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Please, I am only yours

Completely Sold
 

Unter diesem Titel werde ich hier einige Kurzgeschichten veröffentlichen. Sie werden von Liebe, Hass, Verlangen, Trauer und vielem anderen handeln, aber der Schwerpunkt wird immer noch auf der Liebe liegen. Das Wichtigste ist aber, dass alle Geschichten in sich gesehen abgeschlossen sind.
 

Ivy
 


 

Please, I am only yours
 

Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern, an dem ich mein Leben zurückgewünscht hatte, aus vollem Herzen. Es sollte doch wieder so sein wie vorher, nur das es nie wieder die Möglichkeit dazu gab so zu werden.
 

Na schön, ich war endlich achtzehn, hatte gehofft mein Leben würde endlich in andere Bahnen gehen, aber dem war nicht so. Ich besuchte gerade die zehnte Klasse eines sehr renommierten Gymnasiums und war dazu noch ein ziemlicher Streber, jedenfalls in den Augen der anderen.

Freunde, ja das war für mich ein Fremdwort, was bedeutet schon ein Freund in der heutigen Welt. Sehr viel, musste ich leider traurig zugeben. Nur hatte ich leider keinen der mir in meinem Kummer zuhörte, ich hatte keinen der mich nur einfach so zu sich einlud zum Quatschen oder der mit mir stundenlang telefonierte.

Ein achtzehnjähriges Mädchen, ohne Freunde, mit einer verrückten Familie und dazu ohne jeglichen Wunsch weiter zu leben, ja das war ich. Ich glaube das würde mich richtig gut beschreiben.

Mein Weg zurück nach Hause an diesem Montag war nichts anderes wie auch all die anderen Tage zuvor. Die Menschen um mich herum lachten, unterhielten sich oder gingen nur still ihrer Arbeit nach. Ich würde sagen ich gehörte zu der stillen Sorte.

Erst heute erinnerte ich mich immer weder an meinen sehnlichsten Wunsch, ach wenn doch auch mal etwas gutes passieren würde. Unglaublich religiös war ich nicht, nein das kann man nicht sagen. Ja ich wurde schon dazu erzogen, aber meine Eltern stellten keine Bedingungen an mich, wähle gut, dann kommst du auch voran wie du es dir am besten vorstellst.

Ich hatte jedenfalls gewählt, denn mein Leben stand von Anfang an fest. Noch zwei, drei Jahre an dieser dämlichen Schule überleben und dann endlich meinen eigenen Weg gehen. Auf jeden Fall nur weg, am liebsten in eine andere Stadt, wo ich ungestört war, mich keiner kannte und ich ein neues, wirklich ganz neues Leben beginnen konnte. Aber bis dahin musste ich mich noch ein wenig gedulden, und das passte mir an solchen depressiven Tagen wie heute überhaupt nicht.

Ich bog gerade um die Ecke des Wohnblocks, wo unsere Wohnung war, als ich unsanft aus meiner depressiven Phase aufgeweckt wurde. Eigentlich wollte ich mich heute noch mindestens ein paar Stunden noch mit mir selbst beschäftigen und mir sagen wie scheiße es mir geht, aber die da wollten es wohl nicht so. Und wer waren die da, na ja vor unserem Wohnblock standen zwei schicke große Limousinen und zwei schwarze Kombiwagen. Ich meine im Fernsehen sieht man doch häufig so etwas, solche super gut aussehenden Autos, aber so was in Wirklichkeit zu sehen war doch etwas anderes. Und ich dachte mir, na endlich, endlich passiert auch bei mir etwas aufregendes, obwohl es nur in meiner Nähe geschieht. Doch all meine Gedanken waren nur eins, Pustekuchen.

Ich trat jedenfalls in den kühlen Eingang und stieg die Stufen bis in den zweiten Stock sehr langsam hinauf. Schon vor dem Eingang waren mir die zwei merkwürdigen Typen in schwarz aufgefallen, aber je näher ich dem zweiten Stock kam, desto mehr dieser Kerle wurde sichtbar. Drehten die hier einen Film, dachte ich mir?

Dunkle Sonnenbrillen, ein schwarzer Anzug und ein grimmiges Aussehen, unbewusst musste ich an MIB denken, was mir ein Grinsen meinerseits aufs Gesicht zauberte und die Typen noch blöder aussehen ließ.

Die Tür zu unserer Wohnung stand weit offen, und auch vor ihr hatten sich vier dieser schwarzen Gestallten sehr gemütlich hingestellt. Als ich eintreten wollte, versperrte mir einer von ihnen den Weg.

"Wohin?" Seine Stimme klang kalt und abweisend.

"Ich wohne hier, ist etwas mit meinen Eltern passiert?"

"Nein." Sagte er einfach nur und ließ mich eintreten. Merkwürdig, irgendwie bekam ich es jetzt doch mit der angst zu tun. Obwohl meine Mutter eine einfache Verkäufern und mein Vater ein Lastwagenfahrer, so waren sie doch die liebsten und besten Menschen für mich auf der Welt. Meine ältere Schwester bedeutete mir auch sehr viel, aber sie lebte ja seit einem Jahr nicht mehr bei uns, und so musste ich mir vorerst keine Sorgen um sie machen.

Auch in unserer Wohnung fand ich einige dieser Männer, aber ich machte mir jetzt nicht die Mühe meine Schuhe auszuziehen oder meinen Rucksack abzulegen, nein ich zwang mich an ihnen vorbei um ins Wohnzimmer vorzutreten und zu sehen was hier los war.

Meine Mutter, eine zierliche und kleine Person, jedenfalls wusste man genau von wem meine Schwester und ich die Statur geerbt hatten, denn mein Vater war sehr groß, saß niedergeschlagen auf dem Sofa. Mein Papa leistete ihr Gesellschaft und seine früher mal ganz dunklen Haare, schienen mir am heutigen Tage von grauen Strähnen nur noch mehr durchzogen worden zu sein.

"Mama, Papa." Sagte ich leise und sah die Angst in den Augen meiner Eltern als sie mich erblickten. Erst jetzt wurde ich der Waffen in den Händen der anderen Männer klar und auch des einen Mannes der im Vergleich zu den anderen einen grauen Anzug und keinen schwarzen trug.

"Oh, sie ist also doch hier."

"Nein!" Riefen meine Eltern im Einklang und ich versuchte während dessen diesen Mann mit dieser grauenvoll piepsenden Stimme zu mustern. Mein Vater hatte mich stets gelehrt, dass man aus dem Äußeren eines Menschen sehr viel herauslesen konnte, und heute konnte ich ihm endlich vollkommen recht geben. Ich schätzte diesen Mann auf etwa Mitte fünfzig, wenn nicht schon sechzig, schon wegen seines grauen Haares.

Er war sehr schlank, beinahe wirkte er wie ausgehungert, aber man sah deutlich das er deswegen nicht ein Schwächling war. Nein ich schätzte ihn eher auf sehr stark. Seine Augen waren grün, was mir einen kleinen Schrecken verpasste, weil ich das Gefühl hatte er hätte einen Blick wie der einer Schlange gleich.

"Das ist unsere jüngere Tochter Noelle. Sie ist nicht die, die sie suchen, Katharina lebt hier nicht mehr. Aber das haben wir ihnen schon oft genug gesagt." Sprach meine Mutter mit einer sehr verzweifelten Stimme, wie ich bemerkte.

"Ich wiederhole mich nur ungern." Der schlangenhafte Typ stand auf und trat auf mich zu, irgendwie glaubte ich, dass er mich mustern wurde, um zu prüfen ob ich auch gut genug wäre für irgendetwas.

"Mein Herr hat euch damals geholfen von eurer Familie zu flüchten Victoria, aber ihr wusstet auch was für einen Preis ihr dafür zahlen müsstet, er ist doch nicht so groß im Vergleich zu eurer Liebe die ihr euch so sehr damals gewünscht hattet." Ich wusste nicht viel darüber, von was der Mann gerade sprach, ich wusste nur es hing mit meiner Mutter zusammen. Und irgendwie schien mir das alles so ungeheuer fremd und nun doch wieder vertraut. Das Einzige was ich wusste war, dass meine Mutter ein Waisenkind ist.

"Der Sohn meines Herrn ist im heiratsfähigen Alter und er hat sich bereit erklärt endlich zu heiraten. Ihr wisst bestimmt am besten selbst wie schwierig junge Leute sind, aber Kai ist endlich erwachsen geworden, obwohl ich es manchmal selbst anzweifle, da er erst fünfundzwanzig ist."

Die Blicke meiner Eltern wechselten mit immer größerer Besorgnis von mir zu dem Mann im grauen Anzug. Was war hier nur los und über was sprach der Mann hier.

"Nimmt sie mit!" Sagte er plötzlich und das ließ mich jetzt doch aus meiner nachdenklichen Phase aufwachen, meinte er etwa mich damit? Aber als ich die Hände der anderen Männer auf mir spürte, wusste ich es.

"Noelle!" Rief meine Mutter aufgeregt und mein Vater sprang mir zur Hilfe, wurde aber von einem Mann hart im Gesicht getroffen so das er unsanft nach hinten fiel.

"Wehre dich nicht Viktoria, ich bin eher dafür deine ältere Tochter zu haben. Aber da sie nicht da ist genügt diese vorerst. Sie wird dazu dienen das du nie vergisst wie dein Versprechen lautete. Ich erwarte deine andere Tochter und dich in fünf Tagen im Hotel Adlon zu sehen, und wenn du nicht kommst, dann beachten wir es als deine Entscheidung uns diese Tochter zu übergeben. Obwohl ich mich erinnere das der Deal anders lautete, die älteste Tochter sollte uns gehören."

"Mama, Papa!" Ich schrie und wehret mich mit voller Kraft aber meine Eltern blickten mir nur traurig hinterher mit der stummen Bitte diese Prozedur auszuhalten, da sie mir alles bald erklären und mir auch zu Hilfe eilen würden.

"Sie ist zu laut, bringt sie zum Schweigen." Sagte der schlangenhafte Mann, und das war dann das Letzte was ich noch mitbekam, bevor ich im Land der Träume verschwand. Das Einzige was ich fühlte war ein Tuch das mir einer der Männer auf den Mund drückte und ich so einen süßlichen Geruch vernehmen konnte. Einen Geruch der mir die Sinne raubte und mich erschlaffen ließ.
 

Ein männlich herber Duft stieg mir in die Nase und beraubte mich aller Sinne, fast glaubte ich zu ersticken, wie grässlich dieser war. Hatte der Mensch überhaupt eine Ahnung wie stinkend das Zeug war. So ungefähr waren meine Gedanken als ich merkte, dass ich endlich aufgewacht war. Das erste Blinzen das ich wagte war etwas zaghaft, da ich einen heftigen Kopfschmerz verspürte. Zu dem Zweck wollte ich mit meinen Händen leicht meine Schläfen massieren, als ich bemerkte das ich sie nicht bewegen konnte.

Wie aus einem Sekundenschlaf erwachte ich jetzt sehr schnell und erinnerte mich in der gleichen Geschwindigkeit was passiert war. Ich lag in einem fremden Schlafzimmer auf einem großen Bett, während meine Hände an das Bettgitter mit Handschellen befestigt waren. Ich wusste das man mir ein Tuch an den Mund gelegt hatte, welches womöglich Chloroform enthielt, weswegen vielleicht auch die Kopfschmerzen zu erklären waren. Aber wozu und zu welchem Zweck wurde ich entführt, meine Eltern hatten kein Geld um mich freizukaufen, jedenfalls die kleinen Ersparnisse würden auf keinen Fall reichen um mich aus den Klauen dieser Leute zu befreien.

"Wie ich sehe seid ihr wach. Noelle, wenn ich mich nicht irre?" Diese piepsende Stimme kannte ich ganz gut und bald darauf sah ich auch den Mann dazu.

"Was soll das, warum haben sie mich entführt?" Fragte ich, besonders bemüht die angst in meiner eigenen Stimme zu verstecken.

"Ihr wisst es wirklich nicht. Na ja ich werde es euch sagen, aber zuerst würde ich mich gerne vorstellen, mein Name ist Anderson, ich bin der erste Leibwächter der Familie Katrell."

"Ich bin Noelle Jones, aber das wissen sie ja bereits." Erwiderte ich und hoffte dadurch diesen Irrtum aufzuklären, hoffentlich sagte ihm mein Nachname das er sich an der Tür geirrt hatte, aber dem war nicht so.

"Wir wollen ihnen nichts tun, also entspannen sie sich. Sobald ihre Schwester hier ist, werden wir sie frei lassen, dann können sie glücklich nach Hause zurückkehren. Sie wissen nicht zufällig wo sie steckt?" Anderson setzte sich in einen Sessel der neben dem Bett stand und beobachtete mich würdevoll. Ich hatte keine angst mehr, warum wusste ich auch nicht, aber es schien nicht so, als ob der Mann lügen würde, und das war eine meiner Eigenschaften die ich sehr gut beherrschte. Ich wusste immer wen jemand mich anzulügen versuchte, und dieser Mann, egal wie er auch aussah, sprach die Wahrheit. Ihm dennoch vertrauen wollte ich nicht, ich hatte ja gesehen wie er mit meinem Vater umgesprungen war, das er mir nicht antun wollte stimmte vielleicht, aber was erwartete meine Schwester Katharina, das hatte er mir nicht gesagt.

"Nein und wenn ich es wüsste, dann würde ich es ihnen auch sagen. Und jetzt will ich endlich wissen warum ich hier bin und warum man mich gefesselt hat."

"Ihre Fesseln sind nur eine reine Vorsichtsmaßnahe, aber ich werde sie ihnen abnehmen, wenn sie es wünschen."

"Ich wünsche es so." Beeilte ich mich zu sagen, und Anderson nickte nur, erhob sich aus seinem Sessel und schloss mir die Fesseln auf. Ich atmete ein paar Mal tief durch, massierte erst meine schmerzenden Oberarme und dann meine Schläfen.

"Die Kopfschmerzen lasen bald nach, hätten sie sich nicht so heftig gewährt würden sie sie jetzt nicht haben."

Der Raum in dem ich mich befand hatte nur eine Tür, und ich war mir sicher das dort die anderen Gorillas nur darauf warteten das ich rausstürmte, also war an Flucht nicht zu denken, weswegen ich mich vom Bett erhob, und mich so auf die Kante setzte das ich genau Anderson gegenüber saß.

"Ich warte, warum hat man mich entführt und warum wollen sie meine Schwester?" Fragte ich so ruhig wie mir möglich war.

