ doch rein. Gut siehst du aus.“ Hana lächelte ihn an und bat ihn herein. „Uruha ist noch nicht fertig. Aber du kennst ihn ja. Für ihn ist es nie perfekt.“ Kai grinste. Ja, bei Uruha musste einfach jedes Detail stimmen.
 

Ohne zu klopfen trat er einfach in sein Zimmer ein. Sein bester Freund stand vor dem Spiegel und zupfte hier und da noch an seinen Sachen herum. Als er die Tür hörte, sah er über die Schulter zu Kai. „Hey“, er drehte sich um, „wie seh’ ich aus?“ Kai stand der Mund offen. Uruha hatte sich schwarze Hotpants mit Strapse angezogen. Dazu ein ärmelloses, eng anliegendes Oberteil und über die Unterarme Armstulpen. Die Haare trug er im typischen Visual-Kei Style und seine Augen waren mit schwarzen Kajal umrandet. Auf seinen Lippen lag ein verführerischer Glanz. Lipgloss? Uruha sah einfach nur heiß aus.

„Sprachlos? Da hab’ ich mich wohl wieder selbst übertroffen“, grinste er. Neben Uruhas Outfit fühle Kai sich ziemlich unbedeutend. Trostlos sah er an sich hinab.

„Ach, komm. Dich peppen wir auch noch ein bisschen auf!“ Uruha zog ihn zu sich und drückte ihn auf den Stuhl. „Du hast kein Make-up drauf, oder?“ Kai schüttelte den Kopf. „Gut, dann fangen wir damit an.“ Er holte einige Utensilien aus einer kleinen Tasche und legte sie auf den Schreibtisch.
 

„Okay, mach’ die Augen zu. Ich bin auch vorsichtig.“ Unsicher schloss Kai die Augen. Das Uruha ihm so nah war, brachte ihn schier um den Verstand und ihm wurde warm. Er spürte, wie ihm sanft Lidschatten aufgetragen wurde. „Entspann’ dich“, flüsterte Uruha sanft in sein Ohr. Kai schluckte.

„Guck’ mich mal an.“ Er blinzelte und ruckte sofort mit dem Kopf nach hinten. Uruha war nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.

Das war viel zu nah!

Wie sollte er sich da noch beherrschen?!

„Sieht super aus! So … und deine Haare.“ Uruha stellte sich hinter ihn und kämmte erstmal das gesamte Haarspray wieder aus. Dann nahm er sich einige Strähnen, zog sie durch das Glätteisen und sprühte sie erneut mit Haarspray in Form. Das Resultat? Kai sah wie ein echter J-Rocker aus. „Wow, Uruha. Du bist genial!“ Er betrachtete sich ausgehend im Spiegel. Plötzlich schlangen sich zwei Arme um ihn.

„Die Sachen hast du schon echt gut ausgesucht, aber irgendwie fehlt da noch was.“ Kais Herz schlug ihm bis zum Hals. So nah war Uruha ihm noch nie gewesen. Er konnte sogar leicht sein Parfüm riechen.
 

„Ich glaub’, ich habe da noch was.“ Uruha durchforstete seinen Schrank. Dann zog er Kai die schwarze Lederjacke aus und hielt ihm das Netzshirt hin. „Anziehen!“ „Darüber?“ Kai zeigte auf sein weißes T-Shirt. „Ja.“ Verwirrt tat er das, was Uruha ihm sagte und zog sich das Netzshirt und die Jacke wieder an.

„Perfekt!“ Er zog Kai vor die große Spiegelfläche an seinem Schrank und stellte sich neben ihn. „Wir sehen toll zusammen aus.“ Kai nickte. Wie gern, würde er Uruha jetzt küssen …
 

„Jungs?“, Hana sah ins Zimmer, „ihr musst langsam los.“ „Ist gut.“ Uruha lächelte und zog Kai mit sich nach unten. „Ich wünsche euch beiden viel Spaß“, sie zwinkerte Uruha zu, was Kai allerdings nicht mitbekam.

