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Misery Business

Some like to talk, but I'm into doin'!
von

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So, so, so... Scandalous!

Er saß an seinem Schreibtisch und blickte zu ihr rüber.

Sie war bereits seit einer halben Stunde am schlafen.

Der Alltag im Büro war wohl nichts für eine Frau wie sie.

Wenn sie nicht irgendwen jagen konnte, war sie einfach nicht ausgelastet.

Es klopfte kurz an die Tür und er wurde aus seinen Gedanken gerissen.

„Mister Kaiba, Sir... Es ist bereits nach neun. Ich habe heute noch eine Verabredung... Deshalb wollte ich Sie fragen, ob Sie noch irgendetwas brauchen, ansonsten würde ich jetzt gerne gehen.“, kam es zaghaft von der Sekretärin.

Ihr blondiertes, glattes Haar trug sie in einem strengen Dutt und sie schien wirklich in Eile zu sein.

Seine Augen schmälerten sich, denn er wusste genau, mit wem sie sich traf.

Er sah selbst noch einmal auf die Uhr und seufzte.

„Bei mir wird es wohl noch etwas dauern, Tiffany. Machen Sie noch zwei starke Kaffee für Inspector Ito und mich und dann können sie meinetwegen Feierabend machen.“, versicherte er ihr und sie beeilte sich.

Sawa wachte währenddessen auf.

Sie setzte sich auf den Sofarand und holte einen kleinen Spiegel aus ihrer Handtasche.

Fürchterlich!

Schnell zog sie ihre Lippen mit roten Lippenstift nach.

„Na, Dornröschen? Auch wieder unter den Lebenden?“, ärgerte er sie und sie streckte ihm die Zunge raus.

„Halt doch die Klappe!“, murrte sie vor sich hin, während sie sich erhob und sich streckte.

Er bemerkte, dass einige der Knöpfe ihrer Bluse aufgegangen waren.

Das musste wohl passiert sein, während sie geschlafen hatte.

„Du hast geschnarcht, als würdest du den halben Regenwald abholzen.“, witzelte er weiter und sie schlug auf seine Brust.

„Ich schnarche überhaupt nicht, du Penner!“, fluchte sie voll Empörung.

Da fasste er nach den Knöpfen und schloss sie wieder.

Einen nach den anderen.

Bis er die weiche Haut ihrer Brüste berührte.

Schamröte schattierte seine Wangen.

Auch sie schien verlegen.

„Ehem... Deine Haut ist weich...“, stellte er fest und sie sah ihn aus Schlitzaugen an.

Was für eine dümmliche Feststellung.

Seine Hände verweilten auf ihrem Busen und einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen.

„Deine Haut ist aber auch... Na ja, weich...“, gab sie das Kompliment im gleichen dümmlichen Ton zurück und strich über seine Wange.

Und schon war es passiert.

Schon wieder!

Sie küssten sich zärtlich, aber bestimmt.

Ihre Lippen wanderten von seinen Lippen, über seine Mundwinkel, seinem Unterkiefer entgegen, wo ihre Zähne kurz stoppten und schon roch es wieder nach den atemberaubenden Aftershave.

Ihr Blut schien auf einmal zu kochen, denn sie biss stürmisch in die sensible Haut und er sog die Luft in einem zischenden Geräusch ein.

Das Saugen wurde intensiver und er hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten, denn seine Beine gaben unter der Lust nach.

„Das ist schön...“, trieb er sie dazu an, weiterzumachen und sie spürte einen Klaps auf ihren Hintern.

Doch mit einem Mal wurde die Türe aufgerissen und sie huschte etwa einen Meter von ihm weg.

Die Sekretärin stand dort mit neugierigen Augen und brachte den Kaffee.

„Vielen Dank, Tiffany. Sie können dann jetzt gehen.“, entließ Kaiba sie und nahm ihr die Tassen.

Sie bemerkte dabei die roten Stellen, die Sawa an seinem Hals hinterlassen hatte.

Und auch der rote Lippenstift auf seinem weißen Hemd verriet einiges darüber, was die Beiden in der Abwesenheit der Empfangsdame gemacht haben.

