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Misery Business

Some like to talk, but I'm into doin'!
von

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Men!

„Das war wirklich ein schöner Abend.“, flüsterte Keith.

Es war bereits nach elf und die Villa lag, bis auf einige Zimmer, im Dunkeln.

Sie lehnte sich an den Türrahmen ihres Zimmers und schmunzelte.

„Ja, das finde ich auch.“, entgegnete sie und spielte mit dem Gürtel ihres Morgenmantels.

Mit einem Kuss verabschiedeten sie sich voneinander und er marschierte den Gang hinunter, um sich auf den Heimweg zu machen.

Sie seufzte.

„Du bist wirklich nicht besser, als diese Edelnutten, Sawa.“, erklang Kaibas Stimme direkt neben ihr, sodass sie schrecklich erschrak.

Wie hatte er sich so leise anschleichen können?

„Mit Edelnutten scheinst du dich ja auszukennen, Kaiba.“, gab sie zurück und er grinste.

„Ich könnte ihm erzählen, was du mit mir gemacht hast, Kätzchen. Vielleicht solltest du dich zurückhalten, wenn du nicht willst, dass unser kleines Geheimnis auffliegt.“, riet er ihr und verschwand in seinem eigenen Schlafzimmer.

Sie starrte ihm fassungslos hinterher.

Dieser Idiot!

Wenn er das tat, dann würde sie ihn lynchen, wenn nicht sogar schlimmeres.
 

Am nächsten Morgen hatte sie nicht wirklich Lust zu frühstücken.

Die Spiegeleier schienen ihr irgendwie im Hals stecken zu bleiben, wie zäher Schleim.

Lag das daran, dass sie so schlecht geschlafen hatte, oder an Kaibas Drohung?

Sie wusste es nicht.

Jared, der die ganze Zeit schon sein Frühstück wie ein Löwe hinunterwürgte, bemerkte ihre Laune.

„Hey, Chef, warum so betrübt? War das Date gestern nicht gut?“, erkundigte er sich bei ihr und sie winkte ab, um sich eine Zigarette anzuzünden, die ihr allerdings auch nicht wirklich schmeckte.

„Doch, doch... Ich hab nur nicht sonderlich gut geschlafen.“, klärte sie ihn auf.

„Kaiba scheint es genauso ergangen zu sein... Schon eigenartig, dass ihr zwei euch so ähnlich seid.“, bemerkte er, als der CEO der Kaiba Corp. den Saal betrat, in dem die Ermittler aßen und sich besprachen.

Er richtete gerade seine blaue Krawatte und sah wirklich sexy aus in seinem hellgrauen Anzug mit der passenden Weste, die seine Figur wunderbar betonte.

Sawa dachte zuerst, dass er zu ihr wollte, als er auf sie zusteuerte, doch da lag sie falsch.

„Officer Carter, ich möchte, dass Sie mich heute auf meine Meetings begleiten.“, meinte er, was mehr wie ein Befehl, als wie eine Bitte klang.

Sawa würdigte er dabei keines Blickes.

Der blonde Mann war natürlich sofort hin und weg.

Damit hatte er nicht gerechnet!

Ehrlich gesagt, hatte das keiner!

„Natürlich, Mister Kaiba.“, entgegnete er und salutierte.

Schon machten sich die beiden Männer auf den Weg und sie blieb bei ihrem Team zurück.

Das war nun mal wieder typisch Kaiba.

Da bekam er nicht das, was er wollte und schon zickte er rum, wie ein kleines Schulmädchen.

Obwohl sie zugeben musste, dass es sie wirklich wurmte, dass er nicht mit ihr sprach.

Doch sie würde das Beste daraus machen und so suchte sie nach Mokuba, um sich um ihn, der ebenfalls Schutzbefohlener war, zu kümmern.

Sie entschlossen sich dazu zusammen in Kaibas Vergnügungspark zu fahren.

Kaiba Land.
 

„Ich wusste ja gar nicht, dass dein Bruder so etwas erschaffen könnte.“, lobte sie Mokuba und nuckelte an dem Strohhalm ihres Softdrinks.

„Das liegt daran, dass er nie eine Kindheit wie diese hatte. Mit den ganzen Vorbereitungen auf die Kaiba Corp. blieb nicht viel Zeit für Spaß.“, klärte Mokuba sie auf und sie konnte das verstehen.

Kaiba war wohl so was wie Michael Jackson und Walt Disney in einem.

Irgendwie hatte sie ein bisschen Mitleid mit ihm.

