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One on one

Oneshot-Sammlung
von

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Zwischenmenschliche Inkompetenz

Takao ist sich noch nicht sicher, was er von seiner momentanen Situation halten soll. Es ist alles etwas abstrus und merkwürdig und surreal. Zunächst einmal muss er Shin-chan heute nicht mit dem Fahrrad durch die Gegend kutschieren. Das allein ist so seltsam, dass er es eigentlich in seinen Kalender eintragen sollte. Und dann ist da noch die Sache mit dem Date. Das offiziell natürlich keins ist.
 

»Wir gehen zusammen hin. Aber wir gehen nicht zusammen hin, nur damit wir uns verstehen. Ich will nur nicht ohne Begleitung gehen.«
 

Das waren Shin-chans Worte. Und weil Takao ein treuer Hund ist und außerdem in seinen Teamkollegen verknallt, was der Gott sei Dank nicht weiß, ist er also mitgegangen. Auf diese komische Gala-Sache, wo wichtige junge Sport-Newcomer ausgezeichnet werden und natürlich ist die Generation der Wunder eingeladen. Mit Partnern. Shin-chan wollte nichts davon wissen, sich ein hübsches Mädchen auszusuchen, das er für einen Abend mit dorthin nehmen kann, und er hat Takao befohlen sich einen Anzug zu besorgen und mit ihm die Gala zu besuchen. Takao hat die Augen verdreht und eigentlich hätte er gern nein gesagt, weil er der Meinung ist, dass man Shin-chan öfter mal nein sagen sollte…
 

Aber er ist eindeutig nicht besonders gut darin, das in die Tat umzusetzen. Tja.
 

Jetzt hockt er in einem ziemlich chicen Auto, von dem er gern wüsste, wie Shin-chan es organisiert hat. Sein Teamkollege sitzt ihm gegenüber, sie tragen beide schwarze Anzüge und Shin-chan hat sich ausnahmsweise mal nicht die Finger mit Tape verbunden. Auch das muss eine Premiere sein. Wenn er heute Abend nach Hause kommt, kann er erst mal ein paar Notizen darüber machen, wie wunderlich dieser Tag war.
 

»Kommen deine alten Kollegen auch alle?«, will Takao wissen und sieht Shin-chan interessiert an. Der blickt ihn durch seine Brille hindurch mit der üblichen Herablassung an und schnaubt.

»Akashi hat abgesagt, weil es ihm zu langweilig ist. Murasakibara kommt mit großer Wahrscheinlichkeit ohne Begleitung und nur für den Dessertteil des Buffets. Kise kommt garantiert. Und Aomine… ich weiß nicht, ob Momoi-san ihn überreden kann hinzugehen…«
 

Shin-chan sieht nicht begeistert aus. Takao schmunzelt amüsiert und schaut aus dem Fenster des Autos, um draußen die Lichter der abendlichen Stadt vorbeiziehen zu sehen. Er hat keine Ahnung, was ihn erwartet, aber er hat Spaß daran, dass Shin-chan Kuroko mit Absicht nicht aufgezählt hat, weil er immer noch sauer wegen des letzten Unentschieden ist und außerdem… ja. Außerdem sieht Shin-chan im Anzug ziemlich umwerfend aus. Eigentlich kann der Abend gar nicht so übel werden, wie Shin-chan tut. Takao hat befunden, dass der andere ja auch hätte absagen können, wenn er all das so albern und überflüssig findet, aber wer weiß, vielleicht hofft er doch heimlich darauf, dass er einen Preis bekommt. Das bringt Takao zum Grinsen und er bemerkt, dass Shin-chan ihn misstrauisch von der Seite beäugt. Aber er ist selbstredend darüber erhaben nachzufragen, was los ist.
 

Der Abend kann ja noch heiter werden.
 

Als sie endlich ankommen, staunt Takao nicht schlecht. Das Gebäude ist bunt beleuchtet und es ist tatsächlich ein roter Teppich ausgelegt. Wow. So viel Luxus ist ihm noch nie untergekommen und ehrlich gesagt überfordert es ihn auch ein wenig. Er kann sich zwar am Tisch benehmen, aber wie man sich auf so einer pompösen Gala verhält, weiß er nicht wirklich. Nun, mehr als Shin-chan blamieren kann er nicht und das fände er letztendlich auch nicht so tragisch. Sein Ego kann ja hin und wieder mal einen kleinen Dämpfer gebrauchen.

»Versuch nicht allzu blöd auf den Fotos auszusehen«, sagt Shin-chan, bevor er aus dem Auto aussteigt, sich seine Krawatte richtet und dann Takao voran über den roten Teppich schreitet, als wären sie eigentlich gar nicht zusammen hier. Na gut. Wenn Shin-chan sich auch weiterhin wie ein Volltrottel benehmen will, dann soll das sein Problem sein, nicht Takaos.
 

Er stopft seine Hände in die Hosentaschen seines Anzugs und folgt seinem Teamkollegen. Es sind ausgesprochen viele Sportreporter da, die sich sofort auf Shin-chan stürzen und ihm Mikros ins Gesicht drücken. Takao bleibt nicht bei der Traube stehen, sondern geht daran vorbei. Da sie ja nicht zusammen da sind, muss er auch nicht dauernd auf seinen Freund warten.
 

Er zeigt seine Einladung bei der Einlasskontrolle vor und folgt dann ein paar Anzugträgern in einen ziemlich großen Saal, der mit kleinen runden Tischen, einem großen Buffet und einer Bühne ausgestattet ist. Es sind schon einige Leute da, aber bei weitem nicht so viele, wie insgesamt kommen sollen, soweit Takao weiß. Aber gut, Shin-chan hat diesen Pünktlichkeitstrip, der von ihm verlangt, dass er überall mindestens eine Viertelstunde zu früh eintrifft.
 

»Möchten Sie ein Begrüßungsgetränk?«, wird er höflich von der Seite angesprochen. Takao lächelt die hübsche Kellnerin freundlich an, nickt und nimmt sich ein Glas von dem Tablett. Als sie weg ist, riecht er daran und fragt sich, ob in diesem Zeug wohl Alkohol drin ist. Aber gut, selbst wenn. Ein Glas wird ihn schon nicht umbringen. Das Zeug schmeckt ziemlich gut und Takao fragt sich gerade, ob es wohl eine festgelegte Tischordnung gibt, da betritt Shin-chan den Saal. Dank seines Falkenauges hat er kein Problem, das zu bemerken und er tut so, als hätte er den anderen nicht gesehen. Wenn Shin-chan ein Arsch sein will, bitte sehr. Er kann das auch.
 

»Du warst weg«, ertönt eine kalte und recht empörte Stimme neben ihm, als er sich über einen der Tische beugt, um zu sehen, ob es Tischkarten gibt. Es gibt keine.

»Du warst zuerst weg«, gibt Takao unbeeindruckt zurück, zieht sich den Stuhl zurecht und setzt sich hin. Es ist noch niemand da, den er kennt. Wenn Aomine auftaucht, dann sicher zu spät. Seirin kommt garantiert geschlossen, da ist er sich sicher. Und wer wusste schon, ob dieser Kise auf dem Weg hierher nicht von einem Schwarm kreischender Fans aufgehalten wird.
 

»Wieso sitzt du hier?«, fragt Shin-chan steif und schiebt sich die Brille hoch. Es ist ungewohnt ihn ohne die eingewickelten Finger zu sehen. Takao hat ein geheimes Ding für Shintarous Finger. Sie sind so lang und schlank und weich und manchmal, wenn es dunkel draußen ist, und er allein mit seinen Gedanken im Bett liegt, dann stellt er sich vor, wie diese Finger ihn anfassen. Oder wie er diese Finger in den Mund nimmt. Jetzt allerdings ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzugrübeln, denn sonst hat er garantiert schnell ein Problem in der Hose und das wäre super peinlich.
 

»Weil ich keinen Bock hab zu stehen und es keine Sitzordnung gibt«, erklärt Takao unbekümmert und lässt die Augen durch den großen Raum schweifen. Er kommt sich im Anzug sehr verkleidet vor und fühlt sich in Sportklamotten doch am wohlsten. Aber gut, einen Abend lang wird er es aushalten. Und das Schöne ist, dass Shin-chan auch einen Anzug trägt und Takao ihn so für ein paar Stunden bewundern kann. In den Farben von Shutoku sieht Shin-chan nämlich aus wie eine Karotte. Bei aller Liebe.
 