„Ob wir die letzten sind?“, sie standen vor der Tür zu Kazukis Haus. Seine Familie war sehr wohlhabend, was man schon an dem großen Anwesen erkannte. „Bestimmt nicht. Byou kommt doch immer erst eine halbe Stunde später. Bei uns sind es gerade mal“, Uruha sah auf sein Handy, „zehn Minuten Verspätung.“

„Hast Recht“, Kai klingelte und schon kam ihnen die laute Musik von drinnen entgegen, als Kazuki die Tür öffnete. „Cooles Outfit, Uruha! Sieht heiß aus!“, Angesprochener wurde rot. Kai schnaubte nur misswillig. Er wusste, dass Kazuki nichts von Uruha wollte, doch gegen diese Eifersucht konnte er einfach nichts tun.

„Kommt rein. Ihr seid die Letzten, selbst Byou ist schon da“, Kazuki grinste.

„Siehst du“, zischte Kai ihm zu, wurde von Uruha allerdings nicht mehr beachtet. Der hatte soeben Jin entdeckt und war geradewegs zu ihm gegangen. Die beiden unterhielten sich anscheinend sehr angeregt. Kai spürte diesen Klumpen im Hals. Er wollte das nicht länger sehen und drehte ihnen den Rücken zu, ging zum Büfett.
 

„Hey, Kai. Was machst du denn für ein langes Gesicht?“, Tomo tippte ihm auf den Arm. Er zuckte nur mit den Schultern. „Ist was passiert?“ Kai schüttelte den Kopf. „Ich hab’ nur gerade gemerkt, dass ich mein Handy vergessen hab’ und … ich warte eigentlich noch auf eine SMS.“ Ja, im Lügen war er einfach unschlagbar. Tomo nickte. „Ah, verstehe. Das ist blöd. Aber lass’ dir davon nicht den Abend verderben. Kopf hoch. Zu Hause kannst du sie ja dann lesen.“ Damit verschwand Tomo auch schon zwischen den anderen Gästen.
 

Uruha war immer noch in das Gespräch mit Jin vertieft, schien überhaupt nicht mehr an Kai zu denken. „Komm mit“, wurde ihm zugeflüstert, bevor jemand nach seiner Hand griff und ihn mitzog. Das Licht und die vielen bunten Farben, die von der Diskokugel durch den ganzen Raum geworfen wurden, erschwerten ihm, zu erkennen, wer ihn da mit sich zog. Mehr als blonde Haare konnte er nicht identifizieren, da wurde er auch schon auf die Couch gestoßen. Was sollte der Mist? Er wollte wieder aufstehen, als er von beiden Seiten festgehalten wurde.

„Beruhig’ dich mal. Wir wollen feiern und keine schlechte Laune haben. Also lach’ mal. Das kannst du doch am Besten“, wurde ihm von links ins Ohr geflüstert. Von rechts bekam er einen Pappbecher, wahrscheinlich mit Alkohol, hingehalten.

„Nein, ich brauch’ keinen Alk, um gute Laune zu …“, er sah zu Uruha, der mittlerweile mit Jin auf die improvisierte ’Tanzfläche’ gewechselt war und beide ziemlich eng beieinander tanzten. „Her damit!“, er griff nach dem Becher und trank dessen Inhalt mit wenigen Schlucken aus. Das Zeug brannte in seiner Kehle, er wollte gar nicht wissen, was das gewesen war.
 

„Wow, so kennt man dich ja gar nicht“, wurde ihm wieder von Saga ins Ohr geflüstert, während Tora ihm noch einen Becher hinhielt, der ebenfalls mit wenigen Schlucken geleert wurde.

„Leute, das reicht. Wir wollen ihn nicht vergiften. Er soll nur ein bisschen auf andere Gedanken kommen.“ Kai sah hoch. Vor ihnen stand der blonde Typ, der ihn hierher gezogen hatte. Kouki.