Selbst sie hatte eine weitaus bessere Kindheit erleben können, trotz dem, was mit ihren Eltern passiert war.

Sie wurde von Kaibas kleinen Bruder aus den Gedanken gerissen.

„Komm, ich zeig dir mal was. Das wird dir bestimmt gefallen.“, lockte er sie und sie folgte ihm neugierig.

Sie erreichten eine große Halle.

Als sie eintraten, konnte Sawa einen riesigen Smaragddrachen sehen.

Sie befanden sich in der Simulation eines Duells und das Hologramm der Karte war so verblüffend real, dass sie aus dem Staunen nicht mehr rauskam.

„Das ist wunderschön!“, brachte sie nur hervor und ihre Augen funkelten.

Eine Weile lang sahen sie dem Duell zu.

„Willst du es nicht auch mal versuchen?“, wollte Mokuba wissen und strich sich durch seine schwarze Mähne.

Sie schüttelte den Kopf und hob gleichzeitig abwehrend die Hände.

„Nicht doch! Es ist schon zu lange her, dass ich Duelmonsters gespielt habe.“, redete sie sich raus, doch der Junge lachte nur.

Was war denn daran so lustig?

„Mein großer Bruder meinte aber, dass du beinahe so gut wie er und Yugi Muto bist.“, versuchte er sie neugierig zu machen.

Sawa blickte ihn mit verwunderten und gleichzeitig skeptischen Blick an.

Wollte er sie etwa auf den Arm nehmen?

Als ob Kaiba so etwas sagen würde!

„Schau doch nicht so. Seto hat wirklich schon viel von dir erzählt.“, bekräftigte er seine Aussage.

„Ehrlich?“, wollte sie wissen und er nickte energisch.

„Weißt du, ich glaub manchmal, dass Seto in dich verliebt ist... Wenn er so mit mir allein über dich redet...“, munkelte er und sie errötete so stark, dass ihr schwindelig wurde.

Das war jetzt nicht wahr!

Wie konnte Kaiba denn in sie verliebt sein, wenn er sie gleichzeitig ständig so verachtete?

Das war ihr wirklich ein Rätsel!

Langsam erhob sie sich und ging auf die Simulationsarena zu, bei der man gegen einen Computer spielen musste.

„Was hast du denn jetzt vor?“, fragte Mokuba sie und sah ihr nach.

Sie zwinkerte ihm zu.

„Ich werde mal sehen, was dieses Gerät drauf hat.“, versprach sie ihm und hielt ihr Kartendeck hoch, dass sie, trotz ihrer Karriere bei der Polizei, immer noch dabei hatte.

Es brachte ihr irgendwie Glück.

Die ersten Minuten lief alles glatt.

Sawa hatte einige Schwierigkeiten sich mit diesem System anzufreunden, doch schließlich gelang es ihr und sie hatte die Lebenspunkte des Computers halbiert.

Doch mit einem Mal wurde das komplette System heruntergeschaltet und der komplette Raum war dunkel.

Auch die Türen wurden wie durch eine unsichtbare Hand geschlossen und somit wurden die letzten Sonnenstrahlen vertrieben.

Die Leute wurden sofort panisch.

„Mokuba!“, rief Sawa und sprang von der Plattform, um nach ihm zu suchen, was ihr nach einer gefühlten halben Stunde gelang.

„Was hat das zu bedeuten?“, harkte sie nach, doch bevor sie die Frage überhaupt komplett ausgesprochen hatte, wurde das Licht wieder eingeschaltet und ein allgemeines Aufatmen war zu vernehmen.

Nur die Türen öffneten sich noch nicht.

„Das ist noch nie passiert... Ehrlich! Ich geh mal an die manuelle Steuerung und schau nach, ob ich den Eingang wieder öffnen kann.“, meinte der Junge und rannte los.

Sawa blieb allein zurück und wusste nicht wirklich, wie sie helfen konnte.

Von dieser ganzen Technik hatte sie überhaupt keinen Schimmer.

Die Menschen schienen sich ja zumindest wieder etwas beruhigt zu haben.

Das nächste beunruhigende Ereignis folgte allerdings auf dem Fuße.

Die Lautsprecher knackten bedrohlich und eine dunkle, gefährliche Stimme ertönte.

„Dies ist ein kleiner Test. Bitte, bleiben Sie ruhig, meine Damen und Herren. Für Ihre Sicherheit sorgt eine exzellente Polizistin. Ein Applaus für Inspector Sawa Ito!“, witzelte der Mann und lachte höhnisch.

Ein Spot wurde auf Sawa gerichtet, wie auch alle Blicke.

