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Sasoris Meisterwerk

von

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Gefangen

Es ist dunkel.
 

So wie jedes Mal in den vergangenen Wochen, wenn ich meine Augen geöffnet habe.

Ich weiß nicht wo ich mich befinde. Ich weiß nicht, wie lange sie mich schon so gefangen halten.
 

Wie ein Tier.
 

Es macht keinen Unterschied, ob ich die Augen offen, oder geschlossen halte. Die straffe Binde um meine Augen lässt keinen Lichtschimmer hindurch und ich hänge hilflos, wie jeden Tag, in meinen Ketten und warte auf meine nächste Mahlzeit.
 

Meine Arme schmerzen, genauso wie meine Beine von der immer gleichen Haltung in die mich meine Fesseln zwingen, scheuern mir die Gelenke wund und ich frage mich, wie lange ich das noch aushalten kann.
 

Ist es das wert?
 

Immer und immer wieder kreisen die gleichen Gedanken durch meinen Kopf. Wie konnte ich nur gegen diesen Kerl verlieren?

Itachi.

Dieser Hund!

Keine Ahnung davon wie es ist, einen wahren Kampf zu führen! Wie es ist, die wahre Kunst dessen zu erfahren, was passiert, wenn man den Gegner innerhalb eines Augenblicks, innerhalb des perfekten Augenblickes, einem Meisterwerk gleich, besiegt und dessen Niederlage in all ihrer wundervollen Schönheit genießen kann!
 

„Deidara.“
 

Mein Kopf ruckt unmerklich nach oben.

Er ist es wieder. Der Puppenspieler.

Ich frage mich, wie er wohl wirklich aussieht?
 

Ich habe ihn nur kurz gesehen. Kurz bevor der Kampf begonnen hat. Ich bezweifle, dass dieser gebeugte alte Kerl mit dem Holzschwanz seine wahre Gestalt ist. Ich frage mich, wie er es macht. Agiert er von außerhalb? Lenkt er seine Puppe aus sicherer Entfernung, oder befindet er sich in ihr?
 

Ich habe keine Möglichkeit ihm zu antworten, denn nachdem ich die ersten beiden Tage jeden in Hörweite beschimpft und bespuckt habe, hat man mich geknebelt und mir so auch diese Möglichkeit genommen, mich irgendwie mit meiner Umwelt zu befassen. Nur zum Essen wird der Knebel entfernt, und mittlerweile bin ich schlicht zu schwach um noch irgendwem meine Meinung über diese ganze beschissene Situation an den Kopf zu werfen. Da konzentriere ich mich dann lieber aufs Essen.
 

„Hast du es dir überlegt, Deidara?“
 

Jeden Tag fragt er mich das. Und wie jeden Tag bekommt er auch heute keine Antwort von mir. Kein Nicken, kein Kopfschütteln. Ich werde nicht nachgeben. Niemals!
 

Er seufzt tief und dann steigt mir der Duft von Essen in die Nase.

Die dritte Mahlzeit heute. Also ist schon wieder ein Tag vergangen.
 

Deutlich kann ich hören wie die Puppe näher kommt. Die hölzernen Finger auf meinem Gesicht, wenn sie den Knoten an meinem Hinterkopf lösen sind mir vertraut. Ich wehre mich nicht. Warum auch?

Es bringt nichts mich zu weigern zu essen, das habe ich auch schon versucht. Hat nicht sehr schön geendet…
 

Als der raue Stoff sich aus meinen aufgerissenen Mundwinkeln löst, atme ich erleichtert aus. Es tut weh. Aber nicht so weh wie meine Arme oder meine Beine. Es ist nur ein lästiger Schmerz, der zu einem unangenehmen Brennen wird, als ich mit meiner Zunge über die wunden Stellen fahre.
 

„Wann wirst du endlich aufgeben, Deidara? Warum machst du es dir selbst so schwer?“
 

Seine Stimme klingt nicht so, als würde es ihn ernsthaft interessieren. Eher, als wäre er ungeduldig, als wäre er genervt, weil ich ihn so lange hinhalte.

Nun, wenn ich sonst schon nichts tun kann, um diesen blöden Kerlen auf die Nerven zu gehen, kann ich wenigstens stur bleiben.
 

Selbstverständlich bekommt er auch jetzt keine Antwort von mir. Ich wüsste nicht einmal, ob meine Stimme mir nach all der Zeit überhaupt noch gehorchen würde.

Genervt öffne ich meinen Mund zum Zeichen, dass ich bereit bin zu essen.
 

„Es wird nicht mehr lange dauern, Deidara. Nicht mehr lange, und der Leader wird nachgeben. Du bist mir so nicht von Nutzen, weißt du? Ich bin kein sehr geduldiger Mann. Ich mag es nicht, wenn man mich warten lässt, und du treibst schon viel zu lange ein Spiel mit mir, das du nicht gewinnen kannst.“
 

Seine monotone Stimme hallt leise von den steinernen Wänden wieder, die ich auch unter meinen Fingerspitzen und hinter meinem bloßen Rücken fühlen kann. Ich habe keine Ahnung wovon er spricht, aber es kümmert mich auch nicht sonderlich. Soll er mich töten, es ist mir egal. Ich werde nicht für diese Bastarde kämpfen, völlig egal, ob ich den Kampf gegen diesen rotäugigen Hund verloren habe!
 

„Eine Woche noch, hat er gesagt. Eine Woche noch, dann darf ich dich mir nehmen. Auch er musste irgendwann einsehen, dass ein Partner, der sich weigert zu kooperieren, nutzlos ist. Freu dich, Deidara. Bald wirst du Teil von etwas Großem werden.“
 

Der emotionslose, desinteressierte Klang und der Inhalt seiner Worte, die Leidenschaft die aus ihnen spricht liegen in einem solchen Widerspruch zu einander, dass ich verwirrt den Kopf hebe und meine Augen öffne.

Ich kann immer noch nichts sehen. Aber langsam frage ich mich doch, wovon der durchgeknallte Kerl da redet?
 

„Bald schon, Deidara, bald schon wirst du ganz mir gehören. So lange hast du mich jetzt warten lassen und tatsächlich ist es mir nun fast lieber, würdest du deine Sturheit beibehalten. Wohl wahr, ich warte nicht gerne, aber in deinem Fall, könnte ich vielleicht eine Ausnahme machen. Selten hatte ich das Vergnügen, eine so hübsche Puppe, mit so außergewöhnlichen Fähigkeiten mein Eigen nennen zu dürfen. Du wirst mein Meisterstück werden, Deidara, ja, das wirst du.“

Raubtierfütterung

„Bald schon, Deidara, bald schon wirst du ganz mir gehören. So lange hast du mich jetzt warten lassen und tatsächlich ist es mir nun fast lieber, würdest du deine Sturheit beibehalten. Wohl wahr, ich warte nicht gerne, aber in deinem Fall, könnte ich vielleicht eine Ausnahme machen. Selten hatte ich das Vergnügen, eine so hübsche Puppe, mit so außergewöhnlichen Fähigkeiten mein Eigen nennen zu dürfen. Du wirst mein Meisterstück werden, Deidara, ja, das wirst du.“
 

Was meint er damit? Doch nicht das, was ich denke?

Eine Puppe?

Mir kam dieser komische alte Kauz schon so merkwürdig vor, er hatte so etwas Menschliches…

Und mich will er auch zu einer Marionette machen? Niemals!
 

„Weißt du, Deidara, die Kunst liegt in der Ewigkeit. Etwas zu erschaffen, das ewig währt, das die Zeit überdauert, nicht altert und unvergänglich ist, das ist es, was einen Künstler ausmacht.“
 

Ich muss mir heftig auf die Zunge beißen, um ihn nicht auszulachen. Was redet er da? So ein Blödsinn!
 

Die heiße Suppe verbrennt mir die Lippen, aber besser zu heiß als zu kalt. So habe ich wenigstens für wenige Stunden das Gefühl satt zu sein.

Ich spüre, wie mir ein paar Tropfen übers Kinn rinnen, und sich von dort einen Weg über meinen Hals, hinunter zu meiner Brust suchen. Sogar zu dumm zum Füttern ist er… und so was soll mein Partner werden?

Also, nicht, dass ich vorhabe, mich generell von ihm füttern zu lassen, aber ich hatte mir doch jemand kompetenteres vorgestellt, als es hieß, ich soll der großartigen Akatsukiorganisation beitreten und der Partner eines dieser Wahnsinnigen werden, die nichts als Machtspielchen, Verrat und Gott weiß was im Kopf haben.
 

Der Tropfen wird an meinem Brustbein aufgefangen und fortgewischt. Das Holz kratzt auf meiner nackten Haut. Es fühlt sich mehr als merkwürdig an, wenn man nichts sehen kann und diese Art Berührungen über sich ergehen lassen muss, aber was soll ich machen?
 

„Du hast eine sehr schöne Haut, Deidara. Wenn es dich beruhigt, ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie ich zumindest den Anschein erwecken kann, dass sie für die Ewigkeit so aussieht. Selbstverständlich kann ich deine Haut als solche nicht erhalten. Sie würde altern, verwesen, und dir irgendwann vom Körper faulen. Nicht, dass es dich dann noch kümmern würde, du bist dann längst tot, aber vielleicht erleichtert es dich zu erfahren, dass zumindest er äußere Schein gewahrt wird.“
 

Du wirst dich noch umschauen, du blöder Drecksack! Wenn ich mit dir fertig bin, werden wir schon sehen, wer hier tot ist und wer lebt! Der einzige, der irgendwo verwesend im Morast liegen wird, bist nämlich du!
 

Mein Mund bekommt einen etwas verkniffenen Zug bei diesen Gedanken, aber ich esse brav weiter. Ich kann es mir nicht leisten noch schwächer zu werden.

Sollten sie mich töten, sei´s drum! Aber sollte ich die Möglichkeit zur Flucht bekommen, werde ich sie nutzen! Ich werde bereit sein! Mag sein, dass ich keinen Lehm zur Verfügung habe, aber ich bin auch so nicht wehrlos!
 

„Du bist so still, Deidara. Vor vier Wochen warst du noch so gesprächig. Hast du deine Zunge verschluckt? Oder übst du schon mal, wie es ist, eine Puppe zu sein?“
 

Seine Stimme klingt immer noch genauso trist und ruhig wie schon die ganze Zeit, aber ich höre dennoch heraus, dass er sich über mich lustig macht. Kurz überlege ich, ob ich etwas darauf erwidern soll, aber das ist es mir dann doch nicht wert. Obwohl es mir ziemlich gegen den Strich geht.

Mein Hals kratzt, meine Mundwinkel brennen und meine Zunge ist geschwollen vom Wassermangel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das, was ich hervorwürge sonderlich einschüchternd wirken würde und beschließe, dass meine Sturheit und mein Wille mich meinen Entführern nicht zu unterwerfen gerade imposanter wirken, als alles was ich momentan sagen könnte.
 

Lange Zeit schweigt er.

Löffel um Löffel wandert an meine aufgeplatzten Lippen und Schluck um Schluck zwinge ich die Suppe meine brennende Kehle hinunter. Ich schmecke kaum etwas, weil die heiße Brühe meine Geschmacksnerven lähmt, aber das ist auch nicht wichtig.

Je voller mein Magen wird, desto wacher werden meine übrigen Sinne.
 

Eigentlich macht es keinen Sinn, aber trotzdem spitze ich die Ohren, konzentriere mich auf die Geräusche um mich herum und versuche meine unmittelbare Umgebung besser wahrzunehmen.

Allerdings drängen sich, mit dem schwindenden Hunger, auch immer mehr die Schmerzen in meinen Gliedern in mein Bewusstsein. Die Haltung, in der meine Arme an die kalten, steinernen Wände fixiert sind, im rechten Winkel zu meinem Körper, tut unglaublich weh. Ich schwanke ständig, ob ich meine Arme aus eigener Kraft halten, und somit die permanente Reibung an den Handgelenken vermindern soll, oder ob ich sie ablege, wenn das Zittern in meinen Muskeln vor lauter Anstrengung zu stark wird.

Über Nacht kann ich nichts dagegen tun, dass ich im Schlaf an der Wand in mich zusammensinke und im halben Stunden Takt aufschrecke, weil mir die Arme oder die Beine einschlafen. Mein Rücken besteht nur noch aus Schmerzen, wann ich zum letzten Mal keine Kopfschmerzen mehr hatte habe ich schlicht vergessen und da ich den lieben langen Tag nichts anderes zu tun habe, als mich selbst zu bemitleiden, verkomme ich zu einem wimmernden Etwas, vor dem ich mich selbst ekle.

Zwar bekommt das außer mir keiner mit, aber es nervt mich trotzdem.

Ich bin normalerweise nicht so wehleidig.
 

„Nun, wenn du weiter so fügsam und still bist, vielleicht benutze ich dich auch schon jetzt als meine lebendige Marionette?“
 

Was?

Hat der Spinner was gesagt?

Ich war gerade so mit mir selbst beschäftigt, dass ich gar nicht richtig mitbekommen habe, wovon der Kerl da redet.

Langsam hebe ich meinen Kopf noch etwas weiter, verpasse so den nächsten Löffel Suppe, und spüre, wie mir die heiße Flüssigkeit auf die Brust tropf und über meinen Bauch nach unten läuft. Na großartig!
 

Der Kerl vor mir schnaubt, dann spüre ich den Stoff von etwas weichem auf meiner Haut.

Ich hoffe, der Fetzen ist wenigstens sauber.
 

„Nein, ich halte das doch für keine gute Idee. Puppen sind wesentlich pflegeleichter, und ich habe Besseres zu tun als meine Zeit damit zu verschwenden, dich am Leben zu halten.“
 

Wie nett.

Ich habe langsam das Gefühl, der Kerl hat sie nicht mehr alle beisammen.
 

Diesmal ist sein Seufzen etwas tiefer als sonst und ich höre, wie er sich von mir entfernt.

Ist die Suppe schon leer? Ich bin noch nicht mal annähernd satt!
 

Ein eisiger Schauer läuft mir über den Rücken, als ich plötzlich ein merkwürdiges Knacken und Klicken höre. Holz reibt über Holz und Metall, Stoff raschelt und dann höre ich etwas, das ich die ganze Zeit unbewusst vermisst habe, was mir aber erst jetzt, da es überdeutlich an meine Ohren dringt, bewusst wird.
 

Das Geräusch eines menschlichen Atems.
 

Jetzt spüre ich auch die Präsenz einer zweiten Person im Raum und mir wird klar, dass ich zumindest ein Geheimnis, das meinen Möchtegernpartner betrifft, gerade gelöst habe.

Er lenkt die merkwürdige buckelige Puppe mit den Zöpfen und dem halb verdeckten Gesicht nicht aus der Ferne. Nein. Er hat sich in ihr versteckt und wenn ich die Laute richtig deute, hat er gerade den sicheren Schutz seiner Marionette verlassen.

Warum?
 

Konzentriert schließe ich meine Augen.

Gedämpfte Schritte nähern sich. Ich kann sie kaum hören, so leise sind sie. Entweder, er trägt Schuhe mit wirklich weichen Sohlen, oder er wiegt nicht mehr als ein Kleinkind.

Allerdings bin ich mittlerweile ziemlich neugierig geworden. Ich wüsste gerne, wie er aussieht. Ich habe keinerlei Vorstellung davon, wie jemand aussehen könnte, der mich in eine seiner Puppen verwandeln will. Allerdings… wenn ich dran denke, dass er sich in seinen Puppen versteckt, kann ich wahrscheinlich davon ausgehen, dass er nicht viel hübscher ist als das Spielzeug, in dem er sich verkriecht.

Bei diesem Gedanken schleicht sich ein gehässiges Grinsen in mein Gesicht, zupft unsanft an meinen aufgerissenen Mundwinkeln und ich runzle die Stirn, ärgere mich über mich selbst, weil das leider ziemlich schmerzhaft brennt.
 

Plötzlich weht mir ein warmer Hauch ins Gesicht und reißt mich aus meinen Gedanken. Ein fremder Geruch nach warmem Wüstensand und verschiedenen unbehandelten Hölzern steigt mir in die Nase. Er muss mir gerade ziemlich nahe sein. Zu nahe.
 

Ich unterdrücke den Impuls zu versuchen, mich fester gegen die Wand in meinem Rücken zu drücken. Was wird das?
 

Als ich eine sanfte Berührung auf meiner Brust spüre, wäre ich beinahe erschrocken zusammengezuckt. Sanft fährt sie die Spur nach oben nach, die die Suppe auf meinem Körper hinterlassen hat und endet an meinen nun wieder fest zusammengepressten Lippen.
 

„Warm.“
 

Was ist mit seiner Stimme passiert? Sie klingt plötzlich völlig anders! Viel heller, viel weicher… viel… jünger?

Meine Lippen zucken. Ich will ihm sagen, dass er mich nicht anfassen soll!