"Sie ist die Verlobte von Kai Katrell, dem einzigen Sohn von Daniel Katrell dem Besitzer von KK Incorporations."

"Aber wieso, ich meine ich kann nicht leugnen das ich den Namen nicht schon mal gehört habe, aber das sich meine Schwester verlobt hat, ja das hat sie uns nicht erzählt, ich dachte sie wäre mit ihrem jetzigen Freund sehr glücklich, oder war das dieser Kai."

"Nein, eher unwahrscheinlich. Diese Verlobung wurde noch vor der Geburt deiner und der deiner Schwester besiegelt. Du musst wissen, deine Mutter ist die zweite Tochter von dem Ölmagnaten Barton."

"Nein meine Mutter ist eine Vollwaise, sie weiß nicht wer ihre Eltern sind."

"So hat sie euch das erzählt. Es ist eine Lüge, jedenfalls besteht ein Abkommen, demnach das älteste Kind das Victoria Barton zur Welt bringt, der Familie Katrell gehört, und das ist deine Schwester. Ich muss mich um wichtige Geschäfte kümmern, wenn du etwas brauchst, musst du es nur sagen. Aber du wirst die Suite leider für die nächsten fünf Tage nicht verlassen dürfen." Anderson erhob sich und verließ das Zimmer. Ich aber blieb unschlüssig sitzen. Auf dem Fenster zeichneten sich kleine Tröpfchen, was mir zeigte das es angefangen hatte zu Regnen. Es passte irgendwie, dachte ich mir, dieser Regen war wie ich. Er floss langsam dahin, voll von Traurigkeit erfüllt und nach Wahrheit suchend.
 

Schon einen Tag saß ich hier ohne eine Nachricht von Anderson, er war seit dem Tag nicht mehr aufgetaucht. Das Wetter hatte sich gebessert, so wie es an einem schönen Junitag auch aussehen sollte. Die Sonne schien und ich fragte mich wie es wäre jetzt schwimmen zu gehen. Aber daraus würde nichts werden, da ich das Zimmer nicht verlassen dürfte.

Das Einzige dessen ich mir jetzt sicher war, war das Anderson die Wahrheit gesprochen hatte, da er mir erlaubt hatte mit meinen Eltern zu telefonieren, mehr aber auch nicht.

Meine Mutter hatte die Geschichte bestätigt und mir versichert, dass alles gut werden würde, ich musste nur Geduld üben. Also tat ich wie geheißen, und genoss den kurzen etwas verwirrenden Urlaub von der Schule in diesen exquisiten Räumen. Also, wirklich was sich Reiche alles leisten konnten, eine Versuchung war es schon. Die Suite bot allen möglichen Komfort, und im Fernsehen konnte ich sogar Premiere empfangen, so dass mir nicht langweilig war, nein im Gegenteil, ich genoss es sichtlich hier zu sein.

Am dritten Tag hatte ich aber dann doch die Ungewissheit satt, und ich lief unruhig im Zimmer hin und her, als die Tür der Suite mit einem gewaltigen Donnern geöffnet wurde.

"Wo ist dieser verkalkte, alte Narr. Was denkt er sich dabei, ohne mich auch nur um Erlaubnis zu bitten, so zu handeln?" Ein Mann stand jetzt mitten im Zimmer und zwei der Bodyguards die vor der Tür platziert waren, versuchten ihn zu beruhigen.

Ein eingebildeter, reicher Idiot, so ungefähr war mein Eindruck von diesem Typen. Einfach umschreiben, eben ein Macho. Sein ganzes Benehmen bestätigte es mir auch. Irgendwie schien er mich nicht zu bemerken, da ich am Fenster stand, aber ich konnte ihn genau sehen. Er hatte kurzes braunes Haar, das einen perfekten Schnitt zu seinen kantigen Gesichtszügen bildete. Und er war braungebrannt, was mich nur auf einen Solarium Fanatiker schließen ließ. Sein Anzug zeigte von hoher Eleganz und war eindeutig extra für ihn von einem Designer wahrscheinlich geschneidert worden.

Als ich mich jetzt bewegte, schien er mich endlich zu bemerkten und drehte sich zu mir um. Er sah mich mit einem solch finsteren Blick an, dass ich schon angst hatte er würde wie ein hungriger Wolf über mich herfallen.

"Und wer zum Teufel bist du?"

"Ich bin Noelle und ich nehme an du bist Kai." Ich weiß nicht was mich zu diesem Schluss folgern ließ, aber ich hatte es gesagt.

"Ja der bin, ich. Sag mir nicht der alte Idiot ist jetzt auf junge Mädchen umgestiegen, du siehst jedenfalls noch sehr jung aus um mit einem alten Knacker wie ihn was anzufangen, egal wie viel Geld er hat. Und blöd siehst du ja auch nicht aus. Also, was machst du hier?" Okay ich hatte ja schon erwähnt das er ein Macho war, das er aber auch noch unhöflich, gemein und respektlos war, muss ich nach seiner Rede wohl nicht erwähnen. Eigentlich würde ich noch etwas dazu sagen was er ist, aber das ginge dann doch zu weit, ich würde mich einfach nur auf sein Niveau begeben und das wollte ich nicht.

"Sprich schon, oder hat es dir die Sprache verschlagen?"

Gerade als ich mich doch anders entschied und ihm den Kopf gründlich waschen wollte, trat Anderson durch die Tür herein.

"Was ist hier los?" Fragte er mit seiner piepsigen Stimme.

"Das will ich auch verdammt noch mal wissen. Wer ist sie?" Kai deutete auf mich und drehte sich wütend zu Anderson herum.

Das erste was diesem Menschen entscheidend fehlte war Geduld, und ich hielt es nicht mehr aus wie eine Sache hier behandelt zu werden.

"Jetzt hören sie mir mal gut zu sie eingebildeter Idiot, mein Name ist Noelle, prägen sie ihn sich gut ein. Ich bin weder verkäuflich noch freiwillig hier und würden sie nicht mit der Tür gleich ins Haus fallen, hätte ich ihnen alles noch vor wenigen Minuten erklären können. Und jetzt entschuldigen sie mich, ich ertrage ihre grässliche Visage nicht mehr und ich empfinde es als Notwendigkeit mich von hier schleunigst zu verziehen. Ich bin vielleicht nicht wie sie in einem goldenen Bett aufgewachsen, aber Benehmen haben mir meine Eltern dennoch beigebracht, was ihre ihnen offensichtlich nicht getan haben." Ich merkte schon vorher wie er überkochte und das er sich schwer zurückhielt und mir am liebsten an die Gurgel springen würde um mich auf der Stelle umzubringen. Dennoch konnte auch ich, wenn ich einmal in Fahrt war, meine Klappe nicht mehr halten und so hatte ich bis zum Ende geredet.

Und gerade als er auf mich losgehen wollte, hielt ihn Anderson zurück. Ich verzog mich dadurch schleunigst ins Schlafzimmer.

Aber hinter mir schloss ich die Tür nicht ganz zu, schließlich wollte ich noch mitbekommen, worüber sich die Beiden unterhielten.

"Ich werde diese Mistgöre umbringen, lass mich los Anderson oder willst du dich gegen mich auflehnen. Keiner wagt es so mit mir zu sprechen. Ich bin schon so schlecht drauf und jetzt treibt sie mich auch noch auf die Palme. Ich hoffe sie ist nicht irgendeine deiner Verwandten sonst könnte mir noch leid tun, was ich mit ihr zu tun gedenke?"

"Nein sie ist nicht mit mir verwandt, aber sag mal was hat dich so aus der Fassung gebracht, so kenne ich dich gar nicht?" Fragte Anderson aufgeregt.

"Sieh dir das an." Kai zeigte auf seinen Oberarm. "Ich hoffe das du das nächste Mal viel vorsichtiger bei der Auswahl deiner Mitarbeiter vorgehst." Ich konnte durch den Spalt in der Tür nicht sehen was los war, da Anderson genau davor stand.

"Wo ist der Mann?"

"Er ist in meinem Zimmer."

"Bleib hier Kai, ich werde einen Arzt holen. Ihr zwei ihr stellt euch vor die Tür, außer mir lasst ihr keinen herein. Ich bin gleich wieder da." Anderson wies seine Mitarbeiter an und verließ dann das Zimmer. Die plötzliche Stille war unheimlich und als ich mir bewusst wurde das ich mich ganz alleine mit Kai hier in der Suite befand, begann ich mich ein wenig zu fürchten. Hatte er nicht vor wenigen Minuten gedroht mich umzubringen?

"Ich weiß nicht wer du bist, aber es ist mir jetzt egal, wäre aber nett, wenn du herauskommen würdest und mir hilfst. Alleine klappt es nicht so." Er hatte es gewusst, war meine erste Reaktion, also hatte er ganz genau gewusst das ich das Gespräch belauscht hatte. Ich fasste mir ans Herz, wusste sowieso nicht was ich anderes tun sollte, außerdem war die Neugier doch etwas stärker als die angst, und verließ das Schlafzimmer.

Kai saß auf dem Sofa und sein Jackett lag neben ihm. Er blickte mich nicht an, sondern betrachtete seinen Arm. Als ich die Wunde bemerkte, entrang sich meiner Kehle ein kleiner Schrei, was ihn jetzt aufblicken ließ.

"Oh, bist du also doch rausgekommen." Ich achtete jetzt nicht auf seine Worte, sondern eilte sofort ins Badezimmer. Mir war irgendwie so, als ob ich dort am Tag zuvor noch einen Erste Hilfe Kasten gesehen hatte, ich hätte mich aber auch irren können. Doch dem war nicht so, ich fand ihn schließlich in einem der Schränke.

"Ich dachte du wärst wieder geflohen." Sagte er als ich zurückkam, jedoch als ich mich dann ungezwungen neben ihn aufs Bett setzte und er das Verbandszeug in meinen Händen sah, lächelte er nur freundlich. Ich hatte ihn ja vorher nur wütend gesehen, so das es mich doch ein wenig überraschte das er so angenehm lächeln konnte.

Dennoch achtete ich nicht mehr sonderlich auf ihn, sondern widmete mich der Wunde an seinem Arm. Es sah ganz so aus, als ob es von einem Messer kam, sie war nicht zu tief, aber tief genug um wahrscheinlich genäht werden zu müssen.

"Wird wahrscheinlich genäht werden müssen." Sagte er.

"Ja." Bestätigte ich und hatte das Gefühl, als ob er Gedanken lesen konnte. Da ich selbst kein Arzt war, wusste ich so genau auch nicht was ich jetzt tun sollte. Aber automatisch hatte ich mir seinen Arm gekrallt, und ihn auf meinen Schoss gelegt, so das ich die Wunde besser betrachten konnte. Sie blutete immer noch ziemlich stark, weswegen ich eine der dickeren Verbandsbinden nahm und sie ihm jetzt einfach nur auf diese drückte. Ich spürte wie er leicht zusammenzuckte und ich ebenfalls mit ihm.

Obwohl ich gerne mehr für ihn getan hatte, war es nicht mehr nötig, denn im nächsten Moment erschien Anderson wieder im Zimmer mit einem Arzt im Schlepptau. Etwas fehl am Platze fühlend, zog ich mich jetzt wieder zurück ins Schlafzimmer, diesmal aber mit mehr Diskretion. Noch mehr Lauschen hatte ich nicht vor.
 

Ich wurde an einem sehr kalten Dezembertag geboren. Damals, so sagten es mir meine Eltern, war der Schnee so hoch wie nie zuvor und trotzdem schneite es immer noch. Die ganze Stadt die so beschäftig bisher gewirkt hatte, war plötzlich verstummt, als ich meinen ersten Schrei tat, jedenfalls sagt das meine Mutter.

Und obwohl ich nicht an Weihnachten geboren wurde, fanden meine Eltern den Namen Noelle wirklich passend, passend um diesen schwarzhaarigen Engel mit den himmelblauen Augen zu benennen.

Ich empfinde nicht das ich besonders hübsch bin, ja es stimmte vielleicht das dieser Kontrast etwas ungewöhnlich war, wer hatte heutzutage jemanden mit schwarzen Haaren und blauen Augen gesehen. Nichtsdestotrotz hasste ich mein Äußeres und beneidete andere Leute. Warum konnte ich nicht die gleiche Haarfarbe wie meine Schwester haben? Mit blonden Haaren wäre es doch viel leichter mich als Engel darzustellen als mit diesen schwarzen, so hatte ich eher das Gefühl ich würde mit meinem guten Gehabe nur eine Maske verstecken. Die wahre Maske meiner selbst, die so grausam und fürchterlich war, das sie sogar mir manchmal angst einjagte.

Nachdem ich ohne überlegen aus dem Zimmer gerannt war um Kai zu helfen und dann diese genauso stürmisch verließ, saß ich jetzt schon seit über zwei Stunden auf dem großen Bett und blickte durch das Fenster monoton nach draußen.

Mein ganzes Leben bestand aus sehr sorgfältig geregelten Vorgehensweisen, und jetzt war ich da herausgerissen worden und trotzdem, obwohl ich es so sehr erhofft hatte, fühlte ich mich nicht glücklich. So viel ich verstand war meine Mutter die Tochter eines sehr reichen Mannes. Leider verliebte sie sich in einen armen Schlucker, der mein Vater war. Irrwitzig, aber warum klang das alles in meinen Ohren wie ein modernes Märchen, eine Geschichte über Romeo und Julia die vielleicht doch einen glücklichen Ausgang genommen hatte.

Mamas Vater war sehr streng und er hatte verlangt meine Mama solle den Vater von Kai heiraten, aber da dieser sehr viel älter und plus dazu auch noch einmal verheiratet war, konnte sie es einfach nicht. Außerdem war da noch mein Papa. Die Liebe zu ihm trieb sie dazu ihre Tochter zu verkaufen. Ja, als etwas anderes konnte man es nicht bezeichnen.

Katharina, ich frage mich wie du das alles auffassen wirst. Obwohl ich schon immer den glauben hatte du seiest mit Mutter mehr verbunden als mit mir, so liebe ich dich trotz der Eifersucht auf deine wunderschöne Haarfarbe und deiner besseren Beziehung zu unseren Eltern. Du bist das was du bist, meine geliebte große Schwester.

Ein klopfen das so ungewöhnlich drängend klang, kam von der Tür und zerbrach meine traurigen Gedanken.

"Herein." Rief ich automatisch und mit solch melancholischer Stimme, die mir so fremd vorkam.

"Noelle?" Es war Kai der da stand und mich von der Tür musterte.

"Ja."

