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In saecula saeculorum

in alle Ewigkeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo,

erst mal ein gesundes, neues Jahr an alle. :)

Und dann Schande auf mein Haupt, dass ich euch so lange habe warten lassen. Ich hoffe, "Ein Fest der Liebe" hat euch die Wartezeit etwas verkürzt aber jetzt geht es auch hier mal weiter...

@Shadowphoenix: Wir hatten ja darüber geredet, wegen Nikolaus und tata, es wurde geschafft. :)

Der Anfang ist gemacht auch wenn ich befürchte, dass es bei diesen unterschiedlichen Charaktern noch zu genug Missverständnissen kommen wird. Sie werden also noch einige Aussprachen führen müssen um wirklich miteinander aus zu kommen.

*Keks mampf* - Danke schön.

@Lawkid: Danke schön. :) Bei Severus kann Harry bestimmt noch mehr entdecken, der Kerl hat ja genug Geheimnisse für Zwei.

@Omama63: Super, dass die Gefühle so toll rüber gekommen sind. Das freut mich wirklich. Beide waren so unsicher aber sie haben den Anfang geschafft.

Och, wenn es nach Severus geht, dann ist Ignorieren schon eine Meisterleistung von ihm. Aber für Harry könnte er sich das nochmal überlegen.

@Dive: Vielen, vielen Dank. :)

Hürden gibt es immer im Leben und bei so unterschiedlichen Charaktern kommt es immer zu Missverständnissen.

Und ich glaube, du bist nicht die Einzige, die dem ersten Kuss sehnsüchtig entgegen fiebert. ;)

@Legoory: Ja, der erste Kuss, auf den warten wohl alle. :D

Ich finde es immer toll, wenn die angestrepten Gefühle auch so rüberkommen, wie ich sie mir vorstelle. Das ist manchmal so schwer zu schreiben und dann freut man sich doppelt und dreifach wenn es den Leser so mitreißt. :)

@Eshek: Naja, kein Selbstbewusstsein ist etwas übertrieben aber er könnte wirklich mehr Mut vertragen. Aber vielleicht entwickelt er sich noch. Und jetzt, wo Severus weiß, dass seine Gefühle erwidert werden, wird er seinen nicht ganz so tapferen Löwen nicht mehr los lassen.

Die Cliffhanger schleichen sich immer ein, da kann ich nichts dafür. :D

@Sweet_tod: Ausnahmsweise gab es mal keine Probleme aber bei Harry weiß man natürlich nie. ;)

Du kannst meinem Remus nicht den Hals umdrehen, den brauch ich noch. O.O

Und Voldemort hält keinen Sommerschlaf, also wirklich, tztz. Der mächtige Dunkle Lord bereitet den nächsten SChritt vor und manchmal dauert sowas halt länger. :D

@brandzess: Na, dass du durchdrehst, war nicht gedacht. O.O Aber du hast Recht, es wurde langsam Zeit und jetzt können sie sich den nächsten Problemen widmen.

So, weiter geht's... Komplett anzeigen

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Kapitel 23

Verwirrt blinzelte Harry in die Dunkelheit, wo war er? Er spürte etwas um seine Brust, was hielt ihn da fest? Panik stieg in ihm hoch, er begann zu zappeln doch statt sich von ihm zu lösen, zog sich das Etwas noch stärker zusammen. Und gleichzeitig spürte er warmen Atem an seinem Ohr und eine sehr bekannte Stimme, „Ganz ruhig. Erinnere dich wo du bist, du bist in Sicherheit also keine Angst.“

Severus. Der Wald. Die Decke und die Öffnung der Blockade, mit einem Mal war wieder alles da und er stellte seine Gegenwehr sofort ein. Mit einem Seufzen sackte er gegen den Mann hinter sich und sagte, „Mir tut der Kopf weh.“

„Mir auch.“

„Hilft da ein Schmerztrank?“

„Nein, leider nicht. Da müssen wir durch.“

„Severus, was von dem in meinem Kopf gehört jetzt wirklich mir?“, fragte Harry, der die Augen wieder schloss doch das Chaos in seinem Kopf blieb.

„Woher soll ich wissen was du in deinem Kopf hast? Ich weiß nur, dass mein Schädel gleich platzt. Es wird ewig dauern bis ich das sortiert habe“, gab Severus zu.

„Ewig?“

„Naja, ein paar Tage schon. Harry, meine Erinnerungen und Gefühle müssten sich anders anfühlen. Du wirst den Unterschied merken.“

„Hm.“

„Was hm?“

„Nichts.“

„Harry.“

„Ich überlege.“

„Ob da was Gutes bei raus kommt?“, fragte Severus leise, „das ist als würdest du versuchen einen Trank zu brauen.“

„Ich habe ein O.“

„Nicht bei mir.“

„Kann ich dich irgendwie davon überzeugen, dass ich dieses O verdient habe?“, fragte Harry.

„Nein.“

„SEVERUS!“

Er hörte leises Lachen und nach einem Moment des Schmollens stimmte er mit ein.
 

„Können wir hier bleiben?“, fragte Harry nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, „und warum ist es hier so dunkel?“

„Die magischen Feuer waren nur mit einer bestimmten Kraft gefüllt, sie brauchen sich auf und da sie nicht erneuert wurden, sind sie erloschen. Nein, wir können nicht hier bleiben“, erklärte Severus.

„Schade.“

„Du willst hier schlafen? Unter freiem Himmel?“

„Warum nicht?“, fragte Harry, „oder bist du dafür zu alt?“

„Denk an meinen Rücken, ich armer alter Mann.“

„Och, du armer alter Mann. Dann sollten wir wohl doch aufstehen und ins Bett gehen, oder?“, fragte Harry grinsend.

„Sollten wir“, stimmte Severus ihm zu, machte aber selbst keine Anstalten aufzustehen.

„Tun wir aber scheinbar nicht.“

„Ach, du meintest sofort? Na dann hoch“, schnarrte Severus, der die Umarmung auflöste und ihn von sich schob, gleichzeitig entflammte ein neues Hexenfeuer.

„So war das nun auch nicht gemeint“, murrte Harry, erhob sich aber dann.

„Du hattest es doch eilig.“

„Nein, ich war nur überrascht. Würden wir vermisst werden wenn wir hier schlafen würden?“, fragte Harry. Er sah Severus zu wie dieser den Zauberstab zog und die Sachen alle wegräumte.

„Nein, Albus hat gespürt, dass wir das Lager verlassen haben.“

„Hätte er uns gesucht?“

„Ja, definitiv.“

„Wann?“

Severus zauberte einen Tempus, es war kurz vor Elf. „Spätestens um Mitternacht. Komm, ersparen wir ihm diesen Weg.“

„Können wir irgendwann mal unter freiem Himmel übernachten?“

„Ja, können wir aber nicht in Irland. Irgendwo wo es wärmer ist und wenn wir nicht mehr Gefahr laufen hinter jedem Baum einen Feind zu treffen.“

„Das klingt gut“, seufzte Harry während sie sich schon auf den Weg machten.
 

Er sah sich das Verhalten von Harry schon ein paar Minuten an und er fragte sich, warum der Jüngere ins Haus Gryffindor eingeordnet war. Harry lag neben ihm, mit einer Elle Abstand zwischen ihnen und wälzte sich auf der Stelle hin und her. Es war offensichtlich warum er nicht schlafen konnte aber er schien nicht den Mut aufzubringen einfach rüber zu rutschen.

„Warum kommst du nicht einfach rüber?“, schnarrte Severus in die Dunkelheit hinein.

Harry erstarrte und blieb wieder einmal stocksteif liegen. Ein Seufzen erklang bevor Severus zu ihm rutschte und einen Arm um ihn legte. Fast sofort kuschelte sich Harry an ihn und murmelte, „danke.“

Severus lag ein sehr fieser Kommentar auf der Zunge doch er schluckte ihn runter, Harry hatte genug Gewissensbisse wegen seiner Gefühle, da musste er nicht noch drauf einschlagen. „Das war purer Eigennutz.“

„Wieso?“, fragte Harry, der vorsichtig eine Hand auf den Arm legte.

„Es ist ein schönes Gefühl dich so nah zu haben. Es ist lange her“, gestand Severus.

Harry schwieg daraufhin, er wusste ja mittlerweile, dass Severus' letzte Beziehung vor über zehn Jahren in die Brüche gegangen war. Seitdem lebte sein Partner alleine. „Aber es war nicht deine Schuld“, sagte er irgendwann.