Noch bin ich nicht tot! Noch muss er mich nicht betatschen wie ein Stück Holz für eine seiner Puppen!
 

„Ich vergesse immer wieder, wie warm ein lebendiger Körper ist. Wenn ich mit meiner Arbeit beginne, sind die Menschen immer schon steif und kalt. Sehen von ganz allein aus wie Puppen, mit ihrer grauen Haut und dem starren Blick. Kein Funken Wärme bleibt mehr übrig, aber du…“ Mein Atem stockt, als er mir seine Hand auf die Brust, direkt über mein Herz legt. „Du bist warm. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal die Wärme eines menschlichen Körpers gefühlt habe. Es ist zu lange her…“
 

Er klingt einerseits ein bisschen wehmütig, und dann doch wieder so kalt und desinteressiert. Ich würde gerne sein Gesicht sehen. Aus seiner Stimme kann ich absolut nichts herauslesen. Ich kenne gerne die Schwächen meiner Gegner, aber so, jetzt und hier, bewegungslos und blind, fühle ich mich ungewohnt hilflos. Das passt mir nicht. Das passt mir überhaupt nicht.

Und dann noch das Gefummel von diesem Irren! Er ist doch auch lebendig, oder? Soll er an sich selbst rumspielen und mich in Ruhe lassen!
 

Tief sauge ich die Luft in meine trockene, ausgedörrte Kehle, öffne meine Lippen und knurre dann heiser und so leise, dass man es kaum hört:
 

„Nimm deine dreckigen Pfoten von mir, du Wahnsinniger, oder du wirst es bereuen!“
 

TBC

Berührungen

„Nimm deine dreckigen Pfoten von mir, du Wahnsinniger, oder du wirst es bereuen!“
 

Für einen Moment ist es totenstill im Raum. Nicht einmal das Geräusch seines Atems dringt noch an meine Ohren.
 

Dafür kann ich deutlich hören, dass er lächelt.

Selbstverständlich ist mir bewusst, dass das unmöglich ist, aber ich weiß einfach, dass er es tut! Und was noch viel verrückter ist als die Tatsache, dass ich ihn lächeln höre, ist, dass ich, selbst ohne, dass ich ihn bisher gesehen habe weiß, dass es gleichzeitig nicht zu ihm passt, und ihn trotzdem auf wundersame Art und Weise menschlicher macht.

Dieses wochenlange Herumgestehe macht mich irre. Ich glaube, ich werde hier langsam wahnsinnig…
 

„Na, na, na, Deidara! Man beißt nicht die Hand, die einen füttert, weißt du das nicht?“ Immerhin zieht er jetzt seine Hand zurück. Ich weiß nicht, was er als nächstes vorhat und wappne mich schon mal dagegen, den ersten Schlag einzustecken für meine Frechheit, aber nichts dergleichen passiert. „Mach den Mund auf.“

Ein Bild zuckt durch meinen Kopf, wie er mir irgendetwas Giftiges in den Rachen schiebt und ich dann qualvoll daran ersticke. Langsam geht´s los. Ich bekomme Wahnvorstellungen. „Hast du nicht gehört? Du sollst den Mund aufmachen!“ Er klingt jetzt doch ein bisschen gereizt, was mich prinzipiell nicht stören würde, aber ich nehme wieder den schwachen Geruch der Suppe wahr. Wie es aussieht, war die doch noch nicht leer, also füge ich mich, öffne brav meinen Mund und bin erstaunt, wie viel zielsicherer er den Löffel jetzt an meine Lippen führt.
 

Ist ja auch kein Wunder. Mit seinen eigenen Händen wird er logischerweise besser klar kommen, als mit allem, was ihm mit seiner merkwürdigen Marionette zur Verfügung gestanden hat.
 

Schweigend füttert er mich, bis die Schale dann wohl tatsächlich leer ist. Ich könnte gut noch die doppelte Portion vertragen, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass sie mich absichtlich schwach halten, so lange ich mich weigere mit ihnen zusammen zu arbeiten. Aber viel schlimmer als der Hunger, quält mich der Durst. Ich bekomme so wenig zu trinken, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wann ich das letzte Mal pissen konnte. Und meine Fresse, das hat so gebrannt! Meine Nieren schmerzen bei jeder Bewegung, aber gut, wenn ich jetzt wieder anfange meine ganzen Wehwehchen aufzuzählen, bin ich morgen noch nicht fertig.
 

„Durst“, würge ich leise hervor. Eigentlich wollte ich gar nichts mehr sagen, vor allem nichts, was so erbärmlich und nach betteln klingt, aber ich habe keine Ahnung, wann der Kerl zurückkommt, und stoisch vor mich hin schweigen kann ich wieder, wenn er weg ist.
 

„Möchtest du etwas trinken?“
 

Wären meine Hände nicht gefesselt und würde mein Hals nicht bei jedem einzelnen Atemzug so unerträglich brennen, würde ich ihm johlend applaudieren und zu seiner scharfen Kombinationsgabe gratulieren. Er tut gerade so, als hätte er selbst keine menschlichen Bedürfnisse, auch wenn er sich nur mit seinem Spielzeug beschäftig, und das dann auch noch Kunst nennt. Der Kerl wird mir von Minute zu Minute unsympathischer!
 

Aber ich schätze, wenn ich es übertreibe bekomme ich gar nichts, also schlucke ich meinen Ärger hinunter, hebe meinen Kopf noch ein bisschen höher und straffe meine schmerzenden Schultern, damit das nächste Wort nicht gar so unterwürfig klingt, wie es sich für mich anfühlt.
 

„Bitte.“
 

Ich verwette meine rechte Hand dafür, dass der Drecksack gerade grinst.

Aber er sagt nichts, sondern bewegt sich langsam durch den Raum. Wären meine Sinne durch meine erzwungene Blindheit nicht so geschärft, würde ich wahrscheinlich gar nichts hören, trotz meines hervorragend geschulten Gehörs. Er bewegt sich wirklich unglaublich leise. Fast, als würde er schweben.

Dann steht er wieder vor mir, legt einen Finger an mein Kinn, was mich diesmal nicht mehr ganz so erschreckt, da ich ihn bereits gerochen habe, und führt dann einen hölzernen Becher an meine Lippen.

Das Wasser schmeckt abgestanden und ist ziemlich warm, aber ich will mich nicht beschweren. Ich muss in meiner Situation leider nehmen, was ich kriegen kann.

Ich weiß gar nicht ob ich mir wünschen soll, dass es reicht, um später irgendwann mal wieder Wasser lassen zu können. Das wäre sicherlich gut für meinen Körper, aber andererseits… nun ja… es ist nicht so, als würde man mich dafür losmachen und aus dem Raum führen…

Ich möchte gar nicht wissen, wie es hier drin stinken muss… Zum Glück hat sich meine Nase bereits einigermaßen daran gewöhnt und ich muss sagen, der Geruch des Puppenspielers ist für meine tauben Nerven mehr als nur angenehm.
 

Ich muss mich beherrschen nicht zu gierig zu trinken, weil ich mich am Ende nur verschlucken würde, aber das ist gar nicht so einfach, wenn man so dermaßen durstig ist.

Als der Becher leer ist, muss ich mir ein enttäuschtes Grummeln verkneifen, aber ich werde nicht nach mehr fragen. Ich werde nicht noch mehr Schwäche zeigen. Das muss jetzt erst mal wieder genügen.
 

„Reicht es dir, Deidara?“ Er weiß genau, dass es noch lange nicht genug ist. Mein Nacken spannt sich an als ich mich zwinge zu nicken. Ich bezweifle ohnehin, dass er mir mehr gegeben würde, selbst wenn ich danach verlangen würde. „Dann verlasse ich dich jetzt wieder. Bis morgen.“
 

Irgendwie schade. Es ist ganz nett, ein bisschen Gesellschaft zu haben. Das lenkt mich zumindest etwas ab. Und außerdem wäre es mal Zeit, dass diesen Einfaltspinsel jemand darüber aufklärt, was richtige Kunst ist! Ewigkeit, dass ich nicht lache! Der hat doch keine Ahnung!

Und da ich ihm, sobald ich hier herauskomme, ohnehin den Kragen umdrehen werde, sollte ich ihn vorher eigentlich noch einweihen. Er hat mir immerhin was zu trinken gegeben, da wäre es doch unverschämt, ihn dumm sterben zu lassen, nicht?
 

„Hey“, hauche ich leise, aber wenigstens habe ich nicht mehr direkt das Gefühl, als würde mein Hals bei jedem Ton in Flammen aufgehen, und meine Stimme klingt auch weit nicht so zittrig, wie ich es befürchtet habe. „Wie heißt du, Puppenspieler?“
 

„Warum interessiert dich das, Deidara?“ Langsam nervt es mich, dass er mich ständig beim Namen nennt. Ich weiß selbst wie ich heiße! „Einer von uns beiden wird diesen Raum in einer Woche nicht lebend verlassen, ist es nicht so? Also warum sollte es dich kümmern, wie ich mich nenne?“

Das ist eine durchaus berechtigte Frage. Andererseits, kann ihm das ziemlich egal sein und ich habe weder die Lust, noch die Kraft mit ihm darüber zu diskutieren, und so nicke ich ihm nur auffordernd zu und überlasse es ihm, ob er mir nun antwortet oder nicht. Halb rechne ich damit, dass er einfach geht, aber es rührt sich nichts, und wenn er sich nicht in Luft aufgelöst hat, dann steht er immer noch an der Tür und beobachtet mich. „Sasori no Akasuna. Aber du darfst mich Meister Sasori nennen.“
 

Na soweit kommt´s noch!

Was für ein arroganter Schnösel!

Meine Finger zucken und mich schaudert, als die Zunge meiner rechten Hand kampflustig über den rauen Fels hinter mir leckt. Ich habe schon mehrfach versucht, ob ich dem kalten, harten Gestein vielleicht ein bisschen Staub, oder sonst irgendetwas abgewinnen kann um mich zu befreien, aber umsonst.
 

Meine Kiefer mahlen wütend und ich könnte mich selbst dafür treten, dass ich überhaupt gefragt habe.

Langsam kommt er wieder näher.
 

„Eher friert die Hölle zu!“, knurre ich leise. Jedes Wort kratzt in meinem Hals, reizt mich zum Husten, aber ich halte verstockt einfach für ein paar Sekunden die Luft an, bis der Drang wieder nachlässt.
 

„Nein, das glaube ich nicht. Wir werden uns schon einigen, Deidara. Auf die eine, oder die andere Art und Weise. Du hast noch sieben Tage, vergiss das nicht. Wie gesagt, wenn es nach mir ginge, kannst du ruhig weiterhin so stur bleiben. Ich denke, ich habe mehr davon, wenn ich dich als Werkzeug für meine Sammlung bekomme, denn als unkalkulierbares Risiko an meiner Seite.“

Was soll denn das bitte heißen? Der tut gerade so, als wäre ich vollkommen unfähig! Nur, weil ich gegen diesen rotäugigen Bluthund verloren habe! Aber das, was der macht, ist auch kein richtiges Kämpfen! Die Wut schnürt mir die Kehle zu, so dass ich kaum Luft bekomme. „Aber im Endeffekt ist es allein deine Entscheidung. Ich werde dich nicht aufhalten, solltest du dich für das Leben entscheiden.“
 

„Zu freundlich.“
 

Der beißende Sarkasmus in meiner Stimme kann ihm gar nicht entgehen, und ich kann mir gut vorstellen, dass er sich wieder im Stillen über mich lustig macht, aber ich habe momentan keine andere Möglichkeit, mich gegen ihn zu wehren.
 

„Ja, nicht? Es wäre irgendwo doch ein bisschen schade“, beginnt er, und fängt direkt wieder an mich zu begrapschen. Diesmal spüre ich seine Hände über meinen Rippen, dann tiefer an meiner Taille, bevor sie weiter nach vorne zu meinem Bauch gleiten. „Ja, es wäre schade, wenn die Wärme und das Leben aus dir verschwinden würden, denn egal wie sehr ich mich anstrenge, das Leben und die Ewigkeit sind und bleiben einfach zwei Dinge, die nicht zu einander passen wollen.“
 

Irgendwie klingt er jetzt tatsächlich ein bisschen traurig. Nein, traurig ist das falsche Wort. Sehnsüchtig triff es besser, aber ich bezweifle, dass diese Sehnsucht etwas mit mir zu tun hat. Er hat mir offensichtlich nicht einmal richtig zugehört, sonst würde er wohl nicht weiter seine Finger über mich wandern lassen. Oder er hat es tatsächlich nicht verstanden, dass ich meine letzten Worte nicht ernst gemeint habe, aber das war doch offensichtlich, oder?
 

Meinen Körper überzieht schon seit ein paar Minuten eine Gänsehaut. Ich weiß nicht genau warum, aber es fühlt sich merkwürdig tröstlich an, von einem anderen Menschen so berührt zu werden.

Unwillig schüttle ich über mich und meine absurden Gedanken den Kopf.

Ich drehe hier langsam durch. Anders kann ich mir solche Hirngespinste nicht erklären.
 

„Finger weg!“
 

Aber das interessiert ihn gar nicht. Seine Hände fahren einfach fort meinen Oberkörper zu erkunden, streichen über jede nackte Stelle und ich spüre, wie ich unter diesen sanften Berührungen langsam anfange zu zittern.

Er kommt mir vor, wie ein neugieriges Kind, das gerade ein neues Spielzeug bekommen hat, und es sich nun erst einmal ganz genau ansehen muss, bevor es sich entscheidet, welches Spiel es mit ihm spielen will.

Dummerweise reagiert mein Körper aber ganz und gar nicht wie der einer Puppe, sondern um einiges menschlicher.

Als ich seine Finger in meinem Nacken spüre, wie sie sich vorsichtig unter meine langen Haare schieben, dröhnt mir mein eigener Herzschlag laut in den Ohren und ein heißer Schauer rast meinen Rücken hinunter.
 

Er soll damit aufhören!

Sofort!
 

TBC

Körperpflege

Ich hatte noch nie Probleme damit zuzugeben, dass ich mich zu Männern hingezogen fühle, aber jetzt gerade, in diesem Augenblick, kann ich das gar nicht brauchen, dass mein Körper wohl beschlossen hat, diesen durchgeknallten Psychopathen attraktiv zu finden! Und das, obwohl ich noch nicht einmal weiß, wie er aussieht!

Ich kenne gerade mal seine Stimme und seinen Geruch.

Nun ja… und ich weiß wie sich seine Finger auf meiner Haut anfühlen.

Seine kühlen sanften Finger, wie sie immer noch über meine brennende Haut wandern und ich kann schon wieder seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren, als er sich näher zu mir beugt.

Sämtliche Muskeln in meinem Körper sind zum Zerreißen gespannt. Ich habe keinerlei Ahnung, was der Typ als nächstes tut. Mein Herz klopft viel zu schnell, das Blut rauscht in meinen Ohren und mir wird fast schwindelig, als ich seinen leisen Atem direkt an meinem Ohr höre.
 

„Du stinkst, Deidara.“
 

Was zum…?

Das ist jetzt nicht sein Ernst? Ich bring ihn um!
 

„Überraschung!“, höhne ich leise und knurre unwillig, als ich seine Nase an meinem Hals spüre. „So was passiert, wenn man wochenlang an eine Wand gefesselt ist, und sich nicht waschen kann!“ Allein dieser Satz kostet mich unmenschliche Anstrengung, nicht direkt los zu husten, aber ich wäre geplatzt, wenn ich das jetzt einfach auf mir sitzengelassen hätte!
 

„Hm… da magst du recht haben.“ Wieder ein Seufzen. „Menschen sind so anstrengend und zeitraubend.“

Wenn ihm was nicht passt, kann er mich doch einfach gehen lassen?

Ich kann nicht mal in Worte fassen, wie sehr mir der Kerl auf den Geist geht! „Wir sollten dich waschen. Das ist ja kaum auszuhalten.“
 

Ich muss mich regelrecht dazu zwingen langsamer zu atmen, bevor ich vor Wut anfange zu hyperventilieren. Ist ja schön, dass mich der Drecksack waschen will, aber er muss das nicht so hinstellen, als hätte ich es mir selbst ausgesucht, dass er sich jetzt solche Umstände machen muss! Er und seine Kumpane haben schließlich mich entführt! Was fällt ihm ein, mich jetzt so herablassend zu behandeln?
 

Aber immerhin habe ich jetzt die Aussicht darauf, dass mein Hände aus den eisernen Fesseln befreit werden. Ein sehr kleiner Trost, aber ich sollte mich lieber darauf konzentrieren, bevor ich vor Wut explodiere.
 

