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Jade - Zweiter Teil

Teil 2

Das Bettlaken war seidenweich und fühlte sich angenehm kühl auf der Haut an. Irgendwoher hörte man das sanfte Rauschen des Meeres, das gemischt mit einzigartigem Vogelgezwitscher wie ein beruhigender Song wirkte.

Jade hatte noch nie solch eine Ruhe verspürt. Egal wo sie mit ihrer Mutter übernachtet hatte, nie hatte man den Lärm der Straßen und der Menschen auf ihr abstellen können. Doch hier war das anders. Das alles kam ihr wie ein Traum vor, und so war sie sehr dagegen abgeneigt ihre Augen aufzumachen und festzustellen, wo sie sich hier ganz genau befand.

Als sie aber eine warme und große Hand auf ihrer Stirn spürte, die ihr vorsichtig ihr Haar aus dem Gesicht strich, erwachte sie nun vollkommen aus ihrer Trance. Sie war unvorsichtig gewesen und hatte all ihre so gut gehüteten Schranken fallengelassen, nur weil sie am Abend den Mann neben sich im Auto für hübsch befunden hatte.

Und jetzt, jetzt lag er neben ihr und streichelte ihr Gesicht. Und der schöne Traum war zu einem Alptraum geworden, als sie spürte da sie nichts außer ihrer Unterwäsche an hatte.

"Morgen, hast du was schlechtes geträumt?" Sein Lächeln war unwiderstehlich, und sie steckte plötzlich in einer ziemlichen Zwickmühle. Einerseits wollte sie ihn von sich schieben, wollte ihn nicht in ihrer Nähe haben, da sie zuviel angst hatte. Aber andererseits verspürte sie große Lust seine total durcheinander gekommenen braunen Haare anzufassen und sie so glatt zu streichen.

"Nein." Nash sah ihr an das sie angst hatte, aber er wollte ihr keine angst einjagen. Am Abend zuvor hatte er genau das Gegenteil davon getan was er vorgehabt hatte. Er hatte sie in eines der Gästezimmer legen wollen, hatte sie aber am Ende doch in sein eigenes Zimmer und sogar in sein eigenes Bett getragen. Außerdem hatte er sich am Ende noch neben sie gelegt und war eingeschlafen. Etwas was er seit Tagen nicht getan hatte. Aber heute Nacht hatte er wie ein Stein geschlafen und fühlte sich an diesem herrlichen Morgen ausgeruhter denn je.

"Hast du Hunger? Ich schon." Ihr Haar war so unglaublich weich, dass er es nur schwer aus seinen Händen lassen konnte. Dennoch erhob er sich und zog sich an. Er erwartete keine Antwort von ihr, betrat statt dessen das Badezimmer und ging dann hinunter in die Küche.
 

Jade fühlte sich langsam ein wenig wohler, als sie Nash unten in der Küche hörte, wie er etwas bewegte. Ihr Kleid lag auf einem Stuhl neben dem Bett, also nahm sie es schnell und zog es an. Erst dann unterzog sie ihr neues Heim einer gründlichen Musterung.

Das Schlafzimmer war sehr groß, jedenfalls viel größer als jede Wohnung in der sie zuvor gelebt hatte. In einer Ecke befand sich ein großer Schrank und in der anderen ein moderner Schreibtisch, der voll mit irgendwelchen Papieren und Büchern war. Das Schönste aber an dem ganzen Zimmer war eindeutig die lange Fensterfront, die einen herrlichen Blick aufs Meer freigab und denn Gang auf eine große Terrasse ermöglichte.

Von hier oben konnte sie nicht fliehen, dazu musste sie dann doch hinunter und an Nash vorbeigehen. Zudem wusste sie auch nicht wo se sich befand. Es war ein Risiko hinunter zu diesem geheimnisvollen Mann zu gehen und zusammen mit ihm zu frühstücken. Denn obwohl er einen vernünftigen Eindruck auf sie machte, musste das nicht gleich bedeuten, das er es auch war. Das Äußere ihres Vaters konnte eine Frau auch sehr beeindrucken, aber es gab trotzdem nichts von seiner schwarzen Seele preis.