„Drei Männer, die ich sehr geliebt habe, sind da anderer Meinung.“

„Das sind Idioten.“

„Das sehen sie auch anders.“

„Aber ich nicht. Severus, ich kenne dich schon seit sieben Jahren, ich habe garantiert deine schlechtesten Seiten kennengelernt, sowohl im Unterricht wie auch privat und ich habe mich dennoch in dich verliebt. Ich weiß, worauf ich mich einlasse und naja, wenn...“

Hier brach Harry ab doch Severus hakte sofort nach, „wenn? Was wenn?“

„Wenn du mich haben willst, würdest du mich so schnell nicht wieder loswerden“, flüsterte Harry. Er zog unbewusst den Kopf ein, er wusste nicht wie Severus reagieren würde doch der drückte ihn nur enger an sich und hauchte einen Kuss auf seinen Kopf.

„Und wie ich dich haben will.“

„Ehrlich?“

„Ja, sehr sogar. Aber dennoch lassen wir es langsam angehen.“

„Wie genau stellst du dir das vor?“, fragte Harry. Er fand die Idee der langsamen Annäherung sehr gut denn trotz seiner Gefühle für Severus war er sich wegen der körperlichen Komponente noch nicht so sicher.

„Erst mal bringen wir Ordnung in unsere Köpfe, diese Kopfschmerzen sind ja nicht auszuhalten und dann nehmen wir das Training wieder auf. Mehr ist erst mal nicht geplant.“

„Und der Rest? Das Wir?“

„Willst du dafür einen Plan machen?“, fragte Severus schmunzelnd.

„Wäre doof, oder?“

„Ja, wäre es. Deswegen gibt es auch keinen. Wir werden sehen wie schnell sich alles entwickelt, wir haben alle Zeit der Welt.“

„Das klingt gut.“

„Ja, und jetzt wird geschlafen. Ich muss morgen leider in den Unterricht“, murrte Severus.

„Du hasst deine Schüler wirklich, oder?“, fragte Harry amüsiert.

„Nein, eigentlich nicht. Ich bin nur kein Lehrer.“

„Warum unterrichtest du dann?“

„Albus und das Ministerium. Es war ihre Bedingung als ich dem Dunklen Lord den Rücken gekehrt habe. Entweder in Hogwarts als Lehrer unterrichten oder nach Askaban. Sie wollten mich halt im Auge behalten“, erklärte Severus.

„Aber es muss doch aufgefallen sein, dass du ein mieser Lehrer bist.“

„Das fasse ich jetzt persönlich auf und nein, ich bin kein mieser Lehrer, ich bin nur streng und missverstanden. Sämtliche Schüler, die meine UTZ-Kurse erfolgreich bestanden haben, wussten was sie taten und wurden überall gerne genommen.“

„Wenn jemand bestanden hat.“

„Aber die waren dann wenigstens gut.“

„Willst du weiter unterrichten?“, fragte Harry, ein Gähnen folgte der Frage. Trotz der Kopfschmerzen wurde er langsam müde, die Wärme, die durch die Verbindung floss, trug ihren Teil dazu bei.

„Nein. Nur noch hier im Lager und das auch nur weil es notwendig ist. Sobald das alles vorbei ist, werde ich nie wieder unterrichten“, sagte Severus und setzte nach ein paar Momenten hinzu, „mit einer Ausnahme.“

„Ein eigenes Kind“, kam sofort von Harry.

„Richtig.“

„Klingt auch gut. Wollen wir jetzt schlafen?“

„Gerne. Gute Nacht, Harry.“

„Gute Nacht, Severus.“ Er kuschelte sich noch etwas enger an seinen Partner, der als Antwort die Umarmung kurz verstärkte.
 

Eigentlich wollte sich Harry, nachdem Severus am nächsten Morgen wirklich zum Unterricht gegangen war, auf den Weg zu seinen Freunden machen. Doch bevor er los ging, kam ihm der Gedanke, dass die ja wahrscheinlich im Unterricht waren und so musste er sich eine andere Beschäftigung suchen. Er überlegte einen Moment ob er nicht auch dorthin gehen sollte aber den Gedanken verwarf er sofort wieder, er wollte nicht mehr in den Unterricht. Seine Prüfungen würde er mit Bravour bestehen also sah er keine Notwendigkeit sich in irgendwelchen Unterricht zu setzen, der ihm eh nichts brachte. Hm, blieb die Frage was er den Tag über machen sollte? Er sah sich um, das Zelt war groß genug für zwei Personen. Ein Abteil wo sich ihr Bett befand, eine kleine Küche, von der sich Harry fragte, seit wann sie da war und der Vorhang, der das Bad abtrennte.

Natürlich der Hauptraum, mit Sofa, zwei Sesseln und einer magischen Feuerstelle. Ein kleines Reich für zwei Personen, aber das kannte er schon und damit bot es keine Zerstreuung für den Tag. Harry seufzte leise und rieb sich dann über die Nasenwurzel, er hatte noch immer Kopfschmerzen. Eine Idee blitzte in seinem Kopf auf, warum nicht an diesem Chaos in seinem Kopf arbeiten? Er holte sich eine Decke um es sich auf dem Sofa bequem zu machen. Erst dann schloss er die Augen und tauchte in sein Innerstes ab, er hatte genug Arbeit vor sich.
 

In den nächsten Tagen kehrte so etwas wie Normalität in das Lager der Hogwartsschüler ein. Die Lehrer hatten den Unterricht wieder aufgenommen und die Siebtklässler sorgten in der Freizeit für Spiel und Spaß. Keiner der jüngeren Schüler bekam mit was sich in der Welt außerhalb ihres Lagers abspielte, nur die Erwachsenen mussten sich mit diesen schrecklichen Ereignissen beschäftigen. Naja, fast alle Erwachsenen denn zwei von ihnen zogen sich immer sehr schnell in ihr Zelt zurück. Doch nicht, wie die meisten Schüler dachten, um einer sexuellen Beziehung zu frönen sondern um zu arbeiten. Selbst Harrys Freunde sahen ihn nicht mehr sehr oft.
 

So war es eine riesige Überraschung als Severus zwei Wochen später vor dem Zelt der Siebtklässler auftauchte und sie hinaus bat.

„Hey Alter, du lebst ja noch“, wurde Harry grinsend von Ron begrüßt.

„Wie man sieht.“

„Was machen wir hier?“

„Verteidigungstraining“, knurrte Severus.

„Jetzt?“

„Hier?“

„Mit wem?“, wurde durcheinander gefragt bis Harry lachend um Ruhe rief, „Leute, ruhig. Ja, jetzt. Nein, nicht hier. Ja, mit euch.“

„Wieder Zweierteams?“

„Ja.“

„Dann los, wir wollen dich im Staub sehen“, grinste Draco.

Zu seiner Überraschung erntete er damit nur ein geringschätziges Lächeln von Harry und auch von Severus bevor die Zwei sich zum gehen wanden, die Siebtklässler folgten ihnen etwas verwirrt.

„Warum habe ich das Gefühl, dass wir gleich unser blaues Wunder erleben werden?“, fragte Blaise vorsichtig.

„Weil Snape gelächelt hat“, kam knochentrocken von Ron.
 

„Wer will anfangen?“, fragte Harry lächelnd.

„Gegen wen kämpfen wir? Dich und Severus?“, fragte Draco. Genau wie die Anderen hatte er misstrauisch beobachtet wie sich Severus sehr relaxt an einen Baumstamm gelehnt hatte und sie mit verschränkten Armen ansah.

„Nur gegen mich“, sagte Harry, der auch ein erschreckend selbstbewusstes Lächeln zur Schau stellte.

„Ok, Ron und ich fangen an“, bestimmte Draco sofort.

„Ach, fangen wir?“

„Ja, Schatz, wir werden ja wohl mit Potter fertig werden.“

„Träum weiter, Malfoy“, schnarrte Harry.

Draco scheuchte ihre Freunde mit Handbewegungen zur Seite, flüsterte Ron schnell etwas zu und begab sich dann auf seine Position. Ron, der sehr skeptisch aussah, zog seufzend seinen Zauberstab und stellte sich im neunzig Grad Winkel von Draco entfernt aus. Sie sahen nicht wie Severus die Augen verdrehte.

„Können wir?“, fragte Harry grinsend.

„Natürlich.“

„Auf Drei“, kam von Severus und nachdem alle genickt hatten, begann er zu zählen, „Eins, Zwei, …. Drei.“

Harry und Draco sprachen ihre Zauber förmlich gleichzeitig aus, „Stupor.“ „Protego speculum.“
 

Ron musste etwas fassungslos mit ansehen wie der Stupor seines Freundes zurückgeworfen wurde und besagter Freund bewusstlos zu Boden sackte. Noch bevor er sich von dem Schock erholt hatte, wurde ihm schon ein Fluch entgegen geschleudert.