»Möchten Sie ein Begrüßungsgetränk?«, ertönt die Stimme der netten Kellnerin neben Shin-chan. Takao zwinkert ihr zu und sie lächelt verlegen. Shin-chan hebt die Brauen, aber Takao ignoriert ihn. Wenn er schon hier ist, kann er auch Spaß haben. Nur weil sein Teamkollege so eine Spaßbremse ist, heißt das nicht, dass er sich nicht amüsieren kann.

»Nein, danke«, sagt Shin-chan gebieterisch und setzt sich dann neben Takao.
 

»Was war das gerade?«, will er ungnädig wissen und sieht Takao durch seine Brille hindurch streng an. Takao zuckt mit den Schultern.

»Was soll’s gewesen sein? Ich hab der hübschen Kellnerin zugezwinkert«, sagt er unbeeindruckt. Er ist immun gegen Shin-chans Blicke. So viele Stunden mit dem anderen haben sich halt bezahlt gemacht.
 

»Aha. Das ist also dein Typ«, sagt Shin-chan und schiebt sich erneut die Brille hoch. Er verfällt in gekränktes Schweigen, wahrscheinlich, weil Takao ihm nicht seine ungeteilte, platonische Aufmerksamkeit zukommen lässt. Damit wird er wohl leben müssen.

»Ich hab keinen festen Typ«, informiert Takao Shin-chan. Manchmal redet er gern über solche Themen, weil der andere jedes Mal deutlich unbehaglich dreinschaut. Wahrscheinlich ist Shin-chan einfach super prüde. Solche Leute zu piesacken kann sehr viel Spaß machen.
 

»Yo, Takao! Midorima.«
 

Takao schaut hoch zu den fragwürdigen Augenbrauen von Kagami Taiga, der eine Hand in die Hosentasche gestopft und die andere zum Gruß erhoben hat. Neben ihm steht Kuroko, den die meisten vermutlich nicht wahrnehmen, aber Takao hat damit ja bekanntlich keine Probleme. Shin-chan versteift sich unweigerlich und sieht grimmig aus. Er und Kagami können sich angiften wie sie wollen, aber Takao weiß, dass sie sich gegenseitig respektieren.
 

»Hey, Kuroko! Kagami! Wie sieht’s aus?«, sagt Takao und wedelt mit seiner Hand in Richtung der freien Stühle. Kagami wirft Shin-chan einen finsteren Blick zu, folgt dann aber Kuroko, der sich bereits einen Stuhl zurecht zieht, und der hübschen Kellnerin von vorhin ein Begrüßungsgetränk abnimmt, bevor er auch Kagami eins in die Hand drückt, der noch dabei ist, sich mit seinem Rivalen ein Blickduell zu liefern. Wessen Halsschlagader platzt zuerst, ist die Frage. Takao würde Kuroko gern eine Wette diesbezüglich anbieten, aber vermutlich erwürgt Shin-chan ihn dann und spricht den Rest des Abends nicht mehr mit ihm.
 

»Gut, danke«, sagt Kuroko höflich und ein wenig monoton, so wie er beinahe immer spricht. Takao kann ihn ziemlich gut leiden, auch wenn er in ihm eindeutig einen seiner größten Rivalen sieht. Aber Kuroko ist einfach zu nett und ehrlich gesagt auch zu niedlich, als dass Takao ihm das irgendwie übel nehmen könnte, dass er so gut Basketball spielt. Im Team. Mit Kagami. Hin und wieder ist er auf die offensichtlich gute Beziehung der beiden ein wenig neidisch. Wieso hat er gerade so ein unumgängliches Mitglied der Generation der Wunder abbekommen? Und nicht so jemanden wie Kuroko oder Kise? Das wird er Shin-chan lieber nicht sagen. Immerhin hat er sich ja trotz aller Unmöglichkeiten, die Shin-chan schon von ihm verlangt hat, in seinen Teamkollegen verknallt. Die Götter wissen, wie das passieren konnte. Takao jedenfalls hat keinen blassen Schimmer.
 

»Sonst scheint noch keiner da zu sein«, brummt Kagami und leert sein Glas recht unelegant in einem Zug. An Shin-chans Schläfe pulsiert eine Ader. Takao beobachtet, wie seine Augenbraue wütend zuckt. Mal sehen, wie lange er es mit Kagami an einem Tisch aushält, ohne ihn zu beleidigen.

»Deine Auffassungsgabe ist genauso beeindruckend wie immer«, spottet Shin-chan. Takao seufzt. Nicht mal drei Sekunden hat sein Freund es geschafft. Es ist beinahe ein wenig traurig.

»Pass mal auf, du Armleuchter–«
 

»Kagami-kun.«
 

Kuroko drückt Kagami seine flache Hand ins Gesicht und Kagami gibt ein paar erstickte Laute von sich, dann lässt er sich in seinem Stuhl zurücksinken und grunzt empört, ehe er die Arme verschränkt und bemüht überall hinsieht, außer zu Shin-chan. Der schaut beinahe ein bisschen enttäuscht aus, dass sein Wortgefecht mit Kagami vereitelt wurde.
 

»Oi! Midorimacchi! Kurokocchi! Kagamicchi!«
 

Der Muskel, der über Shin-chans Schläfe zuckt, macht den Anschein, als würde er gleich reißen. Takao sieht darüber hinweg, dass Kise ihn nicht explizit begrüßt. Wahrscheinlich hat er seinen Namen vergessen. Takao schaut hoch zu ihm und sieht ihn strahlend zu Kuroko hinunter blicken, mit einem sehr hübschen Mädchen an seinem Arm, das aussieht, als könnte es das Glück mit Kise auszugehen gar nicht fassen. Sie trägt ein recht aufsehenerregendes rotes Kleid und passt damit farblich zu Kises Krawatte und der Blume in seinem Knopfloch. Alles sehr geschmackvoll.
 

»Rutscht doch mal ein Stück, wir ziehen noch zwei Stühle ran!«, sagte Kise bestens gelaunt und Takao denkt, er sollte Shin-chan doch dringend eines dieser Begrüßungsgetränke zur Beruhigung besorgen, doch als die Bedienung das nächste Mal vorbei kommt, nimmt sein Freund tatsächlich gleich zwei der Gläser vom Tablett und nimmt einen großen Schluck.
 

»Das hier ist Yukiko-san. Yukiko-san, das sind–«
 

»Ich versteh immer noch nicht, was wir hier eigentlich wollen, Satsuki. Außerdem ist dein Kleid lächerlich tief ausgeschnitten. Meine Fresse. Hast du noch was Größeres vor heute?«
 

Takao fährt sich kurz durch die Haare. Er ist sich nicht sicher, ob er den Abend mit all diesen anstrengenden Figuren überleben kann und er ist ziemlich hart im Nehmen. Immerhin verbringt er jeden Tag Stunden mit Midorima. Da Takao aufmerksamer ist, als die meisten Leute, fällt ihm sofort auf, dass Aomine Kises Begleitung abfällig mustert und dass Kise sehr konzentriert strahlt und Yukiko-sans Hand festhält, als hinge sein Leben davon ab. Kuroko sieht wie immer höflich-gleichgültig aus und Kagamis Gesichtsausdruck verspricht Zeter und Mordio, als er Aomine entdeckt.
 

»Ich hol mir noch was zu trinken«, murmelt Takao. Er ist sich sicher, dass es gleich zu einer Massenprügelei an diesem Tisch kommt und er will wirklich nicht mittendrin stecken. Die Generation der Wunder wird immer anstrengender, je mehr man von ihnen auf einem Haufen hat und vier sind eindeutig zu viel des Guten. Am Buffet gibt es zwei große Schalen mit Bowle. Ob sie alkoholisch ist oder nicht, kann er nicht wirklich erkennen. Sie sieht süß und klebrig aus und es gibt nichts anderes Trinkbares zur Selbstbedienung, also gießt er sich mit einer Kelle etwas davon ein und lehnt sich neben dem Buffettisch an die Wand.
 

