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No Matter What

von

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6. Chapter – Confuse me

Kurz darauf lag ich mit aufgerissenen Augen in meinem Bett. Was war denn passiert? Er war in sein Zimmer gegangen und ich in meins. Und nun lag ich hier. Total verwirrt. Was war das eben? Ich verstehe es nicht. Was war denn anders als die letzten Wochen. Nichts. Rein gar nichts. Aber trotzdem ist da was anders gewesen.
 

Meine Nacht war erfüllt von Gedanken und von keiner einzigen Sekunde Schlaf. Dem entsprechend gut gelaunt kroch ich morgens in die Schiffsmesse und war umso begeisterter als mir mein Vorstehender mit einem Stück Fleisch im Mund freudig zuwinkte.

Ich tat so als hätte ich ihn nicht gesehen, rieb mir die Augen und wandte mich dem Schiffskoch zu, der mir schon mein übliches Frühstück unter die Nase rieb.
 

Gerade heute wünschte ich mir eigentlich was anderes als Reisbällchen mit Elefantenthunfisch-Füllung. Irgendwie verzerrte ich mich total nach einem Drink mit mindestens 50 Umdrehungen aber ich bekam ja nie das, was ich mir wünschte. Das zeigte sich auch genau im nächsten Moment. Eigentlich wollte ich in Ruhe frühstücken und setzte mich zu diesem Zweck auch weit weg von Ace doch dieser verstand den Wink mit dem Zaunpfahl natürlich nicht. Er saß nämlich jetzt auf einmal neben mir. Noch im Halbschlaf und total genervt – natürlich von der Person, der ich die letzte Nacht zu verdanken hatte – puhlte ich einzelne Reiskörner aus dem Bällchen und stopfte diese geistig abwesend in meinen Mund.
 

„Wasnlosmitdir?“ nuschelte der Schwarzhaarige neben mir an die Backe. Dabei landeten feine Spuren seines Frühstücks und seines Speichels in meinem Gesicht.

Ich murrte nur vor mir hin und pickte weiter in meinem Frühstück rum. Der Tag konnte ja kaum noch schlimmer werden.

Der Typ neben mir schluckte – laut hörbar - sein Essen herunter und begann mit mir zu reden:

„Sofi, was ist denn los mit dir? Schlecht geschlafen?“

Ich knurrte ihn nur an und warf ihm einen bösen Blick zu. Er konnte ruhig verstehen, dass er daran Schuld ist.

„Offensichtlich. Aber warum?“

Mein Blick wurde schärfer.

„Sag doch mal was. Ich will wissen warum!“

Mein Blick war mittlerweile so scharf, dass er seinen Hals hätte durchschneiden müssen.

„Hat´s was mit mir zu tun?“

Blitzmerker...

„Aber was habe ich dir getan... oh Gott, ich rede im Schlaf und jetzt weis jeder, dass wir uns gestern mit deinem Dad getroffen haben.“ Auf der Stirn des jungen Mannes bilden sich Schweissperlen.

„Nicht das ich wüsste.“ Gab ich als Kommentar hinzu und zerbiss ein Reiskorn. Kurz schloss ich meine Augen um sie zu entspannen aber als ich sie wieder öffnete erschrak ich. Ace war mit seinem Gesicht so nah an meinem, dass seine Nasenspitze fast meine berührte. Musste das jetzt wirklich sein?

„Du siehst aber nicht so aus als würdest du krank sein oder einen mächtigen Kater haben. Wie denn auch? Du warst gestern Nacht noch total nüchtern. Was ist denn nur mit dir los?“

Ohne ein Wort zu sagen stand ich auf. Es nervte mich oder eher gesagt ER nervte mich. Ich lies mein Frühstück, kaum angerührt, auf dem Tisch stehen und verschwand aus der Tür, durch die ich eben den Raum betreten hatte.
 