„Incarcerus irretio.“

Hauchdünne Seile wickelten sich um seinen gesamten Körper, drückten Arme und Beine zusammen und mit einem hölzernen Klack fiel sein Zauberstab auf den Boden.

„Gewonnen“, feixte Harry grinsend.

„Das war unfair“, maulte Ron sofort.

„Wieso? Er hat bis drei gezählt. Euch zu besiegen, war Sinn und Zweck der Übung.“

„Wieso hat dich der Stupor nicht getroffen?“, fragte Hermine nachdem sie Draco aufgeweckt hatte. Dieser rappelte sich etwas verwirrt auf, sein Blick ging zu dem eingewickelten Ron und dann zu einem sehr breit grinsenden Harry.

„Wenn zwei Zauber, die sich entgegen gesetzt sind, aufeinander prallen, gewinnt der Zauber, der mit der stärkeren magischen Kraft gesprochen wurde“, schnarrte Severus vom Rand aus.

„Also war Harrys Protego stärker als mein Stupor. Krass. Ok, wer ist der Nächste?“

Theo und Blaise traten vor, die zwei jungen Männer grinsten sehr siegesgewiss.

„Viel Glück“, rief Neville vom Rand aus. Er wollte nicht kämpfen, genauso wenig wie Hermine und da hatten sich deren Freunde einfach zusammen getan. Harry winkte sie grinsend näher, er zeigte keinerlei Anzeichen von Nervosität und schon stand er zwei weiteren seiner Freunde gegenüber.
 

Nur wenige Minuten später waren Theo und Blaise besiegt, mit einem Klebezauber waren sie aneinander geklebt und ihre Zauberstäbe hielt Harry in der linken Hand.

„Lös diesen verdammten Zauber“, fluchte Blaise.

„Nö.“

Neville erbarmte sich und löste seinen Freund von Blaise, der noch immer vor sich hin fluchte. Und schon traten Seamus und Dean vor, sie wollten auch ihr Glück versuchen.
 

Diesmal dauerte es etwas länger, Harry wich Seamus' erstem Fluch aus und streckte ihn mit einem unbekannten Fluch zu Boden. Deans Entwaffnungszauber prallte an seinem Schutzschild ab und schlug in einen der umstehenden Bäume ein. Kurz darauf klappte Dean zusammen, seine Beine fühlten sich an als wären sämtliche Knochen daraus verschwunden. Aus Reflex griff sich der junge Mann an die Beine, Harry brauchte nur noch einen winzigen Aufrufungszauber um an seinen Zauberstab zu gelangen. „Gewonnen“, grinste er.

„Wir wollen eine Revanche!“, kam sofort von Ron, der mit Draco erneut vor ihn trat. Hermine und Neville versorgten unterdessen ihre Freunde.
 

Keine fünf Minuten später war diesmal Ron bewusstlos und Draco zauberstablos, Harry wurde mittlerweile von allen etwas fassungslos angesehen. Vor allem weil er dieses Grinsen einfach nicht aus dem Gesicht bekam.

„Ok, klär uns auf. Was bei Merlin hast du in den letzten zwei Wochen gemacht, dass du so stark geworden bist?“, murrte Draco schließlich.

„Bin ich nicht“, gab Harry sofort zu. Er steckte den Zauberstab weg und zog ein Medaillon unter seinem Shirt vor. Hermine erkannte es sofort, ihr Blick ging zu Severus, der noch immer an seinem Baum lehnte. Jetzt allerdings sehr amüsiert.

„Du hast mit Professor Snapes Magie gekämpft“, stellte sie fest.

„Richtig.“

„Das ist nicht fair, kein Wunder, dass mein Stupor abgeprallt ist“, maulte Draco sofort, „ich will noch eine Chance.“

„Warum?“, fragte Severus.

„Weil ich nicht mit voller Kraft gekämpft habe, wahrscheinlich wie alle Anderen auch. Wir wollten Harry schließlich nicht verletzen.“

Severus' Blick ging zu Harry, fragend und als dieser genickt hatte, sagte er, „dann aufstellen. Ihr dürft mit voller Kraft kämpfen. Keine schwer verletzenden Zauber.“

Draco und Ron wollten anfangen also zog sich der Rest zurück. Niemand bemerkte wie Harry kurz in sich ging und die Verbindung ein Stück weiter öffnete, sofort wurde er von noch mehr dunkler Magie überflutet. Zusammen mit Severus' Stimme, „Viel Spaß.“
 

Der Kampf war anders, er dauerte länger und es wurden mehr Flüche benutzt. Es kam Bewegung in die Kämpfer, es prallten Flüche gegen Schutzschilde oder man wich aus aber egal wie sich Draco und Ron anstrengten, das Ergebnis war dasselbe. Sie lagen nach einer knappen Viertelstunde im Dreck, zauberstablos und besiegt. Und genauso ging es auch den anderen zwei Angriffspaaren.

„Wie machst du das? Die Hälfte der Zauber, die du benutzt, kenn ich gar nicht“, sagte Hermine nachdem alle Flüche aufgehoben waren und alle wieder auf den Beinen waren.

„Aber Severus kennt sie“, warf Draco ein.

Der Angesprochene gesellte sich jetzt wieder zu den Schülern und nickte, „richtig, die Zauber sind von mir.“

„Aber wie konnte er so schnell so viele Zauber lernen? Dann müsste er ja die ganzen zwei Wochen nur Zaubersprüche gelernt haben.“

„Ich habe keinen einzigen Zauberspruch davon gelernt“, sagte Harry. Er trat neben seinen Partner, der ihm sofort das Medaillon abnahm.

„Aber wie kannst du sie dann anwenden?“, fragte Neville.

„Durch unsere Verbindung.“

„Also habt ihr es geschafft?“, kam von Dean.

„Nein, leider noch nicht.“

„Wie geht das dann?“

Hilfe suchend sah Harry zu Severus, der sich seiner auch erbarmte und erklärte, „im Endeffekt kämpft meine Magie. Harry denkt, was er machen will und meine Magie setzt es um.“

„Wie soll es sein?“

„Dass er meine Magie wie seine Eigene benutzt. Also er denkt explizit welchen Zauber er nutzen will und die Magie führt es nur aus und denkt nicht selber.“

„Aber wie kann er dann Zauber anwenden, die er nicht kennt?“, fragte Seamus, „nur als Beispiel.“

Severus überlegte kurz und sagte dann, „als Beispiel, Harry denkt, dass er seinen Gegenüber angreifen will aber er denkt nicht genau an einen Zauber also wird die Magie den Zauber wählen, den sie für richtig hält. Dabei spielt mein Unterbewusstsein eine große Rolle. Ich kenne Dracos Angriffsart, ich weiß, dass er sofort mit einem Stupor angreift also hat meine Magie meinen Spiegelprotego angewandt. Zwei Sachen in einem erledigt, Harry bleibt unverletzt und Draco ist außer Gefecht gesetzt.“

„Aber ist es so nicht sinnvoller?“, fragte Ron nach einer Weile, „Sie kennen wesentlich mehr Zauber als Harry und es würde sehr lange dauern bis er alle diese Zauber beherrscht.“

„Für den normalen Kampf geht das aber nicht für den Vernichtungszauber denn den kann ich nicht und werde ich auch nicht lernen“, sagte Severus.

„Warum nicht?“

Sowohl Severus wie auch Harry zögerten mit ihrer Antwort bis Harry leise erklärte, „weil der Zauber lebensgefährlich ist. Falsch angewendet, wendet er sich gegen den Anwender oder macht einfach was er will. Es reicht wenn ich den Zauber lernen muss, dann muss sich Severus nicht noch dieser Gefahr aussetzen. Zudem es für ihn auch nichts bringt.“

„So gefährlich? Hätte ich nicht gedacht“, gestand Dean und der Rest stimmte ihm zu.

„Leider ja aber bis ich den Zauber anfangen kann, muss ich erst mal den seine Magie beherrschen“, sagte Harry mit einem Handwink auf seinen Partner, der nur eine Augenbraue hochzog aber nichts dazu sagte.

„Wie soll es weiter gehen?“, fragte Blaise jetzt.

Diesmal antwortete Severus, „wir treffen uns ab jetzt jeden Abend nach dem Abendessen hier zum Training.“

„Jeden Abend? Was ist mit den Hausaufgaben?“ Es war allen klar, dass diese Frage von Hermine kam.

