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Die Stärke ist sich ein Feind

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey! Hier bin ich wieder.
Ich möchte mich bei all den fleißigen Kommentarschreibern bedanken. Ihr motiviert mich total! <3
Heute geht mein besonderer Dank an KiraNear. Danke, dass du meine FF empfohlen hast. Das freut mich total!!!
So, dieses Kapitel ist wieder etwas kürzer als das davor, aber danach geht es mit der Kapitellänge endlich bergauf!
Nun wünsche ich euch aber viel Spaß! Komplett anzeigen

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"Du hast den Koch fast umgebracht."

Langsam öffnet sich die Tür und der Arzt tritt aus dem Raum aus. Ohne hochzuschauen, bemerkt er sofort die Blicke der anderen, die auf ihn liegen. Er muss sie erst gar nicht fragen, weiß er doch, was sie alle von ihm wollen. Leise seufzt er auf. Der Job ist auch nicht immer leicht, stets setzen alle die höchsten Erwartungen an einen. Wenn man dann einmal versagt, dann...Energisch schüttelt Chopper mit seinem Kopf. An ein Versagen will er erst gar nicht denken! Nun schaut er doch hoch und findet sechs seiner Freunde vor, die ihn mit fragenden Blicken löchern. Ist auch verständlich, dass sie wissen wollen, was mit dem Patienten los ist, sie mussten schließlich lange genug warten. Er hätte die Behandlung am liebsten auch schneller durchgeführt, doch das Schwert hat sich an einer sehr ungünstigen Lage in Sanjis Körper befunden. Eine falsche Bewegung und das Herz hätte dran glauben müssen. Erst jetzt bemerkt das Tier, wie seine Pfoten zittern. Glücklicherweise ist dieses Zittern erst eben eingetreten und nicht während der Operation. Er schielt erneut zu seinen Freunden. Nami und Lysop sitzen in einer Umarmung und zittern leicht. Robin schaut von ihrem Buch hoch, welches sie etwas verkrampft hält. Auch, wenn sie in solch einer Situation hervorragend die Ruhe bewahren kann, so weiß Chopper, dass sie innerlich am meisten aufgewühlt ist. Sie kann es nur sehr gut verbergen, doch der Arzt kennt die kleinen Zeichen, die ihr Körper in solchen Momenten aussendet. Franky scheint den Tränen nahe zu sein. Er ist wirklich nahe am Wasserfall gebaut. Brook sitzt ruhig neben der Archäologin. Und Ruffys Lippen beben. Er scheint zu versuchen, sich ein Lächeln zu unterdrücken. Etwas belustigt schüttelt Chopper seinen Kopf. Der Kapitän scheint schon längst das Ergebnis der Operation zu kennen. Das Rentier kann einfach nicht verstehen, woher der Gummijunge das immer weiß. Wie kann man nur so eine treffende Intuition besitzen wie er? Kurz schließt er seine Augen, dann beginnt er, den anderen das Ergebnis mitzuteilen:

„Es war nicht gerade leicht, ihm das Schwert zu entfernen, da es nicht weit vom Herzen entfernt war, doch ich habe es geschafft. Er muss sich nur noch einige Zeit ausruhen, bis die Wunde soweit verheilt ist und dann dürfte alles in Ordnung sein.“

Erleichtert atmen die Strohhüte auf. Das war dann noch einmal gut gegangen. Ruffy hört sofort auf, sein Lächeln zu unterdrücken und lacht lieber laut auf:

„Hab ich es doch gewusst! Chopper, du bist der beste Arzt! Viel besser, als es ein Mensch nur sein könnte!“

Der Angesprochene reißt seine Augen weit auf, ehe er ein kleines Lächeln aufsetzt und anfängt, zu tanzen, dabei mit glücklicher und leicht lallender Stimme meckernd:

„Hihi. Das stimmt doch gar nicht, Ruffy! Hör auf, zu lügen, das macht mich schrecklich wütend. Hihi.“

