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Eleiiell

Tochter der Träume
von

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Dem Ende entgegen

Als Eleiiell die Augen öffnete, umgab sie Dunkelheit. Wie ein hungriges Monster, erschien ihr diese. Verschlingend. Beängstigend. Ihr Körper lag auf einer kärglichen Strohmatte, durch die sie den harten, steinernen Boden mit jeder einzelnen Faser ihres geschundenen Leibes fühlen konnte. Ein monotones Tropfen in den Ecken der bemoosten Wände, welche die junge Frau umgaben, hatte sie geweckt. Nur fahles, silbernes Mondlicht, schien durch die Gitterstäbe eines schmalen Fensters, welches recht weit oben in dem Verließ eingebaut war und erleuchtete einen Winkel des Gewölbes. Gespenstisch, sah dieses weiße Licht aus. Tanzten dort etwa Feen und trieben ihre Späße? Oder waren es nur die Ratten, welche quietschend über den ausgetretenen Stein huschten und angeregt schnüffelten. Eleiiell konnte sich kaum an etwas erinnern, was vor ihrer Ohnmacht geschah. Doch das Wissen ihrem Onkel in die Hände gespielt zu haben, saß ihr im Nacken - wie der Löwe der Antilope und biss eins ums andere Mal zu. Immer tiefer und fester. Riss das Fleisch entzwei aber der Schmerz berührte viel mehr ihre Seele. Eher das, was noch übrig war. Klein und versteckt. Verängstigt und schwach. Mittelerde stand eine schlimme Zeit bevor. Sie presste ihre Hände vor ihr von Fieber erhitztes Gesicht. Schwielen drückten sich gegen ihr Wangen. Tränen bahnten sich ihren Weg und ließen die wunden, verletzten Hände Feuer fangen. Es brannte. Ein leises Schluchzen erfüllte den Raum. Klang wie das Klagelied einer verwunschenen Seele oder war es nur das Wispern des Windes, welcher sich in das dunkle Gemäuer verirrt hatte und nun vor Wut und Trauer, über seine "Haft" umher spuckte. Es hätte entschwinden können, durch die Ritzen in dem Stein - aber vielleicht wollte sein erfrischender Atem, Eleiiells Schmerzen kühlen und lindern.
 

Legolas war es so, als ob er förmlich von einer unsichtbaren Kraft angezogen würde. Sein Herz würde ihn zum Ziel führen, da war er sich sicher. Die Gegenden welche sie durchstreiften, wurden immer dunkler und unwegsamer. Kaltes Wasser ergoss sich in Strömen über den Boden. Platschte hart nieder, fraß sich in die Erde und so bildeten sich unzählige Rinnsäle, welche sich durch die Ebene schlängelten. Pflanzen überwucherten die Wege. Drohend ragten ihre Blätter und Blüten in schillernden roten und gelben Tönen, gen Himmel, welcher sich dunkel über alles legte. Rote Streifen zogen sich über das unheilvolle Firmament. Es sah so aus, als ob er bluten würde. Starke, eisige Winde, umspielten die Gefährten und raubten ihnen die Luft zum Atmen. Die Hobbits währen beinahe vom Boden gefegt worden, hätten der Elb und Aragorn nicht je zwei an den Krägen gepackt und fest gehalten. Gimli schlug den Stiel seiner Axt in den aufgeweichten Boden und klammerte sich daran fest. "Wer hätte gedacht, dass deine kleine Größe von Vorteil sein könnte" wandt sich der Elb an den Zwerg. "Wie meinst du das, du langhaariges Spitzohr?" fragte der Zwerg mit zusammengekniffenen Augen. "Nun, der Wind kann über dich hinwegfegen..." "Hahahaa" lachte Gimli herzhaft und entgegnete: "Ja, und dir klatscht er in dein zartes Gesicht. Du bist schon ganz rot." Gandalf ignorierte den netten Plausch der beiden und erhob beide Hände. Jetzt hielt er den Stab wagrecht vor sich, wobei er die Augen schloss und unverständliche Worte murmelte. Im nächsten Augenblick, formte sich so etwas wie ein Korridor, in dem das Wüten erheblich geschmälert waltete. So konnten die Gefährten etwas ungefährlicher ihre Reise fort setzen. Plötzlich hielten die Freunde inne und lauschten angespannt. Die Hobbits hoben verwundert ihre Augenbrauen und folgten den weitschweifenden Blicken ihrer größeren Begleiter. Und wie aus dem Nichts, schnellten Arme, dünn und beweglich wie Schlangeleiber aus dem Boden hervor und schlossen sich wie Schlingen um die Füße der Freunde. Legolas zog seine Klingen und zerhackte eins ums andere Mal das Grünzeug, dessen Dornen ihm durch das dünne Leinen, in sein Fleisch stachen. Aragorn tat es ihm gleich. Als Gandalf mit gebieterischem Klang dem Treiben Einhalt gebieten wollte, formte sich der eben noch sanfte Wind zu einer wilden Hand, welche sich um den Magier schloss und ihn in die Höhe riss. "Sorgt euch nicht..." hallte sein Ruf nach und die verbliebenen Gefährten nickten sich entschlossen zu.
 