Ein wenig verfluchte sie sich, dass sie am Abend zuvor eingeschlafen war und so keine Möglichkeit gehabt hatte festzustellen wohin sie fuhren. Und sie hasste sich dafür das sie sich schutzlos einem Menschen ausgeliefert hatte. Ob sie miteinander geschlafen hatten, konnte sie auch nicht sagen, aber sie glaubte es auch nicht. Das war etwas an das sie sich bestimmt hätte erinnern müssen.

Das Haus war eines dieser neumodischen Bauten, die nur vor Stahl strotzen. So war es nicht verwunderlich, dass die feingeschwungene Treppe, die nach unten führte, durch verschiedene Arten von Stahldrähten gehalten wurde.

Nash hatte im Esszimmer schon alles für das Frühstück vorbereitet. Verschiedene Arten von Brötchen, Käse und Salami türmten sich auf Tellern, kurz davor umzukippen. Auch wenn sie sehr hungrig gewesen wäre, würde sie das nie alles aufessen können.

"Ich wusste nicht was du magst, also habe ich alles auf den Tisch gelegt. Wenn wir uns besser kennen, wird es leichter."

Jade hatte keine Wahl als zu lachen. Nash benahm sich wirklich komisch und jetzt, wo er da mit dieser Schürze vor ihr stand, konnte sie einfach nicht mehr ihre kühle Fassade aufrechterhalten. Dieser Mann war ganz anders als all die anderen die sie in ihrem Leben bisher kennengelernt hatte.

"Ich freue mich dich lachen zu sehen, du hast so ein schönes Lächeln." Nash stand jetzt ganz nah bei Jade. Bei seinen Worten die er sehr verführerisch hervorgebracht hatte, war ihr Lächeln plötzlich verschwunden. Stattdessen spürte sie jetzt ein heftiges Ziehen in ihrer Brust, als ihr dieser Mann ihr immer näher kam.

Durch ihr Kleid vom Vorabend waren ihre Arme entblößt, und sie war der festen Meinung das das der einzige Grund war, weswegen sie jetzt eine Gänsehaut kriegte. Ihr war einfach gesagt kalt und es lag keineswegs daran das Nash ganz sanft mit seinem Daumen an ihrem linkem Arm von unten nach oben strich.

Sie konnte sich trotzdem nicht rühren. Einerseits wollte sie fliehen, aber die überwältigende Nähe dieses Mannes ließ das nicht zu.

"Wir müssen heute ein paar Sachen für dich kaufen gehen. So geht das nicht, dass du mir hier auch noch erfrierst." Die Leidenschaft die sie vorher in seinen Augen gelesen hatte, war plötzlich weder weg und seine blauen Augen blickten sie jetzt ein wenig klarer an. Nash rückte etwas von ihr ab und schenkte ihr ein liebevolles Lächeln.

"Komm iss etwas, ich werde mich in der Zwischenzeit umziehen. Geht doch nicht das ich mit der Schürze vor die Tür trete."

"Ja." Er hatte es wieder geschafft ein Lächeln auf ihr schönes Gesicht zu zaubern, und es freute ihn. Nash ließ Jade alleine in der Küche während er die Treppen wieder hinauf in sein Zimmer eilte.

Die ganze Zeit in der Küche über, wo er alleine gewesen war, hatte er sich dafür gescholten, dass er so was dummes getan hatte und sie jetzt ihm gehörte. Aber dann als sie in diesem roten Kleid durch die Tür getreten war, da hatte er sich fast nicht mehr beherrschen können. Sie übte eine ganz eigenartige Macht auf ihn aus, eine Macht die ihm vielleicht irgendwann gefährlich werden könnte, wenn er nicht aufpasste.
 