„HAHA, DU BIST SO ULKIG! WIR MÜSSEN DAS FEIERN, DASS SANJI WIEDER HEIL IST!“

Kaum nachdem er diese Worte gesprochen hat, streckt er seinen Gummiarm weit aus. Als der Arm zurückgeflogen kommt, befinden sich in seiner dazugehörigen Hand einige Krüge mit Bier. Diese verteilt der Kapitän an seine Freunde, ehe er anfängt, den ersten großen Schluck aus dem Krug zu nehmen. Er weiß, dass es seinem Smutje bald wieder besser gehen wird, also muss man seine Genesung feiern. So einfach ist das! Glücklich tanzt der Kapitän mit seinen Crewmitgliedern. Laut, ausgelassen, fröhlich. Doch zwischendurch stoppt Nami gemeinsam mit Robin die lauten Jungs, indem sie fröhlich Kopfnüsse verteilt und die Archäologin auf sie mit Vernunft einspricht, Sanji bräuchte Ruhe und so weiter. Doch die gewünschte Wirkung tritt ein, zumindest kurzzeitig geht die Feier ruhiger und gesitteter von statten. Das ist doch schon mal etwas. Zufrieden blickt Nami um sich. Sie entdeckt die Schwarzhaarige an der Reling. Diese blickt Richtung Krähennest. Was sie wohl hat? 

‚Ich werde mal nach ihr sehen!‘, ist der Gedanke der Navigatorin, als sie sich auf den Weg zur Archäologin macht. Diese scheint sie aber sofort zu bemerken, denn sie wirft ihr ein Lächeln zu und spricht sie freundlich an:

„Ein wenig frische Luft holen, Frau Navigatorin?“

Zaghaft lächelt die Orangehaarige zurück. Auch wenn Robin manchmal eiskalt wirken kann, so ist ihr Lächeln umso wärmer und erfrischender. Es nimmt einem sozusagen alle Sorgen. Ist schon erstaunlich, was ein Lächeln alles anrichten kann. Doch Nami weicht vom Thema ab. Wo ist sie noch gleich stehen geblieben? Ach ja....

„Du, Robin? Ist mit dir alles in Ordnung?“

„Mit mir?“, irritiert blickt die Schwarzhaarige auf, „Mit mir ist alles in Ordnung, wie kommst du darauf?“

„Naja, du stehst hier so nachdenkend rum...Ich weiß, du machst das andauernd, aber heute wirkst du dabei so komisch…"

Zunächst richtet die Schwarzhaarige ihre Augen auf Nami, doch dann lächelt sie sie an, ihr dabei antwortend:

„Nein, alles gut. Ich mache mir aber Sorgen um Herrn Schwertkämpfer.“

„Um Zorro?“ 

Sich wundernd, wirft Nami Robin einen skeptischen Blick zu. Was soll denn mit dem nicht stimmen?

„Die Wunde verheilt wieder, ganz gewiss. Es werden aber zwei Narben bleiben.“

„Zwei Narben?“, irritiert hebt Nami eine Augenbraue, „Robin, da ist doch nur ein Stich gewesen, oder nicht? Von einer Verletzung kann nur eine Narbe hervorgehen! Was sprichst du denn wieder so in Rätseln?“

Nami ist verzweifelt. Sie kann Robin einfach nicht verstehen. Dass sie aber auch immer so verquert sprechen muss! Kann sie nicht einfach mal wie ein normaler Mensch reden? Nun gut, dann würde sie nicht zur Bande passen. Hier hat doch jeder eine Macke, da muss auch sie irgendwie dämlich sein. Doch das hilft der Navigatorin auch nicht weiter. Sie will schließlich wissen, was die Archäologin eben gemeint hat. Kaum den Gedanken zu Ende gedacht, spricht die Schwarzhaarige mit einem irritierten Unterton:

„Ich habe nie gesagt, dass Herr Koch beide Narben tragen wird…."

„Hä? Robin, was meinst du?“

Doch anstatt zu antworten, richtet Robin ihren Blick wieder in Richtung Krähennest. Ruhig atmet sie ein und aus, wird dabei fragend von Nami beobachtet. Diese wird langsam wütend. Sie will doch nur Klarheit. Sie kann nun mal nicht so schnell so weit denken, da sollte man schon mal Rücksicht auf sie nehmen, so schwer kann das doch nicht sein, oder etwa doch? Erschöpft ergreift sie einen Arm von der Älteren und rüttelt diesen durch. Robin blickt daraufhin erschrocken die Orangehaarige an.

„Nami….", flüstert sie leise.

