Alle Jahre wieder

Und mein zweites Opfer! :D
Da sich der Wettbewerb dem Ende neigt, beginne ich schon mal mit dem Schreiben der Kommentare, damit sich die anschließende Auswertung nicht zu sehr hinzieht.

Das unschuldige Weiß, an dem man jeden Makel erkennt.
Ich bin einer dieser Makel.
-> Ein wirklich gelungener Anfang. Du ziehst den Leser direkt in den Bann. Der Vergleich mit dem Weiß der Schneeflocken ist sehr gelungen.

Grau und öde, leer und grausam.
Ja, der Winter ist grausam. Grausam kalt für alle anderen.
-> Bewusste Wortwiederholung! Ein tolles Mittel, um die Aufmerksamkeit auf das "grausam" zu lenken.

Doch für mich ist die Kälte schon beinahe tröstlich, wenn ich mir vorstelle, dass das Eis nicht nur den See gefangen hält, an dem ich gedankenverloren sitze,und die Tiere in einen tiefen Winterschlaf schickt, sondern auch mein dummes, kleines Herz.
-> vor dem und hast du ein Leerzeichen vergessen. Ansonsten ein weiterer toller Satz, der sprachlich wahrlich gut ausgearbeitet ist.

Es macht es erträglich, weil ich weiß, dass der Tod nicht kommen würde
-> "würde"? Ich weiß nicht recht, ob es beabsichtigt ist, weil ich eigentlich ein "wird" eher passend fände. Das "würde" ist so hypothetisch...

Eine Welt, in der die Farben verblassten und alles gewöhnlich wurde.
Ich lebe in derselben Welt, wie alle anderen. Ich habe nur mehr davon gesehen.
In dieser Welt, die ich gesehen habe, will ich nicht leben.
-> Das bedeutet also, dass die Farbe der Welt sozusagen mit der Zeit verschwunden ist und in eine Art Grau überwechselte? Interessante Art der Verwendung des Zitats

In einer Welt, in der es egal ist, wer du bist und was du tust, solange du mit trübem Blick wie ein Schatten den anderen Schatten folgst und keine Fragen stellst. Solange du nicht anders bist, als der Rest, ständig in der Illusion gefangen, ein eigenes Leben zu führen.
-> Sollte ich noch einmal einen Zitate-WB machen, dann könnte man dieses hier getrost dazu nehmen. Ein wirklich grandioser Satz. Ich mag es, wie du mit den rhetorischen Mitteln spielst. Ich weiß wirklich nicht, was ich noch dazu sagen kann... Dabei läuft es mir wirklich kalt über den Rücken. Gefällt mir sehr, sehr gut!

Im Frühling wird ein Leben erschaffen, ein Leben, das wächst.
Im Sommer wird ein Leben geformt, ein Leben, das aufblüht.
Im Herbst wird ein Leben zerstört, ein Leben, das verwelkt.
Im Winter wird ein Leben genommen, ein Leben, das stirbt.
-> Tolle Idee, die den Vorgang des Lebens oder vielleicht auch des Sterbens, je nach Betrachtung, genau beschreibt und verdeutlicht.

Ich weiß, dies wird mein letzter Winter sein.
-> Ein gelungener Abschluss. Kurz, knapp und bitter.

Insgesamt darf ich dir schon verkünden, dass ich deine Geschichte absolut Liebe. Ich nehme sie auf jeden Fall in meine Favoritenliste auf ;)
Dein Schreibstil ist kühl, trocken und glanzlos. Du beschreibst nüchtern und ohne Beschönigungen, was mir sehr zusagt. Deine Geschichte ist recht kurz, dafür aber gut durchdacht. Du benutzt keine überflüssigen Sätze, schiebst nichts ein, nur um das Ganze zu verlängern. Du hast dir auf jeden Fall was dabei gedacht, wie du diese Story schreibst.
Für mich kommt sie auf alle Fälle in die engere Auswahl.
lg
E. ternity

Die Sprache find ich sehr sehr schön! Die klingt und hat Gefühl!

Inhaltlich finde ich es sehr vage, weiß aber nicht, ob es nicht einfach auch sehr passend ist. Ich bleibe nur etwas traurig zurück, ohne genau zu wissen, warum.