"Alles in Ordnung mit dir." Wie durch einen Schleier bemerkte ich wie er mir immer näher kam, sich neben mich kniete und mir zärtlich über das Gesicht strich. Ich weinte, wurde ich mir plötzlich bewusst, und dieser Mann hier versuchte mich zu trösten.

Ich ließ mich treiben, denn ich glaube ich hatte seit Jahren nicht mehr geweint, es war fast so, als ob ich total vergessen hatte, was es hieß zu weinen. Kennt ihr das wenn der warme Sommerregen auf euch hinabfällt und ihr das Gefühl dabei habt er würde all eure Sorgen fortspülen, wie ein starker Fluss der sich seinen Weg durchs Gebirge bahnte. Ja dieses Gefühl beherrschte mich plötzlich, und der Grund war dieser Mann. Erkenntnis!

"Es tut mir leid, ich habe wirklich nicht gewusst, was meiner Vater damit gemeint hatte, dass er meine Verlobte holen würde. Anderson hat mir alles erzählt und es tut mir wirklich leid. Das alles ist so dumm, wir sind doch vernünftige Menschen, hätte man es nicht auch anders regeln können." Ich verstand nicht worüber er sprach, ich spürte nur wie er sich neben mich setzte mich mit seinen starken Armen umschloss und wie ich das Kribbeln spülte, das mich merkwürdig umrieselte und mir keine Ruhe gab.

Kai sah sehr gut aus, er war wie ein Model aus diesen Modemagazinen. Und es war irgendwie auch kein Wunder, wenn man Geld hatte konnte man schließlich alles, oder doch nicht? War er von Anfang an so schön gewesen. Und da war sie wieder diese Eifersucht die mich erfasste und mich als nutzlos wirken lies. Die ganzen Gefühle die ich in den letzten Stunden durchlebt hatte ließen mich jetzt erschlaffen, Hass, Trauer, Eifersucht, Freude...

Ich spürte nur noch wie Kai mich langsam zurück auf die Kissen sinken ließ, und sich aus dem Zimmer entfernte, doch ich konnte noch lange nicht einschlafen. Ich musste nachdenken und jetzt hatte ich die Gelegenheit.

Getäuscht, ja ich musste es zugeben, ich hatte mich getäuscht, es war nicht Abneigung die ich gegenüber diesem Mann empfand, sondern Zuneigung. Er zog mich magisch an, seine braunen Augen schimmerten so warm, das es mir wunderbar den Rücken herunter rieselte.

Man sagte mir ich sei schön, man sagte mir ich sei klug, aber warum hatte meine Mutter mich nicht lieb? Sie sagte sie liebe mich, aber warum habe ich das Gefühl das das alles eine große Lüge sei?
 

Am Tag darauf wurde ich von meiner Mutter abgeholt, sie und Katharina hatten sich lange Zeit mit Kai und Anderson in der Vorhalle des Hotels unterhalten, und ich war die ganze Zeit im Hintergrund geblieben. Sie waren einen Tag zu früh gekommen, aber nicht, weil sie es gewollt hatten, sondern weil es Kai gewollt hatte. Er hatte meine Mutter und meine Schwester um eine Unterredung gebeten, und so war es letztendlich zu diesem Treffen gekommen. Lustlos schaute ich mich um und betrachtete diese Umgebung, denn wann hatte ich je wieder Gelegenheit so etwas schönes zu sehen. Kristallene Kronleuchter gaben ein warmes Licht und einen etwas altmodischen Flair der Umgebung in der wir uns befanden. Und ich selbst, ja ich fühlte mich wie eine Prinzessin, so eng umringt von den Bodyguards, und den Blicken ausgesetzt, die mich respektvoll musterten.

Als sich meine Mutter erhob und Kai und Anderson vorsichtig die Hand schüttelte, wusste ich das ich endlich frei war und ruhig nach Hause zurückkehren konnte. Nur das Gefühl der Leere, dass mich erfaste, und mein Herz, dass laut nein schrie, sagten etwas anderes, als das was mein Gesichtsausdruck den anderen verriet. Ich lächelte. Ich lächelte über das Unglück meiner Schwester, einen fremden Mann zu heiraten, den sie nicht kannte. Ich lächelte über mein Unglück, dass ich Kai mochte, ja ihn sogar liebte. War den Liebe überhaupt real, konnte sie sich auf den ersten Blick so tief entwickeln?

Meine Mutter hatte sich mir genährt und auch sie lächelte so fröhlich wie nie zuvor, sie wirkte frei, frei von jeglichem Kummer.

"Komm mein Liebling, jetzt kannst du endlich wieder nach Hause." Ihre Worte waren warm, so unendlich warm, dennoch bewogen sie mich nicht dazu, dass ich mich besser fühlte. Ich hatte mich nach dieser Zärtlichkeit gesehnt, aber heute wollte ich sie seltsamerweise nicht fühlten.

"Komm Schwesterchen, gehen wir nach Hause." Was, Katharina kam auch mit? Ich blickte erst mal zu ihr und dann zu Kai, er lächelte mich sanft an, froh darüber, dass ich jetzt glücklicher wirkte. Aber ich war nicht glücklich!

"Könntet ihr uns für zwei Minuten alleine lassen." So wollte ich es nicht enden, aber zuerst musste ich mit Kai alleine sein.

"Nein, ich meine nein, ich kann..." War das etwa Panik, dass ich in der Stimme meiner Mutter hörte. Warum hatte sie solche angst davor mich mit ihm hier alleine zu lassen. Etwas war faul, irgendetwas verheimlichte sie mir und ich würde nicht eher ruhen bis ich es herausfand. Jetzt war ich mir dessen sicher, das mein Gefühl mich all die Jahre nicht enttäuscht hatte, aber das Problem wollte ich auf später verschieben. Und dann würde sie mir nicht entkommen können, nie wieder.

"Bitte Mutter." Ein sanfter Druck von Anderson bewirkte das sie doch nachgab und ich war in dem Moment diesem alten Mann so sehr dankbar, wie noch nie zuvor.

"Ich hoffe du willst mich nicht schon wieder fertig machen." Kai lächelte jungenhaft und seine Augen leuchteten dabei förmlich.

"Ich gebe zu ich hatte so etwas ähnliches vor." Antwortete ich im gleichen scherzenden Unterton.

"Und ich hatte eigentlich noch nie jemanden getroffen, der keine angst vor mir hatte und mir mit solcher Stärke entgegen trat, außerdem habe ich noch nie jemanden mit solchen..."

"Bitte." Ich hielt ihn in seiner Rede auf. Diesmal hob er seine Hand wieder zu meinem Gesicht und streichelte meine Wange zärtlich. Das Kribbeln, das am gestrigen Abend angefangen hatte wirkte noch immer und hörte nicht auf.

"Ich hätte dir sehr gerne gezeigt, was es heißt zu lieben." Er war näher an mich getreten und ich konnte mich seiner Kraft nicht erwähren. Das wir beobachtet würden, war nur ein kleines Hindernis, dass mich jetzt nicht beschäftigte.

"Aber das wird nie möglich sein." Um trotzdem eine Barriere zwischen uns aufzubauen, sprach ich die Worte, die mir das Gefühl gaben, ich belüge mich selbst.

Der Schrei der sich aus der Kehle meiner Mutter entrang, brachte alle Hotelgäste dazu in unsere Richtung zu blicken. Kai hatte mich in solch einer Schnelligkeit zu sich gezogen, das ich keine Gelegenheit hatte zu reagieren. Und dann hatte er mich geküsst und Besitz von meinem Mund und meinem Geist ergriffen. Wehren, ja ich tat es nur die ersten zwei Sekunden, aber dann schlang ich meine Arme um seinen Hals und gab mich dem berauschenden Gefühl hin.

Er hielt mich noch einige Zeit fest, so dass meine Knie langsam wieder zu zittern aufhörten, dann ließ er mich stehen. Er drehte sich um und schritt elegant die große Halle entlang. In welche Richtung, das war egal, ich wusste nur das er weg ging, weg von mir und weg aus meinem Leben. Ich würde ihn wahrscheinlich nie wieder sehen.
 

Zuhause wurde ich stürmisch von meinem Vater begrüßt. Sein Auge war immer noch blau und ließ ihn etwas merkwürdig erscheinen, aber das störte mich nicht. Nein, die eisige Stimmung mit der mir meine Mutter jetzt begegnete war etwas was mich mehr störte. Seitdem wir das Hotel verlassen hatten, hatte sie kein Wort zu mir gesagt.

"Gehe in dein Zimmer Noelle." Sagte sei jetzt endlich zu mir.

"Nein, ich will nicht."

"Noelle!"

"Nein, ich will endlich die Wahrheit wissen, was verbirgst du vor mir. Ich lasse mich von nun an nicht so leicht abschieben, ich bin deine Tochter."

"Ja das ist sie Victoria und sie hat ein Recht die Wahrheit zu erfahren." Meine Schwester stand jetzt neben mir und blickte entschlossen meine Mutter an.

"Vielleicht hat sie recht Victoria." Auch mein Vater mischte sich ein, aber meine Mutter lies sich so einfach nicht umstimmen.

"Nein, ich kann das nicht." Tränen liefen jetzt ihr Gesicht entlang und sie stürmte an uns vorbei in ihr Schlafzimmer, wobei sie die Tür sehr geräuschvoll hinter sich schloss.

"Ich will die Wahrheit wissen." Nun blickte ich meine Schwester und meinen Vater entschlossen an, und sie nickten nur dazu. Ich folgte ihnen ins Wohnzimmer, wo ich dann die ganze Geschichte, nein die ganze Wahrheit erfuhr.
 

Bahnen, Busse, Taxis, all das waren Verbindungen die eine Stadt von der einen Grenze bis zur nächsten zusammenhielten und es den Menschen ermöglichten an die gewünschte Orte zu gelangen. Doch warum mussten sie gerade heute so lahm sein. Nichts lief mehr.

Die Bahn hatte fünfzehn Minuten Verspätung, der Bus steckte im Stau, ein Taxi zu erwischen nützte deswegen auch gar nichts, und trotzdem versuchte ich dorthin zu gelangen, obwohl die Hoffung in mir von Minute zu Minute geringer wurde. Das Hotel kam mir vorher nicht so weit, aber jetzt. Ich lief die Straße entlang, da ich eine Busstation früher ausgestiegen war, und kämpfte damit die stechenden Schmerzen in meiner Seite zu unterdrücken.

Der Vater meiner Mutter war sehr grausam und brutal, und nicht umsonst hatte er sich ein großes Vermögen zusammengekauft. Aus dem Wunsch einen Sohn zu bekommen, hatte er eine Affäre mit einer seiner Angestellten, aber als es herauskam das diese ihm eine Tochter schenken würde, da verstieß er sie und wollte nichts mehr von ihr wissen.

Deswegen suchte er einen anderen Weg um seine Macht zu festigen und versuchte seine jetzige Tochter, meine Mutter mit dem Vater von Kai zu verheiraten. Meine Mutter war damals erst siebzehn und wollte sich nicht dem Willen ihres Vaters unterwerfen. Deswegen unternahm sie einen wahnwitzigen Plan um ihm zu entkommen.

Nur wenige Tage zuvor war der Bruder der kleinen Affäre meines Großvaters zu meiner Mutter gekommen um ihr zu berichten das diese bei der Geburt gestorben sei, und das jetzt ein kleines Mädchen da ist ohne jegliche Unterstützung. Dieses kleine Mädchen war Katharina, von der ich gedacht hatte sie wäre meine Schwester, sie es aber stattdessen die meiner Mutter war. Und der Mann der das Mädchen brachte, der Bruder von Katharinas Mutter, ist mein Vater.

Meine Mutter war zu Daniel Katrell gegangen, hatte ihm erzählt, sie hätte ein uneheliches Kind gekriegt und das er bestimmt, deswegen nicht jemanden wie sie haben wolle. Sie brachte ihn dazu ihr zu helfen um sie nicht zu heiraten. Doch Daniel verliebte sich sofort in das süße kleine Mädchen das friedlich an der Seite meiner Mutter schlief. Er beschloss dennoch seinen Vorteil aus dem ganzen zu ziehen und brachten nun seinerseits meine Mutter dazu ihm zu versprochen, wenn er ihr half, das ihre erste Tochter seinen Sohn Kai heiraten sollte, wenn die Zeit dazu reif war. Dabei war alles eine lüge, den ich bin die erste Tochter und ich bin die die sie eigentlich versprochen hatte. Aber um mich zu beschützen hat sie mich belogen und Katharina hatte sich stattdessen bereiterklärt meine stelle anzunehmen. Aber ich wollte es nicht zulassen. Sie hatte mich verkauft, hatte mich belogen um mich vor etwas zu beschützen was so grundlos und falsch war. Warum hatte sie mir nicht die Wahl gelassen alleine zu entscheiden?

"Kai!" Er war gerade dabei in eine der Limousinen einzusteigen als ich vor dem Hotel angerannt ankam. Ich hatte nicht geglaubt das er mich hören würde, aber dann plötzlich drehte er sich um und sah mich an.

Ich blieb wenige schritte von ihm stehen und blickte ihn an.

"Was willst du, du und deine Familie ihr seid frei, ich bestehe nicht darauf. Es war nicht meine Idee sondern die meines Vaters." Kais Blick zeriss mir förmlich das Herz und als ich merkte, dass er sich wieder umdrehen wollte, konnte ich es nicht zulassen.

"Aber ich will dir gehören, ich will nur dir gehören. Ich wollte nie was anderes."

"Warum. Ich habe es dir schon einmal gesagt ich bestehe nicht auf den Vertrag, ich habe ihn doch heute für ungültig erklärt."

"Aber das weiß ich doch, es ist meine freiwillige Entscheidung."

"Freiwillig?" Er stand etwas ungläubig da, und ich merkte wie Anderson an ihn herantrat und ihn dazu anwies einzusteigen, da sie sonst ihren Flug noch verpassen würden.

In dem Moment habe ich gedacht ich hätte ihn verloren, da er mich nicht ansah und nichts sagte. Hatte ich mich hier zum Narren gemacht, aber weswegen hatte er mich dann mit solch einer Leidenschaft geküsst?

"Noelle." Ich schreckte auf, als ich meinen Namen aus seinem Mund hörte, und als ich sein Lächeln sah, glaubte ich tausend Sterne würden über mir explodieren. In der nächsten Minute war ich zu ihm gerannt und lag in seinen Armen. In den armen des Mannes den ich liebte.
 