„Mokuba, was ist das?!“, knurrte sie nun, beinahe schon hysterisch.

Er zuckte nur mit den Schultern.

„Jemand muss sich in unser System eingeklinkt haben.“, vermutete er und machte sich wieder an die Arbeit.

Sie seufzte.

„Ganz richtig! Was für ein wirklich intelligenter Junge, dieser Mokuba Kaiba, nicht, wahr, Inspector? Genau wie sein großer Bruder.“, lobte der Fremde Mokuba.

Sawa wurde langsam wütend.

„Zeig dich, du Mistkerl!“, schrie sie und suchte nach einer Kamera.

Es war nicht nur eine, in dem Raum, sondern quasi tausend!

Wahrscheinlich konnte er sich, wer auch immer er war, das Schauspiel aus jeder erdenklichen Perspektive ansehen.

„Na, na, na… Vielleicht sollten wir uns erst einmal etwas besser kennen lernen.“, tadelte er sie.

War der doof?!

„Was wollen Sie, Mann?!“, konterte sie mit leichter Verzweiflung in den Augen.

Die Menschen, die um sie herumstanden, schienen nervöser zu werden, je wütender sie wurde.

Sie bekämpfte ihr Temperament und atmete durch.

„Was ich will? Nun... Spielen wir ein Spiel. Wenn du gegen mich in der Duellsimulation gewinnst, dann lasse ich alle frei. Einschließlich dem kleinen Mokuba und dir.“, versprach er und sie war skeptisch.

Was sollte das für ein Spiel sein?

Das war doch unfair!

Er hatte immerhin zugriff auf Millionen von Duelmonsterkarten und konnte frei wählen, mit welcher Karte er sie platt machen wollte.

Doch hier ging es nicht allein um sie, sondern um, geschätzt, fünfzig Kinder und ihre Eltern und Freunde.

Und natürlich Mokuba.

Wenn Kaiba herausfand, was passiert war, würde er sie hinrichten.

„Gut. Aber keine faulen Tricks!“, verlangte sie und die Arena wurde hochgefahren.

Das Duell startete langweilig und nicht gerade erfolgversprechend für den unsichtbaren Gegner, doch mit einem Mal, schien es so, als ob er wahrlich eine Glückssträhne hätte.

Eine vernichtende Attacke nach der anderen schmetterte auf Sawa ein und sie hatte Mühe sich zu verteidigen.

Was war das nur für ein Kerl?

Es schien, als ob er immer einen Ausweg wüsste.

Sie hatte schon beinahe die Hoffnung aufgegeben, da zog sie genau die richtigen Karten.

Ein Grinsen huschte über ihre Lippen.

„Oh, so zuversichtlich, kleine Prinzessin?“, erkundigte er sich, mit scherzendem Unterton, und bei diesen Worten fiel es ihr wie Schuppen von den blassblauen Augen.

Er?

Das durfte doch nicht sein!

Aber es war eindeutig.

Niemand hatte sie je kleine Prinzessin genannt.

Nicht mal ihre Eltern.

Er war es!

Der Mörder ihrer Eltern steckte hinter alledem und er war immer noch hinter ihrem Drachen her.

Dieser blöde Scheißkerl!

„Warte, bis ich mit dir fertig bin. Dann wirst du um Gnade betteln.“, warnte sie ihn und spielte den Drachenkönig und die Drachenflöte in Kombination.

Dadurch konnte sie ihre stärkste Karte sofort ausspielen und da war er.

Der schwarze Drache mit smaragdgrünem Blick stieg als Hologramm hervor und ein Raunen ging durch die Menge.

Sie war selbst im ersten Moment etwas überwältigt von der Schönheit dieses Geschöpfes.

Er sah eigentlich genauso aus wie einer der weißen Drachen von Kaiba, doch seine Haut glänzte wie Onyx und seine Augen funkelten intensiv im grasgrün ihres Amuletts.

Sein Fauchen schallte durch die große Halle.

„Ah, du hast ihn also noch.“, bemerkte die rauchige Stimme und sie nickte.

„Eine kleine Vorführung seiner Power gefälligst?“, war sie nun zum Scherzen aufgelegt und zeigte mit dem Zeigefinger auf das Monster ihres Gegners.

„Los, mein Freund. Zerstör sein Sonnenlicht-Einhorn und somit alle seine Lebenspunkte!“, befahl sie und das Hologramm gehorchte aufs Wort.

Ein Strahl von grüner Energie traf das kleine Einhorn, das sich mit einem Wiehern in Luft auflöste.