„Mrs. Granger, eigentlich sollten Sie gar keine Hausaufgaben mehr machen sondern mitten in Ihren Prüfungen stecken. Ich werde veranlassen, dass die Siebtklässler von den Hausaufgaben befreit werden und stattdessen an diesem Training teilnehmen. Das ist im Moment wesentlich wichtiger“, sagte Severus.

„Alle Siebtklässler?“

„Ja. Aber nicht alle auf einmal. Ich werde Albus einen Plan geben, wir brauchen jeden Abend vier Paare.“

„Und wenn sich ein Schüler weigert?“, fragte Neville.

„Dann sollte der- oder diejenige keinen Beruf anstreben, in dem ein UTZ in Zaubertränke notwendig ist“, schnarrte Severus kalt, sein Blick lag dabei allerdings auf Harry, mit einem Ausdruck, den keiner wirklich deuten konnte. Neville nickte nur, der Gesichtsausdruck machte ihm Angst.

„Wir sollten für heute aufhören“, schlug Harry schnell vor, sein Vorschlag wurde sofort angenommen.
 

„Das war nicht nett.“

„Ich bin nicht nett.“

„Zu mir schon.“

„Das ist was anderes.“

Harry sah seinen Partner, der bereits wieder an seinem Schreibtisch saß, zweifelnd an, seufzte dann und ging ins Bad. Es hatte keinen Sinn zu diskutieren, Severus würde jeden mit Pauken und Trompeten durchfallen lassen, der sich vor diesem Training drücken wollte. Und vor allem war es viel zu spät um darüber zu diskutieren, er wollte duschen und dann ins Bett. Er hoffte natürlich, dass Severus auch schlafen gehen würde aber irgendwie sah es nicht so aus.
 

Seine Ahnung erwies sich als falsch. Severus arbeitete zwar noch eine knappe halbe Stunde weiter bevor er dann doch seine Sachen weg packte, erst ins Bad ging und dann zu ihm ins Bett kam. Wie schon seit zwei Wochen schlang er sofort einen Arm um ihn und zog ihn eng an sich. Harry, der schon im Halbschlaf war, erwiderte die Umarmung, kuschelte sich an ihn und konnte sich ein Seufzen nicht verkneifen.

„Gute Nacht.“

„Gute Nacht, Harry.“
 

Das Training wurde bereits am nächsten Abend aufgenommen, diesmal Ravenclaw und Slytherin. Albus hatte die Liste von Severus am Morgen bekommen und die Schüler dementsprechend eingeteilt. Ihr Trainingsplatz, der sich außerhalb des Lagers befand, war am Abend sehr voll denn sehr viele Schüler wollten zusehen. Harry machte es nichts aus, er spürte schon den ganzen Abend über die dunkle Magie von Severus in seinem Innersten und das beruhigte ihn ungemein. Vor allem war er die dummen Blicke gewöhnt, nur hatten sie jetzt einen anderen Grund. Das Training begann trotz der Zuschauer.
 

„Severus, was machen die ganzen Schüler hier?“, fragte Albus. Er hatte nur nachsehen wollen wie das Training lief und war sehr überrascht gewesen.

„Frag sie das.“

„Du gefährdest sie.“

„Falsch, sie gefährden sich selber, ich habe keinen eingeladen und sie sind mir egal“, schnarrte Severus. Wie schon gestern lehnte er an seinem Baum und hielt den Blick auf den Kampf gerichtet, er hatte Albus nicht mal angesehen.

„Du könntest sie wegschicken. Was ist wenn ein verirrter Zauber sie trifft?“, fragte Albus.

„Was an, sie sind mir egal, war so unverständlich?“, knurrte Severus.

Albus sah seinen Tränkemeister fassungslos an, so kalt hatte er ihn noch nie erlebt. Er wandte den Kopf, Mrs. Patil aus Ravenclaw ging gerade zu Boden und gesellte sich zu ihrer Kampfpartnerin aus Slytherin, Mrs. Parkinson. Harry stützte sich schwer atmend auf den Knien ab, den Kopf gesenkt. Der Kampf war hart gewesen und dennoch nicht der Letzte an diesem Abend.

„Das Team Goyle – Brocklehurst vortreten und Kampfhaltung einnehmen“, knurrte Severus.

Sofort kam Bewegung in alle drei Kampfbeteiligten, Harry brachte sich ächzend in eine aufrechte Position während seine Gegner sich vor ihm aufstellten.

„Severus, es ist zu gefährlich mit den ganzen Schülern rund herum“, sagte Albus nochmal, „da kann sehr schnell was passieren.“

„Vielleicht bleiben sie dann weg und stören nicht weiter“, gab Severus kalt zurück, „Anfangen!“

Das Wort war noch nicht ganz ausgesprochen als Harry schon einen Lähmungsfluch auf Greg abfeuerte. Er wartete nicht ab bis sein Fluch traf sondern wandte sich sofort der Ravenclawhexe zu, die zur Seite gehechtet war um ihn seitlich anzugreifen. Sein Fluch prallte an ihrem Schutzschild ab. Doch diese Aktion bereute er nur wenige Momente später denn Greg war, trotz seiner fülligen Figur, sehr behände ausgewichen und griff ihn jetzt von hinten an. Er sah ihn in den Augenwinkeln, fuhr rum und in diesem Moment trafen ihn gleich zwei Schockzauber. bewusstlos ging er zu Boden, der Zauberstab kam mit einem leisen Klacken auf. Er war nicht der Einzige denn sein Lähmungsfluch, dem Greg ausgewichen war, hatten einen Gryffindorviertklässler getroffen.

„Sehr gut. Zehn Punkte für Ravenclaw und Slytherin“, sagte Severus während er sich vom Baum abstieß, nebenher die Lähmung von dem Viertklässler nahm und sich dann an die Menge wandte, „ich will morgen Abend niemand auf dieser Lichtung sehen, der nicht auf der Liste steht. Jeder Schüler, der sich hier unerlaubterweise einfindet, fluche ich persönlich zurück in sein Zelt. Jetzt verschwinden Sie alle.“

Die Schüler beeilten sich seiner unglaublich netten Forderung nachzukommen.

„Zufrieden Albus?“, schnarrte er ohne ihn anzusehen. Er bewegte sich auf Harry zu, hob den Schockzustand auf und hielt ihm gleichzeitig eine Hand hin. Sie wurde etwas zittrig ergriffen. „Du warst zu selbstsicher und hast deinen Gegner anhand seines Äußeren unterschätzt“, sagte Severus während er ihn hochzog.

„Hm, das habe ich bemerkt. Ich will ein Eis als Entschädigung.“

„Kriegst du.“

Ohne Albus weiter zu beachten, legte Severus einen Arm stützend um seinen Partner und machte sich mit ihm auf den Weg Richtung Zelt.

Der alte Weißmagier sah ihnen nachdenklich nach, von der Kälte in Severus' Stimme war nichts mehr geblieben als er mit Harry sprach. Da war sie warm und liebevoll gewesen. Und Albus war sich absolut sicher, dass morgen Abend wirklich keine ungebetenen Gäste mehr beim Training zuschauen würden. Dennoch hieß er das Verhalten von Severus nicht gut.
 

Harry hatte sein Eis bekommen und lag jetzt frisch geduscht und im Pyjama dich an seinen Partner gekuschelt. Dieser lehnte mit dem Rücken an ein verstärktes Kissen, hatte einen Arm um ihn gelegt und in der anderen Hand ein Buch. Harry beobachtete ihn einen Moment bevor er fragte, „was liest du da?“

Das Buch wurde ihm vor die Nase gehalten damit er es lesen konnte und dennoch brauchte er ein paar Momente um zu realisieren, was genau er da las. „Das ist ein Roman.“

„Richtig.“

„Das ist ein Muggelroman.“

„Wieder richtig.“

„Du liest Muggelromane?“

„Ja, tu ich. Sehr entspannend.“ Severus wurde mit großen Augen angesehen, er grinste und nahm das Buch wieder zu sich.

„Bist du böse weil ich verloren habe?“, fragte Harry irgendwann.

„Nein.“

„Sicher?“

„Ja. Du hast einen Fehler gemacht, hast daraus gelernt und wirst ihn nicht wieder machen. Das ist der Sinn vom Training. Fehler machen und daraus zu lernen“, erklärte Severus abwesend, sein Blick glitt schon wieder über die beschriebenen Seiten.

Harry verstand, er wollte seine Ruhe haben also suchte er sich eine bequeme Position und schloss die Augen, schnell war er in Gedanken versunken.