Sie schluckte.

„Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“, trällerte sie dann doch, ganz nichtsahnend und schlenderte auf ihren beinahe zwanzig Zentimeter hohen Schuhen hinaus.

Sawa nahm Kaiba eine Tasse ab und hob eine Augenbraue an.

„Die hast du doch bestimmt nicht eingestellt, weil sie so gut in Mathe und Rechtschreibung ist, oder?“, ließ sie anmerken und ihr Ton zeigte ihm, dass sich ihre Stimmung gerade wesentlich änderte.

Und zwar zum Schlechteren.

„Ob du es glaubst oder nicht, sie hat gar nicht so einen schlechten Abschluss gemacht. Aber in erster Linie soll sie den Kunden und Partnern gefallen.“, bestätigte er ihre Aussage teilweise und sie schnaubte entrüstet.

„Na klar. Hauptsache lange Beine und dicke Möpse, wie?“, maulte sie drauf los und er packte sie.

„Und eine Blondine natürlich!“, fügte sie genervter denn je hinzu.

Er kicherte belustigt.

„Was?!“, schrie sie beinahe hysterisch.

Doch Kaiba winkte nur ab.

„Ich find es nur so ulkig, dass du dich darüber aufregst.“, antwortete er und sie packte ihm am Kragen.

„Ich hab ja auch allen Grund dazu. Ihr Typen seid so was von oberflächlich!“, grummelte sie.

Er kam ihr mit seinem Gesicht so nahe, dass sie seinen Atem auf ihrer rechten Wange spüren konnte.

„Ich gebe zu. Ich steh auf Brüste... Aber nur auf deine, Kätzchen!“, neckte er sie.

Sie ließ beschämt von ihm ab und setzte sich zurück auf das Sofa.

Zwei Stunden später machten sie sich auf dem Heimweg.

Kaiba unterließ es, noch irgendeine von seinen Bemerkungen abzulassen.
 

Einige Wochen vergingen, in denen irgendwie eine Art Funkstille zwischen den beiden herrschte.

Kaiba hatte einfach zu viel damit zu tun seine Firma noch erfolgreicher zu machen, wenn das irgendwie noch möglich war, und Sawa versuchte immer noch verbittert den fremden Mann mit den roten Haar zu finden.

Doch leider wurden keine Fingerabdrücke gefunden und der Captain zog nach und nach immer mehr Männer ab.

Mittlerweile wurde das Einsatzteam auf die Hälfte halbiert.

Deshalb hatte Sawa entschieden, dass sie dieses Wochenende allen freigeben wollte, damit sie sich um ihre Familien kümmern konnten.

Auch Jared war kurzerhand verreist.

Sie blieb als Einzige auf dem Anwesen von Kaiba, da Keith sie für dieses Wochenende versetzt hatte.

Angeblich musste er noch einige Facharbeiten kontrollieren.

Also machte sie sich einen schönen Tag mit Mokuba, denn auch Kaiba hielt sich an diesen, vermutlich letzten, wirklich schwülwarmen Augusttag, lieber im Büro auf.

Sie rekelte sich wohlig auf einer Liege, auf der großen Dachterrasse, und ließ sich knusprig braten.

Auch wenn das bei ihrem hellen Teint auch nicht viel brachte.

Mokuba hatte eine Schulfreundin, namens Amy, eingeladen und die Beiden schwammen im Pool, der in die Terrasse eingelassen war.

„Komm doch auch ins Wasser, Sawa!“, rief Amy sie, bevor Kaibas Bruder sie unter die Wasseroberfläche drücken konnte.

Die Polizistin hob ihre Sonnenbrille an, um die Beiden besser sehen zu können und lachte.

„Nachher vielleicht. Ich will noch ein bisschen den natürlichen Toaster genießen.“, entgegnete sie und schloss wieder die Augen.

Ja, so konnte man wirklich leben.

Keine Sorgen, außer die, was man heute als nächstes so machen sollte.

Da fiel ihr ein, dass sie mal wieder ihre Freundinnen anrufen musste.

Tea und Miharu meldeten sich ja auch nie von selbst.