»Kann ich Ihnen noch etwas bringen?«, piepst eine schüchterne Stimme neben ihm und Takao sieht die Kellnerin von vorher, die mit leicht geröteten Wangen und einem leeren Tablett neben ihm steht und ihn von unten herauf anlächelt. Ah, Mädchen sind so toll, denkt Takao mit einem leisen Seufzen. Zu blöd, dass ich mich in einem arroganten Eisschrank mit Horoskoptick und Kontrollzwang verknallt habe.

»Nein, danke. Aber ich würd gern wissen, was in der Bowle drin ist«, sagt er grinsend und denkt gerade darüber nach, dass seine Verknalltheit ja nichts damit zu tun hat, ob er mit einem hübschen Mädchen flirten kann, als eine forsche Stimme ertönt:

»Takao! Was treibst du hier? Ich dachte, du wolltest dir was zu trinken holen!«
 

Shin-chan sieht nicht begeistert aus. Er wirft der Kellnerin einen mörderischen Blick zu, was sie zur Flucht veranlasst, und stemmt die Hände in die Hüften. Takao seufzt leise. Er hat eindeutig kein Privatleben mehr, denn Midorima ist immer da. Irgendwo will er immer irgendetwas. Zu jeder Tages- und Nachtzeit.

»Hab ich«, entgegnet er und hält seinen Becher hoch. »Ich wollte bloß nicht zurück an den Tisch. Nachdem Aomine aufgetaucht ist, wurde es doch ein wenig eng.«
 

Shin-chan schiebt seine Brille nach oben und sieht immer noch sauer aus. Er wirft einen Blick auf Takaos Getränk.

»Was ist das?«, will er misstrauisch wissen.

»Das wollte ich gerade in Erfahrung bringen, als du die Kellnerin verjagt hast«, gibt Takao zurück und zieht seine Augenbrauen hoch.

»Ich habe sie nicht verjagt«, sagt Midorima steif und wendet den Blick ab. Takao hat ein wenig Mitleid mit ihm, weil er einfach wahnsinnig schlecht im Umgang mit Menschen ist. Nicht, dass er darauf Wert legen würde, besser darin zu sein… darüber ist Midorima Shintarou erhaben. Aber manchmal stellt sich Takao sein Leben doch ein wenig einsam vor. Immerhin, es ist besser geworden, seit er gelernt hat Teamplay zu schätzen.
 

»Es ist Obst drin. Schmeckt süß und klebrig. Probier mal«, sagt er versöhnlich und hält Shin-chan den Becher hin. Sein Freund beäugt den Becher, als wäre er sich nicht sicher, was für Pläne Takao verfolgt, doch dann greift er danach und ihre Finger berühren sich für eine Sekunde. Takao spürt, wie sein Herz anfängt zu stottern und sein Hals ganz trocken wird. Midorimas Hände sind seine Achillesferse. Wenn es jemals zu intimem Kontakt zwischen ihnen käme, was er dann alles damit tun könnte…
 

»Bist du sicher, dass da kein Alkohol drin ist?«, meint Shin-chan und runzelt die Stirn. Takao zuckt mit den Schultern.

»Selbst wenn. Es steht hier öffentlich rum und ich überlebe den Abend nicht, wenn ich weiterhin all die Liebesdramen und kitschigen Blicke um mich herum ertragen muss…«
 

Shin-chan sieht vollkommen verwirrt aus.
 

»Was meinst du?«
 

Er stellt sich tatsächlich neben Takao an die Wand und Takao ist sehr beeindruckt, dass er sich dazu herablässt. Sie reden richtig miteinander. Beinahe wie normale Menschen.

»Also, Kise hat seine hübsche Begleitung offensichtlich nur mitgebracht, um Aomine auf die Palme zu bringen. Der wiederum ist nur da, um zu gucken, mit wem Kise da ist, auch wenn er so tut, als hätte Momoi-san ihn mitgeschleift. Kagami und Kuroko wirken so, als würden sie sich lieber irgendwo in einer dunklen Ecke die Klamotten vom Leib reißen, und wenn ich mich nicht irre, hat Momoi-san ihren tiefen Ausschnitt angezogen, um Riko-san zu provozieren, die da hinten links irgendwo bei Hyuga und Kiyoshi steht und empört dreinschaut. Manchmal ist es wirklich anstrengend, immer alles zu sehen«, leiert er resigniert herunter.
 

Shin-chan sieht vollkommen perplex aus. Es ist ein seltener Anblick, aber all diese sozialen Verstrickungen sind offenbar zu viel für ihn. Shin-chan mag unglaublich talentiert und intelligent sein, aber was zwischenmenschliche Beziehungen angeht, ist er stumpfer als ein Holzschwert.

»Kise und Aomine sind doch nicht… Kuroko und Kagami?«

Takao sieht, wie Kagami Aomine am Kragen packt und wie Kuroko und Momoi-san bemüht sind, die beiden auseinander zu zerren. Kise ist dem Gesicht seiner Yukiko-san so nahe, dass sie womöglich gleich anfangen zu knutschen, was Aomine nur noch mehr zur Weißglut bringt.
 

»Gib’s auf, Shin-chan. Du magst gut im Basketball sein, aber mit Menschen hast du’s einfach nicht drauf«, sagt Takao lässig und nimmt sich einen neuen Becher mit Bowle, da Shin-chan offenbar keinerlei Ambitionen hegt, ihm seinen zurückzugeben.

Takaos Bemerkung bringt Shin-chan dazu, sich zu versteifen, seine Brille hochzuschieben und eisern zu schweigen. Man kann halt nicht alles können, denkt sich Takao, und er ist dankbar, als Leute auf die Bühne treten, um den Beginn der Gala anzukündigen.
 

*
 

»Shin-chan, wieso sind wir immer noch hier?«, stöhnt Takao und stützt entnervt sein Kinn in seine Handinnenfläche. Er hat noch drei Gläser Bowle getrunken und ist sich mittlerweile sicher, dass Alkohol darin ist, aber ohne Alkohol lässt sich diese Veranstaltung auch nicht ertragen. Es werde unheimlich langweilige Vorträge über die Bedeutung des Basketballs in Japan gehalten, wichtige Leute vorgestellt, die Spiele und Turniere organisieren, und mindestens hundert Dankes- und Lobesreden herunter gerattert.
 

»Weil der Preis noch nicht verliehen wurde«, erklärt Shin-chan und nippt an seinem Glas Bowle. Er hat rote Wangen und glasige Augen und eine erstaunliche hohe Toleranz für all diesen Humbug, den Takao sich hier seit zwei Stunden anhören muss, nur weil Midorima nicht allein kommen wollte. Was er für Opfer bringt, unglaublich. Als würde Shutoku irgendeinen Preis gewinnen. Das ist doch lächerlich. Aber immerhin: Shin-chan ist offenbar angetrunken. Takao findet das spannend.
 

»Aber der Preis ist doch total egal! Wenn ich Kise noch länger beim Fummeln mit Yukiko zusehen muss, dann kriege ich die Krise«, mault Takao und fährt sich entnervt durch die Haare. Shin-chan scheint ein neu erwachtes Interesse an sozialen Interaktionen gefunden zu haben, denn er beobachtet Kise und Yukiko eingehend dabei, wie sie an der gegenüberliegenden Wand des Saals stehen und miteinander kuscheln und lachen.

»Ich glaube, du hast Recht«, verkündet Shin-chan schließlich und Takao hebt die Brauen. So einen Satz hört man für gewöhnlich nicht von seinem Freund. Noch eine Premiere für seinen Kalender.
 

»Natürlich hab ich Recht. Aber wow, Shin-chan, dass du das offen zugibst… ich fasse es nicht!«

Shin-chan sieht ihn vorwurfsvoll an.

»Du bist schlecht gelaunt«, stellt er fest. Takao schnaubt.

»Ja, kein Wunder. Es ist total langweilig und alle sind wahnsinnig. Ich warte nur drauf, dass Aomine Kise aufs Klo schleift und ihm da die Klamotten runter reißt.«
 

Midorimas Gesicht wird noch ein wenig röter und Takao lacht beinahe laut auf, aber er ist doch zu mies drauf, um sich davon aufheitern zu lassen.

»Ich bin nicht so sozial inkompetent, wie du denkst«, informiert Shin-chan ihn und klingt beleidigt.