Liebe Mutter ich habe einen anderen Weg als du gewählt und ich fühle mich sehr wohl in meinem Leben jetzt. Bitte grüße Vater und Katharina ganz herzlich von mir, ich sehe sie immer noch als meine Schwester und nicht als meine Tante an. Für mich wird sie es aber auch immer bleiben, meine liebenswürdige große Schwester. Irgendwann hoffe ich wirst du anders darüber denken, ich weiß das du mich beschützen wolltest und das du mich immer geliebt hast, aber du hast mir dadurch auch dieses Gefühl nicht vermitteln können. Ich habe mich immer wie eine Ausgestoßene gefühlt. Dennoch eines Tages wirst du mir vielleicht vergeben können, ich liebe Kai, und nichts auf der Welt wird mich mehr von ihm trennen können. Das beliegende Foto ist von deinem kleinen Enkelkind, Kai Junior ist jetzt drei Monate alt und schon ein richtiger Wonnepropen. Ich habe dich lieb.
 

Deine einzige dich liebende Tochter Noelle.

Jade - Erster Teil

Jade
 

Eine leuchtende Aufschrift in einem hellen neongrün strahlte über der Tür, als Nash Jordan, vor ihr stand und in die Höhe blickte. Seitdem Rachel ihn verlassen hatte, war er sehr oft hier gewesen. Hier mitten in dem Nobelbezirk der Stadt, hier in diesem Klub mit diesem exotischen Namen: Jade.

Nash überlegte nicht lange ob er hereingehen wollte oder nicht, er wusste es schon vorher. Heute brauchte er dringend eine Ablenkung. Sein Leben verlief in ruhigen Bahnen, und auch die Transaktion die er heute durchgeführt hatte, war mehr als erfolgreich gewesen. Über drei Millionen an nur einem einzigen Tag zu verdienen war für andere etwas besonderes, aber nicht für Nash Jordan, für ihn waren es eher Peanuts.

Ein breitschultriger Mann öffnete die schwarze Tür und blickte ihn erst mal misstrauisch an. Doch nach einer Weile schien er ihn zu erkennen, weswegen er jetzt zur Seite trat und ihn eintreten lies.

Was mache ich hier überhaupt, fragte Nash sich wieder mal. Was ihn sofort dazu brachte sich zu erinnern, wie er überhaupt hierher gekommen war. Vor über einem Monat hatte ihn seine langjährige Geliebte verlasen und nur deswegen, weil er sich geweigert hatte sie zu heiraten. Dabei hätte er ihr alles mögliche bieten können, egal was sie sich gewünscht hatte. Warum musste es extra die Heirat sein?

"Sir, ich bin sehr erfreut sie hier willkommen zu heißen, möchten sie sich erst mal umsehen oder wollen sie das Übliche?" Ein dünner Mann war an Nash herangetreten und lächelte ihn freundlich an. Der Privatsekretär des Besitzers empfing ihn fast jedes Mal, so wie auch am heutigen Abend.

"Ich hätte gerne erst mal einen Drink."

"Wie sie wünschen." Nash folgte dem Mann und kam bald in einen großen Raum der überseht war mit vielen Tischen, an denen Männer mit unterschiedlichen wunderschönen Frauen saßen und gemeinsam etwas tranken.

"Janet wird erfreut sein sie hier zu sehen, sie hat gesagt da sie ihnen gleich Gesellschaft leisten wird."

Für andere wäre dieser Anblick hier nichts Schlimmes. All die Damen und Herren waren sehr gut angezogen und benahmen sich auch sehr kultiviert, aber wie Nash wusste auch jeder hier das das nur eine Fassade war, die etwas anderes verbarg. Jade war ein Edelklub der Prostitution. Hier wurde einem Mann, natürlich nur wenn er entsprechend genug Geld vorzuweisen hatte, jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Und Nash Jordan hatte mehr als genug Geld. Eigentlich hatte er das nicht nötig, sagte er sich immer wieder, aber die Verlockung war jedes Mal zu groß, so dass er ihr nicht wiederstehen konnte.

Mike Crow war der Besitzer von Jade und auch ein Freund von Nash. Und das war irgendwie auch ein Grund dafür das Nash sich hier verwöhnen lasen konnte wie er wollte. Plus dazu schuldete Mike ihm eine Million Dollar, was ihn so zu einem Mitbesitzer des Klubs gemacht hatte, auch wenn er das nicht wollte.

"Schönen guten Abend Nash, lange nicht gesehen." Janet war hier im Jade die Nummer eins, ihr stand es frei sich jeden Mann auszusuchen den sie wollte, aber sie hatte von Anfang an nur Nash ausgewählt.

Ihr hochmodischer Anzug in einem warmen Beigeton, verlieh ihr das Aussehen einer normal arbeitenden Geschäftsfrau, und dies war auch das Ziel des Ganzen hier. Ihre wunderschönen langen blonden Haare hatte sie streng zu einem Knoten nach oben gesteckt, obwohl sie wusste, dass er dies hasste. Er sah sie am liebsten mit offenen Haaren, und das vor allem auf seinem Kopfkissen.

Gerade als er ihr sagen wollte, dass sie gehen sollten, wurde es unruhig um sie herum. Unweigerlich wurde nun auch sein Blick auf das gerichtet, was diesen Aufruhr bewirkt hatte.

Zwei Männer begleiteten eine junge Frau in ihrer Mitte in Richtung der großen Treppe, die zum Büro von Mike Crow führte. Nashs erster Eindruck war, das sie viel zu unschuldig wirkte um in diese Umgebung zu passen und dazu fand er, dass sie zu jung war. Nicht älter als zwanzig schätzte er sie, aber das änderte nichts daran das sie wunderschön war. Sie hatte langes schwarzes Haar, dass ihr bis zu den Knien reichte. Ein chinesisches Kleid, welches eine rote Farbe hatte und mit schwarzen Drachen verziert war, umhüllte sanft ihr perfekte Figur. Ihre Beine waren lang, und ihre Bewegungen zeugten von großer Eleganz.

"Das ist Jade, ich glaube es nicht."

"Ja unglaublich, er hat sie endlich hergebracht."

"Wäre sie meins, würde ich sie nie weggeben wollen.

"Du kannst sie dir sowieso nicht leisten..."

Nash hörte der Konversation zu seiner linken nicht mehr zu. Also, dieses Mädchen war Jade Crow, Mikes Tochter.

Janet war unendlich froh als sie merkte, dass Nash sich erhob. Für sie war er der beste Liebhaber den sie je gehabt hatte, und das er sie immer noch auswählte, war für sie die Tatsache das er ihr schon verfallen war.

"Wollen wir gehen Liebling?" Sagte sie deswegen mit ihrer wunderbar verführerischen Stimme, die jeden Mann um den Verstand brachte.

"Heute nicht." Ihr wäre fast die Kinnlade heruntergefallen, als sie das hörte. Und als sie sah das er sich in Richtung von Mikes Büro zu bewegte, wusste sie auch wessen Schuld es war.
 

Mike hatte nicht gehofft auch am heutigen Abend seinen Freund Nash zu sehen, aber er hatte sich mal wieder geirrt. Dabei hätte es für ihn klar sein müssen, wer einmal zu Jade kam, lies nie mehr von hier ab.

"Nash alter Freund was kann ich für dich tun?"

Ohne Aufforderung setzte sich Nash in den Sessel vor Mikes Schreibtisch.

"Was hast du mit deiner Tochter vor?" Nash hasste es um den heißen Brei herumzureden, weswegen er gleich zur Sache kam.

"Ist das nicht offensichtlich." Sagte Mike, und bereute es gleich wieder, als er die Wut in den Augen von Nash bemerkte.

"Verkaufe sie mir." Die Worte waren eher heraus, als Nash es für möglich gehalten hatte. Was wollte er eigentlich von einem halben Kind?

"Sie ist sehr teuer, aber ich hätte nichts dagegen das du ihr erster Kunde..."

"Nein ich will sie für immer." Mike hielt den Atem an. Eigentlich war das nicht sein Plan gewesen, schließlich sollte die Kleine für ihre Mutter bezahlen die ihn so hinterlistig hereingelegt hatte. Jade sollte für das Geld das ihm Christine vor Jahren gestohlen hatte jetzt aufkommen. Trotzdem war das Angebot hier sehr verlockend.

"Ich gebe dir eine Million Dollar."

"Nein Nash, ich will wenigstens fünf, und das nur weil du es bist."

"Einverstanden, aber nur wenn sie noch Jungfrau ist. Die eine Million die du mir schuldest kannst du gleich als Anzahlung nehmen, die anderen werde ich dir morgen überweisen." Mike biss sich wütend auf die Unterlippe, Nash hatte zu schnell zugesagt, was ihm zeigte, dass er ein schlechtes Geschäft gemacht hatte, hieraus hätte er mehr herausziehen können.

"Brian bring Jade her." Jetzt war es für ihn eh zu spät um darüber nachzudenken, stattdessen tröstete er sich damit, dass er Nash endlich als Partner los war.

"Du wirst mir doch den gefallen tun Nash und draußen warten, ich würde mich gerne noch von meiner Tochter verabschieden." Er nickte nur und verließ Mikes Büro, eigentlich fand er das unnötig, schließlich hatte Mike so leicht seine Tochter verkaufen können, aber dennoch tat er, worum er gebeten wurde.
 

Jade stand wütend in dem großen Büro, dass nur so von irgendwelchem Schnickschnack strotzte. Ihre Tränen unterdrückend, dachte sie an ihre Mutter. Wäre diese nicht krank geworden und hätte sie nicht ins Krankenhaus gemusst, dann hätte sie Jade, immer noch ein besseres Leben, als das, was sie jetzt erwartete. Ja sie war auf der Flucht mit ihrer Mutter gewesen, auf der Flucht vor ihrem Vater, damit genau das hier nicht geschah, das er heute beabsichtigte.

"Jade, du wirst doch ein braves Mädchen sein. Tue alles worum Nash dich bittet, denn von heute an gehörst du ihm.

"Was?" Sie hatte geglaubt sie würde hier in diesem ekligen Schuppen arbeiten müssen, aber offensichtlich war nicht so.

"Na ja auch ich habe gedacht, du würdest die ganze Zeit hier bleiben, aber diese Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen, schließlich ist Nash mein Freund."

"Ich..."

"Willst du mir widersprechen Jade?" Als Jade langsam den Kopf schüttelte und ihm so nein sagte, fuhr Mike fort mit seiner Rede.

"Du sollst nur brav sein, dann wird es dir auch gut gehen, Nash ist sehr reich, aber sollte ich hören das du ihm Ärger machst, dann werde ich deine Mutter töten lassen, hast du mich gehört Jade. Schließlich bin ich der der ihre Therapie in der Klinik bezahlt, nicht zu vergessen in der besten Klinik der Stadt." Jade schluckte die Erwiderung die ihr auf der Zunge lag, schwer herunter und nickte nur noch einmal. Wenn es ihre Mutter damals ausgehalten hatte diesen Job zu tun, dann konnte sie es auch. Und irgendwann, hatte sie ja dennoch die Gelegenheit, genau wie sie zu fliehen. Nun aber musste sie an ihrer schwer kranke Mutter denken.
 

Der Mann, der neben ihr im Auto saß war groß, hatte dichtes braunes Haar und blaue Augen. Immer wieder fragte sie sich warum so jemand wie er, der so gut aussah es nötig hatte sich eine Prostituierte anzuschaffen.

"Wie alt bist du Jade?" Auch seine Stimme war sehr schön, aber das hinderte sie nicht daran zu denken welches Schicksal sie erwartete.

"Zweiundzwanzig, und sie?"

"Ich bin dreißig und du kannst mich Duzen, mein Name ist Nash."

"Ich bin Jade."

"Ich weiß." Sein Lächeln war unwiderstehlich musste sie zugeben, was ihr eine leichte Röte in die Wangen trieb. Weswegen sie jetzt dankbar war, das es hier im Auto so dunkel war.

"Wo fahren wir hin?"

"Ich habe ein Haus außerhalb der Stadt, wird etwas dauern bis wir dort sind, lehn dich zurück, wenn du willst." Nie und nimmer würde ich jetzt einschlafen, war das was Jade erwidern wollte, es aber dennoch unterließ. Nash war ihr nicht unsympathisch, aber das Gefühl das er sie gekauft hatte und sie ja eigentlich jetzt ihm gehörte, störte sie ungemein.

Dennoch konnte sie es nicht verhindern, dass ihr nach einer Weile die Augen zuklappten und sie trotz ihrer guten Vorsätze friedlich in das Land der Träume ging.

Jade - Zweiter Teil

Teil 2

Das Bettlaken war seidenweich und fühlte sich angenehm kühl auf der Haut an. Irgendwoher hörte man das sanfte Rauschen des Meeres, das gemischt mit einzigartigem Vogelgezwitscher wie ein beruhigender Song wirkte.

Jade hatte noch nie solch eine Ruhe verspürt. Egal wo sie mit ihrer Mutter übernachtet hatte, nie hatte man den Lärm der Straßen und der Menschen auf ihr abstellen können. Doch hier war das anders. Das alles kam ihr wie ein Traum vor, und so war sie sehr dagegen abgeneigt ihre Augen aufzumachen und festzustellen, wo sie sich hier ganz genau befand.

Als sie aber eine warme und große Hand auf ihrer Stirn spürte, die ihr vorsichtig ihr Haar aus dem Gesicht strich, erwachte sie nun vollkommen aus ihrer Trance. Sie war unvorsichtig gewesen und hatte all ihre so gut gehüteten Schranken fallengelassen, nur weil sie am Abend den Mann neben sich im Auto für hübsch befunden hatte.

Und jetzt, jetzt lag er neben ihr und streichelte ihr Gesicht. Und der schöne Traum war zu einem Alptraum geworden, als sie spürte da sie nichts außer ihrer Unterwäsche an hatte.

"Morgen, hast du was schlechtes geträumt?" Sein Lächeln war unwiderstehlich, und sie steckte plötzlich in einer ziemlichen Zwickmühle. Einerseits wollte sie ihn von sich schieben, wollte ihn nicht in ihrer Nähe haben, da sie zuviel angst hatte. Aber andererseits verspürte sie große Lust seine total durcheinander gekommenen braunen Haare anzufassen und sie so glatt zu streichen.