Schon schnappte sie sich ihr Handy und wählte zuerst Miharus Nummer.

Die war gerade bei Yugi, doch die Frauen verabredeten sich für das nächste Wochenende zum Shoppen in der Mall.

Die Blondine versprach, dass sie Tea ebenfalls einladen würde.

„So, jetzt mach ich euch beide nass!“, warnte sie die Jugendlichen und vollführte einen Köpper in das blaue Swimming Pool-Wasser.

Als Mokuba schließlich beschloss einen kleinen Ausflug mit Amy zu machen, blieb Sawa bei der Villa.

Einer musste schließlich das Haus hüten.

Sie setzte sich zurück auf ihre Liege und trocknete sich etwas ab.

Gerade zog sie sich ihre leichte, aus Tüll bestehende, Sommerbluse über, ohne diese zuzuknöpfen, da hörte sie ein Geräusch im Haus.

Schien so, als ob irgendetwas verrückt wurde.

Da ertönte ein lautes Klirren und sie rannte in ihr Zimmer, um sich ihre Dienstwaffe zu schnappen, die in der Schublade ihrer Kommode lag.

Barfuß schlich sie wie ein Schatten durch die Villa.

Jedes Zimmer wurde von ihr begutachtet.

Und da war es.

Ein höhnisches Lachen!

Das Gleiche, dass sie in der Simulationsarena in Kaiba Land gehört hatte.

Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter.

Es kam aus Kaibas Büro.

Schnell stieß sie die Türe auf und richtete den Lauf der großkalibrigen Waffe in alle Richtungen.

Die Türe zur Terrasse stand sperrangelweit offen und eine Vase lag zersplittert auf dem Marmorboden.

Doch von dem Unbekannten war keine Spur.

„Was treibst du da, Kätzchen?“, tauchte Kaibas Stimme hinter ihr auf.

Sie drehte sich um und richtete die Pistole auf ihn, ließ sie dann allerdings wieder sinken.

„Erschreck mich doch nicht so! Ich dachte, es wäre jemand im Haus. Ich hab was gehört.“, erklärte sie und atmete erleichtert aus.

„Mann, bei dir spart man sich ja glatt den Wachhund.“, scherzte er, doch sie fand das ganz und gar nicht lustig.

„Hör auf, Kaiba. Hier war wirklich jemand. Schau, die Vase!“, meinte sie und gab einen Wink mit ihrer Pistole.

Er sah an ihr vorbei und grinste.

„Das hässliche Ding wollte ich sowieso wegwerfen. Das war bestimmt nur der Wind. Mach dir doch nicht gleich ins Hemd...“, ließ er es sich nicht nehmen sie mit ihrer übertriebenen Wachsamkeit aufzuziehen.

Sie verdrehte nur die Augen und ließ ihn stehen, wo er war.

Sie hatte sicherlich keine Lust mit ihm weiter zu diskutieren.

Immerhin wusste sie doch, was sie gehört hatte.

Er war es sicherlich gewesen.

Da hatte sie keinen Zweifel.

Wenn er ihr nicht glauben wollte, dann halt nicht.
 

Es vergingen einige Stunden in denen er vor seinem Computer hockte und nebenbei einige wichtige Telefonate führte.

Als er fertig war, ging die Sonne bereits unter.

Seufzend knöpfte er sein auberginefarbenes Hemd auf und krempelte die Ärmel doch.

Seine Weste und die Krawatte hatte er bereits vor Stunden abgelegt.

Ob sie immer noch auf der Terrasse lag?

Er lugte zur Tür hinaus und sah ihre schwarzen Locken, die vom sanftem Wind etwas zerzaust wurden.

Eine Weile überlegte er.

Er musste zugeben, dass er sie schon den ganzen Tag vermisst hatte, auch wenn er ihr das nie ins Gesicht sagen würde.

Irgendwie wollte er sich auch gar nicht vorstellen, dass sie irgendwann nicht mehr in seiner Villa wohnen würde.

Etwas unentschlossen erhob er sich und ging auf den Balkon.

Sie lag ausgestreckt auf dem Liegestuhl und hatte nichts an, außer diesem knappen gelben Bikini, der gerade mal das Nötigste bedeckte.