Er fühlte sich gerade sehr wohl, mit der Situation, mit seinen Freunden und vor allem mit Severus. Dass sie momentan nur kuschelten, kam ihm sehr gelegen denn irgendwie konnte er sich mehr nicht vorstellen. Kurz hatte er überlegt ob er mit einem seiner Freunde darüber reden sollte, er hatte den Gedanken aber dann wieder verworfen. Momentan hatte er eh anders im Kopf als Sex und wenn sein Problem später auch noch sein würde, könnte er den Gedanken ja nochmal vor holen.

Jetzt war er mehr als zufrieden hier zu liegen und sich an Severus zu kuscheln. Aber ob der das genauso sah? Vorsichtig schielte er nach oben, Severus war völlig in sein Buch vertieft und er hatte bis jetzt nichts weiter unternommen. Was sich, wenn Harry die Erinnerungen und Gefühle richtig deutete, auch nicht ändern würde. Severus würde ihn nie bedrängen und da er nicht wusste, wie weit er gehen könnte ohne ihn zu bedrängen, ließ er es ganz. Hm, und Harry traute sich nicht weil er in diesem Fall ein absoluter Schisser war. Tolle Voraussetzungen.

Mit hochgezogener Augenbraue sah Severus auf den jungen Mann an seiner Seite, der gerade sehr tief und schwer geseufzt hatte. Er wartete ob da noch mehr kam aber Harry blieb einfach liegen und schien völlig in Gedanken zu sein. Langsam, um Harry nicht zu verschrecken, baute er die Verbindung auf, Harry sah sofort auf als die warme Magie ihn einhüllte. „So tief in Gedanken?“, fragte er leise.

„Ja.“

„Warum? Doch nicht etwa wegen dem Training, oder?“

„Nein.“

„Weswegen dann?“, fragte Severus, der die Seite in seinem Buch markierte und es dann weglegte.

„Wegen uns.“

„Hatten wir nicht abgemacht, dass wir Probleme sofort besprechen wenn sie auftauchen?“

Harry hob den Blick, blinzelte ihn verwirrt an und meinte, „ich habe keine Probleme.“

„Wieso seufzt du dann so tief?“

„Ich dachte an die Zukunft.“

„Die Nähere oder die Entferntere?“

Jetzt wurde Severus noch verwirrter angesehen bevor Harry fragte, „wo liegt da der Unterschied?“

„Die Nähere beinhaltet das Ritual, den Vernichtungszauber und dieses winzige Problem, was sich Dunkler Lord nennt. Die Entferntere beinhaltet uns“, erklärte Severus ruhig, „und sämtliche Probleme, die du dir dabei einbildest, ob sie vorhanden sind oder nicht.“

„Was heißt hier einbilden?“

„Ich kenne dich mittlerweile gut genug. Immer wenn irgendetwas nicht so läuft, wie du es von der Allgemeinheit gewohnt bist, suchst du förmlich nach imaginären Problemen. Du suchst hauptsächlich nach Fehlern bei dir und deinem Verhalten“, sagte Severus. Seinem Blick wurde ausgewichen und bestätigte damit Severus' Vermutung. „Also, was ist es diesmal?“

„Reicht dir das hier?“, fragte Harry vorsichtig.

Er deutete unsicher auf sich selbst und Severus, es dauerte einen Moment bis Severus verstand. „Ja.“

„Wirklich?“

„Warum klingst du so zweifelnd? Ich habe dich nie belogen und ich fange jetzt nicht damit an. Ja, es reicht mir. Wir müssen uns Beide an die Situation gewöhnen und das braucht Zeit. Außerdem haben wir gerade andere Probleme als irgendwelche verqueren Vorstellungen wie eine Beziehung ablaufen soll. Oder hast du einen Zeitplan gemacht?“, fragte Severus amüsiert.

„Nein, natürlich nicht.“

„Warum machst du dir dann solche Gedanken? So ungern ich es auch sage aber du solltest manchmal weniger denken.“

„Das solche Worte mal von dir kommen würden.“

„Ja, schrecklich. Was hältst du davon wenn wir schlafen? Morgen wird wieder anstrengend genug.“

„Hm, gerne.“

„Dazu müsstest du mich kurz loslassen.“

Harry löste sich nur ungern von ihm, ließ ihn aber dann doch lange genug los damit sich Severus bequemer hinlegen konnte. Dann allerdings schlang er sofort wieder einen Arm um ihn, die Umarmung blieb nicht unerwidert.

„Gute Nacht, Harry und denk bitte nicht mehr darüber nach.“

„Das fällt schwer.“

„Versuch es einfach. Das macht alles sehr viel einfacher und jetzt schlaf.“

„Hm.“

Severus verdrehte die Augen, löschte dann das Licht und drückte seinen Partner an sich. Hoffentlich schlief Harry bald ein.

„Du, Severus?“

„Was denn?“

„Die Verbindung ist noch offen.“

„Stört sie dich?“

„Nicht wirklich...“

„Wo liegt dann dein Problem? Lass sie doch offen und schlaf endlich.“

„Mach ich ja schon, gute Nacht.“

Severus grummelte nur leise.
 

Die Verbindung wurde von da an nicht mehr geschlossen, weder von Severus' noch von Harrys Seite. Sie sahen einfach keine Notwendigkeit mehr dazu denn es fühlte sich einfach besser an. Lediglich im Unterricht musste Severus die Verbindung etwas eindämmen, sonst war er einfach zu leicht abgelenkt, vor allem wenn sich Harry in dieser Zeit mit starken Gefühlen auseinander setzte, merkte er das sofort und es lenkte ihn ungemein ab. Beim Training war die Verbindung wiederum voll geöffnet und von Tag zu Tag strömte mehr Magie von Severus zu Harry und sie wurden immer stärker. Das merkten auch ihre Gegner in den Trainingskämpfen, aus zwei wurden drei Gegner und die explizite Ansage von Severus, dass sie gefälligst mit voller Kraft kämpfen sollten. Was sie auch taten und damit wurde der Kampf für Harry verdammt schwer.
 

„Verloren“, grinste Draco. Er stand über seinem besiegten Gegner, der bewegungslos am Boden lag und ihn wütend ansah.

„Zehn Punkte für Slytherin und zehn Punkte für Hufflepuff“, knurrte Severus in diesem Moment. Er hatte sich von hinten genähert, nahm im Vorbeilaufen der Hufflepuffhexe den Zauberstab seines Partners ab und hob den Stasiszauber auf, mit eben diesem Zauberstab.

Harry ergriff die angebotene Hand und ließ sich hochziehen während er grummelte, „damit hab ich nicht gerechnet, Mist.“

„Fehler machen und daraus lernen“, war alles, was Severus sagte.

Draco und Vince nickten, die Hufflepuff hatte sich schleunigst zurückgezogen denn es war der letzte Kampf des Abends gewesen. Severus reagierte immer noch sehr ungehalten wenn jemand länger als notwendig am Kampfplatz blieb. Zuschauer hatten sie im übrigen seit der ersten Ansage keine mehr blicken lassen, die Kämpfer wurden allerdings jedes Mal von neugierigen Schülern empfangen.

„Kommt ihr noch mit was trinken?“, fragte Draco.

„Gerne. Severus?“

„Nein.“

„Och komm schon, du kannst doch nicht den ganzen Abend alleine im Zelt verbringen“, sagte Draco, „du könntest ein bisschen Gesellschaft gebrauchen.“

„Vielen Dank, ich verzichte. So gerne ich mich alleine in unser Zelt zurückziehen würde, kann ich es nicht, Albus will irgendetwas mit mir besprechen“, schnarrte Severus, es war ihm anzusehen, dass er von dieser Idee sehr wenig begeistert war.

„Viel Spaß“, grinste Harry bevor er mit Draco und Vince ging. Schwarze Augen folgten ihnen einen Moment, dann seufzte Severus und machte sich auf den Weg zu Albus, er hatte so gar keine Lust auf ein Gespräch.
 

Seine Laune sank noch tiefer als er das Zelt betrat und außer Albus noch Minerva und Lupin anwesend waren. „Albus, was willst du?“, knurrte er sofort.

„Aber Severus, nicht so unhöflich“, sagte Albus sofort und erntete damit ein erbostes Schnauben.

„Natürlich Albus. Einen schönen guten Abend, Albus, Minerva, Köter. Was ist der Grund, dass du mich an diesem wunderschönen Abend belästigst und mir meine wohlverdiente Ruhe nicht gönnst?“, schnarrte Severus in einer Tonlage, die jeden Schüler einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.

Albus konnte sich ein Seufzen gerade noch verkneifen, es wurde immer schwerer vernünftig mit Severus zu reden und das Thema, welches er ansprechen wollte, war nicht dazu gedacht das noch zu verbessern.