„Ja?“

„Wie würdest du dich fühlen, wenn DU einen von uns beinahe umgebracht hättest, von der Tatsache abgesehen, dass derjenige das überlebt hätte?“

Plötzlich verschlägt es Nami die Sprache. Sie versteht. Robin spricht die ganze Zeit von einem seelischem Schaden. Auch wenn er es niemals zugeben würde, diese Sache wird Zorro fertig machen. Er wird nur noch Schuldgefühle haben und sich immer daran erinnern, wenn er Sanji sieht. Wie konnte sie nur so dämlich sein, dass sie daran nicht gedacht hat? Das würde bedeuten, dass...

„ROBIN!“, schreit die Orangenliebhaberin aufgebracht, „WIR MÜSSEN WAS UNTERNEHMEN! BEVOR ZORRO….."

„Bevor ich was?“

Erschrocken fährt Nami um sich und auch Robin wirkt ziemlich überrascht, als sie die Augen auf den unangekündigten Besuch wirft.

„Zorro! Was machst du denn hier?“

Genervt hebt der Schwertkämpfer eine Augenbraue und antwortet mit einer ziemlich patzigen Stimme:

„Darf ich mich hier nicht frei bewegen?“

„Do..Doch kla..klar, ab..aber…", stottert Nami heraus. Ihre Stimme ist zittrig. Sie hat Angst, etwas Falsches zu sagen und Zorro wirkt nicht gerade fröhlich.

„Aber was? Oder werde ich hier jetzt als tötendes Monster ohne Seele angesehen und muss mich oben verbarrikadieren?“

„Na…Nein..."

Mit brummiger Stimme schnaubt der Schwertkämpfer ein „Gut“, ehe er auf dem Absatz kehrt macht und die Kombüse ansteuert. Leicht zitternd schaut die Navigatorin dem Vizen hinterher, dabei seufzend. Vorsichtig spricht sie:

„Zum Glück hat er nicht alles mitbekommen...Aber was machen wir jetzt?“

Nachdenkend betrachtet die Angesprochene den Grünhaarigen, der die Kombüsentür beinahe einschlägt, dann in die in die Kombüse trottet. Langsam schließt sich die Tür, doch Robin kann noch erkennen, dass Zorro in die Weinkammer geht, wo auch andere alkoholischen Getränke anzufinden sind. Stumm dreht sie ihren Kopf zur Navigatorin, leise flüsternd:

„Ihm Zeit geben, ihn nicht reizen, warten und herausfinden, wie Herr Koch auf ihn reagiert. Einfach vorsichtig mit ihm umgehen.“

„Gut, ich werde den anderen sagen, dass sie ihm seine Ruhe lassen sollen. Wäre sowieso besser für unsere Gesundheit.“

Sich ein leichtes Lächeln unterdrückend, bringt Robin ein „Wenn du meinst“ hervor, ehe sie sich von der Orangehaarigen abwendet und Richtung Bibliothek schreitet.

„Ach ja, eine Sache wäre da noch, Frau Navigatorin“, ohne sich umzudrehen und ihren Weg fortsetzend, spricht sie weiter, „Auch du solltest dich ablenken. Wir sollten alle zur Ruhe kommen. DAS würde unserer Gesundheit guttun.“

Bevor Nami begreifen kann, was man ihr gerade gesagt hat, ist Robin auch schon im Inneren des Schiffs verschwunden. Die ist echt schnell. Aber egal. Sie hat Recht. Es würde die ganze Situation nur erschweren, wenn hier jetzt jeder durchdrehen würde. Es reicht schon, dass hier einer komplett aufgebracht ist und um ihn zu beruhigen, wird man schon viel Zeit aufbringen müssen. Zu viel Zeit. Nami seufzt. Das darf doch alles nicht wahr sein. Erst die Sache mit Sanjis Hand und jetzt das. Irgendwas stimmt hier doch nicht. Das ist alles wirklich sehr beunruhigend. Doch was soll hier schon sein? Wäre hier eine fremde Person, hätte das ja wohl mindestens einer von der Crew bemerkt. Hier sind genug Leute mit einem feinen Spürsinn am Bord. Oder könnte es sein, dass...?