Die Anzeige der Punkte raste hinunter bis auf Null.

„Ich hab dich geschlagen! Jetzt halt dich auch an die Abmachung und öffne die Tore!“, forderte sie energisch und er lachte, scheinbar erfreut.

„Ich habe es nicht anders von dir erwartet, Prinzessin.“, verabschiedete er sich.

Erneut war das Knacken der Lautsprecher zu hören und mit einem Mal wurden die Eingangstore geöffnet.

Draußen befand sich schon eine Ansammlung von Feuerwehr- und Rettungswagen mit Ärzten und Psychologen.

Sawa kletterte hinunter und sah Mokuba an.

„Zeig mir schnell, wo der Kontrollraum ist! Ich will nachsehen, ob der Kerl noch da ist.“, meinte Sawa und Mokuba rannte ihr voraus, bis sie an einem Gebäude ankamen.

Sie hielt den Jungen mit ihrem ausgestreckten Arm zurück und zog ihre Waffe, um diese zu entsichern.

„Warte hier... Nicht, dass er bewaffnet ist.“, wollte sie Kaibas Bruder in Sicherheit wissen und checkte den Eingang, der frei war.

„Woher kannte dieser Kerl dich eigentlich, Sawa?“, merkte Mokuba an und sie zuckte erschrocken zusammen.

Dann winkte sie jedoch ab.

„Keine Ahnung... Vielleicht ist das irgendein Irrer. Bei denen weiß man nie!“, sprach sie nur die halbe Wahrheit.

Der Junge reichte ihr seine Karte, die ihr die Berechtigung gab, durch die Sicherheitsschleusen zu gehen.

Doch als sie an die erste Sicherheitstüre kam, bemerkte sie, dass Kaibas Team von Securitymännern ausgeknockt am Boden lag.

Sie befühlte ihre Hälse, um nachzusehen, ob sie noch lebten und atmete dann erleichtert auf, als sie einen Puls spürte.

Sie ging weiter, sich immer geduckt an der Wand entlangarbeitend.

Als sie jedoch im Kontrollraum ankam, war von dem Peiniger nichts mehr zu sehen.

Sie hätte schreien können, entschied sich dann allerdings, die Spurensicherung zu verständigen und sich dann selbst ein wenig umzusehen.

Das Erste, was ihr auffiel, war die übliche Hinterlassenschaft.

Der Grabräuber.

Zum Glück hatte sie immer ein paar sterile Tüten dabei.

Schnell tütete sie die Karte ein und fand noch ein weiteres rotes Haar.

Eventuell waren auch noch Fingerabdrücke zu finden.
 

Nachdem sie alles abgesucht hatte, kam sie wieder heraus und wurde beinahe von dem Rotorenwind eines riesigen Armeehelikopters weggepustet.

Auf die Seite des Ungetüms war das Emblem der Kaiba Corp. abgebildet.

Na toll, der hatte gerade noch gefehlt!

Heraussprang Kaiba, gefolgt von Jared.

„Was, zur Hölle, ist hier los?!“, schrie der CEO, der größten Spielefirma, gegen den Motorenlärm an.

Sie hielt sich einen Arm schützend vor die Augen.

„Irgendjemand hat sich in das System deines Parks gehackt, Kaiba. Ich denke, es war der Kerl, der bei dir eingebrochen ist.“, erklärte sie und Jared wählte sofort seine Kollegen an.

Mokuba kam auf seinem Bruder zugerannt und die Beiden umarmten sich.

„Geht es dir gut?“, fragte Kaiba den Jüngeren und er nickte.

„Sicher, Sawa hat gut aufgepasst.“, erwiderte er und der große Bruder schickte ihn mit dem Helikopter zur Villa zurück.

„Ihm hätte sonst was passieren können!“, knurrte er fassungslos und raufte sich, dass sonst so perfekt sitzende Haar.

Sie verdrehte bloß die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wäre ich nicht da gewesen, dann wäre Mokuba nicht dort rausgekommen, du solltest mir vielleicht ein bisschen dankbar sein, du Arsch!“, zeterte sie drauf los und er schien sie schon wieder zu ignorieren.

„Officer Carter, kümmern sie sich bitte um die Presse und den ganzen Rest. Ich möchte nicht, dass der Absatz meiner Firma dadurch sinkt.“, ging Kaiba sicher, dass er keinen finanziellen Schaden von diesem Spektakel davontragen würde.

Sawa sah sich plötzlich in einer Traube von Reportern.

Wo waren die denn auf einmal hergekommen?

Die schossen auch wie Zwiebeln aus der Erde!