Schweiß gebadet erwachte Eleiiell aus ihrem von Alpträumen gepeinigtem Fieberschlaf, der ihr kaum Ruhe gegönnt hatte. Rote, glasige Augen, tränenleer aber voller Trauer. Zittrig erhob sie sich und stützte sich mit ihren Händen an den Wänden. Sie ging ganz langsam unter das Fenster und presste ihre heißen Wangen an den dort besonders kühlen Stein. Sich Erholung suchend, schloss sie die Augen und ließ die sanften, verspielten Liebkosungen des Windes zu. Sein Atem trug sie weit fort. Nach Bruchtal, in die Arme eines jungen, stattlichen Elbenprinzen. Sie ruhte an seiner starken Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte. Von seinen Händen gehalten, sich beschützt und geborgen fühlend, träumend in die Nacht. Eng bei ihm liegend, ihren Kopf in seine nach Wald duftenden Haare vergraben, welche im Licht der Kerzen fahl wie des Mondesstrahlen, sein männliches Gesicht umrahmten. Ihn in sich spürend - heiß, verlangend und voller Zärtlichkeit. Sie seufzte. Ein eisiger Wind zerstörte das Trugbild und sie fand sich in der kalten Dunkelheit - der Wirklichkeit - wieder. Doch irgendetwas war anders. Sie hatte das Gefühl, ihren Liebsten ganz nahe bei sich zu fühlen, obwohl sie ihn nicht sehen konnte. Suchend sah sie nach oben und erhaschte einen Blick auf den silbernen Mond. Wohlwollend schien er sie anzulächeln, doch sie rutschte haltlos der Wand entlang nach unten und blieb kauernd am Boden sitzen. Sie schlang die Arme um ihre Knie und vergrub ihren Kopf. "Nein, er ist nicht mehr mein Liebster. Bestimmt hat er mich verstoßen und hasst mich, jetzt wo Bianka tot ist... Durch mich..." Ihre Stimme erstarb und Eleiiells Körper zitterte wie Espenlaub.
 

