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Naomi

Weg in die Schatten
von

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Das Abenteuer beginnt

Mit einem Brief kam das erste Abenteuer des kleinen Mädchens ins Haus geflattert. Sie sollte sich mit einem jungen Mann namens Seraphim in der Gilde treffen. Unwohlsein begleitete Rio bei dem klang dieses Namens, war dieser Magier doch dafür bekannt, dass er wie eine Katze war. Mit unwiderstehlichem Charme wickelte er seine Opfer ein und spielte sie dann zu Tode. Doch anzurechnen war ihm, dieses Spiel trieb er nicht mit Kindern und mit ihren zarten vierzehn Jahren, war sein kleines Mädchen wohl kaum für Interesse. Dennoch war er besorgt, als sie sich diesen Morgen fertig machte, um aus dem Haus zu gehen. Kurz drehte sie sich noch einmal vor ihm und grinste. Die momentan kurzen blonden Haare mit einem Haarband aus dem Gesicht gebunden, das etwas zu lange grüngelbe Oberteil sah fast aus wie ein kleines Kleid und die Hose war auch nicht die aller beste. Doch sie sah glücklich aus, das war alles was für den Rollstuhlfahrer zählte. "Ich mache mich auf den Weg", sie lächelte ihn an und verließ dann das Haus. Der Weg zur Gilde war nicht weit und sie war ihn inzwischen schon so oft gelaufen, dass sie ihn blind gefunden hätte. Aufgeregt hatte sie immer wieder den Namen gelesen, der im Brief erwähnt worden war. Seraphim, es klang schon ein wenig Engelsgleich und das gefiel ihr sehr. In der Gilde angekommen herrschte das gewohnte Chaos, welches man in den Räumen von Fairy Tail zu erwarten hatte. Schon nach dem Eintreten musste sich das Mädchen ducken, um nicht von einem vorbeifliegenden Stuhl erschlagen zu werden. Wer in dieser Gilde überlebte war definitiv bereit für die weite Welt. Aufmerksam sah sie sich um, suchte nach jenem der im Brief erwähnt war, eigentlich also ein Gesicht welches sie noch nicht kannte und hatte dabei wenig Erfolg. Der Grund war schlicht jener, dass Cyrus Ikaros Seraphim ebenfalls gerade erst erschien und sich deshalb hinter ihr aufbaute, wo sie ihn nicht sehen konnte. "Naomi nehme ich an?" Eine kühle schneidende Stimme ließ sie herumfahren und sie nickte. Vor ihr stand ein großer junger Mann mit weißen Haaren, sehr heller haut und Amethyst Augen. Gekleidet war er allerdings in Schwarz, Jacke, Hose Shirt Schuhe, alles stand im Kontrast zu seinem weißen Haar und der hellen Haut. Er hatte ein grinsen auf den Lippen und einen raubtierhaften Funken in seinen Augen. Er war anders als andere Magier, das konnte sie jetzt schon fühlen, obwohl er noch nicht viel gesagt oder getan hatte.

"Das bin ich Seraphim-sama", sie verneigte sich tief vor ihm und entlockte ihm so ein kleines Lachen. Doch es war nicht wirklich fröhlich, eher spottend. Denn was sie bald merken sollte, so sehr er auch seine Aufmerksamkeit auf Erwachsene Richtete, Kinder konnte er eigentlich nicht leiden. Schnellen Schrittes folgte ihm das Mädchen, während es einen Zettel las auf dem der Auftrag vermerkt worden war, den sie erledigen sollten. Einen gestohlenen Ring zurückholen, das sollte doch kein Problem darstellen. Wahrscheinlich war diese Aufgabe weit unter seinem Niveau, aber er war wahrscheinlich auch nur als ihr Aufpasser dabei. Ihr Weg führte sie zum Bahnhof, von dem aus sie einen Zug in die Richtung ihres Bestimmungszielt nehmen würden. Naomi selbst war noch nie mit einem Zug gefahren und deshalb besonders aufgeregt. Stolpernd folgte sie ihrem Begleiter und musste sich eilen, ihn nicht zu verlieren. Es war trotz seiner Auffälligkeit nicht einfach ihn in diesem Gedränge nicht aus den Augen zu verlieren. Der Gildenkollegen steuerte einen Wagon an und sorgte dafür, dass auch sie hinein stieg. Sie vor sich her schiebend bewegte er sich durch den doch sehr gut gefüllten Wagen und suchte scheinbar einen Sitzplatz. Dieser eröffnete sich in einer Sitzgruppe aus vieren, dort war allerdings nur ein Platz frei. Ihn störte es nicht, er nahm sich diesen Platz einfach, Naomi jedoch war nicht sicher, was sie nun tun sollte. Doch bevor sich das Mädchen etwas dazu überlegen konnte nahm der junge Mann sie von ihren Füßen und setzte sie sich auf den Schoß: "Nicht, dass du noch verloren gehst Naomi-chan", seine Stimme hatte etwas neckendes, sie war nicht mehr so kühl wie zuvor. "Danke Seraphim-sama", sie errötete leicht, dies war eine sehr ungewohnte Situation. Er lehnte entspannt in seinem Sitz während sie steif wie ein Stock auf seinen Knien saß.