Unglaublich!

Kaiba stellte sich abschirmend vor sie, so groß wie er war, konnte sie sich ganz leicht hinter ihm verstecken.

Das Blitzlicht rieselte nur so auf sie nieder, während Sicherheitsleute des Parks versuchten die Meute aufzuhalten.

„Und du kommst jetzt mit mir in die Kaiba Corp.!“, befahl er ihr plötzlich und packte ihr Handgelenk, um sie bis zum Parkplatz hinter sich herzuziehen, wobei er, sozusagen, Geheimgänge benutzte, damit sie nicht noch mehr von den Kameras abgelichtet werden konnten.

„Hey, ich muss bei meinem Einsatzteam bleiben, Kaiba!“, nölte sie hinter ihm, als sie ihren alten Wagen erreichten.

Er drehte sich zu ihr um und grinste.

„Und was ist, wenn der Typ bei mir in der Firma auftaucht? Irgendjemand muss mich schließlich beschützen.“, witzelte er und zwinkerte.

Schamröte stieg ihr ins Gesicht.

Dieser Blödmann!

„Kann das nicht Jared machen? Den hast du heut morgen ja auch bevorzugt!“, zischte sie und schloss ihren Wagen auf, sodass er sich auf den Beifahrersitz pflanzen konnte.

„Dein Partner? Der ist so strohdumm, wie er blond ist!“, feixte er drauf los und sie plusterte sich sofort wieder auf, drauf und dran ihren Partner zu verteidigen.

Er war vielleicht nicht immer der schnellste, wenn es ums Denken ging, aber dumm war er ganz sicher nicht.

„Der quatscht mehr, als das er mir als Leibwache nützlich ist. Da bin ich lieber mit einer Zicke wie dir unterwegs! Du hältst wenigstens deine Klappe.“, argumentierte er weiter und sie errötete erneut.

Allerdings mehr aus Wut, als vor Scham.

„Pass mal auf, du eingebildeter Pinsel! Noch ein Wort und ich stopf dir das Maul mit dem Lauf meiner Glock!“, drohte sie ihm und richtete die Pistole auf ihn.

Er schob diese behutsam zur Seite und beugte sich zu ihr vor.

„Du kannst mich lieber anders zum Schweigen bringen...“, schlug er ihr vor und seine Lippen waren kurz davor sie zu küssen, doch sie wurden, zu Sawas Erleichterung, von ihrem Handyklingelton unterbrochen.

Es war ein alter Bekannter.

„Joey?“, meldete sie sich verwundert und der Blonde startete sofort.

„Was machst du denn bei Kaiba, Sawalein?! Ich dachte, du kannst den Typ nicht ab und jetzt sieht man euch händchenhaltend in den Nachrichten!“, explodierte er förmlich am anderen Ende der Leitung.

„Eh... Das ist nicht so, wie es aussieht... Ich... Ich arbeite für Kaiba. Wir führen einige Untersuchungen in seiner Villa durch und ich bin gezwungen ihn rund um die Uhr zu begleiten.“, klärte sie das Missverständnis, dass sie auch sofort wieder verlegen machte, auf.

Kaiba, der alles mit angehört hatte, nahm ihr das Mobiltelefon ab, bevor sie es überhaupt bemerken konnte.

„Hör mal, Wheeler. Sei ein braver Hund und geh zurück ins Körbchen. Vielleicht bekommst du dann einen Knochen.“, ärgerte er ihn und Joey begann am anderen Ende sofort mit großem Palaver.

Er hasste es, wenn Kaiba ihn einen Hund nannte.

Das brachte ihn immer wieder auf die Palme.

Dem Millionär konnte das nicht beeindrucken, stattdessen legte er auf.

„Können wir jetzt endlich fahren? Ich hab noch eine Menge Arbeit vor mir.“, nörgelte er und warf ihr das Handy wieder zu.

Sie brabbelte etwas, was für ihn unverständlich war, in sich hinein und zündete den Motor.
 

Etwa zwanzig Minuten später fuhr sie in das Parkhaus, des riesigen Bürogebäudes der Kaiba Corp., und parkte rückwärts ein.

„Meine Güte, dein Fahrstil lässt aber ganz schön zu wünschen übrig.“, beschwerte er sich, als sie ausstiegen.

Sie knallte brutal die Türe zu und war gewollt, über ihre Motorhaube an seine Kehle zu springen.

„Ich bin Polizistin. Was hast du erwartet? Das ich wie einer deiner Chauffeure durch die Gegend schaukle?“, konterte sie.