Ich versuche mir nichts von meinen Emotionen anmerken zu lassen und halte brav still, als ich spüre und höre, wie die Fessel um mein linkes Handgelenk gelöst wird. Ein erleichtertes Seufzen kann ich nicht mehr ganz zurückhalten, als mein Arm kraftlos nach unten fällt und schlaff an meiner Seite baumelt. Fast wäre ich komplett in mich zusammengesunken.

Ich glaube, der Drang mich zu setzten war in meinem ganzen Leben noch nie so groß, aber ich warte noch, bis auch mein rechter Arm frei ist, bevor ich leise stöhnend an der Wand hinunterrutsche und mich nach vier unendlich langen Wochen endlich setzen kann.
 

Vergessen sind alle Schmerzen und auch alle Wut auf den Puppenspieler.

Nie hat sich etwas besser angefühlt, als einfach nur hier auf dem Boden zu hocken, meine Arme locker auf meinen Oberschenkeln abgelegt und schlicht den Umstand zu genießen, dass meine Beine nicht mehr vor Anstrengung zittern um mich aufrecht zu halten.
 

„Deidara? Worauf wartest du? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“
 

Kurz spiele ich mit dem Gedanken mir die Augenbinde abzunehmen, aber selbst dazu fehlt mir gerade die Kraft und so lege ich einfach nur den Kopf in den Nacken und wende mein Gesicht in die Richtung von der ich vermute, dass der Typ sich dort aufhält.
 

„Gleich.“
 

Mir liegen noch einige Worte auf der Zunge, aber ich bin gerade viel zu träge sie auch auszusprechen.
 

„Steh auf!“ Die Ungeduld in seiner Stimme lässt mich unwillig das Gesicht verziehen, aber ich bleibe dennoch einfach sitzen. Er kann mich gerne tragen, wenn ich ihm zu langsam bin. Soll er sich mal für mehrere Wochen mit ausgebreiteten Armen an eine Wand stellen, dann will ich sehen, wie er danach frisch und fröhlich durch die Gegend hüpft. „Deidara!“ Ich will ihn gerade darauf aufmerksam machen, dass er meinen Namen gefälligst nicht als Beleidigung missbrauchen soll, als ich spüre, wie plötzlich Bewegung in meinen Körper kommt.
 

„Was…?“ Verwirrt versuche ich meinen Arm zu mir heran zu ziehen, aber es geht nicht. Er hält mich doch gar nicht fest? Ich würde es doch spüren, wenn er mich anfassen würde? „Hey!“, keuche ich verwirrt, als unsichtbare Hände mich auf die Füße ziehen. Eigentlich sind es keine Hände, also nicht richtig. Es ist, als hätte mein Körper eine Art Eigenleben entwickelt. Meine Beine zittern unkontrolliert und protestieren mit heftigen Schmerzen gegen die Belastung, als würde ich plötzlich doppelt so viel wiegen wie noch vor wenigen Sekunden, aber ganz gleich wie sehr ich versuche mich fallen zu lassen, ich bleibe aufrecht. „Egal was du da machst, hör auf damit!“
 

„Ich habe es dir schon mal gesagt, ich bin kein sehr geduldiger Mann. Wenn du nicht freiwillig kommst, muss ich eben nachhelfen. Und jetzt los!“, brummt er gelassen und ich höre, wie er die Zellentür öffnet und hinaus tritt.

Ein angenehm kühler Wind weht mir ins Gesicht. Frischluft.

Allerdings gibt er mir gar nicht die Chance ihm selbst zu folgen, was wahrscheinlich auch zu einem Gutteil daran liegt, dass ich immer noch blind bin und so wahrscheinlich nur gegen den Türstock rennen würde.

Jetzt wäre ich zwar motiviert genug mir die Augenbinde abzunehmen, weil ich schon gerne wissen würde, wohin genau ich verschleppt wurde, und mir mehr Informationen über das Hauptquartiert definitiv nützlich wären wenn ich von hier verschwinde, aber meine Arme lassen sich nach wie vor nicht bewegen. Zwar habe ich noch die Kontrolle über meine Finger und kann auch meine Handgelenke relativ frei bewegen, aber ansonsten hängen meine Arme rechts und links an meinem Körper hinab, als wären sie von unsichtbaren Fesseln an mir fixiert. „Wehr dich nicht gegen meine Führung, sonst tust du dir nur selbst weh. Ich möchte dir nur ungern die Beine brechen…“
 

Gott, ist der Kerl widerlich!

Aber ich verkneife mir einen entsprechenden Kommentar, entspanne meine Muskeln und lasse mich von ihm führen. Es fühlt sich mehr als merkwürdig an, wenn sich mein Körper so völlig ohne mein Zutun, und außerhalb meiner Kontrolle von allein bewegt.
 

„Ich kann selbst gehen“, brumme ich leise, nachdem wir etwa zehn Meter zurückgelegt haben. Unsere Schritte hallen leise von den kahlen Wänden wieder und ich beginne in dem schwachen Luftzug zu frösteln. Es ist entschieden zu kalt, hier oben ohne spazieren zu gehen.

Und außerdem, wenn er meine Schritte kontrolliert, kann ich sie nicht richtig zählen weil die Schrittlänge nicht stimmt.
 

„Gut, wie du willst.“
 

Plötzlich ist die Kraft die meine Beine gehalten hat verschwunden und ich schwanke kurz ziemlich heftig hin und her. Da meine Hände immer noch an meinen Seiten fixiert sind kann ich mich weder abstützen, noch sonst irgendwie ausbalancieren, und krache ziemlich unsanft mit der linken Schulter gegen die nächste Wand. Aber ich knicke nicht ein. Ich will nicht, dass er wieder die völlige Kontrolle über mich übernimmt, also gönne ich mir nur drei Sekunden um mich zu sammeln, dann suche ich mein Gleichgewicht, finde es und stehe dann etwas kurzatmig einigermaßen stabil auf dem harten Steinboden. Ein leises Räuspern zeigt mir, dass seine Geduld sich dem Ende neigt und eigentlich hätte ich noch einen Moment gebraucht um mich zu fassen, aber gut, ich schaffe das auch so… irgendwie…
 

Nach einem tiefen Atemzug mache ich einen ersten Schritt nach vorne. Die Muskeln in meinen Oberschenkeln zittern und wehren sich gegen die Belastung, aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht nehmen.

Ein paar wackelige Schritte und ich kann spüren, wie meine Füße langsam wieder ihren gewohnten Dienst aufnehmen. Kurz habe ich Angst, dass ich frontal gegen die nächste Wand laufen könnte, aber dann spüre ich, wie sich mein Oberkörper von allein in die richtige Richtung bewegt und muss dann sowohl enttäuscht, als auch erleichtert feststellen, dass ich immer noch keine wirkliche Kontrolle über mich selbst habe. Tja, daran kann ich jetzt auch nichts ändern.
 

Konzentriert zähle ich die Schritte, bis wir schließlich stehen bleiben. Also, er bleibt stehen, ich dagegen werde mitten im Schritt gestoppt, und wäre fast erschrocken zurückgeprallt und wahrscheinlich gestürzt, hätte der Puppenspieler mich nicht gestützt.

Wenn mein Hals nicht bei jedem verdammten Atemzug so schmerzen würde, hätte ich diesem Idiot schon längst mal meine Meinung dazu gesagt, wie man mit Gästen umgeht, aber ich bezweifle, dass er mir auch nur zuhören würde.
 

Eine Türe öffnet sich mit quietschenden Scharnieren, dann setzt sich mein Oberkörper langsam wieder in Bewegung. Hätte ich nicht so gute Reflexe, wäre ich einfach vornüber ins Zimmer gekippt. Ein bisschen mehr Rücksicht wäre sicherlich nicht zu viel verlangt!

Nach ein paar kurzen Schritten stoßen meine Schienbeine gegen Widerstand.
 

„Setz dich, Deidara.“
 

Seine Stimme hallt ein bisschen und ich spüre die warme, feuchtigkeitsschwangere Luft auf meiner Haut. Gehorsam drehe ich mich um und setzte mich. Meine Hände streifen glattes Holz und ich beschließe einfach mal abzuwarten, was als nächstes passiert.
 

Wieder höre ich leise Schritte auf mich zukommen.
 

„Iiiiijaaaaaaaaaaaaaa!“, kreische ich los, als mich ein Schwall eiskalten Wassers mitten ins Gesicht trifft. Aus einem Reflex heraus springe ich auf die Füße und gleichzeitig nach hinten weg, bleibe aber mit der rechten Ferse an der niedrigen Holzbank hängen, auf er ich gerade noch gesessen habe und knalle mit voller Wucht rückwärts auf den kalten gefliesten Boden des Badezimmers, oder wo auch immer ich mich gerade befinde. Keuchend sitze ich einen Moment einfach nur da und zittere vor Wut, Schmerz und Kälte.
 

„Stell dich nicht so an, so ein bisschen kaltes Wasser bringt dich schon nicht um.“
 

Mühsam unterdrücke ich meinen Zorn. Wenn ich jetzt ausflippe, schade ich mir damit nur selbst, aber es ist bei Leibe nicht einfach.
 

„Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mich gerne selbst waschen“, knurre ich leise als ich das Gefühl habe, dass mir meine Stimme zumindest soweit gehorcht, dass ich einigermaßen verständliche Worte herausbringe, ohne mir vor lauter Zittern die Zunge abzubeißen.
 

„Nein“, schmettert er meine, unter diesen Umständen wirklich höfliche Bitte einfach ab und ich zucke erschrocken zusammen, als ich seine kalte Hand auf meiner nassen Wange spüre.

Betäubt von der Kälte habe ich nicht mal gemerkt, dass er sich mir wieder genähert hat.
 

„Und warum nicht?“
 

Ich spüre seinen bohrenden Blick auf mir und winde mich auf dem glatten Boden, versuche vor ihm zurückzuweichen weil mir diese ganze Situation wirklich zuwider ist, aber er packt eins meiner aufgescheuerten Handgelenke und hält mich fest. Der Schmerz tobt durch meinen gesamten Arm, aber ich verbiete mir, auch nur das Gesicht zu verziehen.

Dann lösen sich seine Finger wieder und gleiten langsam meinen Unterarm hinauf, zu meiner Schulter und weiter hoch in meinen Nacken.
 

„Weil ich es mag, wie deine Haut sich anfühlt. Ich möchte sie noch ein bisschen genießen, bevor ich sie entfernen muss. Das verstehst du doch, nicht wahr, Deidara?“
 

TBC

Verspielt

„Weil ich es mag, wie deine Haut sich anfühlt. Ich möchte sie noch ein bisschen genießen, bevor ich sie entfernen muss. Das verstehst du doch, nicht wahr, Deidara?“
 

Er ist wahnsinnig! Er ist wirklich und wahrhaftig einfach nur wahnsinnig!
 

Meine Augen sind hinter der Binde ungläubig aufgerissen. Wo bin ich hier hingeraten? Wie kann er mir so locker lässig sagen, dass er gerne noch ein bisschen an mir rumspielen will, bevor er mir die Haut abzieht? Hat der überhaupt eine Ahnung, wie sich das für mich anhören muss?
 

Ruhig.

Ich spüre deutlich wie die Panik versucht, sich in meinem Kopf festzusetzen, aber das kann ich mir nicht leisten, wenn ich hier lebendig rauskommen will.

Also… er steht drauf mich anzufassen, ja? Okay, vielleicht kann mir das ja irgendwie nützen.
 

Wenn ich mich allerdings zu schnell zu unterwürfig gebe, wird er das merken.

Und erst mal muss die Augenbinde ab. Ich will meinen Feind sehen können.
 

„Gut, ich werde mich nicht wehren. Dafür will ich dich sehen“, verlange ich, versuche dabei aber nicht allzu herrisch zu klingen.
 

„Nein.“
 

Meine Lippen brennen, als ich sie frustriert zusammenkneife.
 

„Warum nicht?“
 

„Es ist nicht nötig, dass du mich siehst.“
 

„Ich möchte es aber!“
 

Er zögert einen Moment. Ich spüre direkt, wie er mich nachdenklich mustert.
 

„Nein.“
 

Genervt runzle ich die Stirn, sage dann aber erst mal nichts mehr.

Einen Moment lang passiert gar nichts, dann spüre ich, wie mein Körper über die glatten Fliesen rutscht. Ich glaube, daran, so völlig willenlos durch die Gegend gezerrt zu werden, werde ich mich nie gewöhnen, wobei ich hoffe, dass ich das auch gar nicht muss.
 

Ein metallisches Scheppern erklingt, dann höre ich Wasser rauschen und im nächsten Moment trifft mich ein lauwarmer Wasserstrahl. Wieder ins Gesicht. Langsam denke ich, er legt es drauf an, mir gezielt ein noch schlechteres Gefühl zu geben, als es sowieso schon der Fall ist. Immerhin ist das Wasser diesmal warm und wenn ich mich anstrenge und meinen Ärger zumindest für den Moment bei Seite schiebe, kann ich es sogar als angenehm empfinden.

Ein wohliges Seufzen huscht über meine Lippen als der warme Strom über meine Haut fließt, den Dreck der vergangenen Wochen fortspült und ich lehne mich entspannt zurück, bis ich mit dem Kopf den Boden berühre.

Gott, fühlt sich das gut an.
 

Ich bekomme am ganzen Körper Gänsehaut, als ich einen weichen Schwamm an meiner Schulter spüre, wie er in langsamen kreisenden Bewegungen über mich gleitet. Eigentlich ist es ja ganz nett, dass ich das nicht selbst machen muss und so ignoriere ich die Tatsache, dass der Mann, der mich gerade wäscht, ein geistesgestörter Wahnsinniger ist und schließe meine Augen.

Ich bin kurz davor wegzudämmern, als ich eine Berührung an meiner rechten Handinnenfläche spüre.
 

Wo ist der Schwamm geblieben?
 

Sanft streicht ein einzelner Finger über die fest geschlossenen Lippen des Mundes in meiner Hand. Das kitzelt und ich spüre, wie meine Mundwinkel zucken. Sowohl die in meiner Hand, als auch die in meinem Gesicht.
 

„Was für faszinierende Hände du hast…“ Mein rechter Arm löst sich aus seiner Starre und wird angehoben, ich schätze mal bis auf Sichthöhe des Puppenspielers, der irgendwo neben mir sitzen oder knien muss.
 

„Hmm.“ Das geht ihn gar nichts an!
 

Vorsichtig schiebt sich der Finger zwischen die Lippen des Mundes. Das fühlt sich extrem seltsam an. Aber gut, wenn er schon so fasziniert von mir ist, soll er doch.

Ohne noch einen weiteren Gedanken an die Folgen zu verschwenden öffne ich den Mund in meiner Hand einen Spalt breit, und lecke mit der Zunge kurz über seinen Finger.
 

Sein leises Zischen entlockt mir ein amüsiertes Grinsen. Das hat er wohl nicht erwartet…

Ohne Vorwarnung hebe ich meinen Arm noch ein paar Zentimeter, fange seinen Finger ein und schließe die Lippen darum. Halb rechne ich damit, dass er jetzt seine Hand zurückzieht, aber er rührt sich nicht. Mal sehen, wie lange er mitspielt.

Ich kann nicht abstreiten, dass es sich auch für mich irgendwie seltsam anfühlt, einen Fremdkörper auf diese Art in mir zu spüren, aber dann ist es doch wieder interessant und so lasse ich die Zunge vorsichtig um seinen Finger gleiten und sauge sanft daran. Ein leises Keuchen weht zu mir herunter und zieht direkt in meinen Unterleib. Damit habe ich jetzt wiederum nicht gerechnet.
 

„Was… was tust du da?“
 

Höre ich da ein Zittern in seiner Stimme? Wunderbar, ich bin auf dem richtigen Weg!
 

„Nichts…“, flüstere ich leise, knabbere sanft an seiner Haut, ohne ihm weh zu tun. Theoretisch könnte ich ihm jetzt einfach den Finger abbeißen…
 

Langsam zieht er sich zurück. Ich versuche nicht ihn aufzuhalten; Er wird von allein wieder kommen. Er hat etwas Neues an seinem Spielzeug entdeckt und auch wenn es mir gar nicht passt, dass er so eine niedrige Meinung von mir hat, muss ich für den Moment noch die Füße still halten. Tatsächlich kann es mir nur zugutekommen, wenn er mich unterschätzt.
 

„Eine sehr… interessante Gabe…“ Seine Stimme klingt etwas brüchig. Nicht erregt, aber doch nicht mehr ganz so desinteressiert wie die ganze Zeit über.
 

„Danke… damit erschaffe ich meine Kunst, aber das weißt du ja“, erwidere ich leise. Je mehr ich spreche, desto weniger reizt es mich zu husten, das erleichtert mir die ganze Sache ungemein.
 