»Ach?«, gibt Takao zurück und starrt gelangweilt hoch zur Bühne, wo gerade irgendein Sportreporter für seine Arbeiten über Basketball ausgezeichnet wird.
 

»Ich merke, wenn du schlecht drauf bist.«
 

»Shin-chan… das ist auch kein Kunstwerk. Ich habe mindestens zehn Mal gesagt, dass ich genervt bin.«
 

»Ich hätte es auch gemerkt, wenn du es nicht gesagt hättest!«
 

»Ja, weil ich mir keine Mühe gebe, es zu verstecken.«
 

Daraufhin schweigt sein Freund beleidigt und Takao seufzt. Er beschließt, sich noch etwas Sushi vom Buffet zu holen und kann sein Glück kaum fassen, als endlich der eigentlich wichtige Preis angekündigt wird. Weil Shin-chan nicht unbedingt die beste Partygesellschaft ist, ist Takao froh, als er Kagami und Kuroko am Buffet trifft und sich mit den beiden ein wenig unterhalten kann. Kagami sieht aus, als hätte er auch schon einiges an Bowle getrunken.
 

»…für überragende Leistungen im Basketball…«
 

»…unerwartete Newcomer dieser Saison…«
 

»…geht an die Mannschaft von Seirin!«
 

Kagami und Kuroko sehen verwirrt aus, irgendwo weiter hinten hört man Riko-san jubeln und ihre Spieler mit einstimmen. Takao schiebt Kagami und Kuroko in Richtung Bühne, weil sie offenbar zu verwirrt sind, um selbst den Weg dorthin zu finden.
 

»Herzlichen Glückwunsch«, sagt er ehrlich und nimmt es ihnen kein bisschen übel, dass sie diesen Preis bekommen habe. Takao findet, sie haben es verdient. Er ist kein schlechter Verlierer – zumindest meistens – und er kann Kuroko und seine Teamkollegen gut leiden. Schlimmer wäre es gewesen, wenn der Preis an Aomine und seine arroganten Teamkollegen gegangen wäre. Nein, danke. Takao kann Aomine nicht besonders gut leiden, auch wenn der Typ gut Basketball spielt. Das macht seinen schlechten Charakter einfach nicht wett.
 

Er beobachtet schmunzelnd, wie Seirin den Preis verliehen bekommt und wie Riko-san Momoi-san die Zunge rausstreckt und sein Falkenauge sieht, wie Aomine wutschnaubend zu Kise und seiner Begleiterin hinüber stapft, nun offenbar explodiert vor lauter Eifersucht und Empörung über Kises Verhalten. Er unterhält sich nett mit Kasamatsu von Kaijou, den er ebenfalls gut leiden kann und der genauso genervt ist, wie Takao. Nebenbei isst er Sushi mit Thunfisch.
 

»Ich glaube, jetzt geht endlich die richtige Feier los«, meint Kasamatsu und lässt seinen Blick durch die chic gekleidete Menge streifen. Eine Band betritt die Bühne und Takao beobachtet, wie Aomine Kise in Richtung Toiletten schleift.

»Mir war nicht klar, dass die noch richtig feiern wollen. Hast du Lust zu tanzen?«, fragt er frei weg und Kasamatsu sieht einen Moment lang verwirrt und etwas verlegen aus, dann grinst er.

»Ok, von mir aus«, sagt Kasamatsu tatsächlich und Takao ist überrascht, dass es ihm nichts ausmacht. Es ist ja nicht so, als würde Takao irgendwas von ihm wollen. Aber wenn er schon zu so einer blöden Veranstaltung geht, dann kann er sich auch amüsieren. Also mischt er sich mit dem Kapitän von Kaijou unter die Leute.
 

»Bist du nicht mit Midorima hier?«, erkundigt sich Kasamatsu, der erstaunlich gut tanzen kann. Takao ist sehr bemüht, ihm nicht dauernd auf die Füße zu treten.

»Ja, schon. Aber wir sind nicht zusammen hier, wie er sich ausgedrückt hat. Er ist auch nicht so der Hit auf Partys, muss ich sagen«, erklärt Takao bereitwillig und ein wenig enttäuscht, dass er niemals mit Shin-chan tanzen wird, weil Shin-chan das erstens unter seiner Würde hält, er zweitens eine Spaßbremse ist, und drittens nichts von Takao wissen will. Außer, dass der ihn überall hin kutschiert. Es ist wirklich traurig.
 

»Aber du wärst schon gern mit ihm zusammen hier, oder?«, hakt Kasamatsu nach und Takao spürt, wie er ein wenig rot wird. Aber gut, er hat sich nie viel Mühe gegeben, seine Zuneigung zu verstecken. Also was macht es schon, wenn Kasamatsu es weiß.

»Ja, schon. Aber ich bin eben realistisch.«
 

Kasamatsu nickt verstehend und schaut hinüber in die Richtung, in der Midorima vermutlich immer noch allein und brütend an dem kleinen runden Tisch sitzt und darüber empört ist, dass Seirin den begehrten Preis gewonnen hat.
 

»Takao.«
 

Takao dreht den Kopf und schaut hoch in Shin-chans Gesicht. Sein Freund wankt ein wenig auf der Stelle, aber er sieht ausgesprochen entschlossen aus. Als er versucht, seine Brille hochzuschieben, verfehlt er sie zweimal.
 

»Shin-chan, hey«, sagt Takao schmunzelnd und stellt fest, dass Midorimas feindseliger Blick irgendwie nicht so recht wirkt, wenn er Alkohol getrunken hat.

»Was machst du da?«, will Midorima wissen und deutet auf Kasamatsu, als wäre er das ekligste Insekt, das er je gesehen hat. Takao zuckt mit den Schultern, während Kasamatsu sich von ihm löst und aussieht als würde er nicht wissen, ob er lachen oder die Flucht ergreifen soll.

»Ich tanze. Sieht man doch«, sagt Takao unbekümmert und protestiert lauthals, als Shin-chan ihn einfach am Handgelenk packt und von der Tanzfläche schleift. Takao hätte Kasamatsu noch etwas Entschuldigendes zugerufen, aber er hat Müh und Not mit Midorimas Schlangenlinien Schritt zu halten, die er quer durch den Saal läuft.
 

»Shin-chan, was soll das denn!«
 

»Du bist mit mir hier!«
 

»Du hast gesagt, wir sind nicht zusammen hier!«
 

»Das heißt ja nicht, dass du alles anbaggern darfst, was zwei Beine hat!«
 

»Ich kann baggern, wo ich will! Das geht dich überhaupt nichts an! Und jetzt lass mich los«, sagt Takao verärgert. Shin-chan mag ja daran gewöhnt sein, dass Takao alles tut, was er sagt, aber das hier geht doch eindeutig zu weit. Sein Freund ringt offenbar um Worte, etwas, das Takao bei ihm noch nie gesehen hat, aber er lässt Takao los und bleibt auf der Stelle wankend stehen.
 

»Und du solltest wirklich keine Bowle mehr trinken«, sagt Takao säuerlich und verschränkt die Arme vor der Brust. Midorima schnaubt. Als wäre er gegen Alkohol immun, obwohl Takao weiß, dass er noch nie auch nur einen Tropfen angerührt hat.
 

»Ich trinke so viel Bowle, wie ich will«, informiert Shin-chan ihn deutlich lallend und es wäre witzig, wenn Takao nicht so sauer wäre.

»Schön, dann mach doch, was du willst, aber lass mich in Frieden«, mault Takao ungehalten und es ist das erste Mal, dass er es auch so meint. Er muss sich wirklich nicht auf so eine Veranstaltung schleifen lassen, nur um dann als Punchingball herzuhalten, wenn Shin-chan sich vernachlässigt fühlt. Takao hat auch mal das Recht auf ein wenig Spaß.
 

Zum dritten Mal lässt er Shin-chan stehen und wandert ziellos durch den Saal. Überrascht stellt er fest, dass Yukiko-san jetzt mit dem unheimlichen Kapitän von Touou tanzt und dabei ausgesprochen glücklich aussieht.

»Die Herrentoilette solltest du meiden«, ertönt eine monotone Stimme neben ihm und Takao ist immer noch so sauer auf Midorima gewesen, dass er Kuroko ausnahmsweise einmal nicht gehört hat.
 