~Ich bin nicht tot. Mein Geist lebt weiter. Es ist schon gut, Schwester~ Eleiiell sah ermattet um sich. Ihre Blicke klärten sich ein wenig, doch als sie nichts sehen konnte, wollte sie sich schon wieder mutlos geworden, ihrer Trauer hingeben. Schmeichelnd fühlte sie plötzlich eine Briese, welche einer Feder gleich, ihr Gesicht berührte und es zu umfassen schien. Dieses Gefühl blieb und allmählich glaubte Eleiiell, die Konturen eines Gesichtes - Biankas Gesichtes - vor sich zu sehen. Nur schwach, konnte man die Züge des Gesichtes erkennen, so als ob der Wind ein wenig Schnee auftrieb, der sich auf den Wangenknochen und Schläfen niederließ. Ein Lächeln umspielte die blassen, durchsichtigen Lippen ihres Gegenübers. ~Los, stehe auf. Kämpfe an der Seite deiner Freunde und vertreibe die Schatten, welche die Sonne umhüllen. Kämpfe. Kämpfe, weil es deine Bestimmung ist. Kämpfe, um deinet Willen. Kämpfe für Mittelerde. Kämpfe für die, welche nach Rache dürsten~ ~Eleiiell, Liebes?~ Verwundert senkte die Elbin ihre Blicke auf den Boden, in dessen ausgehöhlter Mitte, eine kleine Pfütze lag, welche von den Tropfen der Decke stetig genährt wurde und unruhig schimmerte. Sie glaubte dort das Gesicht ihrer Tante zu sehen, welche ihr ebenfalls lächelnd entgegen blickte. ~Geh, Liebes. Wir sind bei dir. Sei tapfer~ Und nun schien der Wind ihren gesamten Körper zu umarmen, ihr unter die Arme zu greifen und sie hochzuheben. Er wehte ihr ein paar Wasserperlen zu, welche ihrer verschmutzten Wange entlang rannen, bis zu ihren Lippen, welche sie benetzten. Zaghaft glitt Eleiiell mit ihrer Zunge über die aufgesprungenen Lippen, auf denen das Wasser brannte. Sie ließ die kleinen Tropfen auf der Zunge vergehen, ehe sie ihren trockenen Gaumen damit befeuchtete. Ein kleines Feuer, schien sich in ihren Augen zu entfachen und neuen Lebensmut zu erwecken. Sie funkelten. "Gehen wir" Sie stellte sich vor die Türe und atmete einmal tief durch. Dann schloss sie die Augen und lauschte auf ihren immer noch etwas unregelmäßigen Herzschlag. Einen Atemzug später öffnete sie wieder blitzschnell ihre Augen, formte ihre Hände zu einer Kugel zusammen, holte nach hinten aus und schleuderte eine Feuerkugel von sich. Die hölzerne Türe mit den verrosteten Eisenbeschlägen setzte sich in Brand. Das schon etwas morsche Holz zerfiel rasch zur Asche und die Beschläge wurden von dieser verschluckt. Sie glühten noch lange in dem heißen Staub, doch Eleiiel schritt davon unberührt hindurch und stand nun in einem langen Gang, der sich in zwei Richtungen erstreckte. ~Schwester?~ Überraschst sah die Halbelbin nach unten. "Muinthell?" Tränen glitzerten in den Augen der jungen Frau und sie glaubte zu sehen, dass auch die bersteinfarbenen Augen ihrer Schwester schimmerten. "Muinthell...." flüsterte sie erneut und wollte sich zu der Füchsin hinunterbeugen, doch diese schien jetzt keck zu grinsen. Auffordernd. Lockend. Und sprang etwas nach vorne. Sprang zur Seite und ging in eine angriffslustige Stellung. Den Hintern nach oben gestreckt, die Schnauze auf den Boden. Aus gesenkten Liedern, nach oben, in die Augen ihrer Herrin blickend. ~Komm, ich zeige dir den Weg~ Mit diesen Worten rannte die Füchsin davon. Ihr Fell war nicht mehr rotschimmernd wie die Flammen, sondern durchsichtig wie der Tau auf den Blättern. Eleiiell verschwendete die Zeit nicht damit, ihrer Schwester traurig hinterher zusehen, sondern hetzte ihr nach.
 

Gandalf befand sich in einem hohen Turm und stand Vornind gegenüber. Die Augen des Elben waren jeglicher Farbe beraubt. Lagen tief und dunkel in den Höhlen, seines bleichen und böse lächelnden Gesichtes. Seine schwarzen Haare ruhten auf seinen breiten Schultern und waren von dem dunklen Umhang, der ihn majestätisch umgab, kaum zu unterscheiden. Silberne Spangen mit Saphiren geschmückt, zierten den edlen Samt und hielten ihn um den muskulösen Körper. "Es freut mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist....." begrüßte der Burgherr den Magier. Seine Stimme war voller Hohn. "Eine so stürmische Einladung, konnte ich nur schwerlich ablehnen..." entgegnete der Weiße mit einem Lächeln und neigte ganz leicht seinen Kopf, ehe sich die beiden Männer wieder mit ihren Blicken gefangen hielten. "Ich habe nicht viel Zeit, ich erwarte noch weiteren Besuch und dir, gilt meine Aufmerksamkeit schon lange nicht mehr. Mit meinem Bruder, wurde auch unsere gemeinsame Vergangenheit von der Erde und der Zeit begraben. Also, entschuldige mich..." Gandalf spannte seinen Körper, etwas lag in der Luft, zum Greifen nahe, doch noch ehe er zu einer Antwort hätte finden können, umgaben den Magier vier Vorninds. Der eine wirkte wie eine menschliche Fackel - eine Gestalt, deren Konturen unruhig und zackig waren. Der Zweite, wie ein Wirbelwind - er schien sich stetig um die eigene Achse zu drehen. Durch den Dritten, konnte man durchsehen, als ob man ein Glas Wasser in Händen hielte. Der Vierte, sah normal aus, nur dass ihm Dornen und Blätter an Armen und Beinen wuchsen. Das Quartett lachte böse auf, die Augen glühten und sie streckten ihre Arme aus, sodass sich ein Viereck bildete, in dessen Mitte, wie ein Vogel im Käfig, Gandalf stand. Eine Lichterkette, aus Wasser und Feuer, begehrte auf und flocht ein Gewebe, welches sich immer tiefer über den Zauberer zu legen drohte. Er hob den Stab über sich und eine helles Licht umrahmte seine imposante Gestalt.
 