Ein ruhiges Plätzchen brauchte ich jetzt also ging ich an Deck und kletterte den Hauptmast hinauf und setzte mich dort auf die große Planke, die das Segel fest gezurrt an sich, trug. Eine kühle Morgenbrise blies mir um die Nase und ich sah in die Ferne. Warum war ich nur so verwirrt und warum verhielt er sich nur so verwirrend. Es machte mich ganz krank. Ich war es ja nie gewohnt, dass eine Situation unter meiner Kontrolle stand. Wie auch bei diesem Dad. Aber in der Regel wusste ich dann mindestens einen Weg um voran zu kommen aber dieses Mal war es anders. Hoffnungslosigkeit war ein treffendes Wort dafür. Hoffnungslos aus dieser Situation herauszukommen. Weg konnte ich nicht und wollte ich auch nicht aber ich wusste auch nicht was ich tun sollte.
 

Leise fluchend starrte ich die Wellen an, die sich durch die Brise auf dem Meer bildeten. Das Meer war um einiges ruhiger als ich. In mir herrschte ein schwerer Sturm, der das arme Ding namens Seele in einer Nussschale zum kentern bringen wollte.

Warum nahm ich sein Verhalten plötzlich so verändert wahr? Verhielt er sich wirklich anders oder war ich diejenige, die einen Sprung in der Schüssel hatte?
 

„Ich glaube, das nennt sich Liebe Sofi.“ Ich erschrak so sehr, dass ich fast vom Mast fiel. Wer tauchte mich da an und sagte so etwas merkwürdiges?

Vollkommen entsetzt sah ich Marco, der auf einmal neben mir saß, an.

„Was? Wie? Hä?“ Ich konnte keine klaren Worte fassen.

„Ich kann mir sonst nicht erklären warum du dich so komisch verhälst. Du ignorierst Ace und stehst sogar total genervt auf als er mit dir reden will und jetzt sitzt du hier und fluchst vor dich hin. Du bist ja auch kein Mensch, der sonst einem Problem aus dem Weg geht. Wie oft du dich mit uns gestritten hast wegen weitaus größeren Problemen ist echt beachtlich aber das du nach einer scheinbar langen Nacht einfach einem Streit aus dem Weg gehen würdest, das glaube ich nicht. Ausserdem kenne ich Ace, er würde nie so große Scheiße bauen, dass du ihn hassen würdest.“ Sagt er mir dann während er etwas verlegen lächelt.

„Du redest und redest und ich verstehe kein Wort.“ Antworte ich ihm dann aber blicke von ihm ab in Richtung des Horizonts.

„Ich glaube schon, dass du es verstehst. Denk mal darüber nach.“ Marco kratzt sich am Kopf und zuckt dann mit den Schultern.

„Hey, Sofi. Was ist los mit dir.“

Diese Stimme. Mir wurde schlecht. Ace stand direkt am Mast und brüllte an ihm hoch. Er war schon drauf und dran hinaufzuklettern als Marko mir auf die Schulter klopft, mich anlächelt und sich in seine Tierform verwandelt um Ace entgegen zu fliegen. Dieser erschreckt merklich aber lässt sich nach ein paar Worten, die ich nicht verstand, von Marco zum Rückzug bewegen.

Kurz darauf landete der Phönix wieder neben mir auf dem Mast. Dieser wackelte leicht als der Vogel aufsetzte.

„Danke.“ Gab ich kleinlaut von mir. Ich hoffe er versteht meine Dankbarkeit nicht falsch.

„Kein Ding, Sofi-chan. Lass dir Zeit beim nachdenken.“ Antwortet er mir und lässt seinen Blick zu Ace schweifen, der langsam unter Deck verschwindet. Auch ich bemerke seinen verwirrten Blick und wie er sich am Hinterkopf kratzt. Er ist wohl eben so ratlos wie ich.

„Ich brauche keine Zeit zum nachdenken. Es ist total simpel, Marko. Ich habe keine Ahnung wie es ist verliebt zu sein.“

„Wirklich nicht? Aber gerade in deinem Alter ist das doch total normal sich in jemanden zu verlieben. Als ich so alt wie du war, da...“

„Ja ist schon gut. Da hattest du wohl schon an jedem Finger eine Frau hängen.“

„Nein, das ist es nicht. Da habe ich mich auch schon verliebt gehabt. Das Mädchen war einfach nur der Hammer. Sie war smart, wunderschön und hatte auch ihren eigenen Willen. Sie lief mir nicht hinterher und folgte jedem meiner Worte. Das fand ich klasse zumal sie sich damit von vielen anderen Mädchen bei mir in der Heimat unterschied. Am Anfang haben mich meine Gefühle aber auch total verwirrt. Ich war vollkommen überfordert.“