‚Nein!‘, tut Nami sofort in ihren Gedanken ab. Ein Fluch wäre ja wohl sehr lächerlich. Außerdem wird Sanji ja wohl nicht so dämlich sein und sich verfluchen lassen. Dieser Gedanke ist doch bloß ein schlechter Scherz! Lachhaft. Ein kleines gequältes Lächeln ziert sich auf die zarten Lippen der Navigatorin. So sehr sie es auch versucht, sie kann einfach nicht Lachen. Der Koch ist zwar nicht dabei draufgegangen, aber das war alles so knapp. Das Schwert hätte ihn nur anders treffen müssen...Chopper hätte es nicht schaffen können...Sanji hätte verbluten können...Bei all den Gedanken bemerkt die Orangehaarige gar nicht, wie ihre Augen immer feuchter werden. Das war alles so knapp und beinahe hätten sie einen wahren Freund verloren. Auch wenn sein Liebestaumel meistens sehr nervig ist, schätzt sie den Koch doch sehr. Er ist ein Freund und Freunde will man nicht verlieren. Plötzlich kullert eine kleine Träne aus Namis braunem Auge. Einige kommen hinter. Ihre Lippen beben. 

„Sanji…", kommt es aus ihren Lippen geschluchzt. Sie möchte weder ihn noch sonst wen aus der Crew verlieren müssen. Niemals mehr jemanden verlieren.

„HEY NAMI!“

„Hm?“

Leise seufzend hebt die Angesprochene fragend ihren Kopf und erblickt Ruffy, der mit Lysop einen Ball hin und her wirft.

„Willst du nicht mitspielen? Das ist sehr lustig. Wer ihn auf den Boden fallen lässt verliert!“

Lachend passt der Kapitän den Ball zu Lysop, der seinen Abstand zu Ruffy beinahe überschätzt hätte, den Ball dennoch auf den letzten Metern zum Boden fangen konnte.

Wieso sieht der Ball denn so flauschig aus und überhaupt: Wo haben die so einen großen Ball her? Der war bestimmt teuer! 

„Das schöne gute Geld!“, murmelt die Navigatorin und scheint ihre Trauer um Sanji völlig beiseite geschoben zu haben. Moment mal. Das ist doch...?!

Plötzlich muss Nami laut auflachen. Das ist gar kein Ball, sondern Chopper in seiner Plüschform. Das ist irgendwie putzig. Dem Kerl macht es auch nichts aus, würde er auf den Boden fallen, sein Fell prallt ja schließlich sogar Schusskugeln ab. 

Soll sie wirklich? Auch wenn er es verträgt, irgendwie hat Nami ein ungutes Gefühl. Doch auch Chopper muss lautstark lachen. Ihm tut die Ablenkung von Sanji bestimmt auch gut. Was soll's. Lachend rennt Nami auf die drei zu, kurz könnte sie ja mitspielen, Choppers Rumble Ball verliert sowieso bald seine Wirkung.

 

Stumm blickt Zorro aus dem Krähennest hinaus aufs Meer. Seine Hände zittern. Es fällt ihm schwer, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, denn da hat sich etwas in seinem Kopf festgesetzt, was zu ihm spricht. Ob er diese Stimme als schlechtes Gewissen abstempeln kann, weiß er aber nicht. Wenn, wäre es ein sehr böses schlechtes Gewissen. Was es auch immer ist: Es sitzt tief in ihm, hält ihn fest und lässt ihn nicht mehr los. Mit einer düsteren, beinahe gehässigen Stimme spricht es zu ihm. Nur ein Satz. Doch diesen wiederholt es ständig. Mal lauter, mal leiser. Beinahe lacht es ihn aus. Es findet sie Situation urkomisch. Am liebsten würde der Schwertkämpfer diese Stimme aus seinem Kopf prügeln. Darüber macht man einfach keine Scherze. Manchmal setzt die Stimme für eine Weile aus und immer wenn Zorro mal denkt, er hätte endlich eine Pause und könnte sich kurz entspannen, so kehrt die grauenhafte Stimme wieder zurück, nur um ihn weiterhin mit der Wahrheit zu konfrontieren und zu peinigen. 

„Du hast den Koch fast umgebracht. Du hast den Koch fast umgebracht. Du hast....den Koch....fast....umgebracht. Ihn umgebracht. Umgebracht. Den Koch.“

Keuchend blickt der Schwertkämpfer auf seine Schwerter, die hinter ihm an einer Wand lehnen. Dabei erschrickt er. Wo kommt das dritte Schwert auf einmal her? Das ist doch bei Chopper... oder auch in Sanji? Woher?