War denn seine gesamte Klasse hier? Aber bei dem großen Haus würde Kai das nicht wundern.
 

Plötzlich wurde die Musik leiser gedreht. „Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir wird langsam langweilig“, schallte eine laute Stimme durch den Raum. Kazuki stand auf einem Tisch und hielt ein Mikrofon in der Hand. „Wer das genauso sieht, folgt mir einfach nach oben“, damit sprang er von dem Tisch, drehte die Musik wieder auf und lief die Treppe nach oben. Die Mehrheit folgte ihm. Langweilig war ihnen sicher nicht, aber die Neugier siegte immer. Kai konnte sich schon denken, dass es nun um einige Partyspiele ging. Seiner Meinung würde er lieber hier sitzen bleiben, doch Tora und Saga sahen das anders. Sie zerrten ihn schon förmlich nach oben. Okay, dann würde er eben mitgehen. Aber nur zusehen, flüsterte er sich immer wieder zu.
 

Kai vermutete, dass es Kazukis Zimmer war, zumindest den vielen J-Rock Postern nach zu urteilen. Alle saßen in einem Kreis und warteten auf die Erklärung von Kazuki. Der hielt eine leere Bierflasche in der Hand. Kai setzte sich mehr abseits des ganzen, doch Kazuki winkte ihn zu sich heran und deutete neben sich. Er seufzte und ließ sich neben ihn auf dem Boden nieder. Widersprechen half eh nichts. Außerdem war es nur eines dieser blöden Partyspiele und da Uruha auch mitmachte, fiel ihm die Entscheidung eigentlich nicht schwer.

„Keine Angst, wir spielen kein Flaschendrehen. Zumindest nicht direkt.“ Kazuki grinste.

„Die Flasche wird zweimal gedreht. Die zwei, die ausgewählt wurden, gehen zusammen in den Schrank“, er deutete mit den Finger auf seinen begehbaren Kleiderschrank, „für sieben Minuten. Was darin passiert, bleibt geheim. Nur die beiden wissen es. Bereit für ’7 Minutes in Heaven’?“

Die meisten stimmten sofort zu, andere überlegten kurz, bevor auch sie zustimmen. Kai schwieg. „Gut“, Kazuki ging in die Mitte des Kreises und drehte die Flasche. Neben Kai wurde Rui ziemlich unruhig, als sie auf Manabu zeigte. Wollte er so dringend mit ihm in den Schrank? Glück schien er wenigstens zu haben, als sie tatsächlich auf ihn zeigte.

„Okay, Leute. Sieben Minuten. Keine Sekunde länger.“ Kazuki schloss die Tür zu seinem Schrank. In dem Zimmer wurde es still. Jeder wollte unbedingt hören, was in dem Raum vor sich ging.

„Ihr braucht nicht lauschen. Der Raum ist schalldicht“, lachte Kazuki.
 

Als nach sieben Minuten endlich die Tür wieder geöffnet wurde, hatte Rui ein breites Grinsen im Gesicht, während Manabu sich nur stumm zurück in den Kreis setzte.

„Was ist passiert?“, flüsterte Kai. „Er hat wirklich schöne Augen“, war die aufschlussreiche Antwort von Rui.

Kazuki drehte die Flasche. Diesmal hatten Ryoga und K das Glück. Beide gingen widerwillig in den Schrank. Kai lehnte sich gegen das Bett hinter ihm. Das Spiel war jetzt schon langweilig. Er warf unauffällig einen Blick zu Uruha.

Kaum zu glauben, er unterhielt sich immer noch mit Jin. Was hatten die beiden denn für interessante Themen, dass sie ununterbrochen miteinander reden konnten.

Ja, er war eifersüchtig. Sehr eifersüchtig!

