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Prison Puppets

von

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Mit Handschellen wird er durch den dunklen und nach Moder riechenden Gang gebracht. Zwei Wärter laufen neben ihm und halten ihn an den Armen fest. So passen sie auf, dass er keinen Mist macht und haben ihn im Griff.

Der Gang endet und sie befinden sich in einem etwas helleren Gang, wo auf der einen Seite Zellen zu sehen sind. In der Mitte des Ganges bleiben sie stehen. Vor ihm ist eine Zellentür, die nur aus Stäben besteht. Gitter halt.

Der Wärter auf seiner linken Seite schließt auf und sie schieben ihn rein.

„Hey, Suzuki! Aufwachen! Du hast Gesellschaft!“

Der Wärter geht auf das Doppelstockbett zu und sieht nach oben. Dort liegt der Blonde mit dem Rücken zu ihm. Er rüttelt an seiner Schulter und vernimmt dann ein Murren. Verschlafen sieht der Gefangene ihn an.

„Sei mal gastfreundlich und begrüße den Schwächling!“, lacht er höhnisch.

Der Schwarzhaarige lässt betroffen den Kopf hängen. Der Blonde erhebt sich schwerfällig und steht auf. Sein Blick trifft den neuen Insassen. Dieser sieht aus wie ein Häufchen Elend.

Die Wärter entfernen ihm die Handschellen und gehen raus. Dabei stößt einer den Schwarzhaarigen mit einem Fußtritt richtig rein und er fällt zu Boden. Die Tür geht zu und man hört das Gelächter von den beiden. Lachend verschwinden sie.

„Wie ist dein Name?“, will Suzuki wissen.

„Y-yuu … “, antwortet er leise und steht auf.

„Akira“, hilft er dem anderen dabei. „Also du hast das untere Bett. An diese Gemeinheiten solltest du dich gewöhnen. So läuft es hier jeden Tag ab. Und wenn du dich nicht an die Regeln hältst, foltern sie dich. Es sind dabei auch schon einige verreckt.“

Geschockt sieht Yuu Akira an. Dann setzt er sich traurig auf das Bett.

„Aus welchem Grund bist du hier?“, setzt der Blonde sich auf sein Bett und legt sich hin.

Sein Blick ist zur Decke gerichtet und er hat die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Yuu bleibt erstmal so sitzen und schluckt schwer.

„Ich soll einen Menschen umgebracht haben“, nuschelt er. „Aber das stimmt nicht. Ich bin unschuldig. Sie war schon tot, als ich aufgewacht bin.“

„Eine Frau?“

„Ich hatte mit ihr eine Verabredung und danach hat sie bei mir geschlafen, weil sie betrunken war.“

Beim Erzählen muss er wieder an die ganze Sache denken und legt sich zusammen gekauert auf sein Bett.

„Und dir hat keiner geglaubt“, redet der Blonde leise weiter. „Wie lange haben sie dir gegeben?“

Seufzend sieht Yuu an die Wand.

„Was glaubst du denn? Es war Mord.“

Yuu wird eine sehr lange Zeit sitzen. Und das auch noch unschuldig.

Als der Schwarzhaarige den über sich fragen will, geht die Tür auf.

„Shiroyama! Beweg deinen Arsch hier her!“

Erschrocken setzt er sich auf und sieht den Wärter an. Dann steht er wieder auf und bekommt Handschellen um.

„Der Boss ist der Meinung, dass du dreckig bist. Also ab unter die Dusche mit dir!“

Fragend sieht er die beiden an. Das kann nicht wahr sein.

„Ich will aber nicht … “, nuschelt er ganz leise.

„Geh lieber mit“, meint Akira.

„Du wirst gar nicht gefragt!“, geht der eine den Blonden an. „Und jetzt ab mit dir!“

Sie zerren den Schwarzhaarigen einfach mit sich zur Duschabteilung. Dort ziehen sie ihm die Klamotten aus und stoßen ihn zu Boden. Die Handschellen haben sie ihm dann wieder angelegt. Yuu liegt zitternd, nackt und zusammen gekauert auf dem Boden.

„Dann wollen wir dich mal sauber machen“, meint ein Wärter und alle lachen.

Er sieht sich um und entdeckt unter den Leuten auch eine Frau. Der fette Typ neben ihr scheint der Boss von dem ganzen Teil zu sein.