Etwas was ihm scheinbar nicht verborgen blieb, denn er zog sie an seinen Körper heran und meinte, dass sie sich doch entspannen sollte. Immerhin würde sie die Fahrt noch mehr auslaugen, als die kleine Wanderung die von der Haltestelle ins Dorf auf sie warten würde. Ein wenig zögerlich kuschelte sie sich an ihn heran. Das störte ihn nicht. Eine Frau, die neben ihm saß erkundigte sich, ob sie verwandt waren und ab diesem Zeitpunkt war sie sein Cousinchen. Dieses im Arm haltend begann der deutlich attraktive Magie einen schieren Flirtmarathon, durch den ganzen Zug hinweg. Jedes weibliche Wesen hätte ihm wahrscheinlich seine Seele verkauft. Naomi beobachtete diese Fähigkeit ihres Begleiters mit Neugier. Ob es seine Art der Magie war, oder ob es einfach an seiner Überdosis Charisma lag, dass er es so einfach hatte Leute zu bezaubern? Nun gut, als es Zeit für sie war auszusteigen setzte er dem ganzen Theater noch die Krone aus. Beim hinausgehen griff er in die Menge von Bewunderern und zog einen jungen Mann von seinem Sitz. Diesem drückte er einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen bevor er mit seiner jungen Begleitung den Zug verließ. Diese entschied sich dafür, dass sie gar nicht erst versuchen wollte zu verstehen, was er damit bezwecken wollte. Was wahrscheinlich auch gut war, denn er schien gut gelaunt und das reichte.

Nun mussten sie von einem Bahnhof irgendwo im Nirgendwo zu ihrem Bestimmungsort gelangen und das schien sich noch etwas hinzuziehen. Doch es gab Dinge über die sie reden konnte. Denn auch wenn sein offensichtliches Hobby nicht zu toppen schien las der junge Magier recht gerne, ebenso Naomi. So kam es, dass die zwei in der Tat eine recht fundierte und ernste Unterhaltung über ein Drama hatten, welches beide vor Kurzem gelesen hatten. Wahrscheinlich war es dies, was Seraphim begeisterte. Ein kleines Mädchen, fern seines Beuteschemas, welches dennoch dazu in der Lage war sich mit ihm auf einem Level zu unterhalten, welches einige Erwachsene manchmal nie erreichten. Als sie allerdings das Dorf erreichen ist es bereits dunkel und er entschied sich dafür, dass sie sich lieber in einem Gasthaus ausruhen sollten und dann am nächsten Tag mit dem Auftraggeber in Kontakt treten sollten. Also machte er sich mit seiner Begleitung auf den Weg in eben so ein Gasthaus und miete dort ein Zimmer für die Nacht. Dieses hatte zwei Betten, sie würden in einem Raum schlafen, für Naomi kein Problem. Während sie im Bad war und sich zurecht machte, zog er sich im eigentlichen Raum aus, um ihre dann halb nackt entgegen zu kommen. Das kleine goldblonde Mädchen ließ sich davon eher weniger beeindrucken, denn immerhin lebte sie mit ihrem Vater alleine und musste sich nun um ihn kümmern, der Körper eines Mannes, war ihr nicht fremd. Sie selbst kuschelte sich ins Bett und wartete bis ihr Kollege zurückkehrte. "Gute Nach Seraphim-sama", flüsterte sie ihm entgegen und erntete dafür ein zartes Lächeln, "Gute Nacht Engelchen." Ein Spitzname der sie lange begleiten würde, doch das sollte sie noch nicht kümmern. Ihre Träume waren friedlich und tief.