„Tse… lächerlich“, kommt es dann abfällig von ihm, und weg ist die Spannung die gerade noch über uns gelegen hat. Mist. Warum konnte ich auch meinen Mund nicht halten? „Diese Knallfrösche, die du als Kunst bezeichnest, sind erbärmlich. Genauso schnell verpufft, wie sie geschaffen wurden. So etwas Liederliches als Kunst zu bezeichnen, kommt einer Beleidigung gleich!“
 

Fest reibt der Schwamm nun wieder über meinen Oberkörper und ich spüre regelrecht den Unmut und den Ärger des Mannes über mir, auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen, und aus seiner Stimme keinerlei Gefühlsregung, außer vielleicht eine leise Gereiztheit, heraushören kann.
 

Kurz überlege ich, ob ich ihm widersprechen soll, aber dann bemerke ich plötzlich eine Berührung an meiner Hose und weg sind alle Gedanken an Kunst, als ich merke, dass ich meine Arme erneut nicht mehr bewegen kann und hilflos hinnehmen muss, dass dieser Irre mir auch noch mein letztes Stück Kleidung über die Hüfte zieht.
 

„Was soll das?“, knurre ich wütend, nicht in der Lage, auch nur einen Muskel zu bewegen, um mich dagegen zu wehren. Es ist einfach nur demütigend!
 

Selbstverständlich bekomme ich darauf keine Antwort und eigentlich weiß ich ja selbst, dass die Hose im Prinzip nur noch zum Wegschmeißen gut ist, so dreckig und eingesaut wie sie mittlerweile ist, aber trotzdem hätte ich dafür gerne ein bisschen mehr Privatsphäre gehabt!

Nackt und zitternd vor Kälte liege ich da, kann mich nicht rühren und bin den Händen und Blicken eines Psychopathen ausgeliefert, der mich in absehbarer Zeit zu seinem neuen Lieblingsspielzeug machen will. Wundervolle Aussichten.
 

„Du hast einen sehr schönen Körper, Deidara. Erfüllt es dich nicht mit Stolz, dass ich dich als mein Meisterwerk auserkoren habe? Macht es dich nicht glücklich, dass du, oder zumindest deine Hülle, für alle Ewigkeit Bestand haben wird? Du enttäuscht mich. Für einen Kunstliebhaber, hätte ich von dir doch ein bisschen mehr erwartet…“
 

„Ich-“
 

Ein scharfes Zischen bricht über meine Lippen, als ich seine kühlen Finger an meiner Hüfte spüre. Mein Herzschlag beschleunigt sich, ohne dass ich das will und ich zweifle langsam selbst an meinem Verstand. Wie kann mich das bitte erregen, wenn er gleichzeitig solche Dinge zu mir sagt? Er erzählt mir von meinem Tod, und kaum fasst er mich an, reagiere ich auf ihn, wie… wie…
 

„Warum wirst du auf einmal so rot?“ Kann er nicht einfach sein blödes Maul halten und mich in Ruhe lassen?
 

„Ich… lass mich das selbst machen!“, bringe ich mühsam hervor und stemme mich mit aller Kraft gegen die unsichtbaren Fesseln, die mich bewegungslos auf dem Boden halten. Ich will nicht, dass er mich weiter anfasst!
 

„Deine Haut ist so warm…“
 

Ja, ja, ich weiß! Ich bin warm und ihm geht einer ab wenn er an mir rumgrapschen kann, aber ich habe darauf keine Lust mehr! Ich verdopple meine Anstrengungen, versuche mit aller Kraft meine Arme hochzureißen, um den dämlichen Kerl von mir zu schieben, aber ich habe keine Chance.
 

„Flossen weg!“, zische ich bedrohlich, auch wenn ich selbst weiß, dass ich im Prinzip gar nichts gegen ihn ausrichten kann. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, Panik tobt durch meinen Körper, liefert sich einen erbitterten Kampf mit der Erregung, die ich nur noch mühsam zurückdrängen kann. Es ist zu viel. Das ist mir alles zu viel!
 

Ein heißer Schauer rast durch meinen Körper als er mir seine Hände ins Haar schiebt, die nassen Strähnen aus meinem Gesicht zieht und seine Finger fest über meine Kopfhaut gleiten lässt. Das sollte sich nicht so angenehm anfühlen. Das sind die Hände, die mich in einer Woche töten wollen wenn es mir nicht gelingt, aus dieser vertrackten Situation einen Ausweg zu finden! Sie sollten sich nicht so gut anfühlen, wie sie mit Druck über meine Haut gleiten, hinunter zu meinem Nacken wandern und das leise Seufzen, das ich höre, und von dem ich nicht einmal sagen kann, ob es von ihm oder von mir kommt, sollte nicht so durch meinen Körper summen, ihn nicht zum Beben bringen und in mir den Wunsch wecken, dass er seine Finger noch weiter auf Wanderschaft schickt.

Meine Lippen beben als ich zittrig Luft hole um ihm noch weitere Beleidigungen an den Kopf zu werfen, weil mein Mund der einzige Teil meines Körpers ist, der mir noch gehorchen will, als ich ihn plötzlich wieder überdeutlich riechen kann. Schwer und süß legt sich sein Duft über meine Sinne, benebelt meine Gedanken und ringt mir ein leises Keuchen ab.
 

Sein Atem streift meine Wangen und ich blinzle hektisch unter meiner Augenbinde. Meine Gedanken rasen, drehen sich im Kreis, lassen mich schwindeln.
 

„So warm…“
 

„Nicht!“ In der nächsten Sekunde versagen mir auch meine Lippen den Dienst, als sich der warme Mund des Puppenspielers sanft auf meinen legt.

Geständnis

Der Kuss währt nur wenige Sekunden.

Sekunden, in denen die Welt stehen bleibt, genauso wie mein Herz und meine Gedanken.

Es kostet mich all meine Selbstbeherrschung den Kuss nicht zu erwidern. Seine Lippen fühlen sich so weich und lebendig an, stehen im krassen Gegensatz zu allem, was ich bisher von ihm erlebt habe und das schockiert mich.
 

Ein kurzer Stich des Bedauerns durchzuckt mich, als er sich schließlich von mir löst.

Ich glaube, ich habe sogar vergessen wie man atmet und brauche einen Moment bis ich mich daran erinnere, dass ich ohne Sauerstoff nicht überleben kann, sauge gierig die feuchte Luft in meine Lungen und kann es nicht verhindern, dass sich meine Brust verkrampft, als ich in heiseres Husten und Keuchen ausbreche, weil ich schlicht zu viel und zu schnell eingeatmet habe.
 

Als ich mich wieder beruhigt habe, hat der Puppenspieler immer noch nichts gesagt. Was macht er? Sitzt er da und glotzt mich an? Ist er überhaupt noch da?

Ich versuche meine Arme zu bewegen. Erfolglos.

Jetzt, da sich meine Atmung wieder einigermaßen beruhigt hat, kann ich ihn auch wieder hören. Angespannt warte ich ab, was als nächstes passiert. Irgendwie wird er sich schon erklären. Ich meine, man küsst keine wildfremden Männer, schon gar nicht, wenn die sich nicht dagegen wehren können und das auch gar nicht wollen!

Also… vielleicht… ich weiß gar nicht, ob ich das gewollte hätte, er hat mir ja gar keine Zeit gelassen, daran auch nur einen winzigen Gedanken zu verschwenden. Er hat sich mir einfach aufgedrängt. Eigentlich kann er froh sein, dass ich ihn nicht einfach gebissen habe!
 

Nichts rührt sich. Kein Ton kommt von ihm. Er hockt wohl wirklich einfach nur da und glotzt mich an, oder macht sonst irgendwas. Was genau, will ich wahrscheinlich gar nicht wissen.

Aber hier einfach so still rumliegen, ohne einen Faden am Leib, will ich auch nicht mehr. Es ist entwürdigend.
 

„Und?“, kann ich mich schließlich nicht mehr beherrschen zu fragen, wobei ich nicht mal selbst genau weiß, worauf sich diese halbe Frage genau bezieht.
 

„Was und?“ Sein Ton ist wieder genauso gleichgültig wie am ersten Tag. Das gibt es ja nicht!
 

„Wird das heute noch was? Mach doch einfach meine Hände los, dann wasche ich mich selbst. Mir wird langsam kalt“, motze ich los. Was fällt ihm ein mich erst zu küssen und dann so zu tun, als wäre nichts gewesen?
 

„Gewöhn dir diesen respektlosen Tonfall ab, Deidara. Ich schätze es nicht, wenn meine Gehilfen sich nicht zu benehmen wissen, auch, wenn du nur noch eine Woche die Möglichkeit haben solltest das Wort an mich zu richten“, weist er mich zurecht und beginnt dann wieder mich zu waschen. Diesmal widmet er sich meinen Füßen.

Fest gleitet der Schwamm über meine Fußsohlen, wandert dann höher zu meinen Schienbeinen und Waden, meine Oberschenkel hinauf, und nur meine nach wie vor schwelende Wut hält mich davon ab erregt aufzustöhnen, als er dann beginnt meine Mitte zu säubern. Seine Bewegungen sind unpersönlich und auch das hilft mir dabei, nicht wieder an das, was vorhin passiert ist zu denken und…

Oh Mist… „Deidara?“
 

Wenn er noch ein Wort sagt, werde ich auf der Stelle sterben vor Scham! Das ist doch nicht zu fassen!
 


 

~Drei Tage später~
 

Meine Situation hat sich kein Stück verbessert.

Nach der peinlichen Geschichte im Badezimmer, hat mein zukünftiger Mörder mich wieder in meine Zelle gebracht, nachdem er mir eine saubere Hose gegeben hat, die ich, oh Wunder, sogar selbst anziehen durfte. Danach hat er mich, zwar blind, aber immerhin selbstständig, zurück zu meinem Gefängnis gehen lassen, mich wieder an die Wand gekettet und ist dann verschwunden. Seit dem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht, wer mir in der Zwischenzeit zu essen und zu trinken gebracht hat. Dieser Sasori war es auf jeden Fall nicht, den hätte ich an seinem Geruch erkannt.

Allerdings bekomme ich jetzt etwas mehr zwischen die Zähne und auch die Wasserrationen werden größer. Selbst der Knebel wurde mir nicht wieder angelegt, wofür ich ziemlich dankbar bin. Auch wenn ich das natürlich niemandem sage.

Ich muss mich nicht mal mehr einsauen. Zweimal am Tag werde ich von einer mir unbekannten Person aus dem Raum geführt, um meine Notdurft zu verrichten. Zwar ist das mit der Augenbinde, die ich auch weiterhin nicht abnehmen darf, nicht so einfach, aber immer noch besser, als das Gefühl, wenn… aber lassen wir das.
 

Nun gut, wenn ich so drüber nachdenke, hat sich meine Lage vielleicht doch verbessert, aber ich bin trotzdem weit davon entfernt mich besser, oder gar gut zu fühlen.

Und was mich am meisten nervt, auch wenn ich nicht genau weiß warum, ist, dass der Psycho nicht mehr kommt. Da schwingt er große Reden von Kunst, begrapscht mich, dass es schöner nicht geht, küsst mich, und dann kommt er einfach nicht mehr! Gerade jetzt, wo mein Hals nicht mehr bei jedem Atemzug Feuer fängt und ich ihm sagen könnte, was ich von seiner sogenannten Kunst halte, und von seinen widerwärtigen Fummelaktionen und überhaupt!

Was fällt ihm ein, mir jetzt auf einmal wen anders zu schicken?
 

Ich weiß nicht mal, warum mich das so aufregt, aber Tatsache ist, dass das letzte Wort zwischen uns noch nicht gesprochen ist.
 

„Hey!“, motze ich den Kerl an, der mir gerade mein Essen verabreicht hat, denn dass es ein Mann ist, kann ich definitiv riechen. Er reagiert wie üblich nicht, also rede ich einfach weiter: „Sag Sasori, dass ich ihn sprechen will. Er soll seinen faulen Hintern her bewegen, ich hab ihm was zu sagen!“
 

Antwort bekomme ich keine, aber damit habe ich auch nicht gerechnet.

Ebenso wenig damit, dass ich mit meiner Forderung tatsächlich etwas erreiche.

Der Typ ist vielleicht eine Stunde verschwunden, als sich die Tür erneut öffnet und ich merke, wie mein Körper sich fast automatisch anspannt, als mir der schwere, sandige Geruch Sasoris um die Nase weht.

Er muss ohne seine Puppe hier sein wenn ich ihn riechen kann.
 

„Was gibt es, Deidara?“ Die leise Ungeduld in seiner Stimme kenne ich schon. Wenn er keine Zeit hat, hätte er nicht herkommen brauchen.
 

„Wo warst du die letzten Tage?“, zische ich aufgebracht und frage mich langsam ernsthaft selbst, woher meine Gereiztheit diesbezüglich kommt.
 

„Was habe ich dir über Respekt gegenüber meiner Person gesagt?“
 

„Wo warst du!“, übergehe ich seine Zurechtweisung einfach. Ich will wissen, was ihm wichtiger war, als sich selbst um mich zu kümmern, so wie er es auch die vier Wochen zuvor getan hat!
 

„Gute Nacht, Deidara.“
 

Was? Nein, das kann er doch nicht machen! Das ist unfair! Ich werde ihn auf keinen Fall-
 

„Wartet… Meister Sasori“, würge ich leise hervor und mir wird beinahe schlecht von dem unterwürfigen Klang in meiner Stimme. Wie tief kann ich eigentlich noch sinken?

Und noch schlimmer ist, dass ich ihn schon wieder lächeln hören kann. Ich würde mir am liebsten selbst die Zunge abbeißen, aber ich will nicht, dass er einfach wieder geht!
 

„Ja, Deidara? Was möchtest du?“ Seine Selbstgefälligkeit kann er sich sonst wo hinstecken!
 

„Ich… warum seid Ihr nicht mehr zu mir gekommen?“, bringe ich stockend hervor. Die Wörter legen sich quer, wollen so nicht über meine Lippen rutschen, aber wenn ich mich ihm nicht füge, geht er wieder. Das weiß ich.
 

Er lässt sich Zeit mit seiner Antwort. Nach zwei Minuten merke ich, dass ich vor Anspannung den Atem angehalten habe und hole einmal tief Luft. Worauf wartet er?

Meinen Körper überzieht eine Gänsehaut, als ich höre, wie er langsam näher kommt.

Sein Duft hüllt mich ein, verwirrt mir die Sinne und ich schließe entspannt die Augen, als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüre. Warum beruhigt mich das so? Ich sollte wachsam sein, in Alarmbereitschaft! Er will mich schließlich immer noch töten!
 

Aber erst in vier Tagen. Und nur, wenn ich bis dahin keinen anderen Ausweg gefunden habe. Vielleicht könnte ich ja… aber nein, das ist absurd und meine Ehre lässt das nicht zu. So lange sie mich und meine Kunst nicht respektieren, werde ich mich ihnen auf keinen Fall anschließen!
 

„Du willst wissen, warum ich mich von dir fern gehalten habe?“
 

In der ersten Sekunde begreife ich gar nicht, dass er nun doch endlich angefangen hat zu sprechen, dann brauche ich noch eine weitere, um den Sinn seiner Worte zu erfassen. Ich bin völlig durch den Wind. Warum?
 

„J-ja?“
 

Was ist mit meiner Stimme los? Warum klingt sie nicht stark und fest? Warum zittern meine Knie? Warum ist mein Rücken nass von meinem Schweiß?
 

„Eigentlich, geht dich das gar nichts an. Aber wenn du es unbedingt wissen willst…“ Gott, und wie ich das wissen will! „Du reizt mich. Du reizt mich auf eine Art, die ich nicht bestimmen kann und ich habe ein paar Tage gebraucht um herauszufinden, woran das liegt.“
 

Okay, mit einer derart ehrlichen Antwort habe ich nicht gerechnet. Und die Richtung, in die dieses Gespräch abzudriften droht, gefällt mir auch nicht.
 

„Ah… und? Wisst Ihr jetzt, woran es liegt?“ Mein Atem wird von seinen Lippen, die sich unmittelbar von meinen befinden müssen, zu mir zurückgeworfen und ich spüre, wie mein Magen anfängt aufgeregt zu kribbeln. Ich muss aufhören in solchen Bahnen zu denken! Konzentrier dich, Deidara!
 

„Noch nicht so ganz…“ Er klingt nachdenklich und die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme irritiert mich. Als hätte ich ihm eine Frage zum Sinn des Lebens gestellt. Das scheint ihn wirklich zu beschäftigen. Ist das jetzt gut, oder schlecht? „Aber ich denke, dass ich die Lösung noch vor Ablauf der Frist finden werde. Bis dahin…“

Ein Zittern läuft durch meinen Körper, als ich seine kühlen Finger auf meinem Gesicht spüre. Sanft streichen sie über meine Haut, wandern über die Linie meines Kiefers nach unten über meinen Hals, zeichnen mein linkes Schlüsselbein nach, bevor sie tiefer wandern, über meine Brust und meinen Bauch, um schließlich auf meiner Hüfte zum Liegen zu kommen.