„Ryoga! Was hast du denn mit K gemacht?“, dessen Oberteil war an einigen Stellen eingerissen und an seinem Hals befand sich ein Knutschfleck. Sein Gesicht war gerötet. „Was darin passiert, bleibt geheim.“ Ryoga grinste und zog K mit sich aus dem Zimmer. Kazuki schüttelte nur den Kopf. „Ich will es auch nicht wissen.“
 

Dann drehte er die Flasche zum dritten Mal. Kais Herz schlug ihm bis zum Hals, als der Flaschenhals wirklich auf Uruha zeigte. „Oh, jetzt wird es wirklich interessant. Wer darf wohl mit unserer kleinen Diva in den Schrank?“ ’ICH’, schrie alles in Kai, als die Flasche ihre Runden zog, langsamer wurde und schließlich die Entscheidung traf.

„Jin!“, rief Kazuki. Beide lachten und gingen in den Schrank. Kai spürte, wie sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog. Er wollte nicht, dass Uruha mit einem anderen Jungen allein war. Die Minuten zogen sich wie Stunden dahin, in denen Kai wie paralysiert die Tür anstarrte, bis Kazuki ihn schließlich von der Qual befreite und die beiden herausließ. Sie lachten immer noch und setzten sich zurück.
 

Er war kurz davor, einfach aufzustehen und zu gehen. Klar, vielleicht war er dann ein Spielverderber, aber er wollte auf keinen Fall – „Kai!“ Verwirrt sah er hoch, als er sah, wie die Flasche auf ihn zeigte. Er? Er musste doch jetzt nicht wirklich in den Schrank?

„Und ….“ Die Flasche drehte sich noch einmal. „Nao!“ Kai atmete erleichtert aus. Nao war einer seiner besten Freunde, vor ihm brauchte er nichts zu befürchten. Er stand auf, folgte ihm in den Schrank. Die Tür schloss sich und es wurde dunkel und still.
 

„Wie findest du die Party bis jetzt?“, durchbrach Kai schließlich die Stille.

„Warum hast du so schlechte Laune?“, war Naos Gegenfrage. Zugegeben, damit hatte er nicht gerechnet. „Was .. meinst du?“ „Tu nicht so. Schon seit du hier mit Uruha aufgekreuzt bist, machst du so ein trauriges Gesicht. Liegt es an Jin?“

Kai sah nach unten, auch wenn Nao sein Gesicht kaum sehen konnte, war es ihm unangenehm. „Ich … war nur sauer, weil wir gerade erst angekommen waren und Ruha gleich weggegangen ist.“ „Ruha?“ Mist, hatte er sich jetzt verraten?

„Kai, sag’ mal. Kann es sein, dass du vielleicht eifersüchtig auf Jin bist?“ „Ja, verdammt! Und …“ „Du liebst Uruha.“ Kai zuckte zusammen. Was sollte Nao denn jetzt von ihm halten? Er hatte niemanden erzählt, dass er schwul war. „Ja“, hauchte er nur leise. Nao lachte. „Das muss dir nicht peinlich sein. Die meisten aus unserer Klasse sind nicht gerade so hetero, wie sie immer tun. Gut, vielleicht auch nicht schwul, aber … hast du nicht gesehen, was Ryoga mit K gemacht hat?“ Kai schüttelte den Kopf. „Nein, wie denn auch? Ich kann nicht durch Türen gucken.“ Nao verdrehte die Augen. „Das nicht, aber kannst du es dir nicht denken? So wie K aussah? Das Hemd zerrissen, die Hose halb offen und der Knutschfleck am Hals.“ Klar, hatte er eine Vermutung gehabt, aber wirklich daran geglaubt hatte er nicht. „Kai. Die beiden sind jetzt fast seit einem Jahr ein Paar. Sag’ mir nicht, dass du das nicht wusstest.“
 