Am Morgen war Naomi jene, die als erste die Augen öffnete und nach einer Weile des Daliegens entschied sie sich dafür, dass es Zeit war ihren Kollegen zu wecken. Also kletterte sie aus ihrem Bett und glitt in seines. Beugte sich über ihn um zart und melodisch seinen Namen in sein Ohr zu hauchen. Dies reichte schon um ihn zu wecken, doch seine Reaktion war überraschend. Er hatte beide ihrer Arme ergriffen und sie unter seinen Körper gebracht. Der junge Mann drückte Naomi in seine Kissen und sah sie starr an: "Warst du schon lange hier?" Sie schüttelte den Kopf heftig: "Ich wollte dich wecken..." Daraufhin entspannte er sich, hob sie wieder auf seinen Schoß. Scheinbar hatte sie seine Gedanken auf einem falschen Fuß erwischt. Es tat ihr leid, doch er schien nicht böse mit ihr. Nein er ließ sich mit ihr im Arm zurücksinken ins Bett. Nun ruhte sie auf seinem Körper, an seiner Brust und er streichelte durch ihr Haar, das fühlte sich wirklich gut an und Aufstehen war plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Ihre Hand fand einen Punkt an seinem Nacken, wenn man diesen kraulte begann er schnurrende Laute von sich zu geben, es entspannte ihn. Ein merkwürdiges Gefühl jemandem so nahe sein zu können, den man nicht wirklich kannte. Dennoch fühlte sie sich ihm verbunden, wahrscheinlich hatte sich in diesem Moment ein Band zwischen ihnen gewoben was allen Dingen dieser Welt trotzen sollte. Dennoch mussten sie sich bald auf den Weg begeben.

Nach einem guten Frühstück machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum Bürgermeister. Dieser hatte einen Ring verloren. Nicht besonders Wertvoll, aber ein Erbstück seiner Familie und mit dem Siegel der Stadt versehen. Es wäre einfach einen neuen Anzufertigen, allerdings wäre es ihm mehr als wichtig, seinen alten zurückzubekommen. Der Verdacht galt einem Bettlerjungen der seit einiger Zeit im Dorf herumlungerte und scheinbar nicht weiterziehen wollte. Natürlich eine Spur der die beiden Magier nachgehen wollten. Der junge Mann war einfach zu finden. Er saß am Marktplatz und half vorbeikommenden Damen am Brunnen, der schon alt und rostig war und sich deshalb nicht mehr so einfach bedienen ließ. Ein wirklich sympathischer Mensch, der hergekommen war, um Arbeit zu finden. Angeblich hatte er dies auch geschafft, ein Bauer hatte ihm zugesichert, dass er ab nächstem Monat bei ihm auf dem Feld arbeiten könnte. Er selbst nannte als Verdächtige die Sekretärin des Bürgermeisters. Diese war scheinbar aus dem Nachbardorf angereist. Eigentlich nichts was Aufsehen erregen sollte, aber die zwei Dörfer hatten eine Geschichte von ewiger Konkurrenz zwischen einander. Der Verlust eines Erbstückes war demnach ein wirklich guter Schachzug, um seinem Konkurrenten zu schaden, etwas was die zwei Magier ebenfalls unter die Lupe nehmen wollten.

In diesem Fall zeigte sich wie gut die zwei verschiedenen Menschen zusammenarbeiten konnten. Während Seraphim die Dame an der Tür ihres Hauses mit seinem Charme für sich gewann, völlig einnahm und von allem anderen ablenkte was gerade geschah schlich sich das kleine Mädchen ins Haus. Dort durchkämmte sie die verschiedenen Zimmer und suchte nach einem Hinweis auf den Ring. Fast wäre sie an ihm vorbei gegangen, ohne ihn zu bemerken. An einer Keramikhand steckte er. Zusammen mit anderen Ringen und Schmuckstücken. Natürlich, wo versteckte man am besten Schmuck, wenn nicht bei anderem Schmuck. Als sie den Ring an sich genommen hatte gesellte sie sich zu Seraphim und der unfreiwilligen Gastgeberin des Hauses, die gerade im Wohnzimmer zusammen Tee tranken. Die Überführte war ein wenig hysterisch und versuchte sich mit einer verzweifelten Gesichte über Notwendigkeit von Rache und ähnlichem zu retten. Doch damit stieß sie bei dem durchaus pflichtbewussten Magier auf taube Ohren. Denn wenn er etwas nicht leiden konnte, dann waren es weinerliche Personen. Außerdem würde er niemals zulassen, dass eine Mission im Fiasko endete, das würde die Ehre seiner Arbeit und dem Ruf seiner Gilde schaden, beides Dinge, die er niemals zulassen würde. Also brachten sie die Schuldige und den Ring zum Bürgermeister. Dieser war erstaunt und verwirrt über die Tat seiner angeblich so eng Vertrauten. Sie ihrer Strafe zuzuführen oblag ihm und die Magier verabschiedeten sich aus dem kleinen Dorf. Zurück zum Bahnhof, zurück nach Hause nach Magnolia, wo Seraphim sie nach Hause brachte und sich dann von ihr verabschiedete. Sie würde dieses erste Abenteuer niemals vergessen und schon bald, sollte das nächste folgen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-07-12T01:14:25+00:00 12.07.2014 03:14
Hammer Kapi^^
Antwort von:  Lyraci
13.07.2014 21:50
Danke sehr das freut mich wirklich


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