"Nein." Nash sah ihr an das sie angst hatte, aber er wollte ihr keine angst einjagen. Am Abend zuvor hatte er genau das Gegenteil davon getan was er vorgehabt hatte. Er hatte sie in eines der Gästezimmer legen wollen, hatte sie aber am Ende doch in sein eigenes Zimmer und sogar in sein eigenes Bett getragen. Außerdem hatte er sich am Ende noch neben sie gelegt und war eingeschlafen. Etwas was er seit Tagen nicht getan hatte. Aber heute Nacht hatte er wie ein Stein geschlafen und fühlte sich an diesem herrlichen Morgen ausgeruhter denn je.

"Hast du Hunger? Ich schon." Ihr Haar war so unglaublich weich, dass er es nur schwer aus seinen Händen lassen konnte. Dennoch erhob er sich und zog sich an. Er erwartete keine Antwort von ihr, betrat statt dessen das Badezimmer und ging dann hinunter in die Küche.
 

Jade fühlte sich langsam ein wenig wohler, als sie Nash unten in der Küche hörte, wie er etwas bewegte. Ihr Kleid lag auf einem Stuhl neben dem Bett, also nahm sie es schnell und zog es an. Erst dann unterzog sie ihr neues Heim einer gründlichen Musterung.

Das Schlafzimmer war sehr groß, jedenfalls viel größer als jede Wohnung in der sie zuvor gelebt hatte. In einer Ecke befand sich ein großer Schrank und in der anderen ein moderner Schreibtisch, der voll mit irgendwelchen Papieren und Büchern war. Das Schönste aber an dem ganzen Zimmer war eindeutig die lange Fensterfront, die einen herrlichen Blick aufs Meer freigab und denn Gang auf eine große Terrasse ermöglichte.

Von hier oben konnte sie nicht fliehen, dazu musste sie dann doch hinunter und an Nash vorbeigehen. Zudem wusste sie auch nicht wo se sich befand. Es war ein Risiko hinunter zu diesem geheimnisvollen Mann zu gehen und zusammen mit ihm zu frühstücken. Denn obwohl er einen vernünftigen Eindruck auf sie machte, musste das nicht gleich bedeuten, das er es auch war. Das Äußere ihres Vaters konnte eine Frau auch sehr beeindrucken, aber es gab trotzdem nichts von seiner schwarzen Seele preis.

Ein wenig verfluchte sie sich, dass sie am Abend zuvor eingeschlafen war und so keine Möglichkeit gehabt hatte festzustellen wohin sie fuhren. Und sie hasste sich dafür das sie sich schutzlos einem Menschen ausgeliefert hatte. Ob sie miteinander geschlafen hatten, konnte sie auch nicht sagen, aber sie glaubte es auch nicht. Das war etwas an das sie sich bestimmt hätte erinnern müssen.

Das Haus war eines dieser neumodischen Bauten, die nur vor Stahl strotzen. So war es nicht verwunderlich, dass die feingeschwungene Treppe, die nach unten führte, durch verschiedene Arten von Stahldrähten gehalten wurde.

Nash hatte im Esszimmer schon alles für das Frühstück vorbereitet. Verschiedene Arten von Brötchen, Käse und Salami türmten sich auf Tellern, kurz davor umzukippen. Auch wenn sie sehr hungrig gewesen wäre, würde sie das nie alles aufessen können.

"Ich wusste nicht was du magst, also habe ich alles auf den Tisch gelegt. Wenn wir uns besser kennen, wird es leichter."

Jade hatte keine Wahl als zu lachen. Nash benahm sich wirklich komisch und jetzt, wo er da mit dieser Schürze vor ihr stand, konnte sie einfach nicht mehr ihre kühle Fassade aufrechterhalten. Dieser Mann war ganz anders als all die anderen die sie in ihrem Leben bisher kennengelernt hatte.

"Ich freue mich dich lachen zu sehen, du hast so ein schönes Lächeln." Nash stand jetzt ganz nah bei Jade. Bei seinen Worten die er sehr verführerisch hervorgebracht hatte, war ihr Lächeln plötzlich verschwunden. Stattdessen spürte sie jetzt ein heftiges Ziehen in ihrer Brust, als ihr dieser Mann ihr immer näher kam.

Durch ihr Kleid vom Vorabend waren ihre Arme entblößt, und sie war der festen Meinung das das der einzige Grund war, weswegen sie jetzt eine Gänsehaut kriegte. Ihr war einfach gesagt kalt und es lag keineswegs daran das Nash ganz sanft mit seinem Daumen an ihrem linkem Arm von unten nach oben strich.

Sie konnte sich trotzdem nicht rühren. Einerseits wollte sie fliehen, aber die überwältigende Nähe dieses Mannes ließ das nicht zu.

"Wir müssen heute ein paar Sachen für dich kaufen gehen. So geht das nicht, dass du mir hier auch noch erfrierst." Die Leidenschaft die sie vorher in seinen Augen gelesen hatte, war plötzlich weder weg und seine blauen Augen blickten sie jetzt ein wenig klarer an. Nash rückte etwas von ihr ab und schenkte ihr ein liebevolles Lächeln.

"Komm iss etwas, ich werde mich in der Zwischenzeit umziehen. Geht doch nicht das ich mit der Schürze vor die Tür trete."

"Ja." Er hatte es wieder geschafft ein Lächeln auf ihr schönes Gesicht zu zaubern, und es freute ihn. Nash ließ Jade alleine in der Küche während er die Treppen wieder hinauf in sein Zimmer eilte.

Die ganze Zeit in der Küche über, wo er alleine gewesen war, hatte er sich dafür gescholten, dass er so was dummes getan hatte und sie jetzt ihm gehörte. Aber dann als sie in diesem roten Kleid durch die Tür getreten war, da hatte er sich fast nicht mehr beherrschen können. Sie übte eine ganz eigenartige Macht auf ihn aus, eine Macht die ihm vielleicht irgendwann gefährlich werden könnte, wenn er nicht aufpasste.
 

Jade war der festen Überzeugung das sie total verrückt war. Nash hatte sie in der Küche alleine gelassen, die Tür nach draußen war auch offen gewesen und sie hätte so leicht fliehen können. Aber sie hatte es trotzdem nicht getan. Und es gab nur eine einzige Möglichkeit weswegen sie es nicht getan hatte und jetzt neben ihm im Auto saß, damit sie in die Stadt fuhren und ihr ein Kleid kauften: Ganz einfach sie war verrückt.

Nein sie war nicht verrückt, versuchte sie sich immer wieder zu sagen. Besser gesagt, sie wollte so auskundschaften, wo sie sich befand und wie es für sie am einfachsten war von hier zu fliehen. Dabei spielte vor allem die Zeit eine große Rolle. Denn wenn sie geflohen war, dann musste sie so schnell wie möglich bei ihrer Mutter im Heim sein um sie da rauszuholen, so schnell das ihr Vater keine Chance hatte sie wieder einzufangen.

Ja diese Erklärung befriedigte sie ein wenig, jedenfalls genug um die Fahrt über von der unglaublichen Präsenz dieses Mannes abgelenkt zu werden.

Mitten im Zentrum, hielt Nash in einer unterirdischen Garage an und brachte anschließend Jade zu einer Nobelboutique. Nobel war hier das entscheidende Wort, denn auf keinem der dort ausgestellten Kleider stand ein Preis, oder auch nur die Andeutung eines. Zwei junge Frauen nahmen Jade bei der Hand, nachdem Nash sich mit ihnen unterhalten hatte und führten sie in einen abgelegenen Raum.

Nach zwei Stunden mühseligen an und Ausziehens, hatten sie endlich alle Kleider für sie gefunden. Doch obwohl Jade jetzt hoffte, dass sie endlich fertig waren, dem war nicht so. Als nächstes führte Nash sie in ein Kosmetikgeschäft, um dann wiederum als nächstes in einen Schuhsalon zu gehen.

"Na müde, bald sind wir fertig und dann können wir hier in der Nähe irgendetwas essen gehen?" Jade realisierte erst jetzt, als er sich neben sie kniete um ihr das fünfte paar Schuhe auszuziehen, dass das eine Frage gewesen war.

"Ja, eine gute Idee." Als Nash jetzt ihre Fußsohlen massierte, fühlte sie sich endlich entspannt und wohl. Sie ließ sich jetzt angenehm nach hinten sinken um dieses Gefühl noch mehr auszukosten.

Aber genau in dem Moment spürte sie wie Nash ihren Fuß losließ. Da er jetzt nicht den anderen ergriff, blickte sie ihn wieder an.

Wie am Morgen zuvor wurde sie von seinen hellblauen Augen gefesselt. Sie waren um eine Nuance dunkler geworden, während er sie genüsslich beobachtete.

Jade war fasziniert, und als er sich jetzt erhob und neben sie setzte und sie dazu zu sich zog, wehrte sie sich nicht. Genau wie er wollte sie das das geschah. Sein Kuss war sanft und überhaupt nicht fordernd.

Wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe hielt er sie in seinen Händen, als jedoch Jade ihre Arme hob und mit ihren Händen seinen Kopf näher zu sich zog, da entbrannte auch in ihm die Leidenschaft in vollen Zügen. Wie ertrinkende klammerten sie sich aneinander und genossen dieses sinnliche Gefühl, dass sie vergessen ließ, wo sie sich befanden, nämlich in einem Laden.

"Nash, bist du das wirklich?" Diese Worte die von einer Frau kamen, ließen Jade wieder zur Vernunft kommen. Sie schob Nash entschieden von sich um dann beschämt nach unten zu schauen. Irgendwie konnte sie es nicht fassen wie sie sich hatte so sehr gehen lassen.

Die betreffende Person die diese Intimität zwischen den Beiden gestört hatte, war die Frau von einem von Nashs Partnern. Nach dem sie die üblichen Floskeln ausgetauscht hatten, ging die Person auch weiter. Jade war dagegen die ganze Zeit ruhig und im Hintergrund geblieben. Erst jetzt wagte sie es wieder Nash anzusehen.

"Komm, gehen wir, ich habe Hunger?" Seine Augen waren wieder klar und er hatte sein übliches Lächeln auf. Es fiel auch ihr jetzt etwas leichter nicht die ganze Zeit an den atemberaubenden Kuss zu denken.

Circa zwanzig Minuten später saßen sie in einem italienischen Restaurant und hatten schon ihre Bestellung aufgegeben.

"Kann ich dir ein paar Fragen stellen?" Nash lagen sehr viele Fragen auf der Zunge, aber ob er die Antworten auch bekommen würde, dessen war er sich nicht sicher.

"Kann ich dich auch etwas fragen?"

"Ja, gerne." Eigentlich hatte er vorgehabt ihr Fragen zu stellen, aber so war es auch nicht schlecht. Wenigstens würden sie so ein vernünftiges Gespräch zustande bringen.

"Du hast mich gekauft, ich meine wie..."

"Geld ist für mich kein Problem, ich habe einen sehr guten Job. Da musst du dir keine Sorgen machen." Unterbrach er sie schnell.

"Nein, ich meine, warum hast du das getan, ich meine mich gekauft?" Jade war unsicher, es schien fast so, als ob sehr viel von dieser einen Frage abhinge.

"Ich weiß es nicht, als ich dich gesehen habe, habe ich gedacht ich sehe einen Engel vor mir. Einerseits war es ein Weg von da wegkommen, den der Laden deines Vaters gehörte mir zur Hälfte, und zum anderen konnte ich dich so retten."

"Mich retten?"

"Also, ich bin kein Ritter in einer strahlenden Rüstung, aber es war mir zuwider was dein Vater mit dir vorhatte. Und ich würde im Gegensatz zu ihm, dir nie etwas antun, was du nicht selbst wolltest." Jade sah in seine Augen und wusste das er recht hatte, aber genau das war es was ihr angst machte. Wenigstens tröstete sie sich ein wenig, dass sie egal wie, die nötige Kraft finden würde um Nash zu wiederstehen.

"Und jetzt darfst du mir Fragen stellen?" Nash nahm ihr Angebot sehr gerne an.

"Warum bist du nicht abgehauen. Ich meine ich habe dich gekauft ja, aber es steht nirgendwo geschrieben, dass du bei mir bleiben musst, und ich wäre auch nie in der Lage nachzuweisen das du eigentlich mein Eigentum bist. Das ist dir doch klar?" Ja es war ihr klar, und sie verstand ihn vollkommen. Obwohl es sie etwas überraschte das er davon sprach. Eigentlich wollte sie ihm nicht die Wahrheit sagen, aber weswegen sie es dennoch tat, wusste sie in dem Moment nicht.

"Wegen meiner Mutter."

Jade - Dritter Teil

Teil 3
 

Er hatte während ihres Monologs nichts gesagt, hatte sie einfach nur ausreden lassen und hatte ihr ruhig zugehört.

Ihre Mutter war also eine Alkoholikerin und das eine von der schlimmen Sorte. Nach ihrem letzten Schwächeanfall bei dem sie getrunken hatte, hatte dieser sie so weit gebracht, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Dabei hatte ihr Vater sie finden und in seine Gewalt bringen können. Nash hörte aus ihren Worten die Liebe die sie ihrer Mutter und den Hass den sie ihrem Vater entgegen brachte. Sie war sich nicht mal im klaren, wie sehr sich ihre gut mit Worten versteckten Gefühle in ihrem Gesicht wiederspiegelten.

"Und jetzt bezahlt er für mich die Entzugsklinik für meine Mutter." Und wenn du fliehst, was würde dann geschehen, wollte Nash sie fragen, traute sich aber doch nicht. Sie wirkte zerbrechlich, und sie wurde auch sehr oft verletzt und verraten. Obwohl sie ihre Mutter innig liebte, so sah er ihr an das sie ihr nicht ganz verzeihen konnte ihr solch ein Leben ermöglicht zu haben.

"Warum wollte Mike das du in seinem Laden arbeitest. Ich weiß das deine Mutter mal auch diesen Beruf ausgeübt hatte, vor deiner Geburt, aber du bist Mikes Tochter?" "Beruf", sogar für Nash schien dieses Wort wie eine fade Maske zu sein.

"Meine Mutter hat ihn geliebt, obwohl ich jetzt nicht verstehen kann, was sie an ihm fand. Er ist ein Ekelpaket, und er hat die Liebe meiner Mutter schamlos ausgenutzt. Als sie schwanger wurde, da hat er ihr nicht angeboten sie zu heiraten oder mit dem Job aufzuhören, nein sie musste weitermachen. Der Name, also mein Name war ausschlaggebend, dass sie geflohen ist."

"Dein Name?"

"Ja, mein Vater hat ihn mir gegeben, nach dem Laden den er besitzt. Ich sollte später einmal das Aushängeschild für Jade sein. Nicht mal geboren und schon verplant, er hatte nie was anderes als Profit im Sinn."

"Aber deine Mutter hat sich geweigert?"