„Wasser marsch!“, befiehlt er.

Und schon bekommt er die volle Ladung heißes Wasser ab. Er will aufstehen und weggehen, aber der Wasserstrahl ist so stark, dass er sich nicht mal auf den Beinen halten kann. Immer wieder richtet er sich auf und wird wieder umgestoßen. Eine ganze Weile geht das so. Die Hitze des Wassers tut ihm weh. Es brennt wie Feuer. Und dann kommt nichts mehr. Durch die Schmerzen laufen seine Tränen. Mit bebendem Körper richtet er sich auf und sitzt. Sein Blick geht zu der kleinen Gruppe. Alle lachen wieder. Der Bauch von dem Dicken wackelt sogar dabei. Nur die Frau lacht nicht. Sie sieht geschockt aus.

„Seht euch dieses Würmchen an!“, kommt es von dem Fettsack. „Der ist lustig. Den behalte ich.“

Bei den Worten bekommt er Angst. Aber so ganz genau versteht er es auch wieder nicht.

„Chef, das können Sie nicht machen“, redet die Frau auf ihn ein. Sie ist kleiner als die Kugel und sieht sehr zierlich aus. „Sie wissen doch, dass das verboten ist.“

„Sei ruhig!“, geht er sie an und sie zuckt zusammen. „Das ist meine Entscheidung und niemand kann daran was ändern!“

Yuu bleibt sitzen, weil er gerade keine Kraft zum Stehen hat.

„Macht es an!“, sieht der Dicke zu dem Typen mit dem Schlauch.

Dieser spielt an dem Schlauch rum und wieder bekommt er alles ab. Aber dieses Mal ist es kaltes Wasser. Das trifft auf die Wunden vom heißen Wasser und er sorgt dafür, dass das noch mehr schmerzt. Vor allem weil es eiskalt ist.

Auch jetzt erfreuen sich alle daran, außer die Frau neben dem Rollmops.

Als das Wasser abgestellt ist, liegt er wieder wie ein Baby auf dem Boden.

„Bringt die Memme auf die Krankenstation! Und du gehst mit!“

Die Frau nickt nur leicht.

Yuu wird einfach hochgezogen und zur Krankenstation geschleift …
 

Erfreut kommt Ringu-san zu mir ins Büro. Vor meinem Schreibtisch bleibt er stehen.

„Also der neue Häftling sieht lustig aus“, grinst er mich an. „Und irgendwie ist er auch ganz niedlich. Wie er sich wohl macht?“

Das schockt mich jedes Mal. Er benutzt die Insassen, um seinen Spaß zu haben und seine Fantasien auszuleben. Das finde ich schon sehr widerlich.

„Und wieso ist er hier?“, will ich wissen.

„Mord. Er hat ein Mädchen eiskalt abgeschlachtet. Zwar bestreitet er die Tat, aber er war es. Eindeutig.“

Immer wieder schockt es mich, wieso die Männer hier bestraft werden. Das Schlimme ist, dass viele sogar wirklich unschuldig sind. Aber das interessiert hier keinem. Und vor allem ihn nicht.

„Und wie ist seine Name?“

„Shiroyama Yuu. Er kommt in die Zelle von Suzuki. Nachher darfst du zusehen, wie wir ihn sauber machen.“

Darüber freut er sich jetzt schon. Bei diesen Aktionen muss ich auch immer dabei sein. Das will ich aber nicht. Die sind einfach nur schrecklich. Einige Methoden sind auch unmenschlich. Aber ich kann da ja leider nichts machen.

„Jetzt guck doch nicht so“, sieht er mich an. „Oder muss ich erst ganz lieb zu dir sein?“

Bei diesen Worten muss ich schwer schlucken.

„Ich … hab nur ein wenig Kopfschmerzen“, erkläre ich ihm.

Seine Schweinereien kann er bei mir vergessen. Da mache ich nicht mit.

„Dann nimm dir eine Tablette. In einer halben Stunde geht es los.“

Ich nicke ihm nur zu und das Ekelpaket verschwindet.

Am liebsten würde ich kündigen, aber das geht nicht. Erstens kann ich Sai nicht allein lassen und zweitens wurde ich ja hier eingeteilt von meiner ursprünglichen Stelle. Aber leider würde man mich dann richtig feuern, was ich nicht will. Und wer weiß, was die Kerle von hier dann alles mit mir machen.

