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Mondschattenblume

Sesshoumaru & Rin
von

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Eine Sache des Blickwinkels

In InuYashas Wald stolperte die Rin immer noch ziellos durch die Gegend, als es hinter ihr im Gebüsch raschelte. Sie fuhr erschrocken nach hinten, doch es war nur ein Vogel.

Froh darüber, ein vertrautes Wesen getroffen zu haben, schritt sie auf die Amsel zu. Diese jedoch flog wildflatternd kreischend davon, so dass das Kind zurückschreckte und dabei gegen etwas Großes, Struppiges stieß.

Sie fuhr herum und augenblicklich wurde ihr klar, vor was der Vogel geflohen war.

Ein riesiger Oni, in Form eines Tausendfüßlers mit menschlichem Kopf, stand vor ihr.

Rin schrie auf und rannte an dem Dämon vorbei. Es war wohl mehr der Überraschung des Onis als Rins Taktik zu verdanken, dass dieser sie nicht sofort erwischte. Jedoch nahm er wildentschlossen die Verfolgung dieser Mahlzeit auf, die da so unverhofft in seine Abendruhe geplatzt war, so dass das Stampfen der vielen Füße den Boden erbeben ließen.

Das kleine Mädchen rannte, wie es bisher nur einmal in ihrem Leben gerannt war, damals, als die Wölfe hinter ihr her gewesen waren. Es war, als würde sich die Vergangenheit wiederholen, nur dass statt der Wölfe nun der Riesentausendfüßler hinter ihr her war. Luft, um nach Hilfe zu schreien, blieb ihr kaum und die Wunde auf ihrem Rücken brannte wie Feuer. Tränen rannen ihr über die Wangen, als sie durch Unterholz und Dornen rannte, an deren Spitzen sich immer wieder ihr Kimono verfing und die ihre Haut mit blutenden Kratzern überzogen.

In ihrer Angst machte sie den Fehler, nach hinten zu sehen. Der Oni hatte sie schon fast eingeholt.

Und da passierte es, sie stürze über eine Wurzel und fiel.

"Sesshoumaru-sama!", schrie sie erstickt heraus ,als sich der Dämon hungrig auf sie stürzte, triumphierend kreischend.

Doch bevor dieser sie auch nur berührte, zerfetze er in der Luft. Ein paar Tropfen Blut spritzen auf ihren Kimono, als die Leiche auf dem Boden aufkam. Da sah sie ihren Retter, der den Dämon getötet hatte. Langes, weißes Haar umwehte ihn und ohne auch noch weiter nachzuschauen, fiel das Mädchen dem angeblichen Sesshoumaru um die Beine. Mit Tränen in den Augen schluchzte sie:

"Danke, Sesshoumaru-sama! Danke, ich wusste das ihr kommt!"
 

"Tut mir ja Leid, aber ich bin nicht dieser hochnäsige Köter.", entgegnete InuYasha verblüfft.

Sofort stieß sich Rin von dem feuerroten Kariginu weg.

Das war wirklich nicht ihr Meister!

*Das ist InuYasha-sama!*

Von hinten rannte Kagome heran, die von Rin sofort erkannt wurde.

Doch wo war ihr Sesshoumaru? Wieso war er nicht hier, wieso hatte er sie nicht gerettet? Wieso war er nicht da, obwohl sie ihn doch gebraucht hätte?

Das war letztlich doch zu viel für die Kleine. Sie knickte zusammen und begann zu weinen.

Kagome stürzte sofort zu ihr, kniete sich neben sie auf den Boden und nahm sie in den Arm.

"Rin, was ist los? Was machst du hier?", fragte Kagome besorgt, bevor sie zu InuYasha herumfuhr.

"Was hast du mit ihr gemacht?!"

"Ich?! Nichts! Sie gerettet!", entgegnete der Hanyou beleidigt.

"Wo ist er? Wo ist er?", schluchzte das Kind.

"Wer den?", fragte Kagome mit beruhigende Stimme, während sie sanft über Rins Kopf strich.

"Mein Meister, Sesshoumaru-sama. Warum ist er nicht hier? Warum bin ich hier? Wieso bin ich alleine? Er hat mich doch nicht zurückgelassen!?", die Fragen sprudelten mit stockender Stimmer aus ihr heraus.

Trotz Kagomes Anwesenheit, der sie noch einigermaßen vertraute und obwohl Inu Yasha, vor dem sie ebenfalls keine Angst hatte, bei ihr war, fühlte sie sich so elend, so allein und die Angst, von Sesshoumaru zurückgelassen werden, schnürte ihr die Kehle zu.

In diesem Moment brachen Miroku und Sang durch das Dickicht, mit Kirara dicht hinter ihnen. Sofort galten ihre besorgten Blicke dem Mädchen.

"Dein Meister hat dich zu uns gebracht. Du warst verletzt.", beeilte sich Kagome die Situation aufzuklären.

Erst jetzt wurde Rin bewusst, wie sehr ihr Rücken schmerzte. Es war, als würde die Wunde brennen.

"Ich will zurück zu meinem Meister!", jammerte sie.

"Du bist aber noch nicht ganz gesund, Rin!"

"Ich will zurück!"

"Sei doch nicht unvernünftig", mischte sich Sango da ein, „wenn es dir wieder gut geht, wird er bestimmt sofort da sein und dich abholen.“

Rin hörte ihr gar nicht zu, dicke Tränen kullerten über ihre Wangen.

"Mein lieber Ah-Uhn, bitte komm mich holen, bitte...", flüsterte sie und verschränkte die Hände vorm Herzen.