Sie war es einfach nicht anders gewohnt, als so schnell wie nur möglich zu fahren.

Manchmal vergaß sie, dass sie gar keine Sirene und Blaulicht anhatte.

Er lachte amüsiert und sie begaben sich in den Fahrstuhl, der sie fünfunddreißig Stockwerke nach oben beförderte.

Dort, an der Spitze des Hochhauses, lag Kaibas Büro, welches wahrscheinlich dem Oval Office ähnelte.

„Danke, dass du auf Mokuba aufgepasst hast.“, kam es mit einem Mal von ihm und sie wäre beinahe an die Decke gegangen vor Überraschung.

Was?

Er bedankte sich?

So etwas konnte er also auch?

„Keine Ursache... Das habe ich wegen dem Jungen gemacht. Er ist einfach nur lieb.“, winkte sie ab, doch Kaiba lehnte sich urplötzlich zu ihr vor, sodass sie gegen die Fahrstuhlwand gedrängt wurde.

„Nein... Ich sollte mich vielleicht bei dir revanchieren... Was willst du? Geld? Schmuck? Ein neues Auto?“, wollte er wissen und sah sie forschend an.

Sie drückte ihn etwas von sich, um besser atmen zu können und schüttelte den Kopf.

„Ich verdiene so schon gut genug, von Schmuck halte ich nicht wirklich viel und ich würde mein Auto nicht mal für einen Lamborghini ersetzen.“, lehnte sie höflich ab, aber er wäre nicht Seto Kaiba, wenn er so einfach aufgeben würde.

„Was dann? Vielleicht... Mich?“, wisperte er verführerisch und drängte sie so heftig gegen die Wand, das sie aufschrie.

Seine Hände waren sofort wieder an ihren Oberschenkeln und zogen sie an sein Becken.

„Nicht! Kaiba, lass mich runter!“, empörte sie sich und zappelte wie wild, was ihn allerdings nichts auszumachen schien.

„Wenn du dich so zierst, macht es mich nur noch heißer.“, gab er zu und biss in ihren Hals.

Sie schnappte geschockt nach Luft.

„Aber, was, wenn jemand reinkommt? Und außerdem sind wir doch gleich schon oben.“, versuchte sie sich aus der Situation rauszuwinden.

Er grinste belustigt und blickte auf die Anzeige.

„Um diese Uhrzeit arbeitet in den unteren Stockwerken niemand mehr und die oberen Abteilungen müssen noch mindestens bis zehn Uhr in ihren Büros hocken. Wir haben noch über zwanzig Stockwerke vor uns... Also, entspann dich, Kätzchen!“, beschwichtigte er sie und schon küsste er sie.

Lustvoll und passioniert, aber nicht drängend.

Sie konnte gar nicht anders, als ihm mal wieder zu verfallen.

Ihre Zunge suchte sich einen Weg in seinen süßen Mund, der nach Kaffee schmeckte.

Ein leises Stöhnen entwich ihm und seine Finger gruben sich in die Haut ihrer Schenkel, so dass es beinahe schon wehtat.

Dann ließ er von ihr ab und verwöhnte ihren Hals.

Seine Lippen fanden schnell ihre empfindlichste Stelle und ihr Stöhnen wurde lauter, während sie sein Saugen verspürte.

„Nicht! Keine Knutschflecken! Ah... Kaiba!“, bat sie ihn, doch er ignorierte das ganz einfach.

Sie machten noch eine Weile so weiter, doch auf einmal bemerkte sie, dass sie nur noch zwei Stockwerke von seinem Büro entfernt waren.

„Kaiba! Wir sind gleich da!“, stoppte sie ihn und nun ließ er sie endlich frei.

Schnellstens richteten sie ihre Sachen und ihre Frisuren.

Und schon ging mit einem Klingeln die Fahrstuhltüre auf.

„Keith?!“, stieß sie geschockt hervor, als sie ihren Freund bemerkte, der auf dem Sofa im Wartezimmer wartete.

„Ja, dein Partner sagte mir, du würdest gleich hier auftauchen. Ich wollte dir nur die hier vorbeibringen... Als Dankeschön für die schöne Nacht.“, klärte er sie auf und umarmte sie, um ihr dann einen Kuss zugeben.

„Vielen Dank... Aber das wäre doch nicht nötig gewesen.“, dankte sie ihm und nahm die Blumen an.

„Doch auf jeden Fall...“, bestand er drauf.

Kaiba mischte sich kurz ein.

„Ich bin in meinem Büro, Sawa. Wir sehen uns dann gleich.“, hauchte er ihr zwinkernd zu und nickte dann Keith zu, der erwiderte.

