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Weihnachtsreihe

SasuNaru
von

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1. Advent

Der Winter war hereingebrochen. Draußen war es schon kälter, die Einwohner Konohas liefen größtenteils in Wintermänteln und Stiefeln herum. An einem Sonntag wie diesem befand sich kaum jemand mehr auf den Straßen. Die Meisten waren bestimmt bei ihren Familien zu Hause und saßen vor ihrem Adventskranz. Vielleicht singend, vielleicht betend, die erste brennende Kerze anstarrend. Und sie alle fühlten sich wohl in ihrer Haut. Die Weihnachtszeit war angebrochen. Und heute war der erste Adventssonntag.

Ein schwarzhaariger Junge streifte noch durch die Straßen. Er hatte keine Eile. Zu Hause wartete ja sowieso niemand auf ihn. Seine Familie war vor vielen Jahren gestorben. Schuld daran war sein Bruder, welcher sich kurz darauf selbst das Leben genommen hatte und den sieben Jahre alten Jungen zurückließ.

Mittlerweile war dieser aber darüber hinweg. Es waren immerhin auch elf Jahre vergangen. Doch dennoch hatte die Zeit Wunden hinterlassen.

Trübsal blasend zog er durch die kalten Straßen. Über ihm hing eine dichte Nebeldecke. Der Schnee fiel lautlos in sein Haar und auf den Boden, welcher dank der dünnen Schneedecke bei jedem Schritt knirschte.

Auch, wenn ihm kalt war, wollte er nicht nach Hause. Dort war es genauso kalt wie hier draußen. Nicht, wegen der Raumtemperatur, denn die lag bei angenehmen fünfundzwanzig Grad. Eher wegen der stetig herrschenden Einsamkeit und dem damit verbundenen Unbehagen. Auch wenn Sasuke, so hieß der Junge, die Stille mochte und es genoss, alleine zu sein, bereitete es ihm doch ein melancholisches Gefühl. Und gerade zur Weihnachtszeit, wenn alle mit ihren Familien feierten, verstärkte sich dieses Gefühl.

Manchmal aber, wenn er alleine draußen unterwegs war, sah er ihn. Einen blonden Jungen, dem es noch viel schlechter gehen musste als Sasuke selbst. Denn der blonde Junge besaß nichts weiter als ein orangefarbenes Hemd, darüber einen zerschlissenen Jogginganzug, der ebenfalls orange war. Sasuke fand diese Farbe schrecklich, er selbst bevorzugte Blau. Der Schwarzhaarige hatte bemerkt, dass der blonde Junge kein zu Hause hatte und sich tagtäglich auf der Straße aufhielt. Dort schien er zu leben, oder besser gesagt, versuchen, zu überleben. Denn die Leute hassten den blonden Jungen. Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben. Der Grund dafür war Sasuke schleierhaft, denn der Blonde sah ganz normal aus, wie ein gewöhnlicher Junge. Bis auf die sechs Narben in seinem Gesicht. Doch der Schwarzhaarige fand, dass dies dem Fremden ein katzenartiges Aussehen verlieh.

Und auch heute traf Sasuke wieder auf ihm. Scheinbar war es Schicksal, dass sie sich heute begegneten. Und doch hatten sie noch nie ein Wort gewechselt. Sasuke wollte dies ändern, er wollte mit dem Blonden sprechen und ihm dieses eine Mal helfen, nur, um einmal im Jahr eine gute Tat vollbracht zu haben.

Der Blonde saß in einer kleinen Gasse, zitternd vor Kälte und blass. Sein Gesicht war ausdruckslos und seine Augen schienen leer. Doch das Klappern seiner Zähne war deutlich zu hören.

Langsam näherte Sasuke sich. Er ging vor dem Jungen in die Hocke und schwieg vorerst. Der Blonde hob den Blick. Azurblaue Augen trafen auf Pechschwarze. Keiner von beiden sagte ein Wort, doch der Junge begann zu lächeln. Es war nicht schwer zu erkennen, dass dies ein falsches Lächeln war, eine einfache Facette. Er schien diese Maske zu tragen, um selbst nicht den Mut und den Willen zu leben zu verlieren.