Er wird mich küssen. Gleich. Ich weiß es einfach…

Will ich das?

Nein! Auf keinen Fall! Ich- „Gute Nacht, Deidara.“
 

Und dann geht er einfach.

Ungläubig keuchend sinke ich in meinen Fesseln zusammen, als die Tür hinter ihm mit einem leisen Klicken ins Schloss fällt.
 

Verdammt noch mal, was ist los mit mir?
 

TBC

Verhandlung

Ein weiterer Tag ist vergangen und die Deadline rückt näher und näher. Ich bin hin und her gerissen. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, was ich tun soll.

Einerseits will ich noch nicht sterben. Es gibt noch so viele Aspekte meiner Kunst die ich ausprobieren und erforschen will. Ich weiß, dass ich mein wahres Potential noch lange nicht ausgeschöpft habe und noch sehr viel besser werden kann, als ich es jetzt schon bin.

Zudem widerstrebt es mir, dass ich, oder besser mein Körper, nach meinem Tod für so etwas lächerliches wie eine menschliche Puppe herhalten soll! Das widerspricht all meinen Überzeugungen! Die wahre Perfektion liegt im Augenblick und wenn ich einfach aufhöre zu altern, aufhöre zu ‚sein‘, was bin ich dann? Alles, aber sicherlich kein Kunstwerk.

Ich habe immer davon geträumt, die perfekte, die ultimative Explosion zu kreieren, das wird mir dann nicht mehr möglich sein. Ich werde leblos an unsichtbaren Fäden baumeln und das Spielzeug dieses Psychopathen sein.
 

Ich frage mich, ob er heute noch kommt? Es müsste langsam wieder Abend sein. Ich hatte bereits zwei Mahlzeiten, und bald ist es Zeit für die dritte, wenn ich meinem knurrenden Magen trauen darf. Dieser andere Kerl der zu mir kommt, redet kein Wort mit mir, dabei hätte ich doch gerne ein bisschen Unterhaltung gehabt. Ich langweile mich so schrecklich, seit es mir ein klein wenig besser geht und der Hunger und der Durst nicht mehr all meine Gedankengänge sabotieren.
 

Die Tür knarzt leise und ich hebe erwartungsvoll den Kopf.
 

„Guten Abend, Deidara.“
 

Er ist es! Ich versuche mein heftig klopfendes Herz zu ignorieren, als auch sein Geruch schließlich zu mir herüberweht und ich seine leisen Schritte auf dem nackten Steinboden hören kann.
 

„Guten Abend, Meister.“ Es fühlt sich immer noch absolut falsch an, mich einem anderen Menschen solcherart unter zu ordnen, aber was soll ich machen? Ich will nicht, dass er gleich wieder geht, oder einfach nicht mehr mit mir redet, denn zumindest zu essen wird er mir geben, das kann ich unter der sandig-holzigen Note ausmachen. Es riecht nach Fleisch. Womit habe ich das denn verdient?
 

„Du hast es also eingesehen. Das freut mich“, lobt er und ich spüre richtig, dass er äußerst zufrieden mit sich ist. Als wäre es sein Verdienst, dass ich aus der Not heraus gezwungener Maßen tue, was er von mir verlangt. Gut, wahrscheinlich ist es das auch, aber wäre meine Situation weniger aussichtslos, könnte er sich seinen ‚Meister‘ an den Hut stecken. Wenn er denn einen hat…

Verdammt, ich will endlich wissen, wie er aussieht! Langsam kommt er näher, dann höre ich es leise klirren. Ich nehme an, er hat den Teller mit dem Essen abgestellt, aber sicher bin ich mir nicht. „Ich werde jetzt deine Fesseln lösen, aber du wirst dich nicht bewegen. Hast du mich verstanden?“, erklärt er und erst als er sich einige Sekunden nicht rührt geht mir auf, dass er wohl auf eine Antwort von mir wartet. Tse, als hätte ich eine andere Wahl! Als würde es ihm Probleme bereiten, mich bewegungslos zu halten, das hat er mir doch bereits sehr anschaulich bewiesen!
 

„Ich habe verstanden“, gebe ich mit einem bekräftigenden Nicken zurück und dann spüre ich auch schon seine angenehm kühlen Finger auf mir, wie sie die Fesseln lösen. Die Haut über meinen Handgelenken ist nach wie vor aufgerissen und brennt bei jeder seiner Berührungen, aber ich verkneife mir jeden Laut, denn ich bin einfach nur froh, dass ich die Dinger zumindest für die nächsten Minuten los bin.
 

Auch das Stehen fällt mir jetzt schon nicht mehr ganz so schwer, da ich nicht mehr so geschwächt bin wie noch vor ein paar Tagen. Aber wirklich leicht fällt es mir trotzdem nicht aufrecht an der Wand stehen zu bleiben, als auch das zweite eiserne Band um mein anderes Handgelenk offen ist und mich nicht mehr zwingt weiterhin stehen zu bleiben.
 

„Komm mit.“ Eine Hand auf meiner Schulter schiebt mich ungeduldig weiter in den Raum, dreht mich dann einmal um die eigene Achse und drückt mich schließlich nach unten. Ich lasse das einfach kommentar- und wehrlos über mich ergehen, auch wenn ich kurz Bedenken habe, mich einfach so in die Luft zu setzen. Allerdings schätze ich Sasori nicht so ein, dass er sich darüber amüsiert, wenn ich vor ihm auf dem Boden herumkullere. Dann würde es noch länger dauern, bis er mir mein Essen verabreichen kann, und warten ist etwas, von dem ich schon herausgefunden habe, dass er das prinzipiell nicht gerne tut. „Kannst du selbst essen?“
 

Das ist eine verdammt gute Frage. Allein meines ohnehin schon recht angeschlagenen Stolzes wegen würde ich gerne sofort bejahen, aber dann muss ich mich leider der Tatsache stellen, dass ich meine Finger fast nicht spüren kann und bezweifle, dass ich einen Löffel, oder was auch immer ich zum Essen bekomme, auch nur halten kann.

Eben das wird mir zweifelsfrei bewiesen, als Sasori mir einen metallenen Gegenstand in die Hand drückt. Ich habe keine Ahnung, ob es ein Messer, eine Gabel oder ein Löffel ist, und bevor ich auch nur Gelegenheit habe, das Ding fester zu umfassen, fällt es mir aus der Hand und schlägt mit einem hellen Klirren auf dem Boden auf.
 

„Sieht nicht danach aus“, gebe ich tonlos zurück und seufze resigniert. Aber ich rechne es ihm hoch an, dass er es mir zumindest angeboten hat, auch wenn ich das Gefühl habe, dass er das nur getan hat, einfach weil er keine Lust hat mich zu füttern. „Könntet… könntet Ihr mir bitte die Augenbinde abnehmen, Meister Sasori?“, frage ich vorsichtig, vielleicht hat er ja einen guten Tag?
 

„Nein.“
 

Oder auch nicht.
 

„Warum nicht? Ich werde doch sowieso in drei Tagen sterben. Es gibt nichts mehr was ich sehen könnte, um es dann herumzuerzählen. Davon mal abgesehen, bin ich keine Tratschtante“, beteuere ich mit einem schiefen Lächeln in den Mundwinkeln, die in den letzten Tagen zum Glück, aufgrund der gehobenen Wasserzufuhr, relativ gut abgeheilt sind.
 

„Warum ist es dir dann wichtig?“ Er ist wirklich ein sturer Esel…
 

„Ich bin neugierig, das ist alles. Ich will Euer Gesicht sehen. Ich denke, das seid Ihr mir schuldig, schließlich habt Ihr schon alles von mir gesehen.“ Ich kann nicht verhindern, dass ich bei diesen Worten knallrot anlaufe, aber das ist mir jetzt auch schon egal. Viel peinlicher als das vor vier Tagen kann es nicht mehr werden.
 

„Neugierig, so…“ Angespannt warte ich auf seine Entscheidung. „Hast du dich denn jetzt schon entschieden, ob du dich uns anschließen und mein Partner werden willst?“, wechselt er unvermittelt das Thema. Ich kann aus seiner Stimme nicht raushören, welche Antwort ihm lieber wäre.
 

„Nein.“
 

„Nein was? Nein, du hast dich noch nicht entschieden, oder nein, du wirst dich uns nicht anschließen? Drück dich ordentlich aus Deidara, solche schwammigen Aussagen kosten Zeit und Worte und ich habe nichts von beidem übrig, um es in sinnlosen Gesprächen zu verschwenden.“
 

Arroganter Arsch.
 

„Nein, ich habe mich noch nicht entschieden, entschuldigt bitte vielmals, Meister Sasori“, gebe ich schneidend zurück, und wenn er die Ironie in meinen Worten diesmal wieder nicht verstanden hat, dann-
 

„Schon besser.“ Das verschlägt mir jetzt zugegebenermaßen etwas die Sprache. Kann man wirklich so weltfremd sein, dass man so eine offensichtliche Spitze nicht erkennt? Oder ist er tatsächlich so von sich überzeugt, dass er das einfach ignoriert und ich mich im Endeffekt mit meinen Worten selbst mehr nerve als ihn? Ich werde einfach nicht schlau aus ihm! „Und jetzt iss, ich habe heute noch mehr zu tun, als so ein verstocktes Kind wie dich davor zu bewahren, dass es an seinem Stolz verhungert“, brummt er leise, als auch schon etwas gegen meine Lippen stupst. Ein Löffel also. Ich hoffe für ihn, dass er ihn wenigstens abgewischt hat, bevor er ihn in mein Essen getaucht hat. Mit gerunzelter Stirn öffne ich meinen Mund und lasse mich, wie schon so oft, von ihm füttern.
 

Ich habe tatsächlich etwas Fleisch bekommen. Ein paar kleine, furchtbar zähe Brocken nur und ich kann anhand des nicht vorhandenen Geschmacks nicht mal erkennen, von welchem Tier das stammen soll, aber ich beschwere mich nicht. Alles was mich kräftigt, ist mir herzlich willkommen, und wenn es noch fünfmal nach Gummi mit Soße schmeckt.
 

Er sagt nichts während ich esse, und ich hänge derweil meinen Gedanken nach. Meine Zeit läuft langsam ab. Wenn ich sterbe, habe ich nichts von dem erreicht, was ich in meinem Leben schaffen wollte. Das würde mir wirklich gar nicht passen. Aber andererseits, wenn ich hier bleibe, und mit diesem durchgeknallten Mörder zusammenarbeite, werde ich es über mich bringen, dass man die ganze Zeit auf mich herabsieht? Meine Kunst ist einmalig! Jeder kann Puppen basteln, das bringe sogar ich noch fertig, aber das, was ich mit meinen Händen, mit meinem Körper erschaffen kann, das kann niemand außer mir! Aber hier werde ich nicht respektiert! Und das ertrage ich nicht, ich-
 

„Deidara? Du musst mir noch erklären, wie du deine Figuren formst und sie zum Explodieren bringst.“
 

Bitte was?

Ich dachte…
 

„Warum sollte ich? Was hätte ich davon?“, gebe ich gereizt zurück, bevor ich mich bremsen kann. Allerdings übergeht er meinen frechen Ton einfach und sagt:
 

„Weil ich wissen muss wie das geht, wenn ich dich zu einer Puppe mache. Ich möchte deine Fähigkeiten übernehmen, aber das kann ich nur, wenn ich weiß, wie es funktioniert.“ Ich höre deutlich, dass ihn das ziemlich nervt, dass er mich das fragen muss. Was würde wohl passieren, wenn ich es ihm nicht sage? Er kann zwar meinen Körper zwingen, sich seinen Vorstellungen entsprechend zu bewegen, aber er kann meinen Willen nicht beeinflussen und wenn ich es ihm nicht sagen will, kann er rein gar nichts dagegen tun. Das gefällt mir.
 

Ich spüre das listige Lächeln auf meinen Lippen und genieße es. Endlich habe ich auch mal etwas gegen ihn in der Hand! Ich habe etwas, das er von mir will, und an das er nicht herankommt, wenn ich es ihm nicht freiwillig gebe.
 

„Und wenn ich es Euch nicht sage?“
 

„Nun, das ist eigentlich ganz einfach. Weißt du, Deidara, ich kann deinen Körper nur Stück für Stück in den einer Puppe umwandeln. Jedes deiner Gliedmaßen wird einzeln behandelt und am Ende füge ich alles wieder zu einem Ganzen, perfekten Kunstwerk zusammen. Normalerweise verzichte ich auf übermäßige Grausamkeit, deshalb sind die ehemaligen Besitzer meiner Bauteile dann auch schon tot, aber im Prinzip, ist das keine Notwendigkeit. Ich denke, ein Bein würde ausreichen, um weiterhin an der Wand zu stehen? Das andere könnte ich dann gleich mitnehmen und mit meiner Arbeit beginnen…“
 

„Bist du irre?“, bricht es aus mir heraus und ich kann den Schock der sich in meinen Gliedern festgebissen hat nicht vor ihm verbergen. Wie kann er mir so ungerührt erklären, dass er mir, am besten noch jetzt gleich, ein Bein amputieren will, wenn ich ihm nicht zeige, wie ich meine Kunst erschaffe?

Ein genervtes Seufzen seinerseits bremst mich ein bisschen und auch wenn sich alles in mir stäubt, rudere ich zurück, einfach, weil er mich vollkommen in der Hand hat. „Das… das kann nicht Euer Ernst sein, M…“ Ich habe das Gefühl, mir fault jeden Moment die Zunge ab. „Meister.“
 

Noch niemals in meinem ganzen Leben, hat mich jemand so behandelt und noch niemals, musste ich mich einem anderen Menschen so unterwerfen. Ich hasse es! Ich hasse es aus tiefster Seele und doch schaffe ich es nicht meinen Körper davon abzuhalten sich von einer auf die andere Sekunde vollkommen zu entspannen, als Sasori mir seine Hand an die Wange legt und sanft über meine Haut streichelt.
 

„Selbstverständlich meine ich das ernst. Ich neige nicht dazu zu scherzen. Es liegt in deiner Hand, Deidara, und zwar wortwörtlich.“
 

Ich kann nichts dagegen tun, als sich plötzlich ein leises, ziemlich irres, fast schon hysterisches Kichern über meine Lippen drängt. Es liegt in meiner Hand, sagt er! Dieser wahnsinnige Puppenspieler hat wirklich einen schrägen Humor!

Wer soll denn da noch bei Verstand bleiben?
 

TBC

Durchblick

„Was erheitert dich so, Deidara?“
 

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass seine Arglosigkeit nur gespielt ist. Er weiß ganz genau, wie seine Worte auf mich wirken und er spielt mit mir, versucht mich zu manipulieren und psychisch zu zermürben, bis ich aufgebe und mich ihm widerstandslos füge. Aber nicht mit mir!
 

Ein Ruck geht durch meinen Körper als ich ihn wieder unter meine Kontrolle bringe. Gut, er will etwas von mir. Er kann mich zwar zwingen es ihm zu geben, aber ich versuche dennoch einen kleinen Vorteil daraus zu schlagen.

Ich bin es mir selbst schuldig. Aufgeben gehört nicht zu den Dingen, in denen ich besonders gut bin, und daran soll sich bis zu meinem letzten Atemzug auch nichts ändern.
 

„Gut, ich werde Euch in das Geheimnis meiner Kunst einweihen. Aber dafür nehmt Ihr mir die Augenbinde ab!“, verlange ich und versuche meiner Stimme einen Klang, irgendwo zwischen unterwürfig und bestimmend zu geben, was sich einfacher anhört als es tatsächlich ist.
 

Sein Seufzen höre ich schon fast gar nicht mehr, der Kerl muss doch dauerhaft Depressionen haben, wenn der permanent so genervt von allem ist.
 

„Gut. Du wirst mir damit ohnehin keine Ruhe lassen, nehme ich mal an, also halt still.“
 

Er tut es? Damit hätte ich jetzt gar nicht mehr gerechnet! Ich hätte erwartet, dass dieses verdammte Sharingan von diesem schwarzhaarigen Hund das letzte war, was ich vor meinem Tod sehen würde und muss mich ernsthaft beherrschen, nicht vor Aufregung zu zittern.

Ich frage mich selbst, was mit mir los ist, dass ich meinen Mörder so unbedingt sehen will.

Den Mann, der mich zu einer Puppe machen will.

Den Mann, der mir die Haut abziehen will.

Den Mann, dessen Hände sich so angenehm auf meiner Haut anfühlen…
 

Den Mann, der mich geküsst hat.
 

Ich bewege mich nicht, als ich seine Hände an meinem Hinterkopf und seinen Atem auf meinem Gesicht spüre, als er sich ganz nahe zu mir beugt, und mich von meiner Augenbinde befreit. Endlich ist der dunkle Stoff verschwunden.