„Und wann hast du erkannt, dass sich diese Verwirrung „Liebe“ schimpft?“

„Eigentlich schon recht schnell als wir über unsere Gefühle redeten. Es war schön zu hören, dass sie ebenso fühlt wie ich. Aber die Zeit vergeht und der Ruf des Meeres für mich wurde immer lauter und so lies sie mich zur See gehen. Wenn ich kann, dann besuche ich sie noch so oft wie ich kann. Ich liebe sie immer noch.“

„ Das muss wunderbar sein.“

„ Ist es auch aber du wirst diese Erfahrung bestimmt auch bald machen. Immerhin scheint Ace dir ja auch mehr zu bedeuten oder wie würdest du dein Verhalten sonst erklären?“

„Ich habe keine Ahnung, Marko. Es ist so komisch gewesen gestern Abend. Er wollte noch etwas von mir wissen und dann wollten wir ins Bett gehen. Aus irgendeinem Grund stoppte ich ihn um mich bei ihm zu bedanken, dass er mir letztens einen Gefallen getan hat. Daraufhin lächelte er mich an, so wie ich es noch erlebt habe. Es war total komisch. Ein Lächeln mit so viel Gefühl hat er mir noch nie entgegen gebracht. Er sagte mir, dass ich mich nicht für etwas bedanken muss, dass er für selbstverständlich hielt und umarmte mich dann. Das hat er noch nie gemacht außer er war total betrunken oder wir hatten gerade einen Kampf gewonnen. Es war so anders als sonst. Weisst du, was ich meine?“ Ich versuchte das ganze so wage wie möglich zu verpacken. Es reichte mir schon, dass Ace und Vater mein Geheimnis kannten. Marko musste das Triple nicht voll machen. Dieser fiel aber vor lachen fast vom Mast.

„Das ist so lustig! Du hast keine Ahnung vom verliebt sein aber genau das hast du mir gerade beschrieben. Da liegt auf jeden Fall was in der Luft zwischen euch beiden. Das spüre ich.“

„Wir werden es sehen. Vielleicht fängt er ja jetzt an mich zu hassen weil ich ihn hab links liegen lassen.“ Seufzend stand ich auf. In der Ferne habe ich ein Schiff erspäht, dass weiße Segel trug. Wir schienen Besuch von der Marine zu bekommen.

„Er ist dafür kein Typ, Sofi. Ace ist einfach eine treue Seele und gibt bestimmt nicht auf, bis ihr euch wieder freundschaftlich begegnet.“ Marko hatte das Schiff ebenfalls bemerkt.

„Hey Marko, Sofi. Kümmert ihr euch um das Schiff? Die nehmen direkten Kurs auf uns.“ Rief ein Typ vom Ausguck zu uns hinunter.

„Keine Sorge. Ace und Sofi machen das schon.“ Das hatte Marko jetzt nicht ernsthaft gesagt. Er wollte mich doch jetzt nicht Seite an Seite mit Ace kämpfen lassen? War er verrückt geworden?

Ich starrte ihn an mit meinem Killer-Blick, den ich noch nie so oft wie an diesem einen Tag eingesetzt hatte.

„Ich geh dann mal Ace holen.“ Sagte der Blonde, grinste blöd und verschwand unter Deck.
 

„Warte mal Sofi. Du hast dich in meinen Bruder verknallt?“ Luffy starrte die Rothaarige an und nippte an seinem Tee.

„Oh, hörst du überhaupt zu? Es war kompliziert, Luffy.“ Sofi tippte nervös mit ihren Fingerkuppen auf den Tisch.

„Ja schon klar aber was wurde denn dann draus? Warst du wirklich in ihn verknallt und er auch in dich?“ Der Strohhutträger stellt die Teetasse wieder auf den Tisch. Er weiss eh schon, welche Antwort er jetzt bekam.

„Hör einfach zu, okay?“ Seufzend lehnt Sofi ihre Hand an ihr Gesicht und erzählt weiter:
 

Der nächste, der wieder an Deck kam war dann Ace, der mich umgehend zu sich pfiff. Unmotiviert wie noch nie folgte ich dem Befehl und zusammen auf dem Board des Schwarzhaarigen fuhren wir dem Schiff entgegen. Es war wirklich ein Marineschiff, dass bereits begann die Moby Dick zu bombardieren.
 