In der halben Stunde mache ich meine Arbeit. Da kommen auch die Unterlagen von dem Shiroyama zu mir rein. Auf dem Bild sieht er ganz harmlos aus. Also er kann die Frau nicht getötet haben. Das trau ich ihm echt nicht zu.

„Kommst du?“, betritt der Boss mein Zimmer.

Widerwillig nicke ich und stehe auf. Zusammen gehen wir zur Duschabteilung. Dort stehen schon einige Wärter von uns.

„Das wird ein Spaß“, freut sich der Fettsack jetzt schon.

In dem Moment wird er auch schon reingebracht. Sie ziehen ihn einfach mit sich und reißen ihm die Sachen vom Leib. Dann stoßen sie ihn einfach zu Boden. Er liegt da mit seinen Handschellen und total nackt. Wenn ich das so sehe, wird mir gleich anders.

Sie machen ihn nass und man sieht, wie er kämpft. Aber das scheint dem Chef egal zu sein. Ich würde am liebsten verschwinden und ihn mitnehmen. Dann zerren sie ihn zur Krankenstation und ich gehe hinterher. Ihnen ist sogar egal, ob er nackt ist oder nicht. Dort packen sie ihn dann auf die Liege und er liegt wieder in Embryostellung.

„Du sollst dich um seine Wunden kümmern“, meint der eine zu Sai und sie verschwinden.

Ich hole zwei Handtücher für ihn. Das eine lege ich über seinen Intimbereich, damit er sich nicht mehr so unwohl fühlt und mit dem anderen trockne ich ihn vorsichtig ab. Ängstlich zuckt er zusammen.

„Alles ist gut“, beruhige ich ihn. „Wir wollen dir nur helfen.“

„Ist das Shiroyama Yuu?“, fragt sie mich.

„Hai“, nicke ich ihr zu.

Sai entfernt erstmal die Handschellen.

„Was haben sie mit ihm gemacht?“

„Die Wasserprozedur“, seufze ich. „Ist er schlimm verletzt?“

„Seine Haut ist von der Hitze nur gereizt und gerötet. Mehr ist zum Glück nicht. Ich reibe ihn jetzt mit einer Salbe ein, damit die Haut sich beruhigt.“

Die ganze Zeit sagt er nichts und rührt sich nicht. Das ist echt schrecklich. Irgendwie tut er mir mehr leid als manch anderer hier.

Mit Sai creme ich vorsichtig seinen Körper ein. Dabei sieht er uns nur verängstigt an.

„Wir tun dir nichts“, beruhige ich ihn erneut. „Wir sind nicht so wie der Rest. Sai kümmert sich um deine Wunden. Und sie will hier auch nicht arbeiten. Mir geht es nicht anders.“

Von ihm kommt irgendwie nichts. Das ist schon traurig. Dabei wollte ich schon, dass er sich mir anvertraut.

Gemeinsam ziehen wir Yuu wieder an. In dem Augenblick kommen die zwei Affen wieder rein, legen ihm Handschellen an und bringen ihn zurück in seine Zelle. Ich bleibe noch bei Sai.

„Er sieht voll harmlos aus“, meint Sai. „Bei wem ist er in der Zelle? Oder ist er allein?“

„Er ist bei Akira drin. Ich glaube auch nicht, dass Yuu schuldig ist. Guck ihn dir an. Er könnte niemanden töten. Da wär er vorher dran.“

Seufzend sehe ich auf die Liege, auf der er lag. Der Anblick war am schrecklichsten von allen.

„Wenn wir davon ausgehen, würde ich es eher Akira zutrauen“, setzt Sai sich. „Wobei er auch sehr nett sein kann.“

Verträumt sieht sie auf ihre Unterlagen. Akira ist ja auch schon ein Jahr hier. Und Sai scheint ihn sehr zu mögen.

„Sehr nett? Wann war er das denn?“

So hab ich ihn wirklich noch nie erlebt.

„Das war er schon immer, seit er hier ist.“

Na dann wird ich ihr das mal glauben.

Ich grinse sie vielsagend an und stehe auf. Sie mag ihn bestimmt mehr als die anderen.

„Dann werd ich mal wieder vorgehen.“

„Viel Spaß.“

„Deinen Sarkasmus kannst du an deine Patienten ablassen“, lache ich und gehe zu meinem Arbeitsplatz …



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