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The Girl who was forgotten

von

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Der Tod des Dämons

Es stürmte stark und der Regen prasselte beängstigend laut gegen die Fenster. Wieder ein Blitz.

Ich zuckte zusammen und klammerte mich an meinen Vater.

„Bleib ruhig, Amai-Hime. Ich beschütze dich.“, brummte er sanft und die sonst so kalten Zügen des Mannes, der sich mein Vater nannte, waren warm.

„Für immer?“, fragte ich und lugte kurz, ehe ich mein Gesicht wieder an seiner warmen Schulter barg. >Der Dämon mit den Eisaugen<, wurde er von den anderen Huntern genannt. Ich konnte mir das nicht erklären. Mein Vater war kein Dämon, obwohl ich zugeben muss, dass er eisige Augen von der Farbe blauer Gletscher hatten.

Es klopfte dreimal. Also musste ein Kollege meines Vaters sein.

Vaters Kopf zuckte hoch und seine Muskeln spannten sich an.

„Versteck dich! Hol Jou! Er wird dich beschützen. Und egal, was du hier hören solltest, bleib bei ihm bis ich dich hole.“, wies Vater mich an

„Warum? Was ist los? Ich habe Angst!“, wimmerte ich, als der nächste Blitz zuckte und wenig später, synchron mit dem Donner, wieder das Klopfen erklang.

„Geh einfach!“

Ich sprang vom Sofa und hetzte die Treppe zu Jou, meinem Halbbruder, hoch.

Der Junge lag auf seinem Bett und hörte Musik. Er hatte sich in letzter Zeit stark zurückgezogen, aber ich wusste nicht warum.

„Jou! Jou, komm! Vater hat Besuch bekommen!“, rief ich.

Jou stöhnte genervt und öffnete die Augen. Er hatte schöne, dunkelgrüne Augen. Im selben Moment flammte seine Aura, die kurz zuvor noch ganz ruhig gewesen war, wieder auf und schmiegte sich als blauer Nebel an ihn.

„Was solls?! Vater hat oft Besuch von seinen Kollegen.“, seine Stimme war rau, hart und kalt. Das war erst so, seitdem er zum Hunter ausgebildet wurde. Das hatte ihn allgemein sehr stark verändert. Das machte mir angst. Er machte mir angst, aber das war in den letzten Wochen nichts neues.

„Aber diesmal ist es anders! Vater sagte, du sollst dich mit mir verstecken und mich beschützen! Wir sollen erst wieder rauskommen, wenn er und holt...“, schluchzte ich ängstlich und Tränen liefen über mein Gesicht.

Jou sah mich an. Seine Aura wechselte die Farbe, wurde dunkler und wirkte besorgt

„Er sagte doch, sie würden Vater nicht richten....“, murmelte Jou und sprang auf. Er ging zum Schrank, holte eine Waffe und wollte zur Tür. Ich hielt ihn auf, indem ich mich an seine Beine klammerte

„Lass mich nicht allein!“, piepste ich mit verweinter Stimme.

„Man, sei nicht so egoistisch! Wenn du mich nicht loslässt, stirbt Vater!“

„Ich hab angst! Lass mich nicht alleine!“, wimmerte ich. Mein Verstand war abgeschaltet und da war nur noch die blanke Angst. Ich konnte den Sinn seiner Worte gar nicht erfassen.

In seinen Augen flackerte Wut, als er ausholte und mich heftig ohrfeigte: „Sei still! Wärst du nicht, wären wir gar nicht in dieser Situation! Und jetzt lass verdammt nochmal los!“

Ich weinte noch mehr und rieb mir die Wange. Jou schubste mich unsanft nach hinten und knallte die Zimmertür zu. Taumelnd stand ich wieder auf. Mir tat alles weh, aber ich riss mich zusammen und folgte Jou nach unten.

Als ich unten angelangt war, ging Vater grade zu Boden. Vor ihm stand ein großer dunkel gekleideter Mann, der eine Pistole erhoben hatte

„Wir haben es dir gesagt, Kirei. Dass du dich in eine Vampirfrau verliebt hast, war schon unverzeihlich, aber dass du auch ein Kind mit ihr gezeugt hast, ist das größte Verbrechen, dass du hättest begehen können. Du hast vergessen, wer du bist und für welche Seite du kämpfst. Du stellst eine Gefahr für die gesamte Organisation da. Genau wie das Kind. Wo ist es?“, die Stimme des Mannes jagte mir mehrere Schauer über den Rücken, genau wie der Anblick meines Vaters, der stark blutete und schwer atmete: „Ich werde es euch nie sagen..! Meine kleine Prinzessin werdet ihr nie bekommen..!“

„Das ist jetzt eh egal. Du stirbst sowieso und alleine wird die Kleine wohl kaum überleben. Wie alt ist sie?! 10 oder 11?!“, der Mann lachte, „Deinen Sohn nehme ich mit. Er wird uns bestimmt noch nützen.“

Jou schrie auf und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen der Mann, der ihn mit sich zerrte „Vater! Vater hilf mir! Ich will nicht mit ihm mit! Vater!“, seine Rufe verklangen langsam.

Ich lief zu Vater: „Stirb bitte nicht! Ich..“

„Meine kleine Amai-Hime...“, hauchte Vater schwach und legte zitternd eine Hand an meine Wange. Damit verteilte er sein warmes Blut in meinem Gesicht. Kurz stieg Durst in mir auf.

„Ich bin hier...“, murmelte ich mit erstickter Stimme.

„Hör zu.. Du bist etwas ganz Besonderes, egal, was die dir sagen. Du bist nicht weniger wert als die. Ich und deine Mutter, wir haben dich immer geliebt. Du wirst geliebt, egal, was passiert. Ich und Mutter sind immer bei dir...“

„Haben die auch Mutter getötet? Und wenn ja, warum?“

„Ja, haben sie. Sie töteten deine Mutter, weil sie etwas unverzeihliches getan hat. Genau wie ich. Amai, du bist ein Halbvampir, ein sogenannter Dampir.“

„Dampir..?“

„Ganz recht. Ein Dampir. Ein Wesen, in dem sowohl menschliches als auch vampirisches Blut vorhanden ist. Dieses Wesen ist bei den Huntern noch mehr gefürchtet als gewöhnliche Vampire, da man es nicht einfach mit Waffen töten kann. Ebenso verhasst ist es bei den Vampiren, da es weder Mensch noch Vampir ist.“

„Heißt das, alle werden mich hassen?“

„Es wird ein schwieriges Leben für dich, mein Kind, aber ich bin mir sicher, du wirst jede Prüfung meistern, die man dir auferlegt und du wirst dein Glück finden, denn gesegnet sind nur die, die den Reiz erkennt und trotzt, das Leben schätzt, denn wer besteht, dem wird die Krone aufgesetzt, kleine Amai-Hime. Ich glaube fest an dich. Meine...Tochter...Gib dich nie auf...versprich es mir...“

„Ich verspreche es.“, schwor ich.

Vater lächelte gequält. Sein Blick brach wenige Sekunden später und sein Atem versiegte.

Ich konnte meine Tränen nicht weiter zurückhalten, schluchzte und weinte laut.

Seitdem bin ich vollkommen auf mich gestellt.



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