Sie zuckte, als sich plötzlich Hände über ihre Augen legten.

„Hallo, du Bikini-Model!“, begrüßte er sie und sie drehte sich zu ihm um.

„Auch mal fertig mit der Arbeit, du Workaholic?“, witzelte sie zurück und beide lachten.

Doch trotzdem wirkten sie angespannt.

Sie wussten nicht wirklich, was sie von der guten Laune des jeweils anderen halten sollten.

„Setz dich doch...“, bot sie ihm schüchtern an und klopfte neben sich.

Dieses Angebot ließ er sich natürlich nicht entgehen.

Wie aus Versehen berührte er ihre Hand mit seiner, als er sich setzte, und sie zog ihre nicht mal weg.

Ein romantisches Knistern entstand zwischen ihnen, nicht so erotisch, wie sonst immer, eher eine leichte Verliebtheit.

„Wo ist eigentlich Mokuba?“, erkundigte er sich bei ihr und sie zuckte mit den Schultern.

„Er hat heute eine Schulfreundin eingeladen. Amy... Vielleicht knutschen die Beiden gerade wild irgendwo in einem Gebüsch.“, versuchte sie ihn zu ärgern, was ihr auch sichtlich gelang, denn er zog eine Schnute a là Kaiba.

Sie stieß ihn mit dem Ellebogen an.

„Hey, das war ein Scherz. Aber dein kleiner Bruder hat mir erzählt, dass er diese Amy sehr gerne hat.“, verriet sie ihm und er schmunzelte.

Sein Bruder war in dem Alter in dem er gewesen war, als er mit Sawa auf dem Schuldach herumgemacht hatte.

Der Gedanke daran, ließ ihn Seufzen und sie blickte ihn wissend an.

„Vielleicht wird er ja wie du... Spielt mit den Frauen...“, scherzte sie und er sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ich spiele nicht mit dir, Sawa.“, warf er auf einmal ein und ihr fassungsloses Gesicht, machte auch ihn verwirrter.

War das jetzt sein Ernst gewesen?

Und was meinte er genau damit?

„Schau mich doch nicht so seltendämlich an, Kätzchen.“, brummte er und blickte auf die untergehende Sonne.

„Das ist wunderschön, nicht? Die untergehende Sonne... Du neben mir...“, wisperte er die letzten Worte vor sich hin, doch sie hatte sie gehört.

Was war auf einmal in ihn gefahren?

Sie hatte nicht gewusst, dass Seto Kaiba eine so romantische und zärtliche Seite hatte.

„Find ich auch...“, flüsterte sie ihm zu und gab ihm dann einen sanften Kuss auf die Wange, doch er drehte vorsichtig sein Gesicht zu ihrem und ihre Nasenspitzen berührten sich auf eine schüchterne Art, die sie gar nicht gewohnt war.

Ein Kribbeln zog sich durch ihren gesamten Körper.

„Und jetzt?“, fragte sie in die Stille, die sich zwischen ihnen aufbaute.

Zur Antwort packte er sie, trug sie zum Pool und warf sie hinein.

Das Einzige, was noch von ihr kam, war lautstarkes Gekreische.

Als sie wieder auftauchte, stand er am Rand und lachte sich kugelig.

„Das war gemein, Kaiba!“, keifte sie und er reichte ihr die Hand, um sie herauszuholen, doch sie rächte sich und zog ihn hinein, wodurch er kopfüber im Wasser landete.

„Komm her!“, verlangte er, als er wieder Luft holen konnte und umfasste sie.

Seine Hand griff an ihren Hinterkopf und schon küssten sie sich verspielt.

Sie neckte seine Mundwinkel und er hob sie an sein Becken, denn er konnte in den einmeterfünfzig tiefen Pool noch gut stehen, während bei ihr nur noch der Kopf herausguckte.

Sofort legten sich ihre Beine um seine Hüfte und sie konnte, durch seine nassen Sachen, spüren wie erregt er war.

Der Mann konnte sich ja kaum mehr halten.