Aragorn, Legolas, die Hobbits und Gimli, hatten sich von den Ranken befreit und waren weiter voran geeilt. Sie kamen auf ein offenes Gelände. Hier tobte kein Wind. Steine ragten aus dem Boden. "Grabsteine!" wie der Zwerg fluchend bemerkte. Der Boden war hart, beinahe schon trocken und brach Stellenweise entzwei, doch man konnte die Tiefe nicht sehen, da es dort nur schwarz war. Unbeirrt, doch um sich blickend, gingen die Gefährten weiter. Aragorn legte einen Finger auf seine Lippen und setzte beinahe wie eine Katze, seine Füße voreinander, wobei seine Blicke aufgeweckt umherschweiften. "Was ist?" wisperte Pippin etwas verstört und drückte sich an Merry. "Still doch..." entgegnete dieser etwas barsch und umklammerte den Griff seines Kurzschwertes. "Hörst du das nicht?" Frodos blaue Augen weiteten sich. Auch Legolas sah sich um, wobei er seine Klingen in den Handgelenken kreisen lies. Ein Kichern und Stöhnen. Ein Schaben und Brechen. Köpfe, blass und gelb. Kahl. Nur teilweise von dunklen oder weißen Haaren bedeckt, welche aber nur noch büschelweise, die Knochen schmückten, deren Haut sich stellenweise schon abschälte. Die Augen kullerten haltlos in den Höhlen - und Würmer und Käfer krabbelten über die Körper, welche gebückt und unnatürlich in sich gedreht, über den Boden schlürften. Sie hatten sich aus der aufgebrochenen Erde empor gearbeitet und bewegten sich jetzt auf die Gefährten zu, welche sich in einem Kreis zusammengestellt hatten. "Bei Eru..." "Die sehen mir aber nicht so aus, als ob sie genug Sonne gekriegt hätten" raunte der Zwerg mit ernster Miene zu seinem Freund Aragorn nach oben. "Das sind Untote..." erwiderte der Elb und schüttelte ungläubig seinen Kopf. "Er beherrscht sogar die Toten, das was IN der Erde ruht... Wenn wir ihn nicht bald aufhalten..." weitersprechen musste der Prinz nicht. Seine Freunde nickten nur stumm und dann brach die erste Welle der Feinde über sie herein. Es war für die ehemalige Ringgemeinschaft ein leichtes, die verfaulten und aufgedunsenen Leiber mit ihren Klingen zu durchschneiden, doch die abgetrennten Arme und Beine, führten ein eigenständiges Leben. Sie huschten und krabbelten über den Boden wie das Ungeziefer, dass unbeachtet zerquetscht wurde. Sie sprangen in die Höhe und klammerten sich um die Hälse der Freunde. Sam musste Merry helfen, die Hände, welche wie Spinnen über ihn her fielen, ihn zu Boden warfen und dort festhielten, wegzureisen. Doch kaum, dass sie in die Luft geschleudert und auf den Boden hinunter gefallen waren, schossen sie wieder wie Pfeile auf ihre Gegner los. So hatten es diese bald nicht mehr mit "vollwertigen" Geschöpfen zu tun, sondern nur noch mit ihren Einzelteilen, welche nur schwer zu bekämpfen waren. Also nahm der Elbenkrieger seinen Bogen zur Hand. Mit drei angelegten Pfeilen und dass in einer sich stetig wiederholenden Abfolge binnen weniger Sekunden, hatte er das tote Fleisch, aneinandergereiht, auf Bäume festgenagelt. Die Hobbits hatten sich nun ebenfalls Pfeile aus dem Köcher des Elben genommen und spießten die Hände und Füße auf dem Boden fest. "Hier, hier zappelt noch ein Finger!" rief Pippin und es war schwer zu sagen, ob es ihn entzückte oder ängstigte. Sofort rannte Sam mit einem Pfeil in der Hand, den er wie ein Speer erhoben hatte, auf seinen Freund zu und durchbohrte den Finger mit der Spitze. Er zappelte noch kurz nach, erstarrte dann aber. Aragorn befreite mit regungsloser Miene, wobei aber ein kurzer Anflug von Ekel in seinen Augen zu lesen war, sein Schwert von der gelblichbraunen Flüssigkeit und steckte es dann in die Scheide zurück. "Weiter" erklang seine tiefe Stimme und so setzte die kleine Gruppe ihren Weg fort.
 