Blutverschmiert lehnt es an der Wand in einer instabilen Lage. Es droht, umzufallen. Der Schwertkämpfer weiß nicht warum, aber sollte das Schwert umfallen, dann wäre das fatal. Das Blut darf nicht am Boden kleben. Schlimm genug, dass es am Schwert und wahrscheinlich schon an der Wand klebt. Panisch beobachtet der Grünhaarige das Blut auf dem Schwert. Ein Bluttropfen läuft die Klinge hinab. Das Blut von...

„Du hast den Koch fast umgebracht.“

Mit schweren Schritten bewegt sich der Schwertkämpfer auf seine Schwerter zu, ergreift dabei nur das Blutverschmierte, mit welchem er sich auf den Boden sitzt. Er möchte gar nicht an den Namen des Schwertes denken. Nicht weil er es hasst, denn das tut er nicht, aber weil er seinem Schwert die Tat nicht in die Schuhe schieben will. Auch wenn sein Schwert Zerstörung angerichtet hat, muss er es lieben und so behandeln, wie sonst auch. Die Schwerter sind ein Teil von ihm. Nicht sie werden von ihm geführt, sondern sie führen ihn. Er darf stolz darauf sein, mit ihnen kämpfen zu dürfen. Ihnen gebührt seinen vollen Respekt. Es war Zorros Unachtsamkeit, das ihn in diese Situation gebracht hat. Seine Schwerter zeigen nur das Ausmaß. An ihnen sieht man seinen Fehler. Ein Schwert soll nicht zerstören. Schwertkampf ist eine Kunst und kein Akt der Zerstörung. Doch heute hat Zorro zerstört.

„Du hast den Koch fast umgebracht.“

Betend faltet der Vize seine Hände zusammen, und beugt sich zu seinem Schwert hinunter.

„Bitte verzeih' mir. Ich war unaufmerksam. Ich werde mich verbessern, um dir gerecht werden zu können.“

Vorsichtig richtet sich Zorro auf, um sich vor seinen anderen Schwertern zu verbeugen.

„So verzeiht mir doch bitte auch. Auch euch bin ich nicht gerecht geworden. Ich werde mich ebenso für euch verbessern.“

Plötzlich ertönt ein schwaches Stöhnen.

„Zorro…."

Erschrocken dreht der Angesprochene seinen Kopf und schreckt leicht auf.

„KOCH!? WAS MACHST DU HIER!?“

Ohne auf seine Frage einzugehen, schleppt sich der Smutje zu Zorro und bleibt aufgerichtet vor ihm stehen.

„Wir müssen reden“, flüstert er.

Nickend richtet sich der Schwertkämpfer auf, sein Schwert legt er dabei zur Seite. Schuldbewusst blickt er Sanji an.

„Du hast den Koch fast umgebracht.“

Er zuckt ein wenig zusammen, was dem anderen aber nicht auffällt. Ohne groß abzuwarten, startet Zorro das Gespräch:

„Koch, es tut mir wahnsinnig Leid, was da geschehen ist. Ich würde es am liebsten rückgängig machen. Ich-“

„Sei still!“, zischt der Smutje, sodass Zorro ausnahmsweise auf ihn hört und verstummt. Er klingt sehr wütend. Zurecht. Er hat ja schließlich...

„….umgebracht."

Der Blauäugige stampft leise mit einem Fuß auf, fängt dann aber an, zu sprechen.

„Kannst du mir bitte erklären, was das sollte? Wieso hast du mir das Schwert in die Brust gerammt?“

Erschrocken reißt der Grünhaarige seine Augen auf. Das kann er ihm doch nicht ernsthaft vorwerfen! Das war doch keine Absicht! Oder kann er das doch? Mit ungewöhnlich unsicherer Stimme, stottert der Vize:

„Es...wa...war....nicht...mei...meine...Ab..Absicht...Tu..Tut mir…Lei...Leid...."

„Spar dir dieses Gesülze und sag mir lieber, was du damit bezwecken wolltest!“

„Ich…."