»Ah, Kuroko. Wieso sollte ich das Klo meiden?«, will Takao verwirrt wissen und schaut hinunter in die ausdruckslosen Augen seines Rivalen.

»Kise-kun und Aomine-kun sind ziemlich laut dabei sich anzuschreien und gleichzeitig die Kleider vom Leib zu zerren«, erklärt Kuroko sachlich, so als wäre nichts Seltsames dabei. Er hätte genauso gut erklären können, was das Buffet heut Abend alles hergibt. Takao weiß nicht, ob er rot anlaufen oder lachen will.
 

»Ah, ok. Ich dachte mir schon, dass das zwischen den beiden heute Abend noch eskaliert«, entgegnet er und steckt seine Hände in die Hosentaschen. Kuroko nickt leicht, als hätte er ebenfalls nichts anderes erwartet.

»Ich warte schon seit Jahren darauf, dass sie sich endlich zusammen reißen. Aber was will man machen, Aomine-kun ist nun einmal ein ignoranter Holzkopf.«
 

Wenn Kuroko Leute beleidigt, klingt es auch nicht leidenschaftlicher als eine Wegbeschreibung.

»Und wie ist es mit dir und Midorima-kun?«, fragt Kuroko höflich und schaut unschuldig hoch zu Takao. Takao grummelt leise vor sich hin und starrt einen Moment hoch zur Decke, die mit ziemlich teuer aussehenden Kronleuchtern behängt ist.

»Was soll schon sein. Er ist ein arroganter Mistsack und hat zu viel Bowle getrunken. Andere Neuigkeiten gibt es nicht«, erklärt Takao ungehalten und hält sich mit viel Selbstdisziplin davon ab, sein Falkenauge einzusetzen und so herauszubekommen, wo Shin-chan sich gerade herumtreibt.
 

»Ach so«, sagt Kuroko, als hätte er auch hierbei nichts anderes erwartet. »Midorima-kun ist beinahe so ein ignoranter Holzkopf wie Aomine-kun.«

Takao schnaubt lachend und nickt grimmig. Ja, das ist er in der Tat. Er hätte zu Kaijou gehen sollen, um dort mit Kasamatsu und Kise zu spielen. Das hätte ihm wahrscheinlich viel Stress erspart.

»Aber ich glaube, er weiß dich sehr zu schätzen. Er kann es nur nicht so gut zeigen«, fährt Kuroko sachlich fort und treibt Takao die Hitze ins Gesicht.
 

»Nichts für ungut, Kuroko, aber ich glaube, was das angeht, sind deine Beobachtungen nicht so gut wie beim Basketball«, antwortet Takao und fährt mit der Schuhspitze auf dem Fußboden herum. Hätte er sich nicht in irgendwen anders verknallen können?
 

»Wenn du meinst. Entschuldige mich, ich glaube, Kagami-kun ist auf dem Weg zum Klo. Ich sollte ihn aufhalten, bevor noch ein Unglück passiert«, sagt Kuroko mit einem höflichen Nicken und verschwindet dann unauffällig zwischen ein paar Menschen, um seinem Teamkollegen zu folgen und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Prügelei zwischen Aomine und Kagami zu verhindern.
 

Takao denkt darüber nach, noch irgendwas zu essen, einfach nur, um etwas zu tun zu haben, aber da wird er schon wieder angesprochen.

»Oi, Takao«, murmelt Kasamatsu ihm im Vorbeigehen zu, »ich glaube, du bist gefragt.«

Er deutet über Takaos Schulter und Takao dreht sich um. Ach du lieber…
 

Shin-chan hat offensichtlich nicht auf Takao gehört und eindeutig noch mehr Bowle getrunken. Jetzt steht er vor der Bühne und hat sein Jackett ausgezogen und ist wankend dabei ein paar verängstigt aussehenden Reportern zu zeigen, wie man einen anständigen Dreipunkter wirft. Allerdings kann er kaum noch allein stehen und seine Brille ist ihm ziemlich weit die Nase runtergerutscht. Takao sieht mehrere Kameras in Shin-chans Richtung blitzen und er grummelt leise, bevor er beschließt, dass er Midorima als sein einziger Freund nicht so auflaufen lassen kann. Also stapft er hinüber zu ihm.
 

»Hey, Shin-chan, ich glaube, wir sollten gehen«, sagt er und lächelt den Reportern entschuldigend zu.

»Hier, nimm dein Jackett. Ok… ich nehme dein Jackett. Hier lang.«

Takao legt sich Midorimas Arm über die Schultern und manövriert seinen Teamkollegen durch die tuschelnde Menge. Na hervorragend. Ausgezeichnete Publicity für Shutoku, soviel steht fest. Mitglied der Generation der Wunder Midorima Shintarou belästigt sturzbetrunken Reporter auf einer Sportgala.
 

»Diese Stümper haben alle keine Ahnung von Basketball«, lallt Shin-chan frustriert und Takao hat große Mühe, nicht mit ihm zu stolpern. Shin-chan ist doch um einiges größer und schwerer als er selbst und die Fähigkeit allein zu gehen scheint ihn verlassen zu haben.

»Takao«, nuschelt Shin-chan undeutlich und Takao wirft ihm einen Seitenblick zu. Die Tatsache, dass er Shin-chans Hand festhält, während er ihn stützt, bringt sein Herz dazu aufgeregt zu flattern.
 

»Ja?«, gibt er angestrengt zurück und versucht mit seinem freien Arm nach einem Taxi zu winken. Die frische Luft tut ihm gut, aber Shin-chans Zustand scheint sie nur noch zu verschlimmern.

»Du riechst gut«, informiert Midorima ihn und dann vergräbt er tatsächlich sein Gesicht an Takaos Halsbeuge. Ihm wird heiß und kalt zugleich und er schluckt schwer. Shin-chan ist betrunken, ermahnt er sich, und starrt bemüht geradeaus, um sich auf die vorbeifahrenden Taxen zu konzentrieren.
 

»Shin-chan, du bist betrunken«, sagt er leise. Sein Freund schnaubt verächtlich gegen Takaos Hals und Takao bekommt eine Gänsehaut, als der Atem des anderen seine nackte Haut streift.

»Na und? Du warst weg. Obwohl du mit mir da warst. Das habe ich nicht gestattet«, erklärt Midorima und er würde gebieterischer klingen, wenn er nicht so arg lallen würde. Takao seufzt erleichtert, als ein Taxi vor ihnen hält und er Shin-chan mit Müh und Not auf den Rücksitz befördern kann, bevor er selbst hinterher steigt und dem Taxifahrer die Adresse nennt. Er kann dann mit dem Fahrrad heimfahren, nachdem er Shin-chan abgeliefert hat. Mittlerweile merkt er vom Alkohol nichts mehr. Dunkel und etwas benommen von Shin-chans Kommentar über seinen Geruch, fragt er sich, ob Kuroko es geschafft hat, Kagami vom Klo fernzuhalten.
 

»Es ist irrlev… ilrev… irrelevant, ob ich nicht gut mit Menschen umgehen kann«, verkündet Shin-chan aus heiterem Himmel heraus und Takao ist zunächst ein wenig verwirrt, aber dann fällt ihm ein, was er zu Shin-chan neben dem Buffet gesagt hat. Das scheint seinen Freund nachhaltig beschäftigt zu haben, denn er versucht nun Takao streng anzusehen. Seine Brille steht ihm dabei nicht mehr zur Verfügung, weil sie ganz unten auf seiner Nasenspitze sitzt. Takao ist sich sicher, dass Midorima ihn nur schemenhaft erkennen kann, deswegen streckt er die Hand aus und schiebt vorsichtig die Brille des anderen nach oben. Shin-chan blinzelt mit glasigen Augen.
 

»Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Man kann eben nicht alles können«, meint Takao schulterzuckend und ist sich nicht sicher, ob er bereit für ein Streitgespräch mit dem betrunkenen Midorima ist. Sein Gehirn kreiselt immer noch über Shin-chans Bemerkung und das Gefühl von seinem Gesicht an Takaos Hals.
 

»Ich kann mit Menschen umgehen«, beharrt Shin-chan. Takao grummelt leise und starrt nicht minder beharrlich aus dem Fenster.

»Ich kann mit dir umgehen«, sagt Shin-chan im Brustton der Überzeugung. Herrje. Er ist nicht zu stoppen.

»Wenn du das sagst«, gibt Takao unverbindlich zurück und fragt sich, wie lang diese Strecke sein kann. Er möchte aussteigen und nach Hause fahren und in sein Bett kriechen und nie wieder mit Midorima irgendwohin gehen.
 

»Es ist ziemlich heiß hier drin«, sagt Shin-chan nuschelnd und Takao schaut zu ihm hinüber, um sicherzugehen, dass er sich nicht gleich übergeben muss. Aber stattdessen bekommt er Stilaugen, weil Shin-chan seine Krawatte lockert und sich unstet zu Takao herüber beugt.

»Das liegt bestimmt an dir«, erklärt Shin-chan und seine Brille rutscht ihm schon wieder die Nase herunter. Takao starrt ihn ganze zehn Sekunden lang an. Dann fängt er an zu lachen.
 

Midorima Shintarou hat ihn gerade angegraben. Betrunken. Mit einem der billigsten Sprüche, die Takao je gehört hat. Seine Augen tränen vor Lachen und er hat keine Zeit Shin-chan zu bemitleiden, der knallrot im Gesicht ist und beleidigt die Arme verschränkt hat, während seine Krawatte auf halb acht hängt.
 

»Ich sag’s ja«, keucht Takao lachend und wischt sich die Lachtränen von den Wangen, »keinerlei Ahnung, wie man mit Menschen umgeht.«

Der Taxifahrer tut ihm ziemlich Leid, weil er zwei so komische Gestalten transportieren muss, aber Takao hat heute Abend schon zu viel Mist erlebt, als dass er sich noch dafür entschuldigen könnte.
 

»Wir sind da«, verkündet Takao immer noch matt glucksend. Er muss schon ziemlich fertig mit den Nerven sein, wenn er einen Anmachversuch von Midorima Shintarou übersteht, ohne einen Herzinfarkt zu bekommen. Aber Verknalltheit hin oder her, er muss ja nicht dankbar für alles sein und diese Szene war einfach zu witzig und abstrus, als dass er nicht darüber hätte lachen können.
 

Er zahlt dem Taxifahrer aus Shin-chans Portemonnaie ein dickes Trinkgeld und hievt seinen Freund dann aus dem Wagen.

»Ab ins Bett«, keucht er angestrengt, denn Shin-chan ist immer noch nicht leichter geworden und wankt nach der Autofahrt nicht weniger als vorher.

»Nur, wenn du mitkommst«, lallt Shin-chan undeutlich und Takao verflucht seinen Freund und seine Gefühle und den Alkohol und die Zusage, auf diese bescheuerte Gala zu gehen.
 

»Auf keinen Fall«, sagt er und tastet unter einem Blumentopf nach dem Ersatzschlüssel der Familie Midorima. Er weiß, wo der Schlüssel ist, aber er war noch nie wirklich bei Shin-chan zu Hause. Im Haus. Es ist dementsprechend schwierig, Shin-chan durchs Haus zu manövrieren und die genuschelten Richtungsanweisungen sind auch nicht hilfreich dabei, Midorima die Treppe hinauf zu hieven. Als Shin-chan endlich in seinem Zimmer quer über dem Bett liegt, seufzt Takao erleichtert und wischt sich über die Stirn. Morgen hat er vermutlich Nackenschmerzen von der Anstrengung, den anderen die ganze Zeit durch die Gegend zu schleifen.
 

Er kniet sich hin, um Shin-chan wenigstens noch die Schuhe auszuziehen. Dann nimmt er ihm die Brille ab und wirft ihm eine Decke über, damit er nicht friert. Aber weiter reicht sein Nervenkostüm für heute eindeutig nicht mehr.

»Du fährst nicht mehr nach Hause«, verkündet Shin-chan im Halbschlaf. Takao kann nur den Kopf schütteln über so viel Sturheit. Aber gut.

»Na schön, ich penn auf deinem Sofa«, sagt er beruhigend und offensichtlich scheint Shin-chan das tatsächlich zu besänftigen, denn im nächsten Moment ist von ihm nur noch gleichmäßiges Atmen zu hören.
 

Takao hat nicht einmal mehr die Gelegenheit, sich großartig in Shin-chans Zimmer umzuschauen. Wahrscheinlich steht sowieso alles voller alter Glücksbringer und schlauer Bücher und Trophäen. Er pellt sich aus seinem Anzug und bemüht sich, das gute Stück sorgfältig über die Sofalehne zu hängen, dann kriecht er unter eine Wolldecke und ist dankbar dafür, dass er sich keine Mühe angemacht hat, das Licht anzuknipsen. So kann er einfach die Augen zumachen und schlafen und nicht mehr an peinliche Anmachsprüche und Shin-chans Gesicht an seinem Hals denken.
 

*
 

Kalte Luft und grelles Licht wecken Takao am nächsten Morgen. Er grummelt unzufrieden und zieht sich die Decke über den Kopf. Sein Rücken und sein Nacken schmerzen und er hat einen Geschmack im Mund, als wäre irgendetwas über Nacht dort hinein gekrochen und krepiert. So hat er sich seine erste Übernachtung bei Shin-chan in seinen Tagträumen eindeutig nicht ausgemalt. Seine Vorstellung beinhalteten weniger Alkohol, mehr leidenschaftliche Küsse und Anerkennungsbekundungen von Shin-chan dafür, dass Takao sich jeden Tag für ihn den Hintern aufreißt.
 

»Takao! Steh auf!«
 

Ja, so hatte er sich das eindeutig nicht vorgestellt. Er seufzt und klappt die Decke zurück. Midorimas strenges Gesicht schwebt über ihm und er blinzelt gegen das Licht.
 

»Es gibt Frühstück«, verkündet Shin-chan gebieterisch und er sieht nicht aus, als hätte er es letzte Nacht stockbesoffen kaum die Treppe hochgeschafft. Takao setzt sich auf und erhebt sich, fährt sich durch sein unordentliches Haar und stellt fest, dass er nichts zum Anziehen hat, als den Anzug.

»Ich hab nichts zum Anziehen«, verkündet er verschlafen und bekommt im nächsten Augenblick einen orangenen Trainingsanzug gegen die Brust gedrückt. Müde und verspannt und alles in allem noch nicht wirklich in der Realität angekommen, zieht er Midorimas viel zu großen Jogginganzug an und krempelt notdürftig die Ärmel nach oben. Dann folgt er seinem Teamkollegen die Treppe hinunter.
 

»Ah, Takao-san, guten Morgen«, wird er freundlich von einer Frau begrüßt, die niemand anders als Shin-chans Mutter sein kann.

»Guten Morgen«, nuschelt Takao verlegen und setzt sich an den gedeckten Frühstückstisch.

»Es ist schön, dich endlich kennenzulernen. Shintarou erzählt so viel von dir«, verkündet Shin-chans Mutter und Takao blinzelt verwirrt, während Midorima sich räuspert.
 

Es ist eine bizarre Situation, befindet Takao, aber Midorimas Eltern und seine kleine Schwester sind sehr nett und plaudern mit ihm über Basketball und die Schule, während Shin-chan schweigend sein Frühstück verspeist und sich nicht äußert. Wenn Takao Glück hat, wird Shin-chan sich ohnehin an nichts vom gestrigen Abend erinnern. Dann kann er gleich nach dem Frühstück heim fahren und so tun, als hätte er seinen Teamkollegen nie sturzbetrunken erlebt und sich darüber schlapp gelacht, dass er ihn angebaggert hat. Er wird nie als irgendwas anderes an diesem Tisch sitzen, als Shin-chans persönlicher, paltonischer Depp für alles und er sollte sich langsam an diesen Gedanken gewöhnen, auch wenn die gestrige Nacht das alles ein wenig schwierig macht.
 

»Danke fürs Essen«, sagt er lächelnd und winkt noch einmal Shin-chans kleiner Schwester, bevor er mit Shin-chan erneut die Treppe hinaufsteigt. Nüchtern diesmal. Und ohne gefühlte drei Tonne auf den Schultern.

»Ich sammel nur eben meinen Anzug ein, dann fahr ich«, sagt er und faltet den Anzug so gut wie möglich zusammen. Muss ohnehin in die Wäsche, nachdem er gestern so viel geschwitzt hat, weil Shin-chan nicht allein gehen konnte.
 

Shin-chan sieht steif und verkniffen dabei zu, wie Takao seinen gefalteten Anzug unter den Arm klemmt und in die für den Trainingsanzug viel zu chicen Schuhe schlüpft.

»Kriegst den Kram nächste Woche gewaschen wieder«, erklärt er und fährt sich durch die Haare. Shin-chan starrt auf ihn herunter und Takao seufzt.

»Na dann. Bis übermorgen«, meint er und geht an seinem Teamkollegen vorbei. Er hat gerade die Tür erreicht, als schlanke Finger sich um sein Handgelenk legen und ein Gefühl wie einen elektrischen Schlag durch seinen Körper schicken. Blinzelnd dreht er sich um und schaut Shin-chan an. Der betrachtet scheinbar hoch interessiert die Tür hinter Takao.
 

Er scheint mit sich zu ringen. Worum auch immer. Takao schluckt und versucht nicht allzu aufmerksam das Gefühl von Fingern auf nackter Haut wahrzunehmen, denn dann würde ihm vermutlich erneut Schweiß ausbrechen und…

»Danke für gestern«, sagt Shin-chan schließlich gepresst. Takaos Augen weiten sich. Hat er da gerade ein Danke gehört? Aus Midorima Shintarous Mund?

»Wofür?«, fragt er perplex und würde sich gern die Zunge abbeißen. Er sollte das Danke einfach nehmen und es innerlich einrahmen, egal wofür.
 

»Fürs Mitkommen. Und… die Sache mit den Reportern. Und das Taxi. Und... das Bett«, kommt es abgehackt. Takao merkt, dass Shin-chan eigentlich nie solche Sachen sagt. Es scheint Schwerstarbeit für den anderen zu sein. Takaos Gehirn informiert ihn darüber, dass das heißt, dass Shin-chan sich an alles erinnert. Ups.
 

»Kein Problem. Dafür sind Freunde da«, sagt er galant und tut so, als würde sein Herz nicht total hämmern und sein Handgelenk kribbeln. Shin-chan hat ihn immer noch nicht losgelassen. Takao steht hier mit diesem viel zu großen Trainingsanzug und ungeduscht und mit abstehenden Haaren und er kann sich trotzdem kein besseres Szenario vorstellen, um Shin-chan ein wenig zu ärgern.
 

»Es ist ziemlich warm hier drin«, sagt er beiläufig und kann zusehen, wie die Röte Shin-chans Hals hochkriecht, seine Wangen erreicht und sein ganzes Gesicht in Flammen setzt. Es kommt nur selten vor, dass man Midorima Shintarou so erlebt und Takao saugt jede Sekunde auf wie ein Schwamm. Alles oder nichts, denkt er sich.

»Muss an dir liegen.«
 

Shin-chans Mund öffnet und schließt sich wieder und zum ersten Mal erlebt Takao ihn sprachlos. Wenn er ihn hier so stehen sieht, wird ihm klar, wieso Shin-chan sauer war, dass Takao mit Kasamatsu getanzt und mit der Kellnerin geflirtet hat. Eine viel zu große Hoffnung macht sich in ihm breit, als er einen Schritt nach vorn macht und Shin-chan am Kragen greift. Der blinzelt erstaunt, seine Augen weiten sich hinter der Brille und Takao holt einmal tief Luft, dann stellt er sich auf Zehenspitzen und presst seine Lippen auf die von Shin-chan.
 

Einige elendig lange Sekunden bekommt er überhaupt keine Reaktion, dann spürt er Shin-chans andere Hand in seinen ungekämmten Haaren und ein Schauer rinnt seinen Rücken hinunter. Wow. Shin-chans Hand. An seinem Körper.
 

Er löst sich von Shin-chan und schaut ihn hoffentlich nicht an wie das achte Weltwunder. Shin-chan ist immer noch knallrot im Gesicht und Takao will ihn gern an seine Grenzen treiben und wissen, wie Shin-chan sich in noch ganz anderen Situationen verhält. Sein Herz hämmert unglaublich laut.

»Du hättest auch einfach sagen können, dass du gern mit mir tanzen willst«, krächzt er heiser und Midorima blickt zur Seite. Takao ist sich sicher, dass es ihm sehr sehr peinlich ist.
 

»Wie du sagtest«, entgegnet Shin-chan gepresst. »Ich bin nicht so gut mit Menschen.«
 

Takao grinst.
 

»Wenn du willst, können wir das üben. Ich stelle mich als Trainingsobjekt zur Verfügung«, sagt er und er hätte nicht gedacht, dass der Rotton auf Shin-chans Ohren noch dunkler werden kann. Aber tatsächlich. Und dann nickt sein Teamkollege.
 

»Ok, dann kommen wir noch mal zu dem Teil mit den Anmachsprüchen zurück…«
 

»Takao!«
 

»Ich mach ja nur Spaß! Aber ehrlich, Shin-chan. ‚Es ist ziemlich heiß hier drin‘. Also wirklich.«
 

»Halt die Klappe!«
 

»Küss mich noch mal, dann bin ich still.«

Takao befindet, dass so eine Sportgala vielleicht doch nicht schlecht ist. Nächstes Mal, wenn so etwas stattfindet, wird er mit Shin-chan zusammen dahin gehen. Soviel steht fest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Inu_Julia
2014-01-02T18:32:43+00:00 02.01.2014 19:32
AHHHHHH!!!!
Eine Fanfiktion von dir zu dieser Serie und dann auch noch DIESES Pairing! >///<
Genial! Genial! Perfekt IC und so süß!
Das Ende hat mich fast umgebracht omg! haha :D Und die Sache mit Midorimas Händen >//< Perrrrrfekt :D
Von:  herzausglas
2013-12-30T01:30:46+00:00 30.12.2013 02:30
Ahhhhh, Miriam, es ist so toll!! *________*
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Es war so lustig und ich habe total mit Takao mitgelitten. Und dann auch noch die ganzen Andeutungen zu den anderen Pairings!! (Wenn ich nicht schon was anderes zu AoKise angefangen hätte würde ich jetzt die 'ausgelassenen' Szenen zu ihnen schreiben.)
Alle sind so schön IC, dass ich die ganze Zeit peinlich vor mich hin gekichert habe. Außerdem ist es wie immer sprachlich sehr gut geschrieben und ausformuliert. Das will ich auch können :'D

So, jetzt zähle ich noch gnadenlos ein paar meiner Lieblingsstellen auf:

»Wir gehen zusammen hin. Aber wir gehen nicht zusammen hin, nur damit wir uns verstehen. Ich will nur nicht ohne Begleitung gehen.«
Ich finde das immer noch wunderbar IC und gleichzeitig total daneben von Midorima..... herrlich :DD

Takao hat die Augen verdreht und eigentlich hätte er gern nein gesagt, weil er der Meinung ist, dass man Shin-chan öfter mal nein sagen sollte…
Haha, das könnte nicht schaden XD

Wenn er heute Abend nach Hause kommt, kann er erst mal ein paar Notizen darüber machen, wie wunderlich dieser Tag war.
Mein Headcanon ist jetzt, dass Takao ein Midorima-Heftchen führt in dem er alle möglichen Details einträgt. 'Musste Shin-chan heute nicht mit dem Fahrrad ziehen, weil Kurokos Hund in den Wagen gepinkelt hat. Hunde als potentielle Schwachstelle vermerken.' Oder so xD

»Versuch nicht allzu blöd auf den Fotos auszusehen«, sagt Shin-chan
Takao sollte sich ein Beispiel an Kuroko nehmen und Midorima immer die flache Hand ins Gesicht klatschen, wenn er Schwachsinn von sich gibt!

Seirin kommt garantiert geschlossen, da ist er sich sicher.
Ich kann gar nicht sagen, wie viele Seirin-Gefühle ich bei diesem Satz bekomme :')

In den Farben von Shutoku sieht Shin-chan nämlich aus wie eine Karotte. Bei aller Liebe.
Haha, stimmt XD

Kagami wirft Shin-chan einen finsteren Blick zu, folgt dann aber Kuroko, der sich bereits einen Stuhl zurecht zieht, und der hübschen Kellnerin von vorhin ein Begrüßungsgetränk abnimmt, bevor er auch Kagami eins in die Hand drückt, der noch dabei ist, sich mit seinem Rivalen ein Blickduell zu liefern.
KAGAKURO = BOYFRIENDS!

Wessen Halsschlagader platzt zuerst, ist die Frage.
:DDD

Aber Kuroko ist einfach zu nett und ehrlich gesagt auch zu niedlich, als dass Takao ihm das irgendwie übel nehmen könnte, dass er so gut Basketball spielt.
JAJAJAJA GENAUSO IST ES! Ich liebe Kuroko sehr <3

Wieso hat er gerade so ein unumgängliches Mitglied der Generation der Wunder abbekommen? Und nicht so jemanden wie Kuroko oder Kise? Das wird er Shin-chan lieber nicht sagen.
Takao hat echt die Arschkarte gezogen, aber es amüsiert mich sehr :'D

»Sonst scheint noch keiner da zu sein«, brummt Kagami und leert sein Glas recht unelegant in einem Zug. An Shin-chans Schläfe pulsiert eine Ader. Takao beobachtet, wie seine Augenbraue wütend zuckt. Mal sehen, wie lange er es mit Kagami an einem Tisch aushält, ohne ihn zu beleidigen.
Ich kichere immer wieder vor mich hin wenn ich diesen Absatz lese, weil sie alle so herrlich IC sind und Bakagmi so ordinär ist, dass es nicht überrascht wenn Midorima die Krise bekommt xDD

»Kagami-kun.«
Kuroko drückt Kagami seine flache Hand ins Gesicht und Kagami gibt ein paar erstickte Laute von sich, dann lässt er sich in seinem Stuhl zurücksinken und grunzt empört

!!!!!!!!!! (Meine Gefühle dazu kann ich ehrlich nicht in Worte fassen, aber du weißt ja, dass bei KagaKuro bei mir alle Sicherungen rausfliegen)

Die Generation der Wunder wird immer anstrengender, je mehr man von ihnen auf einem Haufen hat und vier sind eindeutig zu viel des Guten.
Damit bringt Takao bzw. du es sehr gut auf den Punkt :'D

Mädchen sind so toll, denkt Takao mit einem leisen Seufzen. Zu blöd, dass ich mich in einem arroganten Eisschrank mit Horoskoptick und Kontrollzwang verknallt habe.
Hach, ich liebe es wie du Takao schreibst <3

Er hat eindeutig kein Privatleben mehr, denn Midorima ist immer da. Irgendwo will er immer irgendetwas. Zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Wenn sie erst mal zusammen sind wird er bestimmt noch viel anstrengender XD

Immerhin, es ist besser geworden, seit er gelernt hat Teamplay zu schätzen.
FEEEEELS

»Also, Kise hat seine hübsche Begleitung offensichtlich nur mitgebracht, um Aomine auf die Palme zu bringen. Der wiederum ist nur da, um zu gucken, mit wem Kise da ist, auch wenn er so tut, als hätte Momoi-san ihn mitgeschleift. Kagami und Kuroko wirken so, als würden sie sich lieber irgendwo in einer dunklen Ecke die Klamotten vom Leib reißen, und wenn ich mich nicht irre, hat Momoi-san ihren tiefen Ausschnitt angezogen, um Riko-san zu provozieren, die da hinten links irgendwo bei Hyuga und Kiyoshi steht und empört dreinschaut. Manchmal ist es wirklich anstrengend, immer alles zu sehen«, leiert er resigniert herunter.
ALL THE SHIPS, UGGGGHHH!!!!!!!

Aber immerhin: Shin-chan ist offenbar angetrunken. Takao findet das spannend.
SAME :D

Ich warte nur drauf, dass Aomine Kise aufs Klo schleift und ihm da die Klamotten runter reißt.
MIRIAM WILLST DU MICH UMBRINGEN!?!

»Ich hätte es auch gemerkt, wenn du es nicht gesagt hättest!«
Trotz seiner bemerkenswerten sozialen Inkompetenz muss man ihn einfach lieb haben!

»…geht an die Mannschaft von Seirin!«
Kagami und Kuroko sehen verwirrt aus, irgendwo weiter hinten hört man Riko-san jubeln und ihre Spieler mit einstimmen.

NOCH MEHR SEIRIN-FEELS!!

Eine Band betritt die Bühne und Takao beobachtet, wie Aomine Kise in Richtung Toiletten schleift.
AAAAHHHHHHHHHH!!!

»Mir war nicht klar, dass die noch richtig feiern wollen. Hast du Lust zu tanzen?«, fragt er frei weg und Kasamatsu sieht einen Moment lang verwirrt und etwas verlegen aus, dann grinst er.
Huch, du hattest mir ja schon gesagt, dass sie tanzen, aber plötzlich sehe ich ein neues Ship!!

»Aber du wärst schon gern mit ihm zusammen hier, oder?«, hakt Kasamatsu nach und Takao spürt, wie er ein wenig rot wird.
Ugh, können die beiden bitte beste Freunde werden und zusammen im Maji-Burger sitzend über die GoM lästern?

»Was machst du da?«, will Midorima wissen und deutet auf Kasamatsu, als wäre er das ekligste Insekt, das er je gesehen hat.
Er ist so megaunhöflich und ich finde es auch noch super lustig :'D

»Du hast gesagt, wir sind nicht zusammen hier!«
»Das heißt ja nicht, dass du alles anbaggern darfst, was zwei Beine hat!«

YAY EIFERSUCHT! (Darum geht es für mich bei KnB ja eh fast die ganze Zeit xD)

»Kise-kun und Aomine-kun sind ziemlich laut dabei sich anzuschreien und gleichzeitig die Kleider vom Leib zu zerren«, erklärt Kuroko sachlich, so als wäre nichts Seltsames dabei.
ICH HABE SO VIELE GEFÜHLE DAZU, DASS ES ECHT SCHON LÄCHERLICH IST

Wenn Kuroko Leute beleidigt, klingt es auch nicht leidenschaftlicher als eine Wegbeschreibung.
Hab ich schon mal erwähnt, dass ich ihn sehr lieb habe :')

»Du riechst gut«, informiert Midorima ihn und dann vergräbt er tatsächlich sein Gesicht an Takaos Halsbeuge. Ihm wird heiß und kalt zugleich und er schluckt schwer.
So süß <3

»Ich kann mit dir umgehen«, sagt Shin-chan im Brustton der Überzeugung. Herrje. Er ist nicht zu stoppen.
Naja :'D

»Das liegt bestimmt an dir«, erklärt Shin-chan und seine Brille rutscht ihm schon wieder die Nase herunter. Takao starrt ihn ganze zehn Sekunden lang an. Dann fängt er an zu lachen.
Obwohl ich ja wusste, dass so etwas kommen wird bin ich fast gestorben vor Lachen. Es kommt so gut :DDD

»Es ist schön, dich endlich kennenzulernen. Shintarou erzählt so viel von dir«, verkündet Shin-chans Mutter und Takao blinzelt verwirrt, während Midorima sich räuspert.
Headcanon accepted :')

»Es ist ziemlich warm hier drin«, sagt er beiläufig und kann zusehen, wie die Röte Shin-chans Hals hochkriecht, seine Wangen erreicht und sein ganzes Gesicht in Flammen setzt. Es kommt nur selten vor, dass man Midorima Shintarou so erlebt und Takao saugt jede Sekunde auf wie ein Schwamm. Alles oder nichts, denkt er sich.
»Muss an dir liegen.«

OHNE. WORTE.

»Ich mach ja nur Spaß! Aber ehrlich, Shin-chan. ‚Es ist ziemlich heiß hier drin‘. Also wirklich.«
»Halt die Klappe!«
»Küss mich noch mal, dann bin ich still.«

Hihi, sie sind so niedlich!

Ohje, dieser Kommentar ist noch viel sinnloser und inkohärenter ausgefallen als ich geplant hatte. Es tut mir leid, dass ich meine Gefühle so schlecht in Worte und mehr in Capslock fassen konnte, aber sei versichert, dass ich sehr viele Gefühle habe!! Und ich fühle mich sehr geehrt, dass die Sammlung mir gewidmit ist :) <3


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