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Change of life

von

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Kapitel 11

Kapitel 11
 

Tom führte sie in seine Bibliothek. Es war ein riesiger Raum, der fast einen ganzen Flügel des Manors einnahm. Unterteilt war er in mehrere Räume, die durch einen Rundbogen voneinander getrennt wurden. In jedem Raum standen hunderte von Regalen mit Büchern zu einem, oder ähnlichen, Themen. In jedem dieser Teilräume der Bibliothek, gab es einen Kamin, vor dem drei Sofas, mehrere Sessel, Sitzkissen und zwei Couchtische standen. Auf eine dieser ‚Leseecken’ ließen sie sich nieder, Tom auf einen Sessel, Draco neben Harry auf ein Sofa und Jessmina und Harrison gegenüber der Jüngeren.

Dann begann Tom zu sprechen.

“Nun Harry, du hast mich heute gefragt, warum ich Lily und James vor siebzehn Jahren angegriffen habe. Es ist wirklich etwas kompliziert zu erklären, vor allem, da ich den Hintergrund von der ganzen Geschichte nur grob weiß. Deshalb habe ich Jessmina und Harrison hergebeten. Sie können es dir wahrscheinlich besser erklären als ich“, dabei erteilte er Jessmina und Harrison mit einem Blick die Aufforderung zu erzählen.

“Nun, mein Kleiner“, begann Jessmina und nahm dabei die Hand von Harrison in ihre. “Ich weiß nicht, ob Tom dir erzählt hat, das wir uns lieben und ich hoffe, es ist dir nicht zuwider.“

Harry schüttelte den Kopf. “Was ist so schlimm daran, wenn man sich aufrichtig und mit ganzen Herzen liebt. Man kann sich ja nicht aussuchen, wen. Ich finde es eher schön und bewundernswert, das ihr zu Eurer Liebe steht und sie nicht verleugnet.“

“Dasselbe hat Jessmina vor fast neunzehn Jahren auch gesagt“, lächelte Harrison seine Partnerin an.

“Das war ein viertel Jahr nach unserer Wandlung. Du musst wissen, James hatte sich zu seinem siebzehnten Geburtstag nicht verwandelt. Harrison und ich uns aber schon, allerdings anders als erwartet. Harrison ist zu einem reinen Vampir geworden, und hat sämtliche Veelagene in sich an diesem Tag verloren. Ich hingegen wurde zu einer reinen Veela. Bis zu diesem Tag waren wir, wie die Zwillinge die wir sind, unzertrennlich. Aber wir hegten nur geschwisterliche Gefühle füreinander.“

“Und dann am Tag unserer Wandlungen, als ich sie das erste Mal sah, sah ich in ihr nicht mehr die Schwester, die sie jahrelang für mich war, sondern eine wunderschöne, begehrenswerte Frau. In diesem Moment habe ich mich in Jessmina verliebt.“

“Mir ging es genauso. Aber ich wollte ihn nicht verlieren. Ich hatte Angst, dass, wenn ich es ihm sage, er mich nicht mehr haben will. Ich versuchte mit James darüber zu reden. Immerhin war er seit einem Jahr mit Lily verheiratet und älter als ich, aber er wies mich ab und meinte, er wolle nichts mehr mit so einem kranken Menschen zu tun haben. Lily hingegen gab mir den Rat, eine Zeit lang zu warten, vielleicht wäre es ja nur eine vorübergehende Schwärmerei. Aber das war es nicht.“

“Mir ging es damals ähnlich. Ich fragte Regulus Black um Hilfe. Er war, und ist einer meiner besten Freunde. Er meinte, ich solle noch etwas warten, mit derselben Begründung die Lily Jessmina gab. Aber ein viertel Jahr später konnte ich nicht mehr warten. Ich konnte es nicht mehr ertragen ihr täglich so nahe zu sein, und mich doch so weit entfernt von ihr zu fühlen.“

“Als Harrison dann zu mir kam und meinte, er müsse dringend mit mir reden, hatte ich furchtbare Angst, er könnte etwas gemerkt haben und mich jetzt, genauso wie James, verstoßen. Aber es kam ganz anders. Wir saßen in meinem Zimmer, und er war so unsicher und schüchtern, wie ich ihn vorher noch nie gesehen hatte.“

“Ich bin mindestens eine halbe Stunde im Zimmer auf und ab gerannt, ohne zu wissen, wie ich anfange sollte. Jessmina saß einfach nur da und sah mich an. Dann stand sie auf und nahm mich in den Arm, um mich zu beruhigen.“

“Als Harrison sich dann endlich wieder beruhigt hatte, und nicht mehr wie ein gefangener Tiger in seinem Käfig, in meinem Zimmer auf und ab lief, fragte ich ihn, was er mir sagen wolle.“