Vorsichtich blinzelnd öffne ich meine Augen und sofort kommen mir die Tränen. Nach fast fünf Wochen erzwungener Dunkelheit, ist selbst das schwache, gedimmte Licht im Raum zu viel für mich und ich brauche ein paar Minuten, bis ich meine Lider immerhin so weit öffnen kann, dass die schwarzen Schatten vor mir langsam an Farbe und Form gewinnen.
 

Sasori hat sich wohl nicht bewegt, seit er mir die Binde abgenommen hat, denn ich spüre nach wie vor seinen warmen Atem auf meinen Wangen und das erste, was ich dann von ihm sehen kann, sind seine Augen. Ein sanftes, warmes Braun leuchtet mir entgegen und steht im krassen Gegensatz zu der eisigen Kälte, die dahinter lauert. Eingerahmt von fein geschwungenen roten Brauen, die fast unter den roten Strähnen seiner Haare verschwinden. Nicht eine Falte ziert sein makelloses Gesicht. Er… er ist wunderschön. Ein Bild der Perfektion.
 

Ich bin schockiert von meinen eigenen Gedanken. Das soll der Mann sein, der mich so kaltblütig abschlachten will? Er sieht nicht älter aus als ich!
 

Dann runzelt er die Stirn und sieht mich ungeduldig an. Er wartet wohl auf eine Reaktion von mir, aber was soll ich sagen?

Dass er aussieht, als könne er kein Wässerchen trüben? Was, so lächerlich es auch klingt, die absolute Wahrheit wäre, genauso, wie die Tatsache, dass er einfach nur unfassbar gut aussieht!
 

„Ähm…“ Mehr fällt mir beim besten Willen nicht ein. Zumindest nicht, wenn ich mich gleich nicht vollkommen lächerlich machen will.
 

„Ist das alles? Du nervst mich seit Tagen damit, dass du mich sehen willst, und das ist alles, was dir einfällt?“ Höre ich da Enttäuschung in seiner Stimme? Das kann nicht sein…
 

Aber ich stelle fest, würde ich nicht hier festsitzen, und wäre die Situation eine andere, dann wäre er genau mein Typ! Vielleicht hat mein Körper das schon vorher erkannt und reagiert deswegen so auf ihn? Allein sein Geruch zieht mich ja schon unheimlich an…

Mir kommt da eine Idee.

Um ihm meine Kunst zu zeigen, muss er mir Lehm geben. Das könnte meine Chance sein, zu entkommen! Wenn ich es richtig anstelle, kann ich es vielleicht wirklich schaffen, aber dafür muss er etwas von seinem Misstrauen und seiner Wachsamkeit ablegen, sonst setzt er mich sofort wieder Schachmatt und dann war´s das für mich.
 

Ich blinzle noch ein paar Mal und wische mir dann etwas unbeholfen die Tränen aus den Augen, bevor ich ihm ein freundliches Lächeln schenke, von dem ich weiß, dass es die wenigsten kalt lassen würde.
 

„Ihr seid ein sehr attraktiver Mann, Meister, aber das wisst Ihr bestimmt selbst. Ich muss zugeben…“ vorsichtig hebe ich meine Hand und streiche mit meinem Handrücken, weil meine Finger immer noch ein bisschen taub sind, über seine blasse Wange. „Ich muss zugeben, dass ich, wenn ich mir Euch so ansehe, selbst ein bisschen das Bedürfnis verspüre, ein solches Gesicht für die Ewigkeit zu bannen“, flüstere ich leise, lege so viel Ernsthaftigkeit in meine Stimme wie ich kann und hoffe, dass er mir das abnimmt.
 

„Spar dir dein Geschwätz, Deidara, damit wickelst du mich nicht ein“, schmettert er meinen ersten Versuch mit einem trägen Lächeln ab, das mir ein wohliges Kribbeln in der Magengegend beschert. Knapp fünf Wochen Dunkelheit und ich verwandle mich in einen sabbernden Idioten, sobald ich einen anderen Menschen sehe, der einigermaßen nach was aussieht, es ist doch nicht zu fassen…
 

Aber ich lasse mich von mir selbst und seinen abwertenden Worten nicht unterkriegen, lächle tapfer weiter und schiebe meine Finger langsam in sein Haar, rechne aber jeden Moment damit, dass er sich mich entzieht.

Er tut es nicht.

Entweder stört es ihn nicht, dass ich ihn so anfasse, oder es gefällt ihm.
 

„Warum habt Ihr mich geküsst?“
 

Angriff ist schließlich die beste Verteidigung und ich habe keine große Lust, mich mit ihm weiter darüber zu unterhalten, ob er mich heute noch um das eine oder andere Körperteil erleichtert. Nein, das muss wirklich nicht sein.

Viel lieber konzentriere ich mich darauf, wie weich sich die feinen roten Strähnen unter meinen Fingern anfühlen, jetzt, da die Taubheit langsam aber sicher aus ihnen verschwindet. Ohne, dass er es bemerkt, fängt meine Hand ein loses Haar ein, verschlingt es, und ich muss ein gemeines Grinsen unterdrücken. Ich habe bereits eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was ich damit anstelle, aber das hat noch Zeit.

Für den Moment konzentriere ich mich nur auf meinen Plan, seine Verteidigung zu unterwandern und wenn ich ganz ehrlich zu mir bin, freue ich mich jetzt schon richtig darauf.
 

„Ist das von Belang?“
 

„Für mich schon. Ich küsse schließlich auch nicht jeden, der mir vor die Füße fällt“, erwidere ich lächelnd, ziehe meine Hand zurück und lasse sie wieder über seine Wangen gleiten.
 

„Hm.“ Er scheint zu überlegen. Ich dränge ihn nicht, lasse ihm die Zeit und nutze sie, um ihn weiter zu mustern. Ich versuche in seinem Gesicht zu lesen, was mir bei anderen Menschen normalerweise relativ gut gelingt, aber bei ihm sehe ich nur stoische Gleichmütigkeit. Als würde ihn das alles nichts angehen. „Ich denke, ich wollte gerne wissen, wie du schmeckst. Deinen Geruch kenne ich jetzt. Ich weiß, wie deine Haut sich anfühlt und vielleicht war ich einfach neugierig, wie es sein würde, denn wenn ich dich erst mal getötet habe, werde ich keine Gelegenheit mehr dazu haben.“
 

Jetzt hat er es das erste Mal wirklich ausgesprochen. Wenn er mich getötet hat. Und jetzt bin ich mir auch sicher, dass er das absichtlich macht. Allerdings weiß ich immer noch nicht, welche Absicht dahinter steckt. Will er, dass ich sein Partner werde und schockt mich deswegen mit solchen Aussagen, oder steht er einfach drauf seine Opfer auf diese Art zu verunsichern?

Ich komme zu keiner Antwort, aber ich lasse mich davon jetzt erst mal nicht aus der Ruhe bringen, sondern konzentriere mich lieber auf den Rest seiner Aussage.
 

„Vielleicht? Ihr seid Euch also nicht sicher?“, frage ich mit leiser Stimme, beuge mich unmerklich nach vorne und lege meinen Kopf zur Seite. Unsere Lippen sind jetzt nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt, er müsste sich nur ein bisschen nach vorne lehnen, um mich erneut zu küssen und ich versuche krampfhaft den Umstand zu ignorieren, dass mir mein Herzschlag allein bei dieser Vorstellung überlaut in den Ohren dröhnt. Ich muss einen kühlen Kopf behalten, aber das ist in Anbetracht der Umstände gar nicht so einfach!
 

„Nein.“ Leise schwebt das Wort durch die spannungsgeladene Luft, prallt gegen meine Lippen, bringt mich dazu, angespannt durch den Mund einzuatmen.
 

„Und… warum nicht?“ Ich frage mich, ob sein Herz genauso schnell schlägt wie meines…
 

„Weil du mich dich nicht hast schmecken lassen“, kommt es fast vorwurfsvoll zurück und da fällt mir wieder ein, dass ich seinen Kuss nicht erwidert habe.
 

„Wollt Ihr…“ Mein Mund ist staubtrocken und ein heißer Schauer läuft mir über den Rücken, als der Mund in meiner linken Hand sich öffnet und mit der Unterlippe sanft über Sasoris weiche Haut fährt, genau das tut, was ich eigentlich gerne mit ihm machen würde, aber noch nicht kann. Ein Zittern geht durch den Mann vor mir und ich kann sehen, wie sich plötzlich noch etwas anderes in seine dunklen braunen Eiskristalle schleicht, sie schmelzt und mich lockt. „Wollt Ihr… es noch einmal versuchen, Meister?“
 

TBC

Geküsst

„Wollt Ihr… es noch einmal versuchen, Meister?“
 

Seine Augen weiten sich, fixieren mich und ich kann die Zweifel sehen. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vor sich geht. Ob er gegen sein Misstrauen gegen mich kämpft, oder gegen sein eigenes Verlangen nach mir. Verlangen. Nicht Neugier. Das kann er noch so oft sagen, aber das nehme ich ihm nicht ab.
 

Ich weiß, dass er mich will. Das Gerede davon, wie meine Haut sich anfühlt, seine Gedanken zu mir und meinem Geschmack… mag sein, dass er selbst nicht weiß, was ihn zu mir zieht, aber ich weiß es. Ich werde es gnadenlos zu meinem Vorteil ausnutzen, und bei Gott, ich werde meinen Spaß dabei haben.
 

„Was sollte diesmal anders sein?“, haucht er leise. Er ist kurz davor nachzugeben. Kurz davor, mir, und seinem Verlangen nach mir zu erliegen.
 

„Das werdet Ihr sehen, wenn Ihr Euch auf den Moment einlasst. Schenkt mir das Vergnügen Euch zu zeigen, dass meine Kunst, die Perfektion in einem Augenblick, der Euren in nichts nachsteht.“ Eine Sekunde fürchte ich, dass ich es übertrieben und mir meine Chance selbst kaputt gemacht habe, aber er blinzelt nur einmal ungläubig, und nickt dann mit einer Ernsthaftigkeit, die mich mehr als erstaunt.
 

„Zeig es mir, Deidara.“
 

Meine Hände schließen sich wie von selbst fester um sein Gesicht, ziehen ihn näher zu mir und ich erkenne gerade noch, wie seine herrlich braunen Augen hinter seinen Lidern verschwinden, als ich den letzten Abstand zwischen uns überwinde und meine Lippen, ganz sanft nur, auf seine lege.
 

Der harte Knoten in meinem Magen explodiert in einem hellen Licht, blendet meine geschlossenen Augen und schickt eine unglaubliche Hitze durch meinen Körper.

Ein leises Seufzen dringt an meine Ohren, lässt mich schwindeln und als ich dann spüre, wie seine Lippen beginnen sich gegen meine zu bewegen, habe ich endgültig das Gefühl, als würde ich schweben.

Ich kann keinen Augenblick lang vergessen, dass der Mann vor mir eine ernsthafte Gefahr für mich darstellt, dass es nicht mehr lange dauert, bis er meinem Leben, ohne mit er Wimper zu zucken ein Ende bereiten will, aber das kümmert mich gerade wenig, und meinen Körper selbst noch viel weniger.

Vorsichtig, um ihn nicht zu verschrecken, öffne ich meinen Mund, fahre mit meiner Zunge über seine weichen Lippen und muss ein erregtes Keuchen unterdrücken, als er mir fast augenblicklich mit seiner eigenen entgegenkommt. Alles hätte ich erwartet, aber nicht, dass es sich so unglaublich gut anfühlen würde ihn zu küssen. Diesen gleichgültigen, steifen Mann, der fast noch lebloser wirkt als seine Puppen. Nie hätte ich erwartet, dass er meinen Kuss mit einem solchen Feuer erwidern könnte und dränge mich instinktiv näher an ihn, als ich spüre, wie sich der Druck gegen meine Lippen noch verstärkt.
 

Meinen Körper überzieht eine Gänsehaut, als sich kühle Finger in meinen Nacken schieben, mich noch näher an ihn ziehen, der er anscheinend großen Gefallen an seinem neuen Spielzeug gefunden hat. Aber so toll ich das auch gerade finde, noch bin ich nicht tot! Noch habe ich meinen eigenen Willen und selbst wenn ich gerade das Bedürfnis habe, in Sasori hineinzukriechen, weil er einfach genauso gut schmeckt wie er riecht, und ich das Gefühl habe, dass ich nicht genug von ihm bekommen kann, löse ich mich nach wenigen Sekunden von ihm und lächle, als er mehrere Augenblicke braucht, um sich zu fassen, seine Augen zu öffnen und seinen verschwommenen Blick zu klären.
 

„Wisst Ihr es nun?“, frage ich sanft lächelnd, stupse mit meiner Nase gegen seine. Einfach, weil ich gerade Lust dazu habe etwas vollkommen Unnötiges und Lächerliches zu tun.
 

Er blinzelt ein paar Mal irritiert, lehnt sich etwas zurück und mustert mich dann mit einem ganz neuen Ausdruck im Gesicht. Zu der Neugier hat sich noch etwas anderes gesellt, aber ich bin mir noch nicht sicher, was genau das ist.
 

„Das war… interessant“, gibt er schließlich zu und ich kichere leise, als er sich mit einer Hand über die Lippen fährt. Ob er mich noch genauso spüren kann wie ich ihn? Pochen seine Lippen genauso stark wie meine und wecken in ihm den Wunsch nach mehr?

Allerdings lasse ich mich von diesen Gefühlen nicht aus dem Konzept bringen. Sein Blick erscheint mir übermäßig verwirrt, als wäre das alles eine ganz neue Erfahrung für ihn.
 

„Wollt Ihr mir sagen, dass Ihr noch nie zuvor geküsst worden seid?“ Der leise Spott in meiner Stimme ist nicht zu überhören, aber was soll ich machen? Er ist ein erwachsener Mann! Er kann doch nicht ernsthaft so unerfahren sein?
 

„Selbstverständlich bin ich schon… geküsst worden“, kommt es etwas zögerlich von ihm zurück, aber der Blick mit dem er mich misst sagt mir deutlich, dass keiner der Küsse, den er jemals empfangen hat, mit dem zu vergleichen war, was er von mir gerade bekommen hat. Allerdings… Ich meine, ich halte mich schon für einen sehr guten Küsser, aber so verdattert habe ich noch keinen meiner Partner erlebt…
 

„Ich rede jetzt aber nicht von den Küssen, die man von seiner Familie bekommt, das ist Euch schon klar?“, werfe ich einer spontanen Eingebung folgend mit einem übermütigen Grinsen ein und reiße erstaunt die Augen auf, als er doch tatsächlich erst rot, und dann leichenblass wird. „Meister? Was ist… Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft weißmachen, dass-“
 

„Sei still, Deidara!“, fällt er mir rüde ins Wort und plötzlich legt sich ein unsichtbares Band über meinen Mund, schließt jeden meiner Laute ein und ich pralle erschrocken vor ihm zurück. Der Blick aus seinen eisigen braunen Tiefen lässt mich mitten in der Bewegung erstarren.

Ich glaube, ich habe an etwas gerührt, das er niemandem zeigen, das er mit niemandem teilen will. „Steh auf!“, kommt es ziemlich ungehalten von ihm und ich tue fast automatisch was er von mir verlangt. Wie schon vor wenigen Tagen übernimmt er ohne Vorwarnung die Kontrolle über meinen Körper, zwingt meine Gliedmaßen dazu sich seinen Wünschen entsprechend zu bewegen und drängt mich zurück zur Wand.

Mir wird einen Moment lang schwarz vor Augen, als ich mit der Stirn gegen die harte Steinwand knalle. Will er mich etwa so herum an die Wand ketten? Das kann nicht sein Ernst sein!

Hektisch zerre ich an den unsichtbaren Fesseln an meinen Armen und Beinen, aber wie schon zuvor habe ich keinerlei Chance mich aus eigener Kraft zu befreien und so bleibt mir nichts als ein wütendes Knurren auszustoßen, als ich spüre, wie sich tatsächlich die eisernen Manschetten um meine Handgelenke schließen.

Er lässt mich wirklich mit dem Gesicht zur Wand hier stehen! Was soll das!

Ungeduldig warte ich, dass er meinen Mund frei gibt, damit ich ihn fragen kann, was, verdammt noch mal, in ihn gefahren ist, als ich spüre wie er ganz nah hinter mich tritt und mir dann den Stoff, der vorher noch um meine Augen gelegen hat, zwischen die Lippen zwängt.

Als ich versuche heftig meinen Kopf zu schütteln, wird sogar der von seinen unsichtbaren Händen, oder was auch immer fixiert und ich keuche schmerzerfüllt, als er den Knoten auf meinem Hinterkopf unerwartet fest zusammen zieht und mir dabei einige meiner Haare ausreißt, die wohl zwischen den rauen Stoff geraten sind. Aua!
 

„Hnn!“, brumme ich zornig in den Knebel. Was fällt ihm eigentlich ein? Ich habe ihm doch nichts getan!
 