"Ja sie hat ihm Geld gestohlen, sehr viel Geld und ist mit mir weggelaufen als ich zehn war. Seitdem haben wir uns zwölf Jahre erfolgreich durchs Leben geschlagen." Nash war sich sicher, dass das Leben mit ihrer Mutter nicht gerade einfach gewesen war in den zwölf Jahren, in denen sie vor ihrem Vater fliehen musste. Auch wenn sie einigermaßen genug Geld gehabt hatten am Anfang, so war das dennoch nicht ausreichend um zwölf Jahre in Angst zu überspielen.

"Komm, gehen wir. Ich muss heute noch einiges geschäftlich erledigen." Nash sagte nichts und fragte auch nicht mehr nach. Jade war froh nichts mehr erzählen zu müssen, denn entgegen ihrem Willen war sie sehr redselig gewesen, fast hätte sie ihm auch noch verraten weswegen sie nicht fliehen konnte, aber gelogen hatte sie auch nicht.

Sie folgte dem Mann dem sie gehörte nach draußen und stieg ohne Zögern mit ihm in sein Auto. Ihre Mutter war vorerst in Sicherheit, ein kleiner Trost und ein Hinweis das sie nicht hetzen musste.
 

Wieder in seinem Haus angekommen, ließ Nash Jade fürs erste alleine. Er bat sie darum sich für die nächsten paar Stunden selbst zu beschäftigen, da er arbeiten musste. Gleich, nachdem er dies gesagt hatte, begab er sich in sein Zimmer und Jade blieb unschlüssig im Wohnzimmer stehen.

Sie wartete aber nicht lange, dachte aber auch nicht sehr nach als sie sein Jackett vom Stuhl nahm auf den er es abgestellt hatte, und seine Brieftasche heraus zog.

Insgesamt vierhundert Dollar hatte er bar bei sich, was sie sehr befriedigte, als sie es ohne Leichtigkeit an sich nahm. Da sie sich schon vorher umgezogen hatte und nicht mehr das rote Kleid trug, nahm sie nur noch ihre neue Jacke und begab sich zur Tür.

Aber gerade als sie das Wohnzimmer verlassen wollte, blieb sie noch einmal stehen. Sie wusste nicht was sie zögern ließ. Doch der Gedanke das sie so undankbar Nash verlassen würde, ohne ihm auch nur etwas gegeben zu haben, war ihr zuwider.

"Na, wo willst du denn hin?" Er stand auf der obersten Treppe und sah so unglaublich gut aus. Für den ersten Moment verlor sie sich in diesem Augenblick, bevor sie wieder zu sich kam.

"Ich wollte spazieren gehen, hast du Lust mich zu begleiten."

"Ja sehr gerne." Sie wusste nicht was in ihm vorging, ob er ihr glaubte oder ob er ganz genau wusste was ihr Ziel war. Aber sie hatte es gespürt, dieses Zögern in seiner Stimme, bevor er einwilligte sie zu begleiten.

Jade wusste es nicht, weswegen sie plötzlich schwach geworden war und jetzt ruhig im Wohnzimmer wartete, damit er seine Jacke holte um einen Spaziergang mit ihr zu unternehmen. Sie spürte nur das Geld das ihr schwer in der Tasche lag und das sie fest mit der einen Hand umklammerte.

"Jade?" Sie hatte ihn gar nicht bemerkt, wie er jetzt so plötzlich neben ihr aufgetaucht war. So war es auch nicht verwunderlich das sie ziemlich aus der Fassung geriet als Nash sie jetzt nah und schnell an sich zog und sie küsste. Dennoch hielt sie ihre Lippen fest zusammen gepresst, denn nur so glaubte sie sich sicher, dass sie ihm nicht nachgeben würde.

"Mach deinen Mund auf Jade, bitte." Flüsterte er zärtlich und knabberte genüsslich an ihrer Unterlippe. Sie wusste das es klüger gewesen wäre es nicht zu tun, aber sie tat es. Genau wie diese Macht die sie davon abgehalten hatte sofort zu fliehen, ergab sie sich jetzt Nash.

Der Spaziergang und die Flucht und auch ihre Mutter waren vergessen in diesem Augenblick, als sie ihre Lippen öffnete und ihn voll gewähren ließ.

Nash spürte wie sie nachgab wie in ihr die letzte Mauer einbrach. Ohne zu zögern hob er sie hoch und trug sie nach oben in sein Zimmer. Die Wohnzimmercouch war ihm zu unbequem um ihr zu zeigen was er mit ihr vor hatte.

Er fühlte sich wie neu geboren, sie passte perfekt zu ihm und auch an ihn. Und jetzt wo er sie sanft aufs Bett legte und sich ihre schwarzen Haare auf seinem weißen Kopfkissen ergossen, wusste er auch, dass er sie nie mehr wurde loslassen können. Sie gehörte ihm.

"Du bist mein und nur mein." Sagte er fest und sein Kuss wurde härter und fordernder.

"Ja." Jade hauchte diese zwei Buchstaben leise aus, bevor sie sich vollends ergab. Hier und jetzt zeigte ihr Nash wie schön und wundervoll die Liebe sein konnte. In diesem Moment vergaß sie alle ihre Sorgen, von da ab gab es nur diesen einen Mann der sie zärtlich liebkoste.
 

Eine Woche war vergangen und immer noch war es wie ein Wunder morgens neben ihm aufzuwachen und seine Wärme zu spüren. Jade hatte viel von ihm bekommen und so viel gefühlt. Sie wusste sogar das sie sich rettungslos in diesen Mann verliebt hatte, der so ruhig neben ihr schlief.

Die Tränen rannen ihr ihr hübsches Gesicht herunter und sie traute sich nicht noch einmal sich runter zu ihm zu beugen um ihn zu küssen, da er davon aufwachen konnte.

Jade erhob sich endlich und ging weg, erst aus dem Zimmer und dann aus dem Haus. Sie wollte sich nicht umdrehen, nicht mehr zurückschauen, weil sie wusste das sie ihn nie mehr wiedersehen würde und der Schmerz nicht noch größer werden sollte. Tränenüberströmt hielt sie das nächste Taxi an, und verschwand so aus seinem Leben, ob sie es wollte oder nicht.

"Wohin Miss?"

"Das White Memorial Heim in der Barington Street 21."
 

Sie war nicht da, der Platz neben ihm war leer und kalt. Er machte sich nicht die Mühe nachzusehen ob sie womöglich in der Küche oder im Bad war, er wusste es auch so. Sie war nicht da!

Nash verfluchte ihren Familiensinn und alles andere auch. Wie konnte sie ihm das antun, ohne ihn vorher um Hilfe zu bitten. Er hätte ihr doch so gerne geholfen, hätte ihr jeden Wunsch von den Lippen abgelesen.

Die letzte Woche war einfach viel zu trügerisch schön gewesen um wahr zu sein. Aber dennoch gab er sich nicht geschlagen. Diese störrische kleine Person gehörte ihm, und das hatte er ihr schon sehr oft gesagt. Nur musste er es ihr offensichtlich noch einmal sagen, bevor sie endlich zur Vernunft kam.

Es fiel ihm jetzt nicht mehr so schwer sich aus dem Bett zu erheben und in seine Kleidung zu schlüpfen. Er hatte ein festes Ziel vor seinen Augen und bevor er das nicht verwirklicht hatte, wurde er nicht eher ruhen. Eine letzte große Aufgabe um ihn an das Ziel seiner Wünsche zu bringen.
 

Es roch unangenehm, so typisch Klinik eben. Obwohl sie modern war, änderte das nichts daran, dass jeder ein unangenehmes Gefühl verspürte, wenn er das Heim betrat.

Jade hatte sich reingeschlichen, zuerst hatte sie fragen wollen, wo ihre Mutter untergebracht war, aber dann hatte sie doch zuerst vernünftig nachgedacht. Was wäre wenn ihr Vater jemanden abgestellt hätte um sie hier abzufangen?

Deswegen war es nicht verwunderlich das sie von allen Schwestern die an ihr vorbeikamen merkwürdig betrachtet wurde.

"Was kann ich für sie tun Miss?" Jade schrie laut, so groß war der Schreck gewesen als der Mann hinter ihr aufgetaucht war. Nach einer Weile aber beruhigte sich ihr Pulsschlag.

"Es tut mir leid, wenn ich sie erschreckt haben sollte."

"Nein, nein, ist schon in Ordnung." Er hatte eine angenehme Stimme, für einen Doktor der er zu sein schien, bestimmt etwas gutes.

"Nun wie kann ich ihnen helfen?"

"Ich suche meine Mutter, Christiane Jerard, sie wurde vor circa zwei Wochen hier eingeliefert."

"Oh ja, diese wunderschöne Frau. Es tut mir leid junge Dame ihnen das mitteilen zu müssen, aber ihre Mutter ist nicht mehr bei uns. Sie wurde vor zwei Tagen in ein anderes Heim verlegt." Es war, als ob ein dunkler Schatten über ihr Herz gerast wäre, bei der Äußerung des Doktors. Jade wollte schreien, wie konnte das sein das ihre Mutter verlegt wird, und die angst die vorher da war, wurde jetzt dadurch nur stärker.

"Wohin...wohin wurde sie gebracht?" Sie wollte nicht aufgeben, es gab noch eine kleine Möglichkeit ihre Mutter wiederzufinden.

"Tut mir leid, aber der Mann der sie abgeholt hat, hat sich geweigert uns den nächsten Aufenthaltsort von Miss Jerard zu nennen." Jetzt wurde es ihr entgültig schwarz vor Augen und als sie zu wanken begann, schien auch der Doktor ziemlich besorgt zu sein.

"Geht es ihnen gut, sie sehen so blass aus?"

"Nein, es geht mir gut, keine Sorge." Plötzlich nach Luft ringend verabschiedete sich Jade schnell von dem netten Mann und ging hinaus aus der Klinik.

"Und ich dachte du kommst nie mehr da raus oder würdest einen anderen Weg nehmen."

"Wie hast du mich gefunden?"

"Es war ganz leicht, als du verschwunden bist, habe ich nur eins und eins zusammengezählt und das ergab eben das Heim in dem deine Mutter untergebracht war." Alles in ihr zog sich zusammen als sie Nash jetzt da stehen sah, er sah so unglaublich gut aus. Aber es war eindeutig der falsche Zeitpunkt um sich von ihrer Liebe zu ihm ablenken zu lassen.

"Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich komme nicht mit dir zurück." Jade zog ihrer Jacke näher an sich und ging an ihm vorbei. Ihm in die Augen blicken, konnte sie nicht. Deswegen konnte sie sich ganz gelassen geben und an ihn vorbeischlendern ohne ihm gleich um den Hals zu fallen, wie sie es eigentlich gerne getan hätte.

"Du willst wohl nicht wissen, wo deine Mutter ist?"

"Was?"

"Du hast mich schon verstanden, ich weiß in welcher Klinik deine Mutter ist. Es geht ihr gut und sie ist auf dem besten Weg der Besserung." Sie war nicht weit entfernt gewesen, so das es jetzt nicht schwer war in wenigen Sekunden bei Nash zu sein und ihn an seinem Jackett zu packen.

"Was soll das, wo ist sie?" Zischte sie ihn wütend an. Sie hasste Scherze und wenn er jetzt mit ihr scherzen würde, würde sie ausrasten. Sie hatte lange genug ihre Gefühle unter einer schützenden Schicht verborgen gehalten.

"Beruhige dich, es geht ihr gut. Ich habe vor zwei Tagen veranlasst das sie in die St James Klinik eingewiesen wird. Eigentlich hatte ich es dir sagen wollen, aber die ganze Woche über waren wir so mit uns beschäftigt, dass ich es einfach vergessen habe."

"Du gemeiner Schuft!" Jade klammerte sich jetzt verzweifelt an Nash.

"Na, na so böse auf mich. Komm gehen wir nach Hause."

"Nein!" Wieder vernünftig geworden, ließ sie ihn endlich los und brachte einen gewissen Abstand zwischen sie beide.

"Wie bitte?"

"Ich habe nein gesagt. Ich liebe dich Nash, aber das ist für mich nicht genug um als dein Eigentum bei dir zu leben."

"Ist das deine entgültige Entscheidung?"

"Ja."

"Oh man, du verdirbst mir auch alles. Eigentlich hatte ich vorgehabt heute alles beim Dinner mit dir zu klären, aber da du so stur bist." Jade wusste nicht worauf er hinaus wollte. Es schmerzte sie aber schon ein wenig, dass er auf ihre Liebeserklärung nichts gesagt hatte.

"Ich bin bis jetzt immer alleine gewesen und es hat mir auch gefallen, bis du in mein Leben getreten bist. Ich wollte mich nicht in dich verlieben, aber ich habe es dann doch getan. Deswegen hoffe ich das du mich heiraten wirst. Wenn du es aber nicht willst, ich würde..."

"Ja, ja und nochmals ja!" Sie überbrückte wieder die Entfernung zwischen ihnen, indem sie ihn heftig umarmte und ihn dann einen langen Kuss gab.

"Na dann, können wir wieder zurück gehen, oder willst du zuerst deine Mutter besuchen?" Dieser Mann konnte Gedanken lesen und er war von nun an für immer mein, waren Jades Gedanken.

"Ja sehr gerne, ich würde meine Mama gerne zuerst sehen, sie soll der erste Mensch sein, der diese freudige Nachricht hört." Glücklich und vollkommen zufrieden verließ Jade mit Nash das Klinikgelände um erst zu ihrer Mutter zu fahren und dann zurück in das Haus von Nash, das bald auch ihr eigenes Zuhause sein würde.
 


 

Oh man, ich habe gnadenlos lange gebraucht bis der dritte Teil jetzt endlich fertig wurde. Tut mir leid, aber offensichtlich hat mich die Erkältung viel schwerer erwischt als ich gedacht hatte. Ich weiß das auch diese Geschichte sehr kurz ist und viel mehr Potential besitzt, eigentlich sollte sie auch ein wenig anders verlaufen und ist am Ende eben so ausgefallen. Hoffe jedenfalls sie hat euch gefallen.

Die nächste Geschichte die folgen wird, ist auch schon fertig. Dort geht es irgendwie um Spielzeug ^__^ und den werde ich morgen hochladen.
 

Ivy

I'm not a Toy

I'm not a Toy
 

Ich weiß genau wann es anfing, noch heute kann ich mich an diesen Tag erinnern, der so schwül und heiß war, das sogar jedem der Schweiß ausbrach.