Nach einer Weile brach Sasuke die Stille, welche aber keineswegs unangenehm war.

„Wie heißt du?“, fragte er den Jungen. Doch er wusste gar nicht, ob dieser ihn verstehen würde. Oder ob der Junge sprechen konnte. Doch das wurde ihm schnell bestätigt.

„Ich heiße Naruto. Und du?“ Zuerst klang die Stimme heiser und leise. Ein Anzeichen dafür, dass er lange nicht gesprochen hatte.

„Sasuke.“ Seine Antwort fiel sehr knapp aus, doch das war eben Sasuke. Er war noch nie ein Freund von vielen Worten gewesen. Und das würde sich auch nicht ändern.

„Freut mich, Sasuke. Aber warum sprichst du mit mir? Du solltest besser bei deiner Familie sein.“

Narutos Stimme war mittlerweile lauter und etwas kraftvoller geworden. Doch er zitterte noch immer.

„Ich brauche keinen Grund um mit dir zu sprechen. Ich tue es einfach.“

Sasuke wusste ja selber nicht, worüber er mit Naruto reden sollte. Doch dann kam ihm eine Idee. Auch, wenn er sich selbst nicht wirklich damit anfreunden konnte.

„Komm mit Naruto“, sagte Sasuke, während er den anderen am Handgelenk nahm, welches dünn und eiskalt war. Er zog ihn auf die Beine, der Blonde wehrte sich nicht und sagte auch nichts dagegen. Es war ihm wohl ausgetrieben worden sich zu widersetzen.

„Wohin gehen wir?“, fragte Naruto vorsichtig, bedacht darauf, Sasuke nicht zu verärgern.

„Wir gehen zu mir nach Hause. Du kannst dich dort aufwärmen. Frag einfach nicht nach.“

Auch, wenn Naruto gerne nachgefragt hätte, warum Sasuke das tat, ließ er es bleiben. Immerhin war er froh, dass ihm geholfen wurde. Auch, wenn er nicht wusste, wieso.

„Danke“, flüsterte Naruto, diesmal ehrlich lächelnd.

Die beiden kamen ziemlich durchfroren bei Sasuke an. Dieser ließ Naruto eintreten, welcher sich sofort brav die Schuhe auszog.

„Du solltest dich heiß duschen. Frische Handtücher liegen auf einer Kommode. Ich zeige dir, wo sich das Bad befindet. Du kannst trockene Sachen von mir anziehen.“

Wortlos starrte Naruto Sasuke an. Er verstand nicht, wieso jemand nett zu ihm war. Er wurde schließlich von allen gehasst. Und auch Sasuke schien ihn nicht sonderlich zu mögen, denn er hatte einen kalten emotionslosen Blick aufgesetzt und sah ihn immer nur kurz an. Dennoch half er ihm. Und so folgte Naruto seinem Helfer ins Bad, wo er erst mal eine heiße Dusche nahm und ein paar Minuten später in Sasukes Klamotten in dessen Wohnzimmer saß.

Sasuke drückte ihm sogleich einen Tee in die Hand und setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel. Er schien also doch etwas von ihm zu wollen. Nur was, war ihm unklar.

„Erzähl mir mal etwas von dir“, forderte Sasuke ruhig. Naruto sah ihn fragend an, ehe er zu überlegen begann. Sollte er einfach so mit Sasuke reden? Er wusste es nicht…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2012-12-03T05:34:07+00:00 03.12.2012 06:34
Hi^^ eine schöne Idee für eine AU Story, ich bin mal gespannt, was Sassu mit Naru vorhat. Und auch warum es keinen gibt der Naru mag. LG Jyorie
Von:  Onlyknow3
2012-12-02T14:14:58+00:00 02.12.2012 15:14
Schönes Kapitel,genauso wie die ganze Geschichte.Mach weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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