„Nun?“, knurrte Severus.

„Ich mache es kurz, wie weit seit ihr?“, fragte Albus und sofort verfinsterte sich der Gesichtsausdruck seines Gegenübers.

„Wir sind so weit, wie wir sind.“

„Wie weit genau ist das?“, kam von Minerva, sie bekam einen wütenden Blick zugeworfen,

„Kannst du es besser machen? Wir arbeiten daran und weder Harry noch ich lassen uns drängen, ihr wisst genau, dass es so nicht funktioniert. War das alles weswegen du mich hast hergerufen? Wenn ja, kann ich ja wieder gehen.“

„Severus, wir brauchen eine Aussage wie weit ihr seit. Die Überfälle nehmen zu, gestern gab es einen Anschlag in der Winkelgasse, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie das Ministerium angreifen“, fuhr Minerva auf.

Zu ihrer Bestürzung zuckte Severus nur mit den Schultern und meinte, „mir egal.“

„Wie kann dir das egal sein? Dort sterben Menschen.“

„Die ich nicht kenne und die mich nicht interessieren. Die einzigen Menschen, die mich interessieren, sind hier“, sagte er.

„Was ist mit Lucius und Narzissa Malfoy? Die sind im Ministerium.“

„Haben meine Freundschaft und meine Sorge vor siebzehn Jahren verspielt. Albus, willst du noch etwas?“

„Der Wolfsbanntrank. In neun Tagen ist wieder Vollmond.“

„Wollte ich heute aufsetzen aber dann wurde meine Abendplanung durch dieses sinnlose Gespräch unterbrochen. Kann ich jetzt gehen?“

„Natürlich.“

Severus nickte Albus nochmal zu und ging, ohne Minerva und Remus noch eines Blickes zu würdigen.
 

„Wollen wir mit Harry reden?“, fragte Minerva später.

„Willst du verflucht werden?“, fragte Remus zurück, „Severus bringt jeden um, der Harry auf diese Weise bedrängt. Irre ich mich oder ist er wesentlich stärker als früher.“

„Du irrst dich nicht, er und Harry sind stärker als früher aber da liegt das Problem“, sagte Albus leise.

„Wieso?“

„Weil beide, Harry und Severus, reine Schwarzmagier sind und auch wenn die Einteilung heutzutage natürlich Blödsinn ist, steckt doch ein bisschen Wahrheit dahinter.“

„Harry ist nicht böse.“

„Nein aber er hat, genau wie alle Anderen, eine böse Seite. Severus lebt seine Seite gerade sehr deutlich aus und er bekommt es wahrscheinlich nicht mal mit. Für ihn zählt nur Harry“, erklärte Albus traurig.

„Und Draco.“

„Remus?“ „Er hat sein Patenkind schon einmal verloren, nochmal wird er das nicht zulassen“, erklärte der Werwolf.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Minerva doch keiner der zwei Männer konnte ihr eine Antwort darauf geben. Albus löste das Treffen schließlich auf, sie hatte keine andere Wahl als zu warten.
 

Er spürte die Verärgerung durch die Verbindung hinweg und verabschiedete sich schnell von seinen Freunden. Es war nicht schwer seinen Partner zu finden, der dichte Rauch über dem Tränkezelt war eindeutig. Leise betrat er das Zelt, Severus stand mit dem Rücken zu ihm und hackte förmlich auf dem Schneidebrett rum.

„Mein Tränkelehrer hat mir immer erklärt, dass man die Zutaten mit sehr viel Sorgfalt und Umsicht behandeln soll. Er wäre sehr erzürnt über diese Art der Behandlung“, sagte er während er näher trat und vorsichtig die Arme von hinten um Severus legte.

Dieser hatte beim ersten Wort in seinem Tun inne gehalten, er hatte die Anwesenheit von Harry längst gespürt und genoss jetzt die Nähe zu ihm. „Mich wundert, dass du mir überhaupt zugehört hast“, sagte er irgendwann.

„Ich habe es versucht, zwischen dem ganzen Angeschreie und Beleidigen.“

Daraufhin schwieg Severus, er wusste selber, dass er den Jungen damals falsch behandelt hatte aber er konnte es nicht mehr ungeschehen machen.

„Aber das ist Vergangenheit“, sagte Harry gerade. Er lehnte mittlerweile eng an Severus' Rücken geschmiegt, seine Hände strichen sanft über dessen Bauch und Brust.

„Wirklich? Ich war nicht sehr fair zu dir.“

„Du warst zu keinem Schüler fair, außer den Slytherins.“

„Stimmt.“

„Aber das hast du auch geändert, die Schüler werden dich zwar nie mögen aber mittlerweile ist normaler Unterricht möglich. Was braust du da eigentlich?“

„Wolfsbanntrank.“

Harry hob den Kopf und schielte an seinem Partner vorbei auf das Schneidebrett. „Und dafür muss die Wolfswurzel pulverisiert werden? Sollte sie nicht in Würfel geschnitten werden?“, fragte er.

„Du hast ja wirklich Ahnung.“

„Ich habe ein O. Ja, ich weiß, nicht bei dir. Lass es mich dir beweisen, bitte Severus. Lass uns das endlich aus der Welt schaffen“, bat Harry.

Er spürte wie Severus tief durchatmete und dann meinte, „in Ordnung. Dann brau mal.“

Es dauerte einen Moment bis Harry begriff und sich eilig von ihm löste, nur um neben ihn zu treten. „Ich darf wirklich den Banntrank machen?“, fragte er nochmal nach.

„Ja. Es sind deine Mitschüler, die Lupin frisst.“

„Hey, ich schaffe das“, maulte Harry sofort, nur um dann leise hinzuzufügen, „aber ich könnte eine helfende Hand gebrauchen.“

Er rechnete mit einem bösen Kommentar doch Severus räumte nur die verschnittene Wurzel weg und deutete auf den Platz neben sich, ein Brett und ein Messer erschienen. „Schneid die Wolfswurzel, ich bereite die Würmer vor.“

„Gerne.“ Mit einem freudigen Grinsen machte sich Harry an die Arbeit und bis auf ein paar Absprachen arbeiteten sie ruhig und still nebeneinander.
 

Der Banntrank köchelte ruhig vor sich hin, Severus legte einen Überwachungszauber darauf während Harry die letzten Reste der nicht benötigten Zutaten wegräumte. „Wieso bist du eigentlich her gekommen?“, fragte Severus ohne sich umzudrehen.

„Ich habe deine Verärgerung gespürt und wollte mal gucken kommen. Was war los?“

„Das Übliche.“

„Sie wollten wissen wie weit wir sind und haben genervt?“

„Richtig.“

„Was hast du ihnen gesagt?“

„Auch das Übliche.“

„Wie weit sind wir? Ich kontrolliere noch lange nicht deine ganze Magie“, sagte Harry.

Diesmal schwieg Severus, er rührte noch einmal gegen den Uhrzeigersinn und stellte dann die Flammen richtig ein, der Trank musste jetzt zwölf Stunden köcheln und das konnte er auch alleine.

„Severus?“

„Du könntest meine Magie längst kontrollieren“, seufzte Severus.

„Wie? Sieh mich bitte an wenn du mit mir redest“, bat Harry.

Sein Partner drehte sich nur widerwillig um, kam auf ihn zu und murmelte, „lass uns in unser Zelt gehen und dort weiter reden.“

„Ich will eine Antwort.“

„Bekommst du aber nicht hier, komm.“
 

„Also? Was meintest du damit? Ich könnte deine Magie kontrollieren?“, fragte Harry als sie wenig später in ihrem Zelt saßen. Naja, eigentlich saß nur er, Severus ging unruhig hin und her. „Sag schon.“

„Das würde zu Ärger zwischen uns führen.“

„Ärger? Warum? Severus, sag schon, was du denkst. Ich kann deine Magie noch nicht kontrollieren“, sagte Harry überzeugt, „und ich bin dir auch nicht böse, versprochen.“

„Du kannst meine Magie kontrollieren, du willst es nur nicht. Du hast Angst. Du erinnerst dich immer an den Moment der Bindung und hast Angst. Du könntest sie längst komplett kontrollieren wenn du dich nicht so anstellen würdest“, sagte Severus schließlich.

Harry schluckte und fragte mit erstickter Stimme, „willst du damit sagen, dass es meine Schuld ist, dass wir noch nicht soweit sind?“

Das leise „Ja“, war sehr verletzend für Harry.
 