Wie könnte ich am besten anfangen um euch von einer Liebe zu berichten, die irgendwie so ganz anders war und auch so ganz anders verlief. Vielleicht hiermit, also damals war ich siebzehn Jahre alt, ein ganz unscheinbares Mädchen, das nur durch seine guten Noten auffiel und das nicht im positiven Sinne.

Ich war ein Durchschnittsmensch, langes glattes braunes Haar, braune Augen, eine normale Figur, eben eine Person die man sehr oft erblickt. Und noch dazu war ich ein Streber, nach der Meinung meiner Mitschüler.

Mit meinen Eltern und meinen zwei jüngeren Brüdern wohnte ich in einer Siedlung wo die Häuser ganz nah beieinander standen und sich bis aufs Haar glichen. Na schön ein paar Unterschiede gab es schon, in Farbe und Aufbau des Gartens, oder durch unterschiedliche Autos die vor den großen Garagen parkten.

Freunde, ja die hatte ich, nur das ich immer sehr schnell merkte, was der Sinn ihres Besuches oder ihres Interesses an mir war. Er, der beste und coolste Typ der Schule, wie meine damalige beste Freundin immer wieder zu mir sagte.

Blöd nur wenn so eine Sahneschnitte ganz zufällig das Haus neben dir bewohnt, und noch dazu das Fenster deines Zimmers genau gegenüber von seinem liegt. Ich würde lügen, wenn ich nicht zugeben würde das er wirklich gut aussah, irgendwie war er die Coolheit in Person. Aber ebenso war mir bewusst das ich in der untersten Liga spielte und nie die Möglichkeit haben würde ihm näher zu kommen.

Er war damals achtzehn, stand kurz vor seinem Abitur und das wusste nicht nur ich, sondern auch meine Mutter, die sich merkwürdigerweise mit seiner supergut verstand. Und dann zufällig an einem Morgen erfuhr ich auch etwas, was mich völlig aus der Bahn werfen sollte.

Oh, ich bin wirklich schlimm, dabei hätte ich euch gleich sagen müssen das sein Name Adam ist. Und ich, nein ich heiße nicht Eva, mein Name ist Sophie.

Ich war supergut in Mathe, supergut in Englisch, supergut in..., ach es reicht doch wenn ich sage das mir kein Fach Schwierigkeiten bereitete und ich sie ohne Probleme gut zu meistern wusste.

Meine Mutter wusste das, seine Mutter auch, und was lag ferner als mich zu einem Nachhilfelehrer und ihn zu meinem Schüler abzustempeln. Habe ich eigentlich schon erwähnt das ich ein Jahr jünger bin als er, was ich auch meiner Mutter unter die Nase rieb. Denn mich grauste es schon jetzt davor ihm gegenüber treten zu müssen, ihm der mir in den letzten zwei Jahren die er neben mir wohnte nicht einmal einen "Guten Morgen" wünschen konnte.

Aber nein, meine Mutter blieb hartnäckig, sagte auch noch ich sei viel zu sparsam mit meiner Klugheit und außerdem sei das Ganze sowieso alles seine Idee gewesen.

Na schön, wenn es von ihm kam und ihn nichts daran störte, dass ich ihm höchstwahrscheinlich eh nicht helfen konnte, dann musste ich mich eben überwinden und zu ihm gehen, um ihm Nachhilfe zu geben. Gott hörte sich das scheinheilig an.

So war es nicht verwunderlich, dass ich an einem Freitagabend meinen Mut zusammennahm und zu ihm rüber ging.

Die Dunkelheit senkte sich nur langsam über die Ortschaft, so dass ich nicht weiter daran dachte, dass das ganze Haus wie ausgestorben wirkte, da kein Licht an war. Dennoch, nachdem ich ein wenig gewartet hatte, wurde mir schon die Tür geöffnet, von ihm natürlich.

Es ist schwer jemanden wie ihn zu beschreiben, aber ich werde es trotzdem versuchen und bitte seid mir nicht böse, wenn ich es nicht schaffe euch eine Vorstellung von ihm zu geben.

Adams Haar war von einem dunklen braun zwischen dem man unter hellem Tageslicht auch goldene Strähnen erblicken konnte, es lag ihm so verwegen ums Gesicht, so als ob er genau diesen Haarschnitt haben wollte. Dabei war es lang und reichte ihm bis zu den Schultern und bei mir bewirkte seine Mähne immer das Bedürfnis einmal durch diese Haare zu streichen, die ihm ständig ins Gesicht fielen.

Auch jetzt wo er mir die Tür aufgemacht hatte, strich er sie anscheinend lästig zurück. Wäre ich nicht da gestanden, sondern irgendein anderes Mädchen in dem Moment, die wäre bestimmt in Ohnmacht gefallen.

Kommen wir jetzt zu seinem Mund, jetzt fragt sich jeder wahrscheinlich warum ich seine Augen nicht beschreibe. Aber ich fand seinen Mund immer viel schöner. Adam war erst achtzehn hatte aber den Mund eines erwachsenen Mannes. Lang, perfekt gefrommt, fast schon irgendwie schimmernd, ich weiß das hört sich bescheuert an. Aber wie beschreibt man den Mund eines Mannes. Seine Lippen waren perfekt dazu geformt um zu küssen wie es noch keiner konnte, und ich weiß schließlich wovon ich rede, da ich sie später selber spüren durfte.

Seine Augen waren grau, wie ein verhangener Himmelsmorgen, so neblig und trüb schienen sie mir. Irgendwie traurig, was auch ein Grund dafür sein konnte das ich sie nicht so sehr mochte wie seinen Mund.

Eine verwaschene Jeans und ein schwarzes T-Shirt kleideten ihn perfekt, nur das er jetzt wo er so an der Tür stand irgendwie verloren aussah.

"Hi, ich bin wegen der Nachhilfe hier, meine Mutter meinte du wolltest das ich dir helfe?"

"Und ich dachte du kommst gar nicht mehr. Komm erst mal rein." Na schön, ich gebe es zu, ich bin ein ganz miserabler Feigling. Ich hatte mich gedrückt und bis heute abend hatte es auch geklappt, dass ich ihm eine ganze Woche seitdem meine Mutter die Nachhilfe erwähnt hatte aus dem Weg gegangen bin.

Leider hatte mich diese verrückte Person, die sich Mutter nennt, heute förmlich mit einer Drohung dazu gezwungen zu ihm zu gehen.

"Hmm, wo sind deine Eltern." Fragte ich ihn jetzt so beiläufig wie möglich, während ich ihm in den Obergeschoss folgte. Irgendwie sah mir die untere Hälfte des Hauses ziemlich verlassen aus.

"Nicht da, sind essen gegangen." Ruhig, ruhig bleiben Sophie, es ist bestimmt ziemlich blöd wenn du jetzt versuchen würdest wegzulaufen. Schließlich ist er kein wildes Tier und er tut dir nichts. Die Panik die mich ergriff war unheimlich und eigentlich vollkommen unpassend, aber irgendwie hatte ich angst vor ihm.

Und das lag bestimmt an diesem einen Tag, vor zwei Jahren als unsere beiden Familien zusammen im Garten ein Grillfest veranstaltet hatten. Er war auch da, versteht sich eigentlich. Ich habe ihm keine besondere Beachtung geschenkt, da ich schon reichlich von seinem Ruf bescheid wusste.

In einem Moment aber spürte ich ein Kribbeln im Nacken, ganz so als ob ich beobachtet wurde. Und da, als ich in seine Richtung blickte, da konnte ich es förmlich lesen an was er gedacht hatte und an wen, während er mich so fest im Visier hatte.

Eine Hitzewelle durchströmte mich und hätte mein Vater mir nicht im nächsten Moment freundschaftlich auf die Schulter geklopft, ich glaube ich wäre umgekommen. Fast war ich sogar dran zu glauben das ich einen wilden Höhepunkt erlebt hätte, ohne das er mich auch nur ein wenig berührt hätte.

Ein triftiger Grund eben um vor ihm angst zu haben.

"Setz dich wohin du willst." Wir waren langsam in seinem Zimmer angekommen, und als er jetzt das alles so beiläufig erwähnte, zuckte ich zusammen. Warum, weil ich mich total in meiner Traumwelt von dem Gartenfest verfangen hatte. Und er sah es auch, dass ich zusammengezuckt war, was sich durch ein breites Grinsen auf seinem Gesicht deutlich abzeichnete.

"Womit wollen wir anfangen?" Ich stand immer noch mitten im Zimmer, er aber hatte sich auf sein Bett gesetzt, ganz cool und lässig versteht es sich. Und ich, na ja ich bewegte endlich meine Füße und schlich zu seinem Schreibtisch.

Adam war kurz davor mir zu antworten als es auf seinem Nachtisch zu klingeln begann. Er nahm sein Handy, sah mich kurz an und verließ das Zimmer. Ich blieb also alleine und es war sehr gut das es dazu gekommen war, denn so konnte ich wenigstens ein bisschen entspannen und meine angst zurückdrängen.

Ich nahm erst mal eines seiner Schulbücher von seinem Schreibtisch und setzte mich dann auf sein Bett. Als mir mein Rock ganz unauffällig hoch rutschte, verfluchte ich meine Blödheit, dass ich mich nicht umgezogen hatte, bevor ich hierher gekommen war.

Zehn Minuten später, nach einem sehr langem Telefongespräch erschien endlich Adam wieder an der Tür.

Mein Herz schlug immer schneller und die Stille war bedrückend, so dass es kein Wunder war das ich wie eine Grundschülerin anfing rumzustottern.

"Also,... eigentlich bin... ich der Meinung... dir nicht helfen... weiß nicht wobei." Argh, ich hätte schreien können, als ich mich hier zum Affen machte.

Adam aber kam immer näher und stand schließlich vor mir. Mit einer Schnelligkeit die typisch für das männliche Geschlecht war, ergriff er meine Hand mit der ich mir meine Haare nach hinten streichen wollte und zog mich hoch, so das ich genau vor ihm stand.

"Ich weiß ganz genau wobei du mir helfen könntest." Die eine Hand die meine umklammerte zog meinen Arm nach oben und legte ihn um seine Schultern. Mit der anderen Hand umfasste er meine Talje und zog mich fest an sich. Sehr, sehr nah standen wir dann aneinander. Ich konnte jeden Muskel von ihm spüren. Hart und unerbittlich wie Stahl, hielt er mich fest während ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu befreien.

"Du riechst wirklich gut." Flüsterte er erotisch an meinem Ohrläppchen und knabberte dabei sanft an ihm.

"Was?" Ich spürte wie mir Röte ins Gesicht fiel und was noch schlimmer war meine Knie wurden ganz weich. Egal wie sehr ich ihm entkommen wollte, er hatte mich in seinem Bann und ein Teil von mir sehnte sich nach mehr.

Wie von Zauberhand geführt klammerte ich mich fest an ihm.

"Nicht so stürmisch, wir haben Zeit." Es befreite mich nicht ganz aus dieser Umarmung und dieser Liebkosung die jetzt an meinem Hals und meinem Nacken angelangt war, aber meine Fluchtversuche wurden stärker.

"Ich habe schon immer gewusst das du eine ziemliche Wildkatze bist." Mit sanfter Gewalt zwang er mich ihn anzusehen um mich dann zu küssen. Leider hatte ich etwas erwidern wollen, so dass ihn ungehindert meine offenen Lippen einluden.

Ich, die bis dahin noch nie einen Jungen geküsst hatte, was vor allem an meinem Ruf lag, hatte so etwas niemals zuvor gespürt.

Adams Lippen waren sagenhaft warm, zärtlich, alles an diesem Kuss war verlockend, hergebend und doch irgendwie fordernd. Als ob mich seidene Fäden umschlossen hätten die an meinen Armen ziehen, hob ich diese um seinen Kopf noch näher an mich zu ziehen. Ich wollte mehr, ich wollte dieses Gefühl behalten, wollte nie wieder atmen, nur seine Lippen auf den meinen spüren, das Gefühl besitzen ihm nah zu sein.

Doch nicht nur dieser Mund war sagenumwoben, jetzt als seine Hände ins Spiel kamen, wurde es noch aufregender. Von hinten strich er sanft an der Innenseite meiner Schenkel entlang, fast wie eine weiche Feder bewegte sich seine Hand immer höher und höher. Bevor sie dann wieder nach vorne kam und mich durch die einzige schützende Schicht mit einem Finger hoch und runter glitt.

Die andere Hand hatte meine Bluse hochgehoben und befreite gerade eine meiner Brüste aus ihrer festen Stellung in meinem Bürstenhalter. Und dann ließ er meinen Mund wieder frei, beugte sich herunter und zog ganz langsam und spielerisch an der empfindlichsten Stelle meiner Brust.

Ich war wie ein willenloser Sklave, wollte mehr, wollte mehr von diesem Gefühl das mich bis zu den Zehenspitzen ergriffen hatte.

Und dann war da auch noch dieser eine Finger, der dort, wo ich das größte Ziehen verspürte, endlich die Schicht Stoff beiseite geschoben hatte und langsam und spielerisch in mich eindrang.

Es waren noch mehr Zärtlichkeiten, noch mehr Berührungen wie diese, die mich seufzen ließen. So etwas hatte ich nie für möglich gehalten, aber er brachte mich dort und jetzt zu einem so gewaltigen Höhepunkt, dass ich glaubte ich würde gleichzeitig sterben und wiedergeboren werden. Und er hatte nichts weiter dazu gebraucht als seine Hände und seinen Mund.

Es dauerte in wenig bis ich wieder klar im Kopf wurde. Ich hielt Adam ganz fest umschlungen und stützte mich so an ihm, da ich mir noch nicht sicher war ob ich alleine stehen kann.

"Hat es dir gefallen?" Ja, es hatte mir gefallen, aber je mehr ich das wusste desto mehr wachte ich auch auf. Spürte die Lage in der ich mich befand.

Wieder Herr all meiner Sinne, lies ich ihn langsam los. Ihm ins Gesicht schauen konnte ich nicht, das was er hier mit mir angestellt hatte, hätte nie passieren dürfen. Aber was hatte er eigentlich getan, nichts wozu er Rechenschaft schuldig war. Ich wollte es genau so haben, ich habe ihn sogar fast angebetet nicht aufzuhören

Ich lies Adam los und floh. Das war für mich da eine ganz selbstverständliche Handlung. Ich wollte ihn nicht sehen und nicht hören was er von dem ganzen hielt und warum er es getan hatte. Ich floh in mein Zuhause, in mein Zimmer, zu dem Ort, wo ich sicher war.
 