"Wer ist Ah-Uhn?", wollte Miroku nun wissen, der zugehört hatte.

"Mein Freund.", entgegnete die Kleine prompt.

Da tapste auch schon Kirara auf sie zu, um zusätzlich Trost zu spenden. Dies beruhigte Rin ungemein, schließlich war die kleine Nekomata ein Dämon, kein furchteinflössender Mensch. Sie streichelte der doppelschwänzigen Katze über das zweifarbige Fell, während Kagome aufstand und sich an Sango wand.

"Wir werden ein Lager aufschlagen müssen. Es ist schon spät und ich bin zu erschöpft vom Tag, um auch noch die ganze Nacht durchzulaufen."

"Das tun wir das auch besser.", meinte Sango, die zwar als Dämonenjägerin weitaus mehr ertragen konnte als Kagome, aber im Moment genau so erschöpft war.
 

Ein paar Stunden später, als die Sonne bereits untergegangen war, saßen alle an dem Feuer, das sie entfacht hatten.

Nur Rin hatte sich abseits unter einen Baum gekauert, Kirara neben ihr, die gerade eine Streicheleinheit genoss.
 

"Kirara scheint Rin-chan zu mögen.", meinte Kagome und betrachtete nachdenklich das seltsam friedliche Bild, das die beiden boten.

"Ja, Rin-chan ist, glaube ich, auch lieber bei den Dämonen, als bei den Menschen. Könnte das mit ihrer Vergangenheit zusammenhängen?", entgegnete Sango.

"Vielleicht, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass sie es bei Sesshoumaru ein so viel schöneres Leben hat."

Sango begann zu kichern.

"Sie hat ja immer noch einen DrachenYokai, Ah-Uhn glaube, ich hat sie gesagt."

"Wie beruhigend, ein Drachen... Aber irgendwie erinnert es mich an dich", sagte Kagome und stupste Sango spielerisch in die Seite.
 

"Glaubst du, Sesshoumaru-sama kommt und holt mich?", fragte Rin an die Nekomata gewant. Diese jedoch legte nur den Kopf schief und miaute. Es war eins dieser naiven Gespräche eines Kindes mit etwas, das unmöglich eine Antwort geben konnte. Das Mädchen nahm die Dämonenkatze hoch und meinte:

"Du bist ein bisschen wie mein Ah-Uhn. Vielleicht kommt der mich ja holen."

Bei dem Gedanke breitete sich ein kleines Lächeln auf ihren Zügen aus.

In diesem Moment ließ sich Kagome zur Rechten neben dem Mädchen nieder.

"Was ist Rin-chan? Willst du dich nicht zu uns ans Feuer setzten?"

Rin schüttelte nur den Kopf.

"InuYasha tut dir schon nichts, keine Sorge. Er ist eigentlich ganz lieb.", erklärte die Miko, da sie Rins leicht verängstigten Blick sah.

"Du lügst! Dieser InuYasha ist ein ganz Böser! Dauernd greift er Sesshoumaru-sama an und verletzt ihn sogar manchmal! Warum müssen sie immer streiten?!" Rin schrie schon fast

.

Kagome schaute sie sprachlos an. Immer hin hatte sie den InuYokai immer für den Übeltäter gehalten, was auch meist, zumindest aus ihrer Sicht, richtig war. Doch wenn man so darüber nachdachte, konnte das Ganze aus Kinderaugen ganz anders aussehen. Rin sah nicht nur den kämpfenden Sesshoumaru, sondern auch den angreifenden InuYasha. Es war eine Sache, aus welchem Blickwinkel und mit welchen Vorurteilen man an das Ganze anging.
 

"Keh!", kam es von InuYasha der nun aufstand.

"Als ob dieser hochnäsige, verblödete Sesshoumaru wirklich so großartig wäre! Er ist ein Mistköter, sonst nichts! An meinen Angriffen ist er selbst Schuld!"
 

Schneller als das hätte jemand reagieren können, sprang Rin auf und trat InuYasha mit voller Wucht gegen das Schienbein.

"Au!", jammerte der Hanyo, jedoch mehr vor Überraschung, denn vor Schmerz.

"Red nie mehr so von Sesshoumaru-sama! Er ist der beste und stärkste Yokai der Welt!" , schrie das vergleichsweiße winzige Kind den Hanyo an.

Stille.

Alle Anwesenden waren baff. Hatte Rin das gerade wirklich getan?

"Du spinnst ja!", unterbrach InuYasha das Schweigen. Der Hanyo wollte gerade in einem beginnenden Tobsuchtsanfall das Mädchen am Kragen packen, als von der noch völlig verdatterten Kagome ein:

"Mach Platz!" kam.

Ein Klatschen war zu hören und ein gedämpftes "Kagome!".

"Rin-chan, so was darfst du aber nicht tun.", tadelte Kagome sie, auch wenn sie Rins Reaktion bis zu einem gewissen Grade durchaus nachvollziehen konnte.

"Aber er hat meinen Meister Sesshoumaru-sama beleidigt!", verteidigte sich Rin und stolzierte zum nächsten Baum, wo sie sich mit verschränkten Armen niederließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  XxGirlyxX
2015-03-15T13:58:40+00:00 15.03.2015 14:58
Die kleine ist zu gut =D vor allem nicht auf den Mund gefallen :)
Und dann Inuyasha der wieder Platz machen durfte :D
Wann Sesshoumaru wohl wieder auftaucht um die kleine verzweifelte Rin abzuholen :)
Freue mich schon wenn's weiter geht :)
LG XxGirlyxX


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