„Niemand macht sich über mich lustig, Deidara, hörst du? Niemand!“ Ein leises Zischen, direkt neben meinem Ohr, dann hallen wütende Schritte durch den Raum, eine Tür wird aufgerissen und dann mit Schwung ins Schloss geschlagen.
 

Stille.
 

Was, in drei Teufelsnamen, ist in den blöden Kerl gefahren?

Die ganze Zeit ist er die Ruhe in Person, aber wenn ich ihn frage, was-

Was hat ihn an meiner Frage so aufgewühlt? Ach, im Prinzip kann es mir egal sein, er hat mich nicht so zu behandeln! Ende der Durchsage!
 

Es ist nicht besonders toll, dass ich jetzt die nächsten Stunden nur die Wand anstarren kann, und auch der Stoff in meinem Mund fühlt sich nicht besonders prickelnd an, aber ich hege die schwache Hoffnung, dass man mir das Ding wieder abnimmt, bevor meine Mundwinkel wieder so weit einreißen, als würde ich regelmäßig versuchen ein Schwert quer zu schlucken.

Nein, ich lasse mich davon jetzt einfach nicht aus der Ruhe bringen. Ich weiß jetzt immerhin, dass ich zumindest eine kleine, aber doch reelle Chance habe diesen Horror hier zu überleben, ohne mich dafür selbst aufzugeben!

Grinsend spüre ich, wie die Zunge im Mund meiner rechten Hand mit dem einzelnen roten Haar spielt, das ich Sasori vorhin abgeluchst habe, und beschäftige mich eine Zeit lang damit zu versuchen, einen Knoten hineinzuknüpfen, nur, um ihn dann wieder zu lösen und anschließend eine kleine Schleife zu binden.
 

Der wird sich noch umschauen!

Wenn mein Plan aufgeht, vielleicht bleibe ich dann ja tatsächlich hier, mal sehen…

Es widerstrebt mir einfach, dass ich für das was ich tue nicht respektiert werde und man mich zwingt hier zu sein. Würde man meine Arbeit anerkennen und mir eine Wahl lassen, dann könnte ich es mir vielleicht noch überlegen, dass ich tatsächlich Akatsuki beitrete, denn für wen ich arbeite, ist mir im Prinzip gleichgültig, so lange ich weiterhin meine Kunst ausüben kann. Allerdings will ich das zu meinen Bedingungen tun. Das gebietet mir einfach mein Stolz.
 

Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann hätte ich gar nicht mal so viel dagegen mit dem verrückten Puppenspieler zusammen zu arbeiten, wenn der dann endlich mal seine kranke Idee, mich in eine Marionette zu verwandeln, aufgibt. Und er soll verdammt noch mal damit aufhören, mich an seinen unsichtbaren Fäden tanzen zu lassen!
 

Aber damit ist ohnehin bald Schluss.

Ich bin fast froh, dass mein leises Kichern niemand hören kann, denn es klingt sogar in meinen Ohren für meine Verhältnisse ungewohnt bösartig…
 

TBC

Lehrstunde

~Einen Tag später~
 

Morgen ist es soweit. Entweder ich schließe mich Akatsuki an, oder ich ende als Puppe.

Je länger ich drüber nachdenke, desto sympathischer wird mir die erste Option, aber es gibt noch etwas zu klären, bevor ich meine endgültige Entscheidung treffe.
 

Es ist Mittag und ich stehe immer noch mit dem Gesicht zur Wand. Ich könnte mich maßlos über diesen Umstand aufregen, aber wenigstens hat man mir den Knebel heute Morgen abgenommen. Der Kerl, der mir mein Frühstück verabreicht hat war schätzungsweise der Gleiche, wie all die Tage vorher, als Sasori nicht zu mir gekommen ist, aber ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, weil er eine weite Kapuze über dem Kopf getragen und sich tief in die Stirn gezogen hat. Dass er überhaupt erkennen konnte wo mein Mund war und mir nicht versehentlich ein Auge ausgestochen hat, grenzt an ein Wunder.
 

Mein Magen regt sich bereits wieder und verlangt nach seiner nächsten Mahlzeit, als ich auch schon das Öffnen der Zellentür in meinem Rücken höre und ein Schauder freudiger Erwartung rieselt über meinen Körper, als ich den vertrauten Geruch Sasoris wahrnehme. Ich hoffe, der blöde Kerl hat sich wieder beruhigt.
 

„Guten Tag, Deidara“, begrüßt er mich und ich entspanne mich etwas, da seine Stimme wieder genauso gleichgültig und emotionslos klingt wie ich das von ihm gewohnt bin.
 

„Hmm“, brumme ich trotzdem etwas beleidigt. Das gestern hätte wirklich nicht sein müssen!
 

„Es wird Zeit. Wir gehen jetzt einen unserer Trainingsräume, und dort zeigst du mir, wie du deine explosiven kleinen Spielzeuge fertigst.“
 

Ist das denn zu fassen? Da soll ich ihm meine Kunst zeigen und er beleidigt mich direkt wieder, ich würde ihn am liebsten-
 

„Aber sehr gerne, Meister, nichts lieber als das“, gebe ich mit vor Sarkasmus triefender Stimme zurück, auch wenn ich weiß, dass es ihn ohnehin kalt lässt, aber ich kann das nicht so einfach hinnehmen.

Er brummt nur leise, kommt dann näher und öffnet die erste Fessel. „Aber zuvor möchte ich etwas zu essen“, verlange ich und widerstehe nur knapp dem Drang, mit meinem offenen Handgelenk über meine Hose zu reiben, weil es einfach nur unerträglich juck! Allerdings würde das den Schmerz nur noch verschlimmern, also lasse ich es.
 

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
 

„Essen ist kein Vergnügen, sondern eine Notwendigkeit. Vor allem, wenn es nur diesen geschmacklosen Fraß gibt den ihr hier als Essen bezeichnet. Man sollte den Koch erschießen“, gebe ich patzig zurück und grinse übermütig, als er mir einen kräftigen Klaps auf den Hinterkopf verpasst. Es macht einfach Spaß ihn zu nerven. Dass ich dafür, wie gestern schon, mit der Stirn gegen die Wand stoße ist nur ein kleiner Preis dafür, dass ich sein verärgertes Schnauben hören kann.
 

„Sei nicht so vorlaut! Sonst bekommst du gar nichts mehr! Und ganz ehrlich, jedes bisschen Nahrung, das du jetzt noch zu dir nimmst, wird mir morgen nur noch mehr Ärger machen, wenn ich dich auseinander nehme, also sei froh, wenn du überhaupt noch etwas bekommst.“
 

Das war jetzt wieder nötig…

Der Kerl ist so widerlich! Ich frage mich ehrlich, was ich, oder besser mein Körper, an dem findet?
 

„Entschuldigt bitte. Wärt Ihr so freundlich, und würdet mir noch etwas zu Essen geben, bevor ich Euch in die Geheimnisse meines unvergleichlichen Genies einweihe und an meiner unübertreffbaren Kunst teilhaben lasse?“
 

Der nächste Schlag fällt deutlich fester aus, aber ich habe schon damit gerechnet und schaffe es diesmal kurz vor der Wand den Schwung abzufangen und einen weiteren schmerzhaften Aufprall zu vermeiden. Aber ist doch wahr, ich kann mich doch nicht ständig so von ihm behandeln lassen, ohne mich zu wehren!
 

„Hüte deine Zunge, Deidara, oder ich schneide sie dir ab!“, zischt er leise, befreit auch mein anderes Handgelenk, und wartet, bis ich mich zu ihm herumgedreht habe. „Beweg dich, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“
 

Die alte Leier. Aber gut, ich sollte ihn vielleicht nicht über die Gebühr reizen und nicke ergeben. Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und geht zur Tür. Stumm folge ich ihm und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich das kleine Tablett vor der Türe entdecke. Zwei dicke Scheiben Brot und ein relativ großes Stück Käse. Kein Festmahl, aber immerhin etwas.

Es bedarf keiner Aufforderung seinerseits, dass ich mich danach bücke und sowohl Brot als auch Käse an mich nehme. Meine Hände zittern etwas, aber ich schlage kurzerhand die Zähne in meinen Händen in das Essen und halte es so fest, damit es mir nicht runterfallen kann und folge dann Sasori langsam durch mehrere verschlungene Gänge.
 

Das ist das erste Mal, dass ich meine Umgebung bewusst, und vor allem optisch wahrnehmen kann, und sauge den Anblick geradezu in mich auf.

Will ich hier leben?
 

Als wir unser Ziel erreicht haben, schiebe ich mir gerade das letzte Stücke Brot in den Mund, das sogar noch ein bisschen warm gewesen ist. Ich fühle mich relativ gut und allen Aufgaben gewachsen.

Außerdem kann ich spüren, wie die beiden Zungen in meinen Händen aufgeregt über die geraden Zahnreihen lecken wenn ich daran denke, dass ich gleich Lehm bekommen werde, mit dem ich Sasori mein Handwerk demonstrieren kann.

Für den Moment werde ich nicht viel ausrichten können, einfach, weil er immer noch zu misstrauisch ist, und mich genauestens beobachten wird, aber warte nur, du rothaariger Bastard, deine Zeit wird auch noch kommen!
 

Leise schließt sich die Tür hinter mir und ich sehe mich in dem großen Raum um, in den Sasori mich für seine Lehrstunde gebracht hat. Er ist ziemlich groß für einen geschlossenen Raum und ich kann erkennen, dass etwas weiter hinten an den unverputzten Wänden Brandflecken und auch mehrere kleine und große Löcher, wie von Explosionen oder Feuerbällen sind. Anscheinend ein Trainingsraum, der speziell für solche Techniken ausgelegt ist. Das gefällt mir…

Aber ich überstürze erst mal nichts und zügle meine Euphorie.
 

Sasori ist in der Zwischenzeit zu einem kleinen Tisch gegangen, der links an einer der langen Wände steht und kommt mit einer kleinen Schale aus dunkelbraunem Ton zurück.

Neugierig linse ich hinein und spüre, wie mein Herz schneller schlägt, als ich den weißen Lehm darin entdecke. Ein Traum!

Ich will gerade voller Freude meine Hände darin versenken, als er mir fest auf die Finger klopft.
 

„Hey! Wie soll ich Euch denn etwas beibringen, wenn Ihr mir mein Arbeitsmaterial vorenthaltet?“, protze ich und verschränke verstockt die Arme vor der Brust. Ich will meinen Lehm! Jetzt!
 

„Nicht so voreilig! Erst erklärst du mir, wie das in der Theorie funktioniert, und dann zeigst du es mir. Verstanden?“ Seine Stimme duldet keinen Widerspruch und ich muss einsehen, dass ich mit Trotz und meiner Sturheit wohl nicht sehr weit kommen werde.
 

Also folge ich ihm zu dem kleinen Tisch an der Wand, vor dem zwei kleine Stühle stehen, nehme dankbar eins der Gläser entgegen die auf der kleinen Tischfläche stehen, trinke ein paar Schlucke von dem kühlen Wasser darin und beantworte dann all seine Fragen, bis meine Lippen sich so fusselig anfühlen, wie ein alter Schwamm.

Wann habe ich das letzte Mal so viel geredet?

Aber gut, wenn ich von meiner Kunst erzählen kann, und man mir so aufmerksam zuhört, tu ich das gerne.

Es hat mich selbst überrascht, dass er mir so still und geduldig zugehört hat. Er hat mich nicht ein Mal unterbrochen oder sich abfällig geäußert. Zwar denke ich, dass es einfach damit zusammenhängt, dass er später keine Fehler machen will, weil er mich dann schlicht nicht mehr um Rat fragen kann, wenn ich erst einmal tot bin, aber trotzdem genieße ich die Aufmerksamkeit in vollen Zügen.
 

Als mir dann schlicht und ergreifend nichts mehr einfällt und er auch keine Fragen mehr hat, schiebt er mir die Schale zu.

Also…selbstverständlich habe ich ihn nicht in alle meine Geheimnisse eingeweiht, das wäre doch schön dämlich von mir, nicht wahr?
 

„Und jetzt zum praktischen Teil. Ich würde dir allerdings empfehlen keine Dummheiten zu machen, das kann für dich ganz schnell, ganz böse enden, Deidara!“, brummt er warnend und sieht mich mit seinen braunen Augen ernst an.
 

Keine Sorge, Sasori, was ich mir für dich ausgedacht habe, ist kein langweiliger direkter Angriff, also bitte!

Ich nicke mit einem zuckersüßen Lächeln im Gesicht, was er ungerührt zur Kenntnis nimmt, greife dann in die Schale und beiße mit meiner rechten Hand etwas von dem herrlich weichen, kühlen Lehm ab. Es fühlt sich wunderbar an endlich wieder etwas von der zähen Masse in mir zu spüren und sie zu formen, ihr mit meinem Chakra Leben einzuhauchen und dann als kleine Kugel wieder in meine Handfläche gleiten zu lassen. Dass die Menge, die in den Mund gewandert ist einen Tick größer war, als die, die wieder herauskam, bemerkt der Puppenspieler nicht.
 

Geschickt forme ich aus dem weißen Ball eine kleine Spinne und zeige sie ihm.
 

„Was soll ich für Euch sprengen?“, frage ich unterwürfig und lächle ihn offen an.
 

„Nichts Bestimmtes, lass das Biest einfach da hinten an der Wand explodieren.“
 

„Aber gerne, Meister“, erwidere ich, aktiviere das kleine achtbeinige Krabbeltier und lasse es durch den Raum laufen. Kurz bevor es die hintere Mauer erreicht, schlage ich die richtigen Fingerzeichen und lasse es explodieren.
 

Er sagt nichts, blickt von der kleinen Rauchwolke zurück zu meinen Händen und legt die Stirn nachdenklich in Falten.
 

„Nochmal!“
 

Ich forme insgesamt noch etwa zwanzig meiner kleinen Tierchen für ihn, wobei ich in der Form immer mal wieder variiere, einfach, weil ich es vermisst habe und es mir Spaß macht die kleinen Echsen, Vögel und Käfer mit meinen Händen zu formen, nur um sie dann in einem einzigen, wundervollen Augenblick, dem Höhepunkt ihrer Existenz, zu zerstören.
 

„Und, seid Ihr zufrieden? Wisst Ihr jetzt, wie es geht?“, frage ich ihn Stunden später und lehne mich etwas erschöpft gegen den Tisch.
 

„Ja und nein. Ich denke, ich habe verstanden, wie ich deine Fähigkeiten erhalten kann, allerdings…“
 

Der Blick, den er mir dann zuwirft, geht mir durch und durch. Seine Augen brennen, verschlingen mich förmlich und mir wird auf einmal richtig heiß. Die ganze Atmosphäre im Raum verändert sich von einer auf die andere Sekunde. Mir kommt es so vor, als würde sich die Luft um uns erwärmen, sich statisch aufladen und anfangen leise zu knistern.
 

„J-ja?“, frage ich unsicher, als er sich zu mir hinüberbeugt und als er dann lächelt, stockt mir vollends der Atem.
 

„Es gibt da noch etwas, das ich gerne tun würde, bevor ich dich töte.“
 

Heiße Schauer der Erregung rasen durch meinen Körper und auch wenn der Sinn seiner Worte, die Implikation meines baldigen Todes, sehr wohl in mein Bewusstsein dringt, schaffe ich es nicht mich ihm zu entziehen und lasse es atemlos zu, dass er mir einen seiner kühlen Finger auf meine bebenden Lippen legt.
 

Mit allem hätte ich gerechnet, aber dass er von sich aus die Initiative ergreift, damit auf keinen Fall!
 

TBC

Überwältigt

„Und was soll das sein?“ Ich erkenne die zittrige, leise Stimme kaum als meine eigene wieder. Es schockiert mich, was seine körperliche Nähe für verheerende Auswirkungen auf mich hat. Meine Gedanken wirbeln durcheinander und auch wenn ich ohnehin vorhatte, ihn mit meinem Körper zu verwirren und seine Schutzmauern zu unterwandern, irritiert es mich, dass er nun von sich aus auf mich zugeht.
 

„Das fragst du noch? Kannst du dir das nicht denken, Deidara? Ich hatte dich für einen intelligenten jungen Mann gehalten, wenn auch für einen, mit einem übertriebenen Hang zur Selbstzerstörung“, flüstert er leise zurück und ich schlucke trocken, als er sich mit einem trägen Lächeln über die Lippen leckt.
 

„Ahm… ich weiß nicht… ich…“, bringe ich stockend hervor. Da wären wir wieder. Ein sabbernder Idiot, ich sag es ja!
 

Ein leises Kichern huscht durch den Raum und ich frage mich, ob ich jetzt endgültig den Verstand verloren habe.
 