Schwerfällig schleifte sich die Elbin durch die Gänge, welche ihr wie ein Irrgarten vorkamen. Sie befand sich noch immer im Kellergewölbe, in dem Dunkelheit und Angst herrschten. In dem sie allgegenwärtig präsent waren und begierig darauf warteten, Eleiiell würde endlich vor ihnen in die Knie gehen und sich von ihnen umarmen lassen. Einzig Muinthells Anblick, verlieh der Hexe Kraft, sich voran zu tasten. Ihr war, als ob, jedes Mal wenn die Füchsin sich zu ihr umdrehte, sie in Legolas Gesicht blicken würde - der sie warm und voller Liebe betrachtete und am Leben hielt. "Legolas...."
 

"....Eleiiell?!" Der Elb blieb stehen und lauschte, doch er hörte nichts mehr. Aber sein Herz schlug schneller und seine Schritte passten sich dem wilden Tempo dieses treuen Organs an. Seine Freunde hatten Mühe mit ihm Schritt zu halten, doch Aragorn wusste wohl, warum sein Gefährte derart seinen Schritt beschleunigt hatte.
 

Auch Eleiiell wurde etwas schneller und plötzlich blieb ihre Schwester am Ende eines Ganges stehen. "Was ist das?" ~Eine Geheimtüre...Komm~ Ein Rahmen aus Licht umgab ganz leicht, das steinerne Ende des Korridors. Eleiiell tastete der Wand entlang und schließlich fühlten ihre zitternden Finger, einen kleinen Vorsprung. Sie drückte und zog daran und dann schob sich die "Türe" mit einem lauten, schlürfenden Geräusch, zur Seite. Die Halbelbin hatte erwartet, von einem starken Licht geblendet zu werden und hatte ihre Arme schützend vor ihr Gesicht gehalten, doch dem war nicht so. Draußen herrschte die Abenddämmerung, welche der Nacht mit offenen Armen entgegen sah. Ein gewaltiger See erstreckte sich vor ihr, über dem Nebelschwaden hingen. Hie und da, glaubte sie in der ruhigen Wasseroberfläche Steine herausragen zu sehen. "Muinthel? Wo bin ich hier? Ich dachte, du wolltest mich zu Vornind bringen" ~Nein - aber auch hier wirst du finden, wonach du gesucht hast. Alles braucht seine Zeit. Ich muss jetzt gehen....~ "NEIN, warte!" "Warte...bitte" fügte Eleiiell gebrochen hinzu und streckte ihre Hände nach der Füchsin aus. Diese trat etwas näher und schnupperte an der bebenden Hand ihrer Freundin. Als Eleiiell dabei die Augen schloss, hatte sie das Gefühl, die nasse Schnauze ihrer treuen Gefährtin zu fühlen und ihren Atem zu spüren. "Es tut mir so leid, was ich getan habe..." flüsterte die Elbin schwach und Tränen tropften auf den Boden. ~Du hast nichts getan....~ entgegnete Muinthell nur und sprang ein paar Schritte zurück. Bianka und Gwendolin traten zu ihr. ~Nur Mut...Geh...~ Eleiiell erhob sich und sah auf den See hinaus. Entschlossen sprang sie auf den ersten Stein und immer weiter, bis sie vom Nebel verschluckt wurde.
 