Jade war der festen Überzeugung das sie total verrückt war. Nash hatte sie in der Küche alleine gelassen, die Tür nach draußen war auch offen gewesen und sie hätte so leicht fliehen können. Aber sie hatte es trotzdem nicht getan. Und es gab nur eine einzige Möglichkeit weswegen sie es nicht getan hatte und jetzt neben ihm im Auto saß, damit sie in die Stadt fuhren und ihr ein Kleid kauften: Ganz einfach sie war verrückt.

Nein sie war nicht verrückt, versuchte sie sich immer wieder zu sagen. Besser gesagt, sie wollte so auskundschaften, wo sie sich befand und wie es für sie am einfachsten war von hier zu fliehen. Dabei spielte vor allem die Zeit eine große Rolle. Denn wenn sie geflohen war, dann musste sie so schnell wie möglich bei ihrer Mutter im Heim sein um sie da rauszuholen, so schnell das ihr Vater keine Chance hatte sie wieder einzufangen.

Ja diese Erklärung befriedigte sie ein wenig, jedenfalls genug um die Fahrt über von der unglaublichen Präsenz dieses Mannes abgelenkt zu werden.

Mitten im Zentrum, hielt Nash in einer unterirdischen Garage an und brachte anschließend Jade zu einer Nobelboutique. Nobel war hier das entscheidende Wort, denn auf keinem der dort ausgestellten Kleider stand ein Preis, oder auch nur die Andeutung eines. Zwei junge Frauen nahmen Jade bei der Hand, nachdem Nash sich mit ihnen unterhalten hatte und führten sie in einen abgelegenen Raum.

Nach zwei Stunden mühseligen an und Ausziehens, hatten sie endlich alle Kleider für sie gefunden. Doch obwohl Jade jetzt hoffte, dass sie endlich fertig waren, dem war nicht so. Als nächstes führte Nash sie in ein Kosmetikgeschäft, um dann wiederum als nächstes in einen Schuhsalon zu gehen.

"Na müde, bald sind wir fertig und dann können wir hier in der Nähe irgendetwas essen gehen?" Jade realisierte erst jetzt, als er sich neben sie kniete um ihr das fünfte paar Schuhe auszuziehen, dass das eine Frage gewesen war.

"Ja, eine gute Idee." Als Nash jetzt ihre Fußsohlen massierte, fühlte sie sich endlich entspannt und wohl. Sie ließ sich jetzt angenehm nach hinten sinken um dieses Gefühl noch mehr auszukosten.

Aber genau in dem Moment spürte sie wie Nash ihren Fuß losließ. Da er jetzt nicht den anderen ergriff, blickte sie ihn wieder an.

Wie am Morgen zuvor wurde sie von seinen hellblauen Augen gefesselt. Sie waren um eine Nuance dunkler geworden, während er sie genüsslich beobachtete.

Jade war fasziniert, und als er sich jetzt erhob und neben sie setzte und sie dazu zu sich zog, wehrte sie sich nicht. Genau wie er wollte sie das das geschah. Sein Kuss war sanft und überhaupt nicht fordernd.

Wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe hielt er sie in seinen Händen, als jedoch Jade ihre Arme hob und mit ihren Händen seinen Kopf näher zu sich zog, da entbrannte auch in ihm die Leidenschaft in vollen Zügen. Wie ertrinkende klammerten sie sich aneinander und genossen dieses sinnliche Gefühl, dass sie vergessen ließ, wo sie sich befanden, nämlich in einem Laden.

"Nash, bist du das wirklich?" Diese Worte die von einer Frau kamen, ließen Jade wieder zur Vernunft kommen. Sie schob Nash entschieden von sich um dann beschämt nach unten zu schauen. Irgendwie konnte sie es nicht fassen wie sie sich hatte so sehr gehen lassen.