Um die Sache abzukürzen benutzte ich meine Teufelskräfte um die Planken des Schiffes, dass ja aus Holz bestand, auseinander zu biegen und riss es so in hunderte Einzelteile. Verblüfft sah ich nur den Blick des Kommandanten des Schiffs, ein finster dreinblickender Typ mit Irokesenfrisur, wie er samt seiner Mannschaft ins Meer stürzte.
 

„Mit dir macht das einfach keinen Spaß.“ beschwerte sich Ace und verzog sein Gesicht. Er war sichtlich enttäuscht, da er sich bestimmt schon auf das Versenken des Schiffes gefreut hatte.

„Dann sei das nächste Mal einfach schneller als ich.“ Argumentierte ich dagegen und sah gelangweilt dabei zu, wie einige Marinesoldaten versuchten sich an die im Meer treibenden Planken zu retten. Ich wartete einfach nur darauf, dass Ace uns zurückfuhr aber das tat er nicht. Er setzte sich auf das Board und deutete an, dass ich es mir auch bequem machen sollte – soweit es eben auf diesem schmalen Ding ging.

Und ich wusste genau, was jetzt kommt und ausweichen war unmöglich. Ins Wasser springen wäre glatter Selbstmord gewesen und ich hing an meinem Leben. Trotzdem wollte ich mich nicht hinsetzen – ich stand bequem. Als der Kerl vor mir bemerkte, dass ich einfach zu stur war fing er an zu reden:
 

„Ich will wissen, was mit dir los ist. Warum blockst du mich so ab?“

„Weil das so ist. Finde dich damit ab.“ Ich antwortete ihm sehr kühl.

„Das werde ich nicht und du bist auch nicht ein Mensch, dem ein anderer von der einen zur anderen Sekunde egal wird.“

„Anscheinend schon. Du hast dich wohl in mir getäuscht.“ Nach meinen Worten stand er auf. Sofort begann das Board zu wackeln und er packte mich an den Handgelenken. Mit seinem ernsten Blick sah er mich an.

„Wiederhol das und sieh mir in die Augen.“ Forderte er.

„Wozu denn? Du hast es doch schon mitgekriegt.“ Ich mied seinen Blick aus Angst, dass er mir in die Augen blicken würde. Er könnte sonst erkennen, dass ich nicht ganz ehrlich zu ihm war.

„Guck mich an wenn du mit mir redest.“ Er war wohl ziemlich außer sich also sah ich ihn entschlossen ins Gesicht.

„Ace, lass mich los!“ Forderte ich nun doch er lies nicht ab.

„Erst wenn du mir sagst, was los ist.“ Antwortete er und holte scharf Luft.

„Es ist rein gar nichts los, kapiert?“ In meine Aussage legte ich so viel Entschlossenheit wie möglich doch ich sah ihm an, dass er mir nicht glauben wollte.

„Hör auf mich anzulügen!“ Sein Tonfall wurde immer lauter.

„Ich lüge dich nicht an. Wenn nichts ist, dann ist nichts also fordere von mir nichts, was nicht vorhanden ist.“ Auch ich merkte, wie ich lauter wurde.

„Das tue ich nicht. Also verrat mir endlich, warum du mich ignorierst und mich meidest.“ Zwischen uns herrschte eine wahnsinnige Anspannung. Das Meer um uns herum schlug Wellen, die mit jedem gesprochenen Satz größer wurden. Zwei mächtige Auren standen sich gegenüber und ließen alles negative in die Atmosphäre hinaus, so kraftvoll, dass es selbst die Luft und das Meer beeinflusste.

„Warum interessiert dich das so?“ Fragte ich ihn dann und wollte eigentlich noch weitersprechen doch er unterbrach mich. Heftig zog er an meinen Handgelenken und ich rempelte gegen seine Brust. Doch ich fixierte weiterhin sein Gesicht um meine Entschlossenheit zu demonstrieren doch urplötzlich löste sich die ganze Anspannung. Mit so etwas hatte ich nie im Leben gerechnet aber es mir wohl tief im Inneren gewünscht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-05-20T20:41:30+00:00 20.05.2014 22:41
Hammer Kapi


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