"Verdammt, ich kann ja gar nichts mehr sehen" maulte der Zwergenkrieger. Die Freunde waren an einem See angekommen, das konnte der Elb an dem verspielten Glitzern erkennen, dass sich über der Oberfläche verbreitete. Steine waren zu sehen, welche in kleinen Abständen zueinander, einen Weg durch den See zu bilden schienen. Sein Herz fühlte es, drohte beinahe zu zerspringen, zog sich zusammen und hüpfte voll Übermut. Er wusste es - Eleiiell würde auch da sein. Schwere Nebelschwaden lagen über allem. "Seid vorsichtig. Hier..." der Erbe Isildurs nahm aus seinem Gepäck einen Strick, welchen er um die Körper der Hobbits und des Zwergen band. "Ich gehe voraus - Leoglas bildet dem Abschluss. Das Seil wird verhindern, dass wir uns verlieren - vermeidet jedes unnötige Geräusch und spricht nicht!" ordnete er an und ging damit auf den ersten Stein zu. Das Wasser begann zu rauschen. Leicht überschwemmte es die Steine und befeuchtete die Füße der Freunde. Plötzlich hoben sich schwarze Konturen aus dem Grau hervor. Allerdings schienen sie nicht näher zu kommen und schon im nächsten Augenblick waren sie auch schon verschwunden. Vorsichtig gingen sie weiter und nur einen Atemzug später, ergossen sich kalte Schauer über die sieben Freunde. Schreie, ein lautes Platschen, der Elb und Aragorn hatten Mühe, das Seil straff zu halten - ihre kleineren Gefährten jedoch, waren schon längst im See und strampelten wie wild. Legolas und sein Freund wollten die Hobbits und Gimli aus dem Wasser ziehen, doch es schien so, als ob andere Wesen mit ihnen ein Tauziehen veranstalten würden und ihnen Kontra boten. Die Kleinen wurden unter was gezogen, konnten nicht atmen, schafften es wieder hoch zu kommen. Prustend. Der Ohnmacht nahe. Die schwarzen Konturen waren wieder da. Ihre Anzahl war bedeutend höher. Dreifach so groß wie die der Gefährten. Sie lachten und grölten und die Wasseroberfläche fing ein eigenartiges, äußerst lebendiges Eigenleben an. Es bildeten sich kleine Wasserstrudel und Frodo und seine Leidensgenossen drohten von diesen verschluckt zu werden, wobei sie Araogorn und Legolas mit sich reißen würden. "DURCHTRENNT DAS SEIL!" riefen Sam und Frodo. "SONST GEHT IHR MIT UNS IN DEN TOD!" hängten sie noch dran, doch sie schluckten wieder Wasser und ihre Stimmen klangen nur wie ein tiefes Gurgeln. "Keiner wird hier sterben!" befahl Aragorn und zog das Seil straffer.
 

"Doch, diese Kreaturen!" drang auf einmal eine an Lautstärke schwache - aber an Willenskraft reiche Stimme, an ihre Ohren. Heißes Licht, stob an den beiden vorbei - direkt auf die schwarzen Kreaturen zu. Wie Blitze schlugen die Feuerbälle ein und die bösen Wesen lösten sich mit schrillen, unmenschlichen Schreien in Dampf auf. Als die Gefahr gebannt und die unfreiwilligen Schwimmer auf die Steine gezogen wurden, gab es für Legolas kein Halten mehr. Er rannte tiefer in den Nebel. Kein Zweifel. Eleiiell war da. Langsam kam sie ihm entgegen. Ihre Gestalt hob sich nur schwach von dem trüben Umfeld ab. Sie schien ihm wie ein Geist. Blass und konturlos. Aber sie war es. Als sie ihn erkannte, flog ihm ihr Herz entgegen. Es sehnte sich nach Wärme. Nach seiner Wärme. Und seines wollte sie festhalten, sie nicht mehr gehen lassen und mit tausend Küssen übersehen, doch als sie nur noch wenige Steine voneinander trennten, strauchelte die Elbin. Schwarze Schwaden waberten vor ihren Augen, ihr Blut rauschte laut und heiß in ihren Ohren. Es war ihr Übel und kalte Schauer jagten ihrem Rücken entlang. Sie brach in die Knie und wäre mit ihrem Oberkörper haltlos in das Wasser gestürzt, wäre der Elb nicht mit einem Satz bei ihr gewesen. Schützend zog er sie auf seinen Schoß und schlang seine Arme um ihren Körper. "Mellethril, Liebste. Ich habe dich wieder." Flüsterte er heißer und wiegte die Elbin in seinen Armen. Sie vergrub den Kopf in seiner Brust und so trug er sie, gefolgt von seinen Freunden, auf die andere Seite des Sees, von dem die Kleine herkam. Behutsam bettete er sie nieder und legte seinen Mantel um sie. Vorsichtig strich er ihr über ihre Stirn und kämmte ein paar Haarsträhnen zur Seite. Ihre Atmung war sehr schwach. Ihr Kopf glühte wie eine frisch entzündete Kohle und ihre Hände waren bleich und zitterten...
 

