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Schwachsinn aus Mittelerde

Ohne Worte :D
von

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Schaffenskrisen eines Bürgermeisters

Es war ein Tag, wie jeder andere, als Alfrid im Haus des Bürgermeisters saß und gewissenhaft seiner Arbeit nachging. Zumindest wollte er das. Im Moment saß er nur unmotiviert in dem prunkhaften Stuhl an seinem riesigen Tisch und starrte ins Leere. Er hatte eine ganze Stadt, die er befehligen konnte, was ihn auch eigentlich motivieren sollte, aber das tat es nicht. Alfrid fühlte sich heute einfach nur beschissen und wollte am liebsten ins nächst beste Loch kriechen.

"Ach, ich bin so ein Versager! Nichts kann ich richtig machen!" sagte er zu sich selbst und ließ den Kopf geräuschvoll auf den Tisch fallen. "Ich bin so dumm!" murmelte er in die Unterlagen, die er sonst in wenigen Augenblicken bearbeitet hatte. Ja, auch ein Bürgermeister hatte mal seinen schlechten Tag.

Es klopfte an der Tür und Sekunden später kam Amalia freudestrahlend ins Zimmer. Ihr Babybauch hatte schon deutliche Formen angenommen und die werdende Mutter strahlte über das ganze Gesicht.

Der jungen Frau viel sofort Alfrids deprimiertes Gesicht auf, falls man es überhaupt sehen konnte, so tief wie es unter den ganzen Unterlagen vergraben war.

"Alfi? Was hast du denn?" sie sah ihn verwundert an. Alfrid hob langsam den Kopf, ohne wirklich zu merken, das ein Blatt an seiner Wange fest klebte. Amalia schmunzelte. "Was meinst du damit?" fragte Alfrid und blickte weiterhin deprimiert vor sich hin. "Du verhältst dich so anders. Was ist denn passiert?" fragte sie noch einmal anders. Alfrid seufzte tief, bevor er zu erzählen begann.

"Ach Amalia. Ich fühle mich so wertlos. Den ganzen Tag sitze ich hier und regle wichtige Angelegenheiten für die Stadt und ist auch nur einmal jemand her gekommen und hat es mir gedankt?" fragte Alfrid. "Deswegen bin ich doch hier!" sagte Amalia und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. "Das ist nicht das gleiche. Weißt du, ich will ein guter Bürgermeister sein und wie kann ich das, wenn mir niemand eine Bestätigung gibt?" fragte er. "Nun, du bist gerade mal einen Monat Bürgermeister. Die Leute müssen sich vielleicht erst daran gewöhnen" sagte sie. Wieder schlug Alfrids Kopf auf dem Schreibtisch ein und Amalia zuckte zusammen. Sie suchte verzweifelt nach Worten, um ihren Geliebten wieder aufzumuntern.

"Sie es doch mal so. In ein paar Wochen wirst du Vater und dann hast du ein oder zwei Leute mehr, die dich regelmäßig besuchen werden" versuchte sie. Alfrid hob den Kopf und sah sie lange und verständnislos an. "Ach Amalia. Ich weiß nicht, ob ich in dieser Situation überhaupt noch Vater werden will. Ich werde doch sowieso alles falsch machen" sagte er.

"Wenn du so schlecht wärst und alles falsch machen würdest, dann hätte dich doch niemand zum Bürgermeister gewählt" wandte Amalia ein. Sie war sehr beunruhigt über Alfrids momentane Verfassung. "Wahrscheinlich haben die Leute mich nur gewählt, weil sie dachten, schlimmer als der letzte Bürgermeister kann es ja nicht mehr werden!" sagte Alfrid. Amalia schlug auf den Tisch.

"ALFRID!!! Deine Freunde haben sich sehr für dich eingesetzt, damit du Bürgermeister wirst und das hätten sie sicher nicht getan, wenn sie nicht davon überzeugt gewesen wären, du wärst der richtige für den Job. Jeder macht mal Fehler, aber Fehler sind auch dazu da, daraus zu lernen. Niemand verlangt von dir, gleich perfekt zu sein und diese Stadt wieder zu altem Reichtum zu führen. Das ist nun mal die Vergangenheit und wir leben im hier und jetzt. Du hast schon viel für die Menschen hier getan, indem du die Steuern gesenkt hast" sagte Amalia und holte erst mal Luft. Wenn diese rede nun nicht gefruchtet hatte, dann wusste sie auch nicht weiter.

Es klopfte wieder an der Tür und dieses mal trat Bard ein. Auch auf seinem Gesicht zeigte sich ein fröhliches Lächeln. "Alfrid, mein Freund, komm her!" er trat an seinen Tisch und nahm Alfrid ohne Vorwarnung fest in den Arm. Amalia sah ihn verwundert an, freute sich aber insgeheim über sein Erscheinen.