“Dann hab ich mir ein Herz gefasst, und es ihr endlich gestanden. Entgegen all meiner Ängste und Befürchtungen hat sie mich nur mit diesem wunderschönen Lächeln angelächelt und meinte, ihr ginge es genauso.“

“Von da an waren wir ein Paar. Da wir vorher schon viel zusammen waren, ist es unseren Eltern, oder den anderen Schülern in Hogwarts nicht aufgefallen, bis ich einige Zeit später schwanger wurde.“

“Wir hatten nie vor, unsere Liebe zu verleugnen. Deshalb haben wir auch gleich gesagt, das ich der Vater bin.“

“Wir hatten einen riesigen Streit mit unseren Eltern, aber ich weigerte mich das Kind abtreiben zu lassen. Auf Grund der ständigen Spötteleien und Gemeinheiten verließen wir Hogwarts, bevor Dumbledore mich zwingen konnte, abzutreiben.“

“Regulus, Severus, Lucius und ein paar andere Slytherins, mit denen ich mich gut verstand, haben uns die ganze Zeit unterstützt, und später den Kontakt zu Tom für uns hergestellt.“

“Er und die anderen Todesser akzeptierten unsere Liebe zueinander, ohne mit der Wimper zu zucken. Eine Zeit lang waren wir sehr glücklich. Wir wohnten hier in Riddle Manor und Tom hatte uns ein Stockwerk zur Verfügung gestellt.“

“Jessmina war den ganzen Tag damit beschäftigt, irgendwelche Sachen für das Baby vorzubereiten. Sie hat sogar das Kinderzimmer eigenhändig gestrichen und eingerichtet.“

“Leider sollte es nie benutzt werden. Zur Entbindung musste ich ins St. Mungo, was wohl der größte Fehler meines Lebens war.“

“Unser Sohn wurde zwar dort geboren, aber wir sollten ihn nie zu Gesicht bekommen. Die Ärzte hatten ihn an Dumbledore weitergegeben.“

“Lily und James waren damals zwei Jahre verheiratet und es stellte sich heraus, das Lily niemals hätte Kinder kriegen können. Also gab Dumbledore dich an die beiden weiter, um dir eine, in seinen Augen ‚normale’ Familie zu geben.“

“Wir haben so viel versucht, aber niemand half uns, dich zurück zu bekommen. Bis wir Tom die Sache erzählten. Das war an Halloween vor siebzehn Jahren.“

“Ich ging an dem Tag nach Godric’s Hollow. Pettigrew hatte mir erzählt, wo Lily und James sich mit dir aufhielten. Sie hatten ihr Haus nicht unauffindbar gemacht, weil sie einen Angriff von mir fürchteten, sondern um sicherzustellen, das Jessmina und Harrison sie nicht finden konnten. Ich habe erst versucht, mit den beiden zu reden. An ihr Herz zu appellieren, aber es half nichts, sie wollten dich nicht hergeben. Der erste Fluch, der an diesem Abend ausgesprochen wurde, stammte von James. Nicht von mir. Dich wollte ich niemals verletzten. Nachdem ich James getötet hatte, bevor er mich töten konnte, ging ich zu dir ins Kinderzimmer. Lily stand vor deinem Bett und meinte, wortwörtlich, wenn ich dich Bastard haben wollte, müsste ich erst an ihr vorbei. Ich hob meinen Zauberstab um den Todesfluch zu sprechen, damit ich dich zurück zu Jessmina und Harrison bringen konnte, aber in genau diesem Moment drehte Lily mir den Rücken zu und nahm dich aus dem Kinderbett. Der Fluch hat euch beide getroffen, dich aber durch ihren Körper abgeschwächt und du hast ihn dann zu mir zurückgeschleudert. Warum oder wie, weiß ich nicht. Aber so war es damals. Dumbledore hat dich anschließend zu den Dursleys gebracht.“

“Wir wussten nicht, das Lily eine Schwester hatte, sonst hätten wir dich von dort zurückgeholt. Elf Jahre lang haben wir dich in der ganzen Zaubererwelt gesucht, bis Severus uns sagte, du wärst nach Hogwarts gekommen.“

“Wir wollten dich all die Jahre unbedingt sehen, aber Severus meinte, es wäre vielleicht noch zu früh um dir die ganze Wahrheit zu sagen. Deshalb warteten wir noch und lauschten gebannt dem, was Severus uns von dir erzählen konnte. Als wir hörten, was du alles getan hast, was du in so jungen Jahren schon erreicht hast, waren wir unglaublich stolz auf dich. Und wir haben gebetet, das der Tag kommen möge, an dem wir dir endlich alles sagen können“, schloss Jessmina, mit Tränen in den Augen, die Erzählung der drei ab.