Sprachlos senkt Zorro seinen Blick und meidet Sanjis meerblauen Augen. Woher er jetzt auch immer seine Augenfarbe kennt, die ihm eigentlich ziemlich egal ist. Doch nun haftet sein Blick auf Sanjis linker Hand, die in einem Verband steckt. Der arme Kerl. Die Hand ist ja auch noch gebrochen und bei ihm ist das ja Alarmstufe Rot. 

„Du hast den Koch fast umgebracht.“

Seufzend schüttelt Zorro seinen Kopf. Das war doch alles keine Absicht....

„Ich wollte das nicht...Du bist ausgerutscht und ich konnte die Situation nicht mehr begreifen....Es war ein Versehen…."

„LÜGNER!“, presst der Smutje aus seinen Lippen hervor, „Du lügst! So blöd kannst du nicht sein! Und ich wette, du warst das auch mit meiner Hand! Irgendwas willst du mit all dem bezwecken! Wenn du mich hier raus haben willst, sag das doch, anstatt mir all das anzutun! Ich würde dann zwar nicht gehen, aber dann wüsste ich wenigstens, was Sache ist!“

Resigniert hebt Zorro seinen Kopf und blickt tief in Sanjis Augen.

„Nein! Das mit deiner Hand war ich nicht. Das würde ich nie tun! Warum? Koch, warum?“

„Das frage ich dich!“

„WARUM BEHAUPTEST DU DAS!?“, schreit der Grünhaarige den Smutje an. Er kann es nicht verstehen. Wieso sagt er das alles? Das ist verletzend. Er wollte das doch alles nicht. Wieso nur?

„WARUM ICH DAS BEHAUPTE!?“, kreischt Sanji, „WEIL DU MICH FAST UMGEBRACHT HAST UND ES BALD WIEDER TUN WIRST! DARUM!“

Plötzlich schaltet bei Zorro das Gehirn ab. Er sieht nur noch blanke Wut. Die Stimme in seinem Kopf hat Recht. Sanji hat Recht. Doch warum muss er ihm das noch so vorhalten? Dann Sanjis Hand. All das. 

„UMGEBRACHT!?“

„JA! DU HAST MICH FAST UMGEBRACHT! DICH SOLLTE MAN EINSPERREN!“

Auf einmal greift sich Zorro sein blutverschmiertes Schwert und wirft sich auf Sanji. Dieser reißt erschrocken seine Augen auf. Er ist noch zu schwach, um sich zu wehren. Panisch schreiend, windet er sich unter Zorros Griff. Doch er hat keine Chance. Wie ein wildes Tier blickt ihn der Grünhaarige an. Er ist nicht mehr zu stoppen. Kurz schnaubt er auf, als er wieder schreit:

„HIER KRIEGST DU, WAS DU VERDIENT HAST!“

Und mit einem Mal stößt er das Schwert auf die gerade zugenähte Narbe von Sanji. Dieser keucht erschrocken auf. Wütend drückt Zorro das Schwert tiefer in die Wunde. Der Blonde hustet. Dabei spuckt er Blut aus. Zitternd blickt er in Zorros wilden Augen, die ihn lüstern anblicken. Beinahe wie eine Raubkatze ihre Beute. Sanjis Körper beginnt, zu zittern. Blut tritt aus seinem Körper aus. Er merkt, wie er immer schwächer wird. Das Blut verteilt sich unter ihm zu einer Pfütze. Gleich fällt er in Ohnmacht. Dann wird er sterben. Doch er will nicht. Eine Sache versteht er nicht. Mit letzter Kraft flüstert der Smutje:

„Zorro….Wieso?"

„Wieso?“, genervt zieht der Schwertkämpfer sein Schwert unachtsam aus Sanjis Wunde, sodass der Blonde schmerzverzehrt aufschreit, „Weil ich dich hasse, Sanji.“

 

Plötzlich ertönt ein dumpfes Klopfen. Sofort schreckt Zorro auf. Was ist los? Er blickt um sich herum. Er scheint sich im Krähennest zu befinden.

„Was….?"