"Ich habe Daria gerade gefragt, ob sie meine Frau werden will und sie hat ja gesagt. Das habe ich alles dir zu verdanken! Ohne dich hätte ich nie den Mut fassen können, sie überhaupt zu fragen. Danke das du mir die letzten Tage so geholfen hast" sagte Bard. Alfrid sah ihn fragend an. Auch Amalia wartete auf eine weitere Erklärung.

Bard trat einen Schritt zurück und lehnte sich an den Tisch. "Nun, ich war doch die letzten Abende immer hier und hab dir hier ein wenig Gesellschaft geleistet. Nur, weil du jetzt Bürgermeister bist, heißt das noch lange nicht, dass wir uns nicht mehr sehen. Nebenbei haben wir uns unterhalten und du sagtest mir, ich solle es doch einfach versuchen und das hat mich so beflügelt, dass ich sie einfach gefragt habe" sagte Bard. "Stimmt" grübelte Alfrid. "Das war mir ganz entfallen".

"Dadurch, dass du auch die Steuern gesenkt hast, kann ich mir nun eine kleine Hochzeitsfeier leisten, das konnte ich vorher nicht. Warum hast du vorhin so deprimiert geschaut?" fragte Bard. "Nun, ich habe mich nicht gut gefühlt heute" sagte er. "Warum denn? Ach ja, du warst die letzten Tage vielleicht zu müde, um es zu bemerken. Also die ganze Nachbarschaft spricht nur davon, wie froh sie sind, dass sie dich zum Bürgermeister gewählt haben und das du der Beste für diese Arbeit bist. Außerdem hätte ich noch eine Frage" sagte Bard. "Wie? Das haben sie wirklich gesagt?" Alfrid machte große Augen. "Ja und bei Daria ist es nicht anders. Ihre ganze Familie ist Fan von ihr und auch alle ihre Nachbarn" sagte Bard. Alfrid kam aus dem Staunen nicht mehr raus. "Siehst du, Alfi? Es ist doch alles bestens" und an Bard gerichtet "wann steigt denn die Hochzeit?". "Nun" Bard räusperte sich "vielleicht schon in ein paar Wochen. Wir müssen noch einiges organisieren. Deshalb wollte ich Alfrid fragen, ob er gerne mein Trauzeuge sein möchte!". Alfrid kippte fast aus seinem Stuhl. Diese Ehre war ihm noch nie zu teil geworden. "Ich.. Ich.. danke euch. Gerne, Bard" stotterte er. Bard lächelte und umarmte seinen Freund nochmal. "Jetzt bin ich glücklich! Daria und ich werden uns morgen nochmal hier mit euch treffen wollen, damit wir den Rest besprechen können. Ich muss auch leider wieder los, ich kanns kaum abwarten, ihr die guten Nachrichten zu überbringen" mit diesen Worten drückte er Alfrid noch einmal und war dann verschwunden.

Alfrid sah noch lange auf die Tür und konnte nicht glauben, was da eben passiert war. Bard wollte ihn wirklich als sein Trauzeuge haben und die halbe Stadt hatte ihn als Bürgermeister akteptiert und sie mochten ihn sogar. Das war ihm noch gar nicht so bewusst geworden. Das war aber auch kein Wunder, bei der ganzen Arbeit, die er zu tun hatte.

Sein Blick viel zu Amalia. Er hatte sich Bards Worte zu Herzen genommen und diese Frau hatte es verdient, das er sie auch endlich fragte. Er räusperte sich. "Nun, wie wäre es, wenn wir das ganze als Doppelhochzeit machen? Das heißt, wenn du mich noch heiraten willst, Liebling, nach all den Sachen, die ich gerade gesagt habe" sagte er. Amalia lächelte, legte ihre Arme um ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Natürlich, Alfi. Ich könnte gar nicht ohne dich sein. Jeder hat mal einen schlechten Tag, dafür sind wir dann ja auch alle da und du brauchst keine Angst haben, dass du allein stehst" sagte sie. Alfrid lächelte. "Gut, dann lass uns jetzt am besten nach Hause gehen, ich hab für heute genug getan" sagte er und sortierte noch kurz die Unterlagen auf dem Tisch.

"Wir haben uns noch gar keine Gedanken über mögliche Namen für unser Kind gemacht.." sagte Alfrid und legte seinen Arm um Amalia, als sie das Haus verließen. "Wir werden schon einen tollen Namen finden, da bin ich mir sicher" und hinter ihnen viel die Tür ins Schloss.
 

Ende



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