„Gut, dann gebe ich dir einen kleinen Tipp…“
 

Ich habe gar keine Zeit mehr darüber nachzudenken, ob er jetzt wirklich das vorhat, von dem ich denke, dass er es vorhat, als seine Lippen auch schon weich und warm auf meinen liegen. Er gibt mir eine Sekunde mich zu fassen, nur um dann seine Zunge spüren, wie sie vorwitzig versucht sich zwischen meine geschlossenen Lippen zu schieben und keuche überrascht auf. Sasori nutzt den Moment gnadenlos aus, schiebt sich näher an mich, ohne mich jedoch irgendwo zu berühren als nur an meinen Lippen, vertieft den Kuss und bringt mich dazu, alles um mich herum zu vergessen.
 

Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist, Stunden, Minuten oder auch nur Sekunden, als er sich wieder von mir löst und sich lächelnd zurückzieht.

Dieser Kuss war ganz anders. Ich weiß nicht, was er in der Zwischenzeit getrieben hat, oder mit wem, aber ich habe das Gefühl, als hätte mich gerade ein ganz anderer Mensch geküsst als dieser unsichere, zaghafte Kerl, von dem ich gestern tatsächlich überzeugt war, dass er in seinem ganzen Leben noch nie geküsst worden ist.
 

Aber… ich will nicht, dass es schon aufhört. Ich will mehr…
 

„War das schon alles?“, frage ich mit kratziger Stimme und versuche mich an einem schiefen Lächeln. Langsam gewinne ich die Kontrolle über meine Gesichtszüge zurück und auch mein Herzschlag beruhigt sich wieder.
 

„Was willst du denn noch?“, kommt es erstaunt zurück und ich unterdrücke mit Mühe ein belustigtes Schnauben. Also wenn er das nicht weiß…
 

„Das fragt Ihr noch? Könnt Ihr Euch das nicht denken, Meister?“, gebe ich seine Worte von vor wenigen Sekunden lächelnd an ihn zurück, schiebe mich etwas näher zu ihm hin, bis ich direkt vor ihm sitze und fasse ihm dann einfach mal frech zwischen die Beine.
 

Ohhh, wie er ganz genau weiß, was ich meine!
 

Er zischt leise und in der nächsten Sekunde hat er meine Hände unter seine Kontrolle gebracht, reißt mich vom Stuhl, zwingt meine Handgelenke aneinander, reißt sie über meinem Kopf in die Luft und zwar so hoch, dass ich von hier auf jetzt den Boden unter den Füßen verliere.

Muss der Kerl immer so übertreiben?
 

Jetzt bekomme ich auch eine Ahnung davon, was diese fremde Macht ist, die da ständig Besitz von mir ergreift. Es muss sein Chakra sein, denn Fäden im üblichen Sinne kann ich nirgends erkennen.
 

Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass mir meine momentane Situation etwas unangenehm ist und sehe einfach nur herausfordernd zu ihm hinunter. Langsam steht er auf und stellt sich vor mich hin. Sein roter Schopf reicht mir so gerade mal bis unters Kinn und ich grinse über das ganze Gesicht, als ich mir vorstelle, wie er wohl reagiert, wenn ich ihm jetzt auf den Kopf spucke, aber das käme meinem Plan nicht gerade entgegen, also schüttle ich diese albernen Gedanken ab, so lange er noch mit der Betrachtung meines Oberkörpers beschäftigt ist, und schaffe es mir ein laszives Lächeln ins Gesicht zu zaubern, als er seinen Blick hebt und mir ihn die Augen sieht.
 

„Doch, ich weiß sehr wohl was du meinst, aber ich wundere mich ein bisschen… Es erscheint mir doch etwas ungewöhnlich, wenn sich jemand mit seinem zukünftigen Mörder zwischen den Laken wälzen will.“ Ein gleichgültiges Schulterzucken, dann sieht er mich wieder ernst an. „Mir soll es recht sein, es ist dein Leben, aber ich wundere mich trotzdem.“
 

„Vielleicht habe ich mich entschieden, dass ich doch lieber Euer Partner werden will?“
 

Er hat natürlich vollkommen Recht! Ich habe keine Ahnung, warum mein Körper so auf ihn reagiert und wenn man vernünftig drüber nachdenkt, muss ich komplett wahnsinnig sein, wenn ich tatsächlich…
 

Der Gedanke verschwindet, als ich Sasoris Hand an meiner Hose spüre.
 

„Ach tatsächlich? Hmm… ich hätte nicht gedacht, dass du noch zur Vernunft kommen würdest… aber wie gesagt, mir ist es gleich, wie du dich entscheidest“, brummt er leise vor sich hin, aber ich verstehe nur die Hälfte von dem was er sagt, da seine Hände sich mittlerweile langsam über meinen Bauch bewegen, mich dort streicheln und immer wieder den Bund meiner Hose streifen.

Will er jetzt, oder will er nicht? Er macht mich wahnsinnig!
 

Kann er das denn überhaupt? Ich meine, wenn er noch nie geküsst wurde, vielleicht weiß er dann gar nicht, was er jetzt machen muss?

Aber auch diese Gedanken lösen sich einfach in Luft auf, als seine kühlen Finger unter den Bund der weiten Hose wandern und ihn fast schon unerträglich langsam nach unten ziehen.
 

Keuchend lasse ich meinen Kopf in den Nacken sinken, als er sich nach vorne beugt und seine Lippen sanft auf mein linkes Schlüsselbein legt, während er mir die Hose dann endgültig über die Hüften schiebt, und meinen bereits eisenharten Schaft befreit, der sich ihm gierig entgegenreckt und zuckend um Aufmerksamkeit bettelt.

Allerdings wird das zu meinem Leidwesen erst mal ignoriert.
 

„Meister…“, flüstere ich leise, als ich den weichen Stoff seines Mantels an meiner Spitze spüre, wie er mich reizt und an mir reibt. Ich weiß nicht, ob das Absicht ist, aber es macht mich fast verrückt vor Verlangen!
 

Ein gemeines Lächeln huscht über sein Gesicht und ich schnaube frustriert, als er beginnt sich ausgiebig mit meinem Oberkörper zu beschäftigen.
 

„Du bist so herrlich warm. Deine Haut ist so weich, so perfekt…“, brummt er leise, lässt seine Zunge über die empfindliche Haut an meiner Brust tanzen, beschert mir damit am ganzen Körper eine Gänsehaut.
 

Ich weiß nicht, was ich darauf erwidern soll, habe auch ehrlich gesagt gar keine Luft in meinen Lungen übrig, um sie mit unnötigen und wahrscheinlich gänzlich sinnlosen Worten zu verschwenden, atmen erscheint mir gerade wichtiger. Vor allem, als er dann anfängt mit seinen Händen meine Seiten entlangzufahren. Ich habe keine Ahnung, wie er mich gleichzeitig halten und anfassen kann, aber er kann es.

Ich will meine Hände bewegen! Ich will ihn auch anfassen.

Unwillig rucke ich an meinen unsichtbaren Fesseln, bis er fragend zu mir aufsieht.
 

„Meister… lasst mich Euch berühren! Ich… ich will Euch ebenfalls spüren“, hauche ich atemlos und verfluche mich im selben Moment dafür, überhaupt etwas gesagt zu haben, als er höhnisch das Gesicht verzieht.
 

„Ist das so?“ Ich verabscheue seine Selbstgefälligkeit, ich hasse sie und ich möchte ihm am liebsten den Hals umdrehen und doch brennt mein Körper, in Erinnerung an seine Lippen, seine Zunge, wie sie einen feuchten Pfand über meinen Körper gezeichnet haben und es fällt mir von Sekunde zu Sekunde schwerer, die laute Stimme in meinem Kopf zu ignorieren, die dröhnend nach mehr und immer mehr verlangt.
 

„Ja… lasst mich… bitte- hnnn!“
 

Seine Hand auf meinem pochenden Schaft, lässt mich vergessen, was ich eben noch sagen wollte. Kann er sich nicht einfach bewegen? Ich halte es nicht mehr aus! Ich will… ich muss…
 

„Was willst du, Deidara?“, flüstert er leise, lässt seine Zunge um meine Brustwarze gleiten, während er zeitgleich viel zu sanft über meine Härte streicht. Er quält mich, reizt mich und ich bringe keine verständlichere Antwort zu Stande, als ein kehliges Stöhnen, auf das er mit einem leisen Lachen antwortet. „Hmm, ich muss gestehen, es ist interessant dich so zu sehen. Vielleicht wäre es doch nicht so verkehrt, wenn du mein Partner werden würdest? Ich würde gerne wissen, zu welchen Tönen du noch im Stande bist. Ich mag deine Stimme.“
 

Mir ist bewusst, dass er sich über mich amüsiert, aber das hält meinen Körper nicht davon ab sich anzuspannen, sich ihm entgegen zu drücken. Die Muskeln in meiner Mitte zucken seiner Hand entgegen, versuchen ihn zu ermuntern mich endlich richtig anzufassen, doch ohne Erfolg.

Schließlich habe ich endgültig genug. Ein Ruck geht durch meinen Körper, als ich meine Beine hebe, sie um ihn schlinge und an den Knöcheln hinter seinem Rücken überkreuze, um ihn so ganz nahe an mich zu ziehen.

Ich komme mir etwas komisch vor, hier so nackt vor ihm in der Luft zu schweben, während er noch vollständig angezogen ist. Ihn scheint das allerdings nicht zu stören. Er lässt einfach weiter seine Hände über mich gleiten. Eine über meinen Schaft, die andere über meinen hoffnungslos verspannten Rücken und lässt sich von meinem Klammergriff nicht aus der Ruhe bringen, bis ich die Muskeln in meinen Beinen anspanne und um ihn zusammendrücke.
 

Ein leises Keuchen ist die einzige Reaktion die ich dafür von ihm bekomme.
 

„Meister!“, spreche ich ihn mit aller Würde an, die ich noch aufbringen kann, auch wenn das wohl nicht mehr besonders viel ist. „Ihr wisst, was ich will und ich weiß, dass Ihr es ebenfalls wollt, also hört auf mit mir zu spielen, und steht Euren Mann!“, knurre ich, als er seinen Blick hebt und mich aus seinen wundervollen braunen Augen hochmütig mustert.
 

„Du sprichst mir aus der Seele, Deidara…“



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Kommentare zu dieser Fanfic (34)
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Von:  _pika_
2023-10-22T11:33:44+00:00 22.10.2023 13:33
Ach ich liebe das Katz und Maus Spiel der beiden. :D
Deidara bleibt sich selbst treu und es ist so spannend, Sasori nach und nach “kennenzulernen”. <3
Hat er ihm seinen 1. Kuss gestohlen, hihi…Und ich frage mich, was er mit Sasoris Hart anstellen kann o.Ô
Von:  _pika_
2023-10-22T08:17:38+00:00 22.10.2023 10:17
Einen wunderschönen guten Morgen :D
Sooo mein Urlaub startete mit diesem wundervollen Kapitel. *grins*
Den ersten Absatz hatte ich gestern Nacht noch gelesen, weil ich doch unbedingt wissen wollte, wie es nach dem Kuss weiter geht… :’D
Die Geschichte gefällt mir immer mehr.
Der mysteriös, unheimliche aber auch anziehende Sasori, den du da erschaffen hast (bzw. sehr charaktergetreu triffst), zieht sowohl Deidara, als auch den Leser in seinen Bann.
Ich muss mich Lichtregen anschließen und sagen, dass auch mir die Ich-Perspektive und Gegenwartsform hier sehr gut gefallen, obwohl ich ebenfalls sonst kein so großer Fan davon bin. Aber du hast das toll umgesetzt. Es sorgt auch dafür, dass Sasori so “mysteriös” bleibt, da auch der Leser nur teilweise erfährt, was in ihm vor sich geht.

Den Satz von Deidara “Wird das heute noch was?” fand ich übrigens herrlich! xD
Ich liebe es, wie er trotz der Situation, in der er steckt, sich selbst treu bleibt und nicht zur Memme wird.

Hach, ich bin gespannt, wie es weiter geht!
*zum nächsten Kapi husch*
Von:  _pika_
2023-10-21T22:05:47+00:00 22.10.2023 00:05
Hallo… ich wollte schlafen… xD
Aber die Geschichte fesselt mich gerade haha und jetzt so ein Ende bei diesem Kapitel… pfff
Jetzt muss ich ja noch weiter lesen xD
Aber morgen geht es in den Urlaub! :D
Da habe ich dann reichlich Zeit zum Lesen! <3 Wuhu~
Saso geht ja ran…! :D I like xD
Verstörend und doch irgendwie heiß
Von:  _pika_
2023-10-21T21:27:56+00:00 21.10.2023 23:27
Haha wer will nicht von einem creepy Sasori betatscht werden? x’D
Ich mag die Geschichte. :D
Und kann mich gerade nicht entscheiden, ob ich weiter lesen oder endlich schlafen soll…xD
Von:  _pika_
2023-10-21T21:12:35+00:00 21.10.2023 23:12
Ooh das gefällt mir :)

Ein bisschen unheimlich XDD
Aber gut!

Du schreibst, die Geschichte sei schon fertig auf deinem PC und müsste nur noch hochgeladen werden? Hier ist sie aber als abgebrochen angegeben… Was ich schade finde? Was war da los? ^^”

Na ich lese trotzdem mal weiter.
Dein Schreibstil gefällt mir, einen kleinen Tippfehler habe ich gefunden, aber an sich sehr gelungen. Und eine interessante Idee!
Oh Deidara, wenn du nur wüsstest, wie Sasori aussieht… xD Heiß sieht er aus! Höhö

LG
Finn :3
Von:  Amaruk
2015-11-22T19:47:00+00:00 22.11.2015 20:47
Nette Geschichte. So erlebt man die Überzeugungskraft von Akazuki einmal anders XD und es ist auch glaubwürdig beschrieben, wie es ihm in Gefangenschaft ergeht. Ich würde wirklich gerne mehr lesen und hoffe auch ein baldiges, neues Kapitel^^
Von: Lichtregen
2015-05-05T06:04:47+00:00 05.05.2015 08:04
Hey!
Mir gefällt deine Geschichte bis hierhin richtig gut. :) Die Idee an sich ist sehr reizvoll und mal was anderes zu dem, was man sonst zu lesen bekommt.
Gerade dass du Sasori als den Wahnsinnigen darstellst, der er nun einmal ist, und Deidara sich nicht unterkriegen lässt trotz allem, was er durchmachen muss, macht deine Geschichte wirklich lesenswert und charaktertreu.
Gut gewählt hast du auch die Ich-Perspektive in Verbindung mit Präsens. Sonst bin ich eher kein großer Fan von dieser Perspektive, weil sie oft nicht gut umgesetzt ist. Aber du schaffst es, dass man sich in Deidara hineinversetzen und seine Ängste, aber auch für ihn unerklärliche Erregung nachvollziehen kann. Sasori kann man halt nicht widerstehen. ;)
Ich finde deine Storyentwicklung durchaus realistisch und könnte mir auch vorstellen, dass es in der Serie so gewesen sein könnte, dass Deidara zunächst gefangen gehalten wurde. Dass Deidara eine gewisse Anziehungskraft auf Sasori ausübt und sein künstlerisches Interesse weckt, habe ich mir auch schon vorgestellt. :)
Also ich finde deine Story klasse und hoffe, dass Deidara Sasori bald mal zu Gesicht bekommt und Deidara die richtige Entscheidung trifft. ;)
LG Lichtregen
Von: abgemeldet
2015-04-26T01:47:25+00:00 26.04.2015 03:47
Aw endlich geht es weite. War mal wieder ein richtig tolles kapi^^ freu mich schon wahnsinnig aufs nächste xP
Von: abgemeldet
2014-10-07T18:13:15+00:00 07.10.2014 20:13
O.o klasse kapi^^ schreib gaaanz schnell weiter xD schon wieder so ne spannende stelle
Antwort von:  ReWeJuIs
07.10.2014 20:17
Dankeschön!^^
Von:  Mikkasa
2014-08-13T06:46:42+00:00 13.08.2014 08:46
GEILES KAPITEL, erlich jetzt ich kann nicht aufhören zu lesen, schreib büdde weiterrr *-*, und noch was wenn da "Lemon-Szenen" kommen stell die bitte nicht auf "Adult" sonst kann die fast keiner lesen ._. weil man hier sein dummes ausweis zeigen muss um zu beweisen dass man volljährig ist! -_- was bestimmt nicht viele machen werden.
Antwort von:  Mikkasa
13.08.2014 08:49
Oder wenn es nicht geht, dann schick mir das kapitel büdde per email hier *-*
Antwort von:  ReWeJuIs
13.08.2014 08:50
Huhu!^^
Das Problem ist, wenn ichs nicht mache, machen es die Admins beim Hochladen, wird also leider nicht ausbleiben, sorry -.-
Aber schreib mir nochmal ne ens wenns so weit ist!^^
Danke für den kommi! <3


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