Neben sich entdeckt der Schwertkämpfer einige Sakeflaschen. Wie viel hat er denn bitte getrunken? Und wann ist er denn eingeschlafen? Auf einmal bemerkt der Grünhaarige ein starkes Hämmern im Kopf. Anscheinend hat er mehr als die übliche Menge an Alkohol zu sich genommen. Viel mehr. Bevor Zorro überhaupt an seinen Traum denken kann, wird er durch ein Klopfen aus den Gedanken gerissen. Da scheint jemand vor der Tür zu stehen. Schnell blickt er neben sich. Dort liegen nur zwei seiner drei Schwerter. Wusste er es doch, dass sich das Dritte noch unten befindet. Es klopft ein drittes Mal. Seufzend richtet sich der Schwertkämpfer auf und murmelt leise:

„Hm?“

Nun öffnet sich die Tür und helles Licht tritt von draußen ein. Zorro hatte sich das Krähennest verdunkelt. Er wollte kein Licht sehen. Licht macht glücklich, aber jetzt ist dafür nicht der richtige Zeitpunkt. Nun konzentriert sich der Schwertkämpfer auf die Person, die gerade den Raum betritt. Leise flüstert sie:

„Wir müssen reden.“

Stumm senkt der Vize seinen Kopf, als plötzlich eine lachende, gehässige Stimme in seinem Kopf zu ihm spricht.

„Du hast den Koch fast umgebracht.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  KiraNear
2015-07-10T06:53:36+00:00 10.07.2015 08:53
Gern geschehen, ist ja auch ne tolle FF^^
 
Uff, zum Glück war das nur ein Traum. Und ich dachte mir schon: Zorro, man beweist seine Unschuld nicht, indem man nochmal draufsticht -_-°
Hm, ich kann mich grad nicht entscheiden, ob nun Robin, Nami oder Sanji mit ihm reden will. Theoretisch könnte es ja fast jeder sein xD
Am Ende ist es dann sogar Ruffy :D
Egal, ich freu mich schon^^
Antwort von:  Rocket-Chica
12.07.2015 20:29
Danke für dein Kommentar!
Das wäre glaube ich auch eine Nummer zu heftig für Realität. :D
Bei mir spackt Animexx schon länger, ich versuche mal, jetzt solange es noch geht, das neue Kapitel hochzuladen.^^
Antwort von:  Rocket-Chica
12.07.2015 20:31
Ah, sry, hier geht gerade gar nichts...Ich kann noch Kommentare schreiben, der Rest ist gerade ziemlich eingeschränkt. Ich kann meine Nachrichten gar nicht entfernen und hier ist alles komisch dargestellt..Hast du das manchmal auch?
Antwort von:  KiraNear
12.07.2015 23:57
Bisher ist mir noch nichts in der Art aufgefallen :/
Antwort von:  Rocket-Chica
13.07.2015 00:03
Hm, komisch...Aber zumindest habe ich es jetzt doch geschafft :D
Von:  Kayeinfachkay
2015-06-28T19:49:08+00:00 28.06.2015 21:49
zorros Traum erinnert mich an meine ... die sind Psycho ... entweder werde ich umgebracht oder ich bring jemanden um der ein freund ist ... das ist nicht normal oder ? ich hab nämlich niemanden getötet ... auch nicht fast

jedenfalls super Kapitel ^^
hoffe du schreibst bald weiter ^^
Antwort von:  Rocket-Chica
28.06.2015 22:20
Danke für dein Kommi!^^
Oh, solche Träume sind aber wirklich nicht gut...Gehts dir gut damit? (Du kannst mir sonst ne ENS schreiben, wenn du magst =) )
Danke schön.^^
Antwort von:  Kayeinfachkay
30.06.2015 15:55
alles in Ordnung ^^
bitte sehr ^^
immer wieder gern ^^
Von:  LittleMarimo
2015-06-24T17:56:02+00:00 24.06.2015 19:56
Ach du heiligs blechla... (franken ftw! :D)
Zorro hat ja richtige Wahnvorstellungen.. Oder besser volltrunkene mega Alpträume of doom
Ich glaube es ist ruffy oder robin.. Vieleicht auch nami die mit ihm reden will.. Ich mein.. Sanji is ja wahrscheinlich noch bewusstlos oder?
Aif jedenfall bin ich soo gespannt!
Ich kann Zorro gut verstehen und diese stimme würde mich auch kirre machen..

SUPER KAPI!
Antwort von:  Rocket-Chica
24.06.2015 21:47
Solche Träume will ich auch nicht haben. :D
Tja Schuldgefühle + Alkohol ist nicht gut. :D
Du wirst ja bald sehen, wer da reinkommt.^^
Danke für dein Kommi! =)


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