„Sie sahen beide so genervt aus, als sie hier rein mussten …“ „Schauspieler. Sie wollen es nicht jedem auf die Nase binden. Aber glaub’ mir, in unserer Klasse geht jeder ziemlich tolerant mit dem Thema um.“ Kai sah ihn skeptisch an. „Und woher weißt du das?“ Nao grinste. „Ich bin Klassensprecher und wenn jemand ein Problem hat, kommt er zu mir.“

Wen jemand sich also nicht mit seiner Orientierung sicher war, ging er zu Nao? Warum wusste er das nicht?! Ob Uruha auch schon bei ihm –

„Nao! War Ruha au-“, die Tür wurde geöffnet und Kazuki grinste sie an. „Zeit ist um!“ Kai seufzte und ging zurück in den Kreis.
 

„Letzte Runde!“, rief Kazuki begeistert und drehte die Flasche mit einem kräftigen Schwung. „Uruha! Schon wieder. Na, wer wird diesmal der Glückliche sein?“ Kazuki sah zu Kai und zwinkerte. Die Flasche drehte sich erneut und blieb … wirklich vor Kai stehen. Sein Herz raste, als Uruha ihn anlächelte und mit dem Kopf zum Schrank deutete. Er stand auf und folgte seinem besten Freund.

„Viel Spaß“, flüsterte Kazuki ihnen noch zu, bevor er die Tür schloss.
 

Es herrschte Schweigen zwischen ihnen. Keiner wusste, was er dem anderen sagen sollte. „Uruha …“ „Kai …“ Und wieder Stille. „Wusstest du, dass –“, setzte Kai an, wurde aber durch Uruhas Lippen unterbrochen, die nun auf seinen lagen. Erschrocken riss er seine Augen auf. Uruha … küsste … ihn. Sein Herz schlug viel zu schnell,  als er genießend die Augen wieder schloss und den Kuss sanft erwiderte. Uruha stützte sich mit den Händen links und rechts von ihm ab. Kai schlang seine Arme um dessen Nacken, zog ihn näher an sich.
 

Erst als ihnen die Luft knapp wurde, lösten sie sich wieder voneinander. Glücklich und verliebt sahen sie sich in die Augen. „Ich … liebe dich, Kai“, flüsterte Uruha ihm ins Ohr, verpasste Kai dadurch eine Gänsehaut. Er schluckte. Uruha liebte ihn auch?

„Ich liebe dich auch, Ruha.“ Dann zog er ihn fest an sich, umarmte ihn liebevoll.
 

„Nein, ist das süß.“ Kazuki sah die beiden verzückt an. „Die sieben Minuten sind um. Aber anscheinend haben sie gereicht.“ Er zog die Tür weiter auf, damit sie aus dem Schrank konnten.
 

.-~-.
 

„Das ist jetzt ungefähr drei Monate her“, beendete Kai seine Erzählung.

„Deswegen bist du auch so überglücklich nach Hause gekommen.“ Er nickte.

„Du, Yu-chan? Habt ihr beide denn schon …?“ „Mom!“ Nanami lachte. „Schon gut, schon gut, tut mir leid“, sie sah auf die Uhr, „du solltest langsam ins Bett. Morgen ist wieder Schule!“ Sie stand auf und scheuchte Kai nach oben.
 

Er gähnte einmal herzhaft und drehte sich auf die Seite. Jetzt war es zu spät, Uruha noch anzurufen, aber er könnte ihm noch eine SMS schreiben. Mit geschlossenen Augen tastete er über seinen Nachttisch und griff nach dem Handy.
 

Hey, Ruha. Sry, dass ich nicht anrufen konnte. Hatte noch ein Gespräch mit –

Dann fielen ihm vor Müdigkeit die Augen zu.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Morumotto
2012-07-12T16:54:52+00:00 12.07.2012 18:54
Ha kais mom USt ja doch nicht so übel
Schon witzig die Geschichte wie die beiden zusammen gekommen sind
LG morumotto


Zurück