Sie war gerade an seinem Oberkörper heruntergerutscht, um in seine Brustwarze zu beißen, da bemerkten beide, dass von irgendwoher ein Blitzlicht kam und sprangen auseinander.

Sie sahen gerade noch, wie jemand wegrannte.

„Scheiße!“, stieß Kaiba hervor und schlug mit der Faust ins Wasser.

Auch Sawa war geschockt.

„Was machen wir denn jetzt? Wenn das veröffentlicht wird, dann gibt das ziemlichen Ärger.“, merkte sie an und er sah sie mit entsetzter Miene an.

„Das gibt mehr als Ärger, Sawa. Das ist ein Skandal! Die Presse wird sich das Maul über uns zerreißen, dabei sollte ich nächste Woche zum begehrtesten Junggesellen des Landes gewählt werden.“, jammerte er und kletterte aus dem Wasser.

Sie folgte ihn, wie vor den Kopf gestoßen.

„Das ist nicht wahr, oder? Du denkst tatsächlich nur an dich, Kaiba! Hauptsache, du wirst zum Sexiest-Man-Alive gewählt! Was ist mit mir? Keith macht Frikassee aus mir!“, erinnerte sie ihn.

Er wandte sich zu ihr um.

„Vielleicht solltest du dir dann mal überlegen, was genau du willst. Eine Beziehung mit Keith oder mit mir Rumknutschen? Wer ist jetzt derjenige der Spielchen spielt, Sawa?!“, brüllte er sie beinahe an.

Mit Tränen in den Augen, holte sie aus und verpasste ihm eine Ohrfeige.

Vollkommen geplättet rieb er sich über die Wange und sie sah ihn genauso betroffen an, dann drehte sie ab.

„Ich denke, es ist besser, wenn ich wieder in meine Wohnung zurückgehe.“, schlug sie vor und schon war sie verschwunden.

Zuerst wollte er ihr hinterher, doch dann ließ er sie einfach gehen.

Wahrscheinlich war es besser so.

„Du brauchst gar nicht mehr wiederkommen, Sawa! Ich lass dich von dem Fall abziehen!“, rief er ihr noch nach, bekam aber keine weitere Antwort von ihr.
 

Am nächsten Morgen wachte sie, immer noch ziemlich müde auf.

Mit zerzaustem Haar richtete sie sich auf und sah auf den Wecker.

Es war gerade mal sieben Uhr morgens.

Sie wollte eigentlich aufstehen und sich für den Dienst fertig machen, aber Kaiba hatte sie ja von dem Dienst abziehen lassen, also musste sie wohl auf einen Anruf von Captain Wakazawa warten.

Ihr Koffer stand immer noch vor dem Bett.

Sie hatte gestern keine Lust mehr gehabt ihn auszuräumen.

Seufzend stand sie auf, um sich einen Kaffee zu machen.

Hunger hatte sie keinen.

Gerade war sie dabei eine Zigarette zu rauchen, da schellte es an der Tür und sie musste öffnen gehen.

„Was soll dieser Scheiß, Sawa?! Ich dachte, du hättest nichts mit diesen arroganten Firmenbesitzer!“, kam Keith in das Appartement gestürmt.

Sie hatte im erzählt, das Kaiba sie rausgeworfen hatte, oder sie gefeuert hatte, wie immer man das sah.

Doch sie wusste im ersten Moment nicht, was er meinte.

Bis er ihr die heutige Tageszeitung unter die Nase hielt.

Die Schlagzeile sprang ihr dickgedruckt entgegen:
 

Der Millionär und die Polizistin: Die moderne Version von Richard Gere und Julia Roberts?!
 

Darunter ein breitflächiges Bild von ihr, wie sie lächelnd an Kaibas Hüfte hang und ihn zärtlich küsste.

Sie las den Rest des Textes.
 

Seto Kaiba, der CEO der großen Kaiba Corp., und Sawa Ito, die Inspektorin mit dem bisher bemerkenswertesten Karrieresprung in der Geschichte der hiesigen Polizeibehörden.

Es war beinahe schon vorherzusehen, dass es zwischen diesen beiden funken musste!

Und doch schockten uns diese Aufnahmen.