Die betreffende Person die diese Intimität zwischen den Beiden gestört hatte, war die Frau von einem von Nashs Partnern. Nach dem sie die üblichen Floskeln ausgetauscht hatten, ging die Person auch weiter. Jade war dagegen die ganze Zeit ruhig und im Hintergrund geblieben. Erst jetzt wagte sie es wieder Nash anzusehen.

"Komm, gehen wir, ich habe Hunger?" Seine Augen waren wieder klar und er hatte sein übliches Lächeln auf. Es fiel auch ihr jetzt etwas leichter nicht die ganze Zeit an den atemberaubenden Kuss zu denken.

Circa zwanzig Minuten später saßen sie in einem italienischen Restaurant und hatten schon ihre Bestellung aufgegeben.

"Kann ich dir ein paar Fragen stellen?" Nash lagen sehr viele Fragen auf der Zunge, aber ob er die Antworten auch bekommen würde, dessen war er sich nicht sicher.

"Kann ich dich auch etwas fragen?"

"Ja, gerne." Eigentlich hatte er vorgehabt ihr Fragen zu stellen, aber so war es auch nicht schlecht. Wenigstens würden sie so ein vernünftiges Gespräch zustande bringen.

"Du hast mich gekauft, ich meine wie..."

"Geld ist für mich kein Problem, ich habe einen sehr guten Job. Da musst du dir keine Sorgen machen." Unterbrach er sie schnell.

"Nein, ich meine, warum hast du das getan, ich meine mich gekauft?" Jade war unsicher, es schien fast so, als ob sehr viel von dieser einen Frage abhinge.

"Ich weiß es nicht, als ich dich gesehen habe, habe ich gedacht ich sehe einen Engel vor mir. Einerseits war es ein Weg von da wegkommen, den der Laden deines Vaters gehörte mir zur Hälfte, und zum anderen konnte ich dich so retten."

"Mich retten?"

"Also, ich bin kein Ritter in einer strahlenden Rüstung, aber es war mir zuwider was dein Vater mit dir vorhatte. Und ich würde im Gegensatz zu ihm, dir nie etwas antun, was du nicht selbst wolltest." Jade sah in seine Augen und wusste das er recht hatte, aber genau das war es was ihr angst machte. Wenigstens tröstete sie sich ein wenig, dass sie egal wie, die nötige Kraft finden würde um Nash zu wiederstehen.

"Und jetzt darfst du mir Fragen stellen?" Nash nahm ihr Angebot sehr gerne an.

"Warum bist du nicht abgehauen. Ich meine ich habe dich gekauft ja, aber es steht nirgendwo geschrieben, dass du bei mir bleiben musst, und ich wäre auch nie in der Lage nachzuweisen das du eigentlich mein Eigentum bist. Das ist dir doch klar?" Ja es war ihr klar, und sie verstand ihn vollkommen. Obwohl es sie etwas überraschte das er davon sprach. Eigentlich wollte sie ihm nicht die Wahrheit sagen, aber weswegen sie es dennoch tat, wusste sie in dem Moment nicht.

"Wegen meiner Mutter."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  capricious
2004-12-03T22:01:02+00:00 03.12.2004 23:01
*hust* ...... ....... ....... ich mag nash .... *rotwerd*
höhöhö sorry aber ich glaub ich bin verknallt*lol*
les mal das letzte pitel=)
Von: abgemeldet
2003-10-10T15:37:06+00:00 10.10.2003 17:37
Siehst du? Du kannst sowas von genial schreiben!! Ich stimme da higheel vollkomen zu! Dein Schreibstil ist einfach himmlisch!
Und die story ist zauberhaft. Schreib schnell weiter!!
HDGGGGGDL ^.^
safira
Von: abgemeldet
2003-10-09T20:41:12+00:00 09.10.2003 22:41
Ich beneide dich ;_; wirklich ;_;^^ so gut schreiben wie du, würde ich auch gerne können*g* und besonders diese kreativität... supi^^
Schnell weiterschreiben^^:D
Highheel


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