--*--
 

Hallo Ihrs! Frohe Ostern!!! *gg* Wie gehts? Ist lange her, was? Nun ja, eigentlich sollte die Geschichte mit diesem Kapitel zu Ende sein, aber irgendwie... habe ich es dann geschafft, noch ein wenig zu überbrücken *ggg*. Diesmal sind KEINE von der guten Seite gestorben - gut, was? ^^
 

Habe doch tatsächlich neue Leserinnen gekriegt - *freufreu* Lassie, HexenLady und arwen! Hi :-D Danke, für Eure lieben Kommis. Hat mich SEHR gefreut!
 

Stoffl... ich habe mir nochmal - auf Dein Anraten hin, Dein erstes Kommi durchgelesen. Hm, ok. Es waren nützliche Infos. Das stimmt! Achte seit dann auch sehr auf die Zeit/sprünge. Aber weißt Du, der Ton macht die Musik und Du hast sovieles aufgezählt, was ich schlecht mache, dass mir nun mal nur wie ein nörgeln vorkam. Aber, man kann sich ja auch irren. Also, gibt es nicht mehr zu sagen außer: DANKE!!
 

So, Starwater. Mein Willkommensgeschenk an Dich: Ein neues Kapitel *gg* Wie wars denn in dem Land des Ahornblattes? ^^ Renako, Mitsuki, Siane - Mystica. Was könnte ich noch sagen außer? Ich werde von Euren Kommis jedes Mal aufs neue angestachelt, mich ihnen zu beweisen und das Kapitel ihnen angemessen zu schreiben ^^ Viel mehr, wüsste ich nicht dazu zu sagen. Ihr wisst ja, dass ich Euch alles sehr gerne habe *fetterknuddel*
 

Noch schnell einen speziellen Gruß an meine kleine Nilli *ganzdollknuddelt* HDSL!
 

Wünsche Euch noch einen schönen Montag, Rouge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von: abgemeldet
2004-10-07T23:36:09+00:00 08.10.2004 01:36
ich muss jetzt einfach mal drängeln...du hast nicht zufällig vor bald mal ein neues kapi hochzuladen?^^
warte sehnsüchtig*dackelblick*
aso....ich liebe deine ff's XD
greetz
rie-chan
Von: abgemeldet
2004-06-04T11:46:53+00:00 04.06.2004 13:46
Tach auch.
Ich hab dieses FF schon früher im auge, doch dann hab ich es vergessen. °böses Mädchen°
Das war bevor ich dich richtig kannte.
Also hol ich mal alles nach:
GGGGGEEEEEEEEEIIIIIIIILLOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!!!
Echt genial, richtig super, wunderschön, einfach alles was ich zu schätzen weiß ist drin!!!!!!!!!!!
Ich liebe dieses FF.
H.D.G.M.D.L
°knuddel°
°küsschen°
Deine Eami
Von: abgemeldet
2004-06-01T18:17:55+00:00 01.06.2004 20:17
oh man, deine Ff ist einfach unwerfend , rührend, spannend, romantisch, einfach super genial. hab sie mir heute durchgelesen. die tatsache dass die Hände sich nachdem man sie von den Zombies "entfernt" hat kommt mir aus einem anderen Film bekannt vor *zwinker*
du schreib doch bitte ganz schnell weiter *wissen will was mit gandalf und dem rest passiert*
baba B.P.M.-Utaki
Von: abgemeldet
2004-05-31T16:53:04+00:00 31.05.2004 18:53
boah schreib schnell weiter die ff ist ja so gut. Ich glaube man könnte die sogar verfilmen. Nein, aber mal im ernst schreib ganz schnell weiter ich freue mich schon auf das nächste kapi.