Seit einigen Wochen ermittelt sie mit ihrem Einsatzteam in dem Einbruchsfall, der sich im Anwesen des Firmenbesitzers ereignet hatte.
 

Ist daraus jetzt die Neuauflage von Gary Marshalls Pretty Woman enstanden?

Captain Wakazawa, den wir danach befragt haben, konnte uns sagen, dass sich eventuell eine High School- Liebe wiedergefunden hatte.

Beide kannten sich, laut seinen Angaben, in dieser Zeit bereits.

Ihre Ermittlungen verlangten von Ito, dass sie Kaiba rund um die Uhr begleitete.

Niemand hätte damit gerechnet, dass Beide diese Tatsache dazu ausnutzen würden, heimlich Intimitäten auszutauschen.

Mehrere Aufnahmen zeigen die Karriereüberflieger zärtlich knutschend im kühlen Nass.

Mancher wird nun denken, dass es sich hierbei um einen schlechten Scherz handle.

Eigentlich hatte man Seto Kaiba immer als eingefleischten Junggesellen erlebt, der mit der Raketenexpansion der Kaiba Corp. für Trubel im Wirtschaftswesen gesorgt hatte.

Hier zeigt sich allerdings, dass er auch eine verliebte Seite von sich zeigen kann.

Immerhin sieht man ihn hier mit einer der wahrlich attraktivsten Polizistinnen der Stadt.

Niemand könnte ihm da einen solchen Schwächeanfall nicht verzeihen, oder?

Todsicher ist auf jeden Fall, dass zwischen diesen Turteltauben mehr ist.

Eine Liebestory, wie sie im Buche steht, oder eine kurze, heftige Affäre?
 

Rein hypothetisch wäre es möglich aus dieser Entdeckung einen Film zu drehen, dessen Drehbuch vor so viel Kitsch und Romantik trieft, die es schafft Romeo und Julia, Tristan und Isolde und sogar die Twillight-Saga um Edward und Bella zu schlagen.

Reichlich Stoff wäre schon gegeben, um daraus einen neuen Kinostreifen zu schaffen.
 

Wer weiß...

Keiner hat je gesagt, dass aus dem Aschenputtel keine Prinzessin geworden ist.
 

S.G., Domino Times
 

Sie ließ das Blatt sinken und sah Keith mit entsetzten Blick an.

Er tippte ungeduldig mit einem Fuß auf die hellen Fliesen.

„Willst du nichts dazu sagen?“, fragte er schließlich fassungslos und sie schüttelte sich.

„Nein.“, antwortete sie und schluckte.

Er sah so aus, als würde er jeden Moment explodieren.

„Weißt du was, Sawa? Ich hab keinen Bock mehr auf den Spielchen. Ich sitze doch nicht den ganzen Tag Zuhause und warte darauf, dass du mal Zeit für mich hast, während du da mit diesem reichen Kerl in seiner Villa herummachst.“, begann er und sie wandte sich von ihm ab, um sich in ihr Schlafzimmer zurückzuziehen.

Sollte er doch keine Lust mehr haben.

Ihr war das sowieso alles egal.

Sie hatte den Fall nicht lösen können.

Der Mörder ihrer Eltern lief immer noch irgendwo draußen rum und das Alles nur, weil sie es nicht geschafft hatte Kaiba zu widerstehen.

Sie hatte sich mal wieder alles selbst verbockt.

Und nun ging auch noch ihre Beziehung zu Grunde.

Keith, der ihr nachsah, wurde immer wütender auf sie.

Erst machte sie mit diesem Typen rum, dann hatte sie ihn angelogen und nun ignorierte sie ihn?

Nein, dass konnte sie sich ganz schnell abschminken.

Sie konnte gar nicht so schnell ausweichen, als er sie von hinten am Haar packte und sie gegen die Zimmerwand stieß.

Schon landete seine Hand in ihrem Gesicht.

Sie schrie auf vor Schmerz.

„Du hältst dich für sehr schlau, was, du kleine Schlampe?“, brüllte er sie an und holte erneut aus, doch sie konnte seinen Schlag abwehren und seinem Griff entkommen, um ins Wohnzimmer zu flüchten.