Harry saß da wie erschlagen. Seine Eltern lebten! Dumbledore hatte ihn all die Jahre nur belogen!! Er war nicht das Kind von Lily und James Potter, sondern der Sohn von Jessmina und Harrison! Er hatte Eltern. Richtige Eltern, die sich um ihn sorgten. Ihn liebten.

“Ihr wollt mich wirklich haben?“ fragte Harry leise, ängstlich und unsicher.

Jessmina stand auf, umrundete den Tisch und setzte sich neben Harry.

“Ja, mein Kleiner. Wir lieben dich. Wir liebten dich von dem Moment an, an dem wir erfuhren, das du in unser Leben treten würdest“, antwortete sie warm lächelnd.

“Aber ihr kennt mich gar nicht.“

“Weder Raum noch Zeit können jemals die Gefühle einer Mutter, die sie in der Schwangerschaft zu ihrem Kind aufgebaut hat, trüben oder ändern. Harrison war die ganze Schwangerschaft um mich und kümmerte sich rührend um uns beide. Wir haben dir schon damals vorgelesen und vorgesungen. Du hast Recht, wir kenne dich zwar nicht, aber dennoch lieben wir dich. Denn du bist unser Sohn und wir werden dich so akzeptieren, wie du bist. Wir sind glücklich darüber, dich endlich gefunden zu haben, aber wenn du uns nicht als deine Eltern haben willst, müssen und werden wir das akzeptieren, denn es ist deine Entscheidung, so wie es dein Leben ist.“

Harry sah Jessmina eine Weile nur an. Tausende von Gedanken und Fragen schossen ihm durch den Kopf. Er wollte so viel von seinen richtigen Eltern wissen. Und hatte doch so große Angst, dass sie ihn, trotz Jessminas Worten, nicht so akzeptieren und lieben könnten, wie er war.

“Kleiner“, meldete sich Draco vorsichtig zu Wort und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Harry drehte sich zu seinem Ersatzbruder um, und sah ihn um Hilfe suchend an. “Komm mal mit. Ich will dir was zeigen.“

Draco stand auf und zog Harry ebenfalls mit nach oben. Dieser warf einen vorsichtigen Blick zu Tom, dann zu Jessmina. Beide nickten ihm nur aufmunternd zu. Jessmina meinte:

“Wir können warten. Wir haben siebzehn Jahre darauf gewartet, dich zu treffen. Da können wir auch so lange warten, bis du dich entschieden hast.“

Draco führte Harry aus der Bibliothek und über mehrere Treppen in den zweiten Stock. Tom folgte ihnen. Vor einer Tür blieb Draco stehen.

“Jessmina hat hier drin die meiste Zeit verbracht, wenn sie dich nicht verzweifelt gesucht hat“, erklärte er kurz, ehe er die Tür öffnete und mit Harry eintrat.

Sie standen in einem Kinderzimmer. Die Wand war in himmelblau gestrichen, mit wunderschönen Bildern, die an die Wand gemalt waren. Da waren kleine Babydrachen, Phönixe, Babybären und, und, und. Die Möbel waren größtenteils in weiß gehalten. Mitten im Raum stand eine Wiege. In der Ecke ein kleiner Laufstall. Kinderbücher und Kuscheltiere lagen und saßen in den Regalen an den Wänden. Eine Wickelkommode war in einer Ecke. Vor dem Kamin stand ein Schaukelstuhl und obwohl in diesem Zimmer nie ein Kind gelacht oder gespielt hatte, war alles sauber. Kein Staubkorn lag auf den Möbeln. Die weißen Gardinen mit freundlichen Mustern wehten im Wind des angelehnten Fensters. Alles wirkte so warm, liebevoll und freundlich.

“Das wäre dein Kinderzimmer gewesen. Jessmina hat sich geweigert die Sachen auszuräumen oder gar weg zu schmeißen. Sie saß oft tagelang am Kamin im Schaukelstuhl und hat um dich geweint“, flüsterte Tom leise.

Ein Geräusch an der Tür veranlasste Harry dazu sich umzudrehen. Jessmina stand da, traurig lächelnd, und blickte Harry fast flehend an.

“Ich hoffe, es hätte dir gefallen“, flüsterte sie leise. Harrison stand hinter ihr und hatte seine Hände auf ihre Schultern gelegt. Auch er lächelte seinen Sohn traurig und hoffend an.

“Mama, Papa“, flüsterte Harry, rannte auf die beiden zu und viel Jessmina in die Arme, vor Glück weinend. Jessmina schloss ihn liebevoll und zärtlich in die Arme und Harrison umarmte glücklich lächelnd seine kleine Familie.



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