Sawas Kopf erhielt die Farbe einer Tomate.

Scheiße!

Kaiba war so ein Schwein!

Er wusste, dass er sie mit dem, was andauernd zwischen ihnen ablief, an den Pranger stellen konnte.

Sie musste hoffen, dass er es nicht tat.

„Das ist also dein, quasi, Vorgesetzter... Er nennt dich beim Vornamen?“, stocherte Keith währenddessen in ihrer Wunde und sie hätte ihn umbringen können.

„Wir waren ja auch zusammen auf der High School, Liebling. Was habe ich dir gesagt?“, erinnerte sie ihn an ihre Abmachung.

Er hob abwehrend die Hände.

„Ja, schon gut. Ich wollte doch nur wissen warum. Ich muss dann mal wieder. Ich hab noch eine Vorlesung. Wir telefonieren?“, verabschiedete er sich und sie küssten sich.

„Sicher.“, entgegnete sie und winkte ihm zum Abschluss zu.

Sie fühlte sich so verlogen und schlecht, dass sie sich am liebsten übergeben hätte.

Wie konnte sie nur?

Sie war nicht besser als diese Weiber aus dieser einen Fernsehserie in der es sich immer nur ums Shoppen und Vögeln handelte.

Mit gesenktem Kopf reichte sie der blonden Sekretärin die Blumen und ging in Kaibas Büro.
 

Als sie das Büro betrat, sah er sich gerade etwas auf seinem Monitor an, schaltete diesen aber schnell wieder aus.

„Schaust du dir etwa während der Arbeitszeit Pornos an, Schätzchen?“, wollte sie neugierig wissen und grinste, was das Zeug hielt, um ihr schlechtes Gewissen zu verbergen, was ihm allerdings nicht täuschte.

„Du musst dich bald mal entscheiden. Entweder einen langweiligen Uniprofessor, der ganz nett aussieht... Oder den stinkreichen und überaus begehrten Noch-Junggesellen, der vor dir sitzt.“, forderte er sie auf und sie errötete erneut.

„Begehrt? Ich bitte dich, die ganzen Weiber, die hinter dir her sind, sind nur wegen deiner Kohle so scharf auf dich!“, machte sie ihm klar und zündete sich eine Zigarette an.

Das brachte ihn, auf für sie unerklärliche Art und Weise, zum lachen.

„Was ist denn so lustig, du Blödmann?“, harkte sie gereizt nach und ließ sich auf das bequeme Ledersofa sinken, dass an einer der Wände stand.

Er strich sich durchs Haar.

„Eine ist anscheinend nicht hinter meinem Geld her.“, deutete er an und zeigte auf sie, was sie nur noch mehr ärgerte.

„Ich bin halt nicht so oberflächlich wie diese blöden Ziegen!“, zischte sie und nahm einen kräftigen Zug.

Er war ja heute sehr gut drauf, so amüsiert, wie er die ganze Zeit grinste.

Und sie musste zugeben, dass er wirklich charmant war, wenn er lächelte.

Langsam erhob er sich von seinem Chefsessel und ging auf sie zu, was sie skeptisch dreinschauen ließ.

„Was willst du denn jetzt?“, brachte sie nur hervor, bevor er ihr die Zigarette abnahm und selbst einen Zug nahm.

Dann beugte er sich zu ihr vor und küsste sie zärtlich.

Er schmeckte nach Rauch.

Diesmal hatte sie noch nicht mal versucht ihn abzuwehren.

Stattdessen genoss sie seine heißen Lippen und zog ihn noch näher an sich.

Achtlos, gegenüber dem weißen Teppich, ließ er den Rest des Glimmstängels fallen und trat ihn aus.

Während er sie hochhob, spielten ihre Zähne mit seinem Ohrläppchen.

Entschlossen verfrachtete er sie auf seinem Schreibtisch und drängelte sich zwischen ihre Schenkel, wodurch ihr Sommerkleid, dass sie heute ausnahmsweise mal anstelle des Businessrocks trug, hochrutschte.

Sie konnte nicht glauben, dass sie es schon wieder tat.

Immer wieder ließ sie sich von ihm um den Finger wickeln.

Wie sollte das nur weitergehen?

Ihre Gedanken bereiteten ihr Kopfschmerzen, doch als er sich vorbeugte und ihr Dekolleté küsste, war sie wieder bei der Sache.

Sofort griff sie in sein volles, braunes Haar und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen.

„Du hast tolle Augen, Kätzchen... Hat dir das schon mal jemand gesagt?“, schmeichelte er ihr und leckte über ihre Lippen.