Die Geschichte ist merkwürdig und eine meiner typischen plötzlichen Eingebungen, deswegen ist sie auch in der ersten Person geschrieben. Dennoch ist sie ganz anders als alle meine anderen Geschichten. Verurteilt bitte Adam nicht, denn er hat einen ganz triftigen Grund weswegen er das tut. Es wird wahrscheinlich noch einen zweiten Teil auf sich ziehen, wo sich dann alles aufklären wird, aber der wird dann auch der letzte sein.
 

Ivy

Everything is Changing

Everything is Changing
 

An diesem so trügerisch hellem Tag, erschien das Hochhaus vor mir wie eine Erleuchtung. Hell, freundlich hieß es mich herein zu kommen, herein um mein Unglück für immer zu beenden oder für immer zu besiegeln. Ich wollte es beenden.

All das was ich euch erzählt habe geschah vor vier Jahren und war das erste von vielen anderen Malen. Adams dunkle Kraft hatte mich immer wieder zu ihm gezogen, seine Sinnlichkeit hatte mich nicht losgelassen. Ich hatte immer mehr gewollt, hatte es aber nie bekommen. Er hatte mir immer und immer wieder Freude bereitet, doch für sich hatte er nie etwas beansprucht.

Immer noch konnte ich es nicht glauben, dass ich mich wie ein hilfloser Sklave sehr oft zu ihm geschlichen hatte um mich von ihm berühren zu lassen, aber ich hatte es getan. Und nie in diesen vier Jahren hatte ich ihm die Frage gestellt, die mich so sehr beschäftigte und innerlich aufzuessen begann: Warum? Warum tat er das, warum befriedigte er meine Gelüste und ließ seine eigenen beiseite? Ich wusste ganz genau das er Freundinnen hatte mit denen er viel mehr anstellte als mit mir, aber warum war ich zwischen all diesen Personen die Ausnahme?
 

Nachdem Adam die Schule abgeschlossen hatte, den Wehrdienst hinter sich hatte, entschloss er sich zu studieren. Dazu hatte er das Haus seiner Eltern verlassen und lebte alleine. Ich jedenfalls lebte immer noch bei meiner Familie, aber da ich selbst jetzt zu studieren begann interessierte es mich immer mehr ebenfalls alleine zu wohnen.

Doch vorher musste ich mit einem anderen Lebensabschnitt abschließen. Für mich war das einfach nur der Weg mich von der Vergangenheit zu lösen und eine neue Zukunft anzufangen.

In letzter Zeit war ich nicht mehr bei ihm gewesen, es war genau ein Monat her seit meinem letzten Besuch. Damals hatte er mich angerufen und ich bin förmlich zu ihm gerannt. Doch nach dieser Enttäuschung hatte ich weinend seine Wohnung verlassen und bin ihm seit damals erfolgreich aus dem Weg gegangen. Doch das hatte meine Gedanken nicht von ihm abwenden können, er beherrschte sie und beherrschte so auch mich.

Sie hatte sich fest an ihn geschmiegt, ihn lange geküsst und das alles vor meinen Augen. Ich weiß nicht wer sie gewesen war, eine andere Gespielin, seine momentane Freundin, alles ist möglich. Aber erst da habe ich erkannt wie sehr es mich verletzte, wie sehr ich darunter litt. Vorher hatte er immer wieder all seine Affären vor mir verheimlicht, ja ich hörte von ihnen und ich wusste alles über sie, aber es mit eigenen Augen zu sehen war doch ein zu großer Schock für mich gewesen, die in diesem Augenblick erkannt hatte das sie diesem Menschen mehr als ihr Herz geschenkt hatte.

Einen ganzen Monat war ich ihm aus dem Weg gegangen, aber das war nicht nötig gewesen, er selbst hatte nie versucht mich zu erreichen oder mich zu sehen. Für ihn war ich Luft und das schmerzte mehr als mir lieb war.

Doch ich wusste auch das ich ihm nicht mehr entfliehen konnte, denn heute war meine Stunde gekommen in der ich ihn zur Rede stellen müsste und das Ruder in meine Hand nahm.
 

Ich klopfte einmal, zweimal an die rote Tür, doch von drinnen kam keine Antwort. Noch einmal blickte ich auf das Schild daneben um festzustellen ob ich mich geirrt habe oder nicht, doch dem war nicht so, dies hier war seine Wohnung. Aber anscheinend war Adam nicht da.

"Adam...bist du da drinnen?" Immer noch keine Antwort. Deswegen nahm ich die Klinke in die Hand und drückte sie herunter.

Die Tür ging ohne ein einen Laut auf, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Und ich nahm zum letzten mal all meinen Mut zusammen und durchschritt die Tür zu meiner neuen Zukunft.

Den kleinen Flur durchquerte ich mit drei großen Schritten und stand wenige Augenblicke später im Wohnzimmer.

Adam saß auf dem Sofa, eine Zigarette in der einen Hand und die Fernbedienung in der anderen. Er blickte nicht auf und sah mir nicht in die Augen, obwohl ich es wollte. Und dennoch war es das, was mir die Kraft gab auf das zu hoffen was ich vor hatte.

Ich stand da, noch immer unfähig mich zu bewegen, aber mit einem Ziel den ich vollenden musste.

Lächelnd trat ich näher und kniete mich neben ihn, so das er jetzt gezwungen war mir in die Augen zu sehen. Grau und verschleiert, ja so waren seine Augen, traurig und einsam. Ich liebte ihn noch mehr je mehr ich sein Gesicht in meinem Gedächtnis zu speichern versuchte.

Meine Hand sehnte sich nach seiner Berührung, und ich ließ sie wandern wie es ihr beliebte. Erst umfasste sie seine Hand und strich sanft und zärtlich über die Innenfläche dieser.

"Geh nach Hause Sophie." Sagte er leise mit der Absicht mich wegzuschicken, für immer aus seinem Leben zu verschwinden wie ich es den letzten Monat versucht hatte.

Ich aber erhob mich und saß jetzt neben ihm. Seinen Kopf umfassend zog ich ihn zu mir und küsste ihn. Er erwiderte es nicht, aber ich gab nicht auf. Er war meins und ich wollte ihm beweisen da ich mich verändert hatte.

"Ich kann dir heute nichts schenken, bitte gehe weg Sophie." Nicht schlecht, er hatte noch nie um etwas gebeten und heute tat er es. Ich war also meinem Ziel sehr nahe.

"Schließe deine Augen Adam." Heute wirst du mir nicht entkommen, und er tat es auch nicht.

Wie von Zauberhand schloss er seine Augen und ließ mich gewähren, er ließ es zu das ich ihn leidenschaftlich küsste, das ich ihn ganz nah zu mir zog und das er mich zu streicheln begann.

Ohne auf sein Protest zu achten zog ich im sein T-Shirt aus und berührte zärtlich seine starken Schultern, seinen sinnlichen Brustkorb und ließ meine Finger immer tiefer gleiten.

Je näher ich ihm kam, je mehr spürte ich das er sich verspannte und das er zu zweifeln begann. Doch ich wollte ihm keine Zeit geben nachzudenken, ich wollte nur das er mich sah und das er sich nach meinen Berührungen sehnte, so wie ich mich nach ihm sehnte.
 

Allmählich war auch der letzte Rest an Kleidung zwischen uns verschwunden. Und mich durchflutete ein Gefühl von purem Glück, mein sehnlichster Wunsch sollte endlich wahr werden. Denn bis jetzt war immer irgendetwas zwischen uns gewesen, noch nie waren wir uns so nah gekommen wie jetzt.

Es brauchte nichts mehr um ihn aufzuhalten. Etwas was mir so spät einfiel, dass es mich innerlich zerriss. Immer war er es, der die Initiative ergriff und doch heute war ich es gewesen, vielleicht war es das was gefehlt hatte um den letzten Rest an diesem Schloss zwischen uns aufzubrechen um endlich unserer Leidenschaft freien Lauf zu lassen.

Adam in mir zu spüren, war etwas vollkommen neues, etwas was ich vorher noch nie gespürt hatte, und er sah es auch. Ich sah nur wie dieser traurige Ausdruck aus seinen Augen wich und ein neuer an dessen Stelle trat.

Doch das war auch das Letzte was ich sah, bevor ich zusammen mit Adam mich schwebend, hoch über der Erde befand. Alles weiter verblasste im Vergleich zu diesem Gefühl das von mir Besitz ergriff, mich nicht losließ, mich mit ihm verband.
 

Bis jetzt kam es mir nie in den Bewusstsein wie schön es ist neben einem Menschen zu liegen. Vor allem, wenn du diesen Menschen auch noch aus ganzem Herzen liebst, wird dieses Gefühl verstärkt und brennt sich tief in deinem Unterbewusstsein.

Ich sah das die Sonne schon längst untergegangen war. Aber ich wollte nicht weg, ich wollte hier bleiben, mich an ihn schmiegen und ihn nie wieder verlassen.

Seine Atem war regelmäßig. Er schlief. Seine starken Arme hielten mich fest an ihn gepresst, fast so als ob sie angst hatten ich könnte verschwinden und das alles sei einfach nur ein Traum gewesen. Ein Traum einer unglücklichen Liebe.

Ich weis nicht ob es meine Verzweiflung oder meine Sehnsucht nach ihm war die mich dazu trieb es heute bis zum Äußersten anzugehen und ihn sogar dazu zu zwingen endlich mit mir zu schlafen, sich endlich mir zu öffnen. Ich wusste jetzt, als ich mich noch näher an ihn kuschelte, dass das was ich getan hatte nicht falsch war, sondern richtig. Egal was die Erwachsenen sagten, egal was die Moral sagte, meine Liebe war es die hier entschied und niemand sonst. Ich hätte Adam alles geschenkt, wenn es sein musste sogar mein Herz auf einem Silbertablett.

Doch ich hatte auch einen Preis gewollt. Ich hatte meine Stellung als sein Spielzeug aufgeben wollen, ich wollte mehr als das für ihn sein. Und die sanften Seufzer die er mir zugeflüstert hatte heute, die nichts anderes als ein wundervolles ich liebe dich waren, sagten mir das ich über meine Stellung hinausgewachsen war.

Ich hatte die Führung übernommen ich hatte ihn erobert, ich hatte sein Herz, das immer nur mir gehört hatte, endlich aus einer Verankerung gelöst.

Auch Adam hatte angst gehabt, hatte mich gewollt, mich immer wieder zu sich rufen lassen und dennoch mich nie richtig angefasst. Er hatte mich seit dem ersten Augenblick geliebt, hatte aber mehr als meine Liebe gewollt, er wollte mein Herz, meine Treue, meine Seele, einfach gesagt er wollte mich.

Und ich, ja. Wenn man mich jetzt sehen könnte wurde man mein Lächeln sehen, dieses geheimnisvolle Lächeln das ich immer dann aufsetze, wenn ich genau weiß wie die Zukunft aussah, sie aber niemanden anderem sagen wollte. Ich wusste das er ein Teil meiner Zukunft war, ich wusste das ein Leben ohne ihn nicht möglich war, ich wusste das ich nicht nur sein Spielzeug war. Und ich wusste das ich endlich zu leben begann.



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  stefanie22
2011-04-07T18:20:07+00:00 07.04.2011 20:20
die 3 geschichten waren mal wieder sehr sehr schon

ich finde du schreibst sehr sehr schone geschichten

ich kann garnicht mehr aufhoren immer weiter zulesen

lg stefanie22
Von:  capricious
2004-12-03T22:30:28+00:00 03.12.2004 23:30
oh gott das ist so wundervoll
absolut geil
du schriebst wirklich super mega toll!!!!!!!!!
ich hab ja schon viele storys von dir gelesen und jede ist auf ihre art und weise die beste;)
ich hätte jetzt grade eben fast heulen können als du seine gefühle geschrieben hast
das hat einen so sehr berührt
und ......... ja was soll ich noch sagen?
es war einfach toll
Von:  capricious
2004-12-03T22:22:03+00:00 03.12.2004 23:22
er hat einen trifftigen grund????
na den möcht ich gern mal wissen;)
ich mag ih irgendwie
Von:  capricious
2004-12-03T22:11:52+00:00 03.12.2004 23:11
WOW!!!!!!
ich hätte heulen können, so traumhaft schön war diese Geschichte und so toll schreibst du
wahnsinn echt
also hätte mcih auch gefreut wäre sie etwas länger ausgefallen aber dennoch hatte sie eine perfekte länge (mensch ist das logisch;))
Von:  capricious
2004-12-03T22:01:02+00:00 03.12.2004 23:01
*hust* ...... ....... ....... ich mag nash .... *rotwerd*
höhöhö sorry aber ich glaub ich bin verknallt*lol*
les mal das letzte pitel=)
Von:  capricious
2004-12-03T21:50:45+00:00 03.12.2004 22:50
wow
das ist ja mal ein heikles thema
aber wirklich perfekt verpackt
ich hab dieses kapitel echt mti größter freude gelesen
eigentlich les ich alles von dir sehr gerne;)
und werd gleich mal weitermachen
Von:  capricious
2004-12-03T21:37:43+00:00 03.12.2004 22:37
manno.......du kannst sooo toll schreiben
ich weiß net wirklich en ganz ganz tolle geschichte*freuz*
riesen lob
Von: abgemeldet
2004-01-10T21:13:50+00:00 10.01.2004 22:13
also wirklich du hast mich mal wieder umgehauen! *umfall* siehst du?
Jede einzelne der geschichten hat so ein tolles potenzial das man sie um einiges ausbauen könnte!
Du bist wirklich die beste autorin die ich kenne! Ich habe schon viele story zu vielen diversen themen gelesen aber deine sind immernoch die besten! In dem ich deine geschichten lese spornt es mich an auch meine weiter zu schreiben! Ich komme nicht im geringsten an dich heran dein schreibstil ist einfach umwerfend!
Ich hab alle storys die du veröffentlicht hast bei bir auf dem PC gespeichert und drei von ihnen ausgedruckt. Meine freundinnen finden sie auch super klasse!Mach weiter so du bist großartig!
viele liebe grüße cathy02
Von: abgemeldet
2003-11-07T04:36:34+00:00 07.11.2003 05:36
Wow...na da bin ich mal gespannt^^ schreib ganz schnell weiter, ja?
*lieb guck*
Ich bin richti neugirig..^^

Bye Messi
Von: abgemeldet
2003-10-27T23:25:12+00:00 28.10.2003 00:25
Hab das Kapitel erst jetzt gesehen... ich stimme Tearless zu... ich will den grund wissen! Mach schon*g*
Highheel


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