Aber sie stolperte über den Koffer, der mittlerweile einmal quer durch das Zimmer geflogen war und knickte mit ihrem linken Knöchel um.

Nun stand er über ihr und wollte sie wieder schlagen, doch sie konnte ihn gerade noch aufhalten.

„Ist ja schon gut! Hör bitte auf!“, verlangte sie unter Tränen und schluchzte.

Sie spürte wie ihr Knöchel und auch ihre Wange anschwollen.

„Ja, ich habe was mit Kaiba! An dem ersten Tag, an dem ich bei ihm einziehen musste, hatten wir Sex. Und weißt du was, Keith? Es war der geilste Sex, den ich je gehabt habe. Dagegen war das, was du da hingelegt hast Kinderkram!“, gestand sie ihm und man konnte draußen Sirenen hören.

Irgendeiner von den Nachbarn musste wohl die Polizei verständigt haben.

„Wie konntest du nur, du Hure?!“, zischte er und trat in ihre Rippen, bevor die Polizisten die Türe aufbrachen und ihn festnahmen.

Wie sie konnte?

Nun, sie wusste es selbst nicht so genau.

Vielleicht war es wegen dem Nervenkitzel, der ihr gefehlt hatte.

Vielleicht war es aber auch, weil sie sich langsam eingestehen musste, dass sie sich gewünscht hatte, es würde mehr zwischen Kaiba und ihr sein.

Doch sie schien zu viel verlangt zu haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  CreamCake
2012-07-21T20:43:40+00:00 21.07.2012 22:43
HEAY =D

Nachdem ich meist nur Stellen verarsche und wir dann gemeinsam lachen :D Werde ich jetzt auch mal mehr Kapitel Bewertungen schreiben :D
Also Kaibas Feststellung, das Sawas Haut weich ist, ist wirklich dumm. Ich mein, was glaubt der wie sich Haut anfühlt? Wie Baumrinde? :D
Irgendwie stelle ich mir die Sekretärin hübsch vor :D Ich mag den Namen Tiffany und blonde Haare xD <3
Eine Frage; Kann man Barfuß eigentlich schleichen? Macht das dann nicht so patsch-patsch Geräusche? xD
Uh là là^^ Kaiba hat ja auch eine romantische Seite. Find ich gut :)
Das passt auch zu ihm, schade das es nur von kurzer Dauer war :(
Denn das ständige angezicke nervt auf Dauer :/ Da fehlt dann die Überraschung, weil man dann sofort weiß; Aha, gleich zicken die sich wieder an. :/

>>„Vielleicht solltest du dir dann mal überlegen, was genau du willst. Eine Beziehung mit Keith oder mit mir Rumknutschen? Wer ist jetzt derjenige der Spielchen spielt, Sawa?!“, brüllte er sie beinahe an.<< Damit hat er allerdings Recht.

Der Artikel ist wirklich gut geworden :) Ich hab für so was ja gar kein Talent xD

Dieser asozial Keith(-Kevin) -.-* Wie kann man sich nur an einer Frau vergreifen, das ist doch das Letzte. Und er sagt, er liebt sie? Dem gehört die Fresse eingeschlagen, mit einem Stein ò.ó das dreckige Kieselgesicht! Ò_Ó
FU FU FU -.-**

Na, toll jetzt hat mich deine FF wütend gemacht >.<
Von:  Lunata79
2012-07-18T23:24:01+00:00 19.07.2012 01:24
Ich hab deine FF in einem bis hierhin gelesen und muss gestehen, die Story gefällt mir richtig gut.
Seto Kaiba ist etwas übertrieben beschrieben, den ich kann mir nicht vorstellen, dass er jemals so reden würde. Aber für die Geschichte passt er so eigentlich ganz gut.
Im Allgemeinen würde ich behaupten, Sawa und Seto Kaiba könnten gar nicht besser zusammen passen. Sie wären echt ein Dreamteam.

Lass mal nicht zu lang aufs nächste kappi warten. Die Neugierde und Aufregung vor Spannung siegt immer. XD

Mach weiter so.

Lg
Lunata79


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