bis dann
mini_welli
Von:  caligo
2004-05-29T11:47:25+00:00 29.05.2004 13:47
Frohe Ostern??? So lange ist das kapi schon her? na dann wird es ja mal zeit, weiterzuschreiben, nicht wahr?^^
sop, nun mal zur story:
also, ich konnte legolas eigtl. bis dato nicht viel abgewinnen, obwohl ich orlando bloom ganz gut finde *g*
wie auch immer, du hast mir die augen geöffnet^^
du hast die beziehung zwischen gimli und legolas gut aufgegriffen und sie sorgt in der story für etwas auflockerung, finde ich. dass du die hobbits nicht so ausführlich erwähnst... es mag ja einige geben, die das stört, aber ich bin eher dankbar *zwinka*
sohoho und schließlich zu den neuen charas:
bianka: nun ja, schade, dass sie schon tod ist, du hättest vielleicht auf die sache mit ihrem hang zum glänzenden noch etwas mehr eingehen können, aber gut.
gwendolin: ich hätte doch tatsächlich schwören können, dass da noch was zwischen ihr und dem elbenkönig gegangen wäre, wenn eleiiell sie nicht abgemurkst hätte^^
viola: hinterhältige schlange, aber mal ehrlich^^ ich mag sie irgendiwe, aber vielleicht hättest du ihre vergangenheit und ihre beweggründe etwas besser beleuchten können
und last but not least, eleiiell: sowas von wankelmütig, das hab ich noch nicht erlebt *g* ansonsten weiß ich nicht viel zu sagen, außer, dass du ihre rolle gut ausgearbeitet hast^^
so und wenn man das alles zusammennimmt, dann haben wir mal wieder eine schöne ff von dir in der sich alles schön an seinem platz befindet und stimmungsvoll eine wunderschöne geschichte erzählt^^
und jetzt hoffe ich, dass du genug antrieb zum weiterschreiben hast!
*knuffel* caligo
Von:  ChickenWings
2004-05-21T22:02:36+00:00 22.05.2004 00:02
Hey^!
Ich bin total überwältigt von deinem FF !!
Ich habe es inerhalb 2 Stunden durchgelesen und finde es total geil !!
Mich würde aber mal interessieren wánn du endlich weiterschreibst ^^
Also schnell schreiben
Gruß
Chicken
Von: abgemeldet
2004-04-25T12:12:36+00:00 25.04.2004 14:12
hab gerade das letzte kap gelesen, einfach hammer. so traurig und schön und *seufz*. einfach fantastisch. mach schnell weiter.
bye darknessfalls
Von:  starwater
2004-04-20T13:15:20+00:00 20.04.2004 15:15
WOW!!!!
Ein tolles nachträgliches Ostergeschenk!!!^^
War klasse , mir sind beinahe die Tränen gekommen , als Eleiiell , ihre Tante , Bianka und ganz besonders die kleine Füchsin als Geister wieder getroffen .
Rührend.....wundervoll beschrieben , auch die Szene in der sie sich nach Legolas sehnt und wie er sie später in seinen Armen hält...hach , wünscht mir, mir würde auch so was passieren....*seeuuuuuuuuufz*.
Und die Zombies...wuaahhhhhh , schön gruselig und vor allem eklig beschrieben...
Kurz und gut : Spitzenmäßiges Chap und ich freu mich schon auf's nächste , obwohl das wahrscheinlich , dass denke ich auf jeden Fall , das letzte sein wird..*sniff* (liege ich damit richtig?!?)
Knuddeldichgaaanzdoll , starwater
Von: abgemeldet
2004-04-17T17:16:50+00:00 17.04.2004 19:16
Hi Rouge *knuddels*!

Ein neues Chap *freu*! Kann den anderen nur zustimmen, ist wirklich gut geworden. Die Sache mit den Geistern hat mir mit am besten gefallen, hast du echt gut hingekriegt!!!
Auch dass Vornind die verschiedenen Elemente gegen die Gefährten antreten lässt - wow!

Keep on writing, hdgdl *knuffel*
mystica
Von:  mitsuki11
2004-04-16T20:23:41+00:00 16.04.2004 22:23
Super Kapitel meine Süße!
Fand es klasse das sie unserer kleinen nicht böse sind!

Bin gespannt wie es weiter geht!

HDL
*dichganzdollknuddelt*
Mitsuki


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