Sie öffnete bereitwillig ihren Mund und sie vereinten sich zu einen feurigen, alles verlangenden, Kuss.

Aber mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sie stark sein musste.

Sie liebte doch Keith, oder?

Sanft drückte sie ihn von sich.

„Hör auf... Wir sollten das nicht... Ich bin doch wieder mit Keith zusammen.“, protestierte sie, da er einfach nicht locker lassen wollte.

Er sah sie verdutzt an.

„Du willst mich auf den Arm nehmen.“, murrte er und strich sich, diesmal zitternd vor Erregung und angespannt vor Genervtheit, durch sein Haar.

„Nein, ich will das nicht mehr, Kaiba. Du siehst doch selbst, dass das zu nichts führt. Wir passen einfach nicht zusammen. Und ich will keine Beziehung in der es nur um das Eine geht.“, erklärte sie ihm und seufzte dann.

Er setzte sich zurück auf seinen Drehstuhl und schien ziemlich sauer zu sein.

„Was willst du dann noch hier? Geh zu deinem Freund. Auch wenn ich der Meinung bin, dass er nicht gut für dich ist...“, entgegnete er und fuhr seinen PC hoch.

Sie blickte ihn forschend an.

Nein!

Konnte es etwa sein?

„Sag mal, ist es vielleicht möglich, dass du dich in mich verliebt hast, Kaiba?“, wollte sie neugierig wissen und setzte sich ihm gegenüber auf den Schreibtisch, ihre langen Beine übereinandergeschlagen.

Sie meinte eine gewisse Röte in seine Wangen aufsteigen zu sehen.

„Das muss dir doch nicht peinlich sein, Kaiba! Wir sind doch zwei erwachsene Menschen...“, neckte sie ihn und strich mit ihrem Zeigefinger über seinen nackten Handrücken, was ihn etwas zusammenzucken ließ.

„Spinnst du? Wie kommt du auf so was?“, redete er sich raus und wandte den Blick ab.

Sie tat ganz unschuldig.

„Na ja, du scheinst ja ziemlich eifersüchtig auf Keith zu sein...“, dachte sie laut nach.

Sein lautes Lachen ließ sie fast vom Schreibtisch fallen.

Was war denn nur heute mit dem los?

„Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?“, knurrte sie verärgert.

Er lehnte sich bloß entspannt zurück.

So langsam tat ihm der Bauch von dem ganzen Gelache weh.

„Gib es doch einfach zu, Kaiba. Meinst du, ich merke nicht, dass du hinter mir her bist? Du versuchst immer nur deine Gefühle zu verbergen, damit man bloß nicht denkt, du hättest einen weichen Kern.“, kommentierte sie sein Verhalten.

Sein Schmunzeln wich nicht von seinen Lippen.

„Du schaust wohl zu viel The Mentalist, was? Dabei bist du diejenige, die sich in mich verknallt hat.“, konterte er stattdessen.

Nun war sie es, die an der Reihe war stark zu erröten.

„Ach was!“, entrüstete sie sich und schnaubte, die Arme vor der Brust verschränkt.

Damit hatte das Thema sich auch erledigt.

Und für sie ergab sich ein Fazit.

Die Männer in ihrer Umgebung hatten alle einen Dachschaden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CreamCake
2012-07-20T13:16:08+00:00 20.07.2012 15:16
HEAY =D

>>Vielleicht solltest du dich zurückhalten, wenn du nicht willst, dass unser kleines Geheimnis auffliegt.<< Kaiba ist ein Erpresser! D:

>>Ein Applaus für Inspector Sawa Ito!<< Sie wird uns nun zeigen, wie man mit ein paar einfachen Dingen, eine wundervolle Mahlzeit zubereiten kann :D

>>War der doof?!<< Der ist noch dümmer als Keith. Obwohl er hat sich in das System gehackt, also ist er nur halb so dumm.^^

>>Zerstör sein Sonnenlicht-Einhorn<< Noin! D: Nicht das Einhorn >.<
Ich will die Karte auch haben <3 Gibt's die wirklich? :D

>>„Ihm hätte sonst was passieren können!“, knurrte er fassungslos<< Man kann auch überreagieren. Woher hätte sie denn wissen sollen, das so etwas passiert? :/

>>Der ist so strohdumm, wie er blond ist!<< Ey, nichts gegen Blonde! xD

Sawa wird irgendwie ein bisschen nuttig :s

>>„Du schaust wohl zu viel The Mentalist, was?<< Yay :D


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