Sie schwiegen eine Weile, Severus setzte sich irgendwann in einen Sessel, sah ihn aber nicht an. Harry ging seine Gedanken durch, hatte er wirklich Angst? Er hatte damals die komplette Macht seines Partners gespürt und ja, sie hatte ihm Angst gemacht, verdammte Angst. Aber war das immer noch so? Er vertraute Severus, er liebte ihn, warum also konnte er sich nicht dazu durchringen es zu versuchen? Er seufzte leise und sah Severus an, der wich seinem Blick noch immer aus.

„Severus?“

Unsicher sah der Angesprochene auf, Harry lächelte ihn an. „Du bist nicht böse?“, fragte Severus.

„Nein, du hast irgendwo Recht. Können wir es probieren?“

„Sicher?“

„Nein aber ich würde es trotzdem gerne probieren. Wir müssen ja nicht gleich mit voller Kraft kämpfen, vielleicht erst mal nur die komplette Magie spüren?“, schlug Harry vorsichtig vor.

„Gerne.“

„Aber so weit entfernt?“

Severus runzelte kurz die Stirn, lächelte aber dann und wechselte seinen Sitzplatz auf die Couch. Dennoch zögerte er Harry anzufassen, er schien immer noch unsicher und so kannte Harry seinen Partner gar nicht.

„Ich bin dir wirklich nicht böse, du hast ja irgendwo Recht. Aber wieso sagst du mir das erst jetzt?“, fragte Harry, der die Beine auf die Couch zog und sich an ihn lehnte.

„Keine Ahnung, wahrscheinlich weil die Anderen mich so langsam richtig nerven.“

„Das ist klar. Also, versuchen wir es?“

Ein Arm wurde um Harry gelegt, er kuschelte sich enger an ihn und Severus sagte, „tun wir. Vergiss nicht, dass ich dir nichts tun will. Meine Magie auch nicht.“

„In Ordnung, wir können.“

Harry machte die Augen zu um sich weiter zu entspannen, er spürte wie sich die Verbindung immer weiter öffnete, wie immer mehr dunkle Magie zu ihm strömte. Kurz flackerte Angst in ihm auf, dieselbe Angst, die er damals bei der Bindung verspürt hatte doch er schob sie schnell beiseite, zog die Gefühle für Severus an die Oberfläche und krallte sich förmlich daran fest. Sie mussten es schaffen. Wenn er eine Zukunft mit Severus haben wollte, musste er sich zusammen reißen und es schaffen.
 

Jegliches Zeitgefühl war verschwunden, Harrys Innerstes trieb in dunkler Magie. Sämtliche Gedanken waren verschwunden, für sie war kein Platz denn Harry musste sich mit unzähligen Gefühlen auseinander setzen. Davon war nur die Hälfte von ihm, hoffte er zumindest denn wenn nicht hatte er viel zu viele Gefühle in sich. Leises Lachen ertönte.

„Severus?“

„Erwartest du noch jemand Anderen? Wenn ja, kann ich ja gerne gehen“, erklang die sehr amüsierte Stimme seines Partners.

„Du kannst ruhig bleiben.“

„Sehr nett.“

„Warum hast du gelacht?“

„Nur so.“

„Du hast mich ausgelacht.“

„Ich? Nein, ich doch nicht. Wie kommen Sie darauf, Mr. Potter.“

„Ach, sind wir wieder beim Mister, Professor Snape?“

Wieder ertönte das leise Lachen bevor Severus fragte, „wie fühlst du dich?“

„Gut. Erstaunlich, oder? Ist das deine komplette Magie?“, fragte Harry, „fühlt sich gar nicht so an.“

„Wie sollte es sich denn anfühlen?“

„Naja, bei der Bindung war deine Magie doch wesentlich stärker.“

„Falsch, sie war sogar schwächer. Wir sind wesentlich stärker geworden.“

„Aber es fühlt sich nicht so an“, protestierte Harry erneut.

„Du hast auch immer was auszusetzen. Erst ist dir meine Magie zu stark, jetzt ist sie zu schwach. Entscheide dich mal.“

„So war das nicht gemeint, ich wundere mich nur.“

„Bei der Bindung hast du mir misstraut und du hattest Angst, deswegen erschien dir meine Magie stärker. Mittlerweile vertraust du mir, hoffe ich zumindest, du bist den Umgang mit meiner Magie gewöhnt und du bist selber stärker geworden, deswegen erscheint sie dir jetzt schwächer“, erklärte Severus jetzt.

„Aha. Dann hattest du Recht, ich habe mich wirklich angestellt. Das ist gar nicht schlimm.“

„Freut mich.“

„Können wir damit arbeiten?“

„Noch nicht. Ich würde vorschlagen, wir lassen die Verbindung die nächsten Tage offen, genau so wie sie jetzt ist und wenn du damit klar kommst, bauen wir sie beim Training mit ein. Einverstanden?“

„Also ziehst du die Magie bis dahin zum Training zurück?“

„Richtig.“

„Versuchen wir es.“

„Dann raus aus deinem Innersten und ab ins Bad.“

„Häh?“

„Harry, es ist weit nach Mitternacht und ich will ins Bett.“

„Bitte? Es war doch gerade neun als wir angefangen haben.“

„Das ändert nichts an der Tatsache, dass es fast eins ist. Also ab ins Bad und dann ins Bett.“

Harry nickte innerlich bis ihm einfiel, dass Severus das ja nicht sehen konnte und suchte stattdessen den Weg nach draußen.
 

„Wieder da?“, fragte Severus als er die Augen öffnete. Statt einer Antwort kuschelte sich Harry enger an ihn, er hatte so gar keine Lust jetzt aufzustehen, es war gerade sehr bequem. „Harry. Aufstehen. Bad. Bett. Und zwar genau in dieser Reihenfolge“, schnarrte Severus amüsiert.

„Jetzt? Sofort?“

„Wann denn sonst?“

„Hm...“

Severus schnaubte leise und stand dann einfach auf, Harry, der an seiner Schulter gelehnt war, klatschte aufs Sofa.

„Das war nicht nett“, stellte er grummelnd fest.

„Aber notwendig. Ich geh ins Bad, du kannst solange noch schmollen.“ Er bekam einen mürrischen Blick zu geworfen doch wirklich bewegen tat sich Harry nicht. Das war für Severus das Zeichen zu gehen.

Als er wieder kam, war sein Partner auf dem Sofa eingeschlafen. Er schüttelte den Kopf, hob ihn aber dann vorsichtig hoch und brachte ihn zum Bett, Harry grummelte zwar etwas, wachte aber nicht auf. Severus brauchte nicht lange um sie Beide unter der Decke zu platzieren, Harry hatte sich im Schlaf doch noch bewegt und klebte jetzt förmlich an ihm. Mit einem zufriedenen Seufzen schlang er die Arme um ihn, er hätte sich nie vorstellen können, dass er den Jüngeren mal so bei sich haben würde. Er war die Bindung eingegangen weil es notwendig war, gut, das war es immer noch aber mittlerweile hatte sich die Situation geändert. Damals hätte er sich nie vorstellen können, dass sie mal so zusammen liegen würden, eher hätte ihn Harry in Grund und Boden geflucht.

Severus grinste bei dem Gedanken, er selbst musste sich vor seinem wütenden Bindungspartner in Sicherheit bringen weil er ihn umarmt hatte. Nicht, dass Harry eine Chance gehabt hätte aber das Bild fand er sehr witzig. Sein Blick ging zu dem Wuschelkopf an seiner Brust, es hatte sich wirklich einiges verändert. Wahrscheinlich hätte sich keiner träumen lassen, dass sie mal wirkliche Gefühle füreinander haben würden, vor allem er selbst nicht. Warum auch?

Er verstand bis jetzt noch nicht was Harry an ihm fand. Er könnte wesentlich bessere Partner haben, in seinem Alter und auch besser aussehend. Einen Partner, für den man sich in der Öffentlichkeit nicht schämen musste. Severus fragte sich ob sich Harry eigentlich bewusst war auf was er sich mit ihm einließ? Die Presse würde ihre Beziehung in der Luft zerreißen. Er seufzte tief, darüber würde er sich Gedanken machen wenn es soweit war und er hoffte einfach, dass Harry und ihre Beziehung das überstehen würde. Er wollte nicht wieder alleine sein. Ein Grummeln riss ihn wieder in die Realität, er sah nach unten und sah genau in grüne Augen. „Wieso schläfst du nicht?“, fragte Severus verwundert.

„Ich verlasse dich nicht wenn die Presse uns zerreißt. Die verfluchen wir und dann sind sie ruhig. außerdem glaube ich nicht, dass da überhaupt noch jemand was sagt wenn wir IHN erst mal unter die Erde gebracht haben. Ja, ich hätte dich verflucht wenn du mich am Anfang dieser Bindung irgendwie umarmt hättest, hey, ich war damals sehr davon überzeugt, dass ich hetero bin. Es hätte sich wirklich keiner denken können, wir Zwei wohl am wenigstens aber es ist passiert, ich liebe dich und nein, ich will keinen Anderen. Also würdest du jetzt bitte aufhören zu grübeln und endlich schlafen“, sagte Harry.

Mit jedem Wort waren Severus' Augen größer geworden, er blinzelte Harry einfach nur fassungslos an bis er geradeso heraus brachte, „woher...?“

„Die Verbindung, schon vergessen. Sie ist komplett offen und wenn du so explizit an alles denkst, scheine ich das zu hören.“

„Oh. Daran habe ich wirklich nicht gedacht.“

„Das habe ich gemerkt. Können wir jetzt schlafen?“

„Natürlich.“

„Wie sagtest du so schön, denk weniger“, grinste Harry.

Severus erwiderte das Grinsen eher halbherzig, beschloss aber dann, dass er für heute genug gegrübelt hatte. „Gute Nacht.“

„Dir auch.“ Harry kuschelte sich wieder an ihn und diesmal schloss auch Severus die Augen, es war Zeit zu schlafen. Gedanken konnte er sich immer noch machen wenn es irgendwann mal soweit war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So langsam geht es vorwärts aber noch immer ist das Pfauenauge noch nicht komplett. Irgendetwas fehlt noch, der letzte Teil, das wirkliche Verständnis für den Anderen und so nebenbei fehlt auch noch der Vernichtungszauber.

Also haben sie wirklich noch viel Arbeit vor sich, hoffentlich haben sie noch so viel Zeit denn irgendwo schleicht auch noch Voldemort rum. Und so lange wird der nicht mehr still halten.

*Obstteller hinstell* - für die guten Vorsätze. ;)

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  annette-ella
2015-02-02T20:57:41+00:00 02.02.2015 21:57
Hey,
#ein schönes Kapitel.
LG
annette-ella
Von:  Legoory
2015-01-11T19:20:00+00:00 11.01.2015 20:20
Menno, immer noch kein Kuss *schmoll* xD

Also so langsam wird unser lieber Harry aber ganz schön stark. Jetzt bin ich mal gespannt, wie das nächste Training abläuft, wenn er die ganze Kraft von Severus benutzt.
Beim letzten Absatz musste ich echt lachen. Normalerweise denkt ja Harry immer so viel und Snape zerstreut seine Ängste. Du hast den Spieß einfach mal umgedrecht. Herrlich ^^

Dann noch einen schönen Sonntag Abend und ich freu mich aufs nächste Kapitel
Von:  Sweetkiss
2015-01-10T09:53:22+00:00 10.01.2015 10:53
Hi ich finde die geschichte einfach toll mach weiter so bin gespannt wie es mit harry und snap weiter geht
Freue mich schon auf das nächste kapitel

Lg
Von:  Eshek
2015-01-06T19:46:11+00:00 06.01.2015 20:46
Verdammt schönes Kapitel.
Oh Mann... das läuft ja wie am Schnürchen! Naja, aber wie ich meine deinen Schreibstil einordnen zu können wird auf die beiden noch was zukommen! (Nicht auf Voldi bezogen, sondern emotional!) Die zwei haben einfach jeder für sich schon so viel sclechtes erlebt.
Ach Dumbles...nerv die zwei nicht! Gut Ding braucht weile! Wenn ich könnte würde ich das Suppenhuhn zum Mond fluchen! ^^
Ich freu mich, dass es jetzt weiter geht! Ich liebe diese FF!
LG
Eshek

P.s. Frohes Neues! ^^
Von:  Dive
2015-01-06T19:26:07+00:00 06.01.2015 20:26
Ein wirklich klasse Kapitel!!!

Ob das nun gut oder schlecht ist mit dem Gedankenmithören???
Ich spekuliere da mal noch auf ein paar problemchen mit genau diesem Sachverhalt.
Natürlich bin ich schon wegen dem finalen Zusammentreffen zwischen Gut und Böse aufgeregt.

Bis zum nächsten Kapitel
LG Rukaya

PS: Ich hoffe du bist gut in das neue Jahr gestartet.
Von:  Omama63
2015-01-06T11:00:36+00:00 06.01.2015 12:00
Ein super Kapitel.
Sie kommen endlich weiter. Harry findet Severus Magie nicht mehr bedrohlich und kann sogar Severus Gedanken hören.
Ich denke mal, dass es nicht mehr lange dauern wird, biss Harry etwas mehr will. Sie haben sich ja noch nicht mal geküsst. Wenn Harry jetzt Severus Gedanken mit bekommt, dann wird es Zeit, dass dieser mal was Unanständiges denkt, oder träumt, damit sie auch Das mal in den Griff bekommen. Sie müssen ja nicht gleich miteinander schlafen, aber ein wenig näher könnten sie sich schon kommen.
So wie es aussieht, warten Beide bis der jeweils Andere, den ersten Schritt macht.
Mir kommt es so vor, als wenn Severus, zu den Anderen immer böser wird und zu Harry immer lieber. Ich kann nur hoffen, dass er kein zweiter Voldi wird und dass es sich wieder gibt, wenn die ganze Anspannung und die Drängelei von Albus weg ist.
Warte schon gespannt, auf das nächste Kapitel.

Wünsche dir auch ein gutes neues Jahr und dass alles was du dir vorgenommen und gewünscht hast, in Erfüllung geht.

Lg
Omama63
Von:  sweet_tod
2015-01-06T06:59:21+00:00 06.01.2015 07:59
*sich ein Stück obst nehm*
Eigendlich wollte ich ja kein kommi hinterlassen weil du so lage gebraucht hast...
Aber das cap find ich echt gut und weil ich meine klappe nicht halten kann.. Naja hast du Glück gehabt!

Ich finde die beiden müssen erst mal an ihrer Beziehung arbeiten bevor sie den vernichtungszauber lehrnen!
Wenn die Grundmauer nicht stimmt kann das Dach nicht richtig halten! Aber sie sind ja auf dem besten weg dahin!

Das war glaube ich auch das erste mal das Harry die gedanken von sev mitbekommt. Sonst ist es doch immer umgedreht oder?

Es ist ja soooooo süß das Harry alles stehn und liegen lässt wenn es sev nicht gut geht!

Soso voldi greift die winkelgasse an.. Dafür hat er jetzt so lange gebraucht? Was für eine pfeife.. Ich dachte er macht sich gleich über das Ministerium her..

Freu mich auf jeden Fall aufs nächste cap! Und wehe du lasst uns wieder so lange warten! Dann schreib ich wirklich kein kommi ;)

Lg sweet
Von:  bluedragon1992
2015-01-05T21:57:08+00:00 05.01.2015 22:57
jaaaaaaaaaa ein neues chap *~* seit weihnachten sitz ich schon auf glühenden kohlen deswegen... der oneshot war geil keine frage aber ich wollte wissen wie es weiter gehtxD ich glaub ich weiß was ihnen noch fehlt... sie müssen sich endlich küssen!! das klappt sicherxDDD
Von:  brandzess
2015-01-05T21:24:46+00:00 05.01.2015 22:24
Sie arbeiten an am Ritual und ihrer Bezihung :) Das ist gut. Das Training wird Harry bestimmt helfen, es wird zeigen, dass Harry und Severus wirklich zusammen sind und die Schüler werden sich wohl langsam daran gewöhnen.
Das Die anderen Lehrer so beunruhigt sind finde ich etwas... naja, beunruhigend eben xD Severus ist zu ihnen wirklich ziemlich fies und kalt, zu Harry aber ganz anders, warm und führsorglich. Mit Glück könnte sich das ausgleichen. Aber wann ist es jemals so einfach und ist das wirklich so schlimm? Bin mal gespannt was du da noch so machst^^
Es ist auch gut, dass Harry Severus Sorgen gehört hat. Spannungen oder dergleichen können sie jetzt wirklich nicht gebrauchen, genauso was finde ich gut, dass Seberus bemerkt hat wie Harry sich den Kopf über ihre Beziehung zerbrochen hat.
Freu mich schon auf mehr :D
Lg brandzess
Von:  Lawkid
2015-01-05T19:19:30+00:00 05.01.2015 20:19
Hy
Geiles Kapi.
Das war echt toll geschrieben.
Ich hoffe es geht bald